GPS Global Positioning System - niklausburren.ch
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Funktionsprinzip 11<br />
3.1.6. Die Signale der Satelliten<br />
Jeder der <strong>GPS</strong>-Satelliten überträgt zwei Trägersignale im Mikrowellenberei<strong>ch</strong>, deren<br />
Bezei<strong>ch</strong>nungen L1 und L2 sind (die Bezei<strong>ch</strong>nung L1 und L2 weist auf die Frequenz hin,<br />
die im L-Band, d.h. im Berei<strong>ch</strong> von 1000 bis 2000 MHz liegt). Zivile <strong>GPS</strong>-Empfänger<br />
verwenden vorwiegend die L1-Frequenz mit 1575,42 MHz. Die L2-Frequenz mit 1227,60<br />
MHz dient auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> militäris<strong>ch</strong>en Zwecken. Die neuste Generation Satelliten werden<br />
die Mögli<strong>ch</strong>keit einer weiteren Frequenz für zivile Anwendungen haben. Die Frequenzen<br />
L1 und L2 sind ganzzahlige Vielfa<strong>ch</strong>e der Resonanzfrequenz einer der vier in den Satelliten<br />
eingebauten Atomuhren. Diese Resonanzfrequenz beträgt f0=10,23 MHz. Die Gründe<br />
für die Wahl gerade dieser Trägerfrequenzen sind folgende:<br />
• Die Frequenzen sollten 2 MHz ni<strong>ch</strong>t übersteigen, da sonst Ri<strong>ch</strong>tantennen in den Empfängern<br />
notwendig wären.<br />
• Ionosphäris<strong>ch</strong>e Verzögerungen sind in den Berei<strong>ch</strong>en kleiner 100 MHz und grösser 1<br />
GHz enorm ho<strong>ch</strong>.<br />
• Elektromagnetis<strong>ch</strong>e Wellen wei<strong>ch</strong>en in ihrer Ausbreitungsges<strong>ch</strong>windigkeit umso stärker<br />
von der Li<strong>ch</strong>tges<strong>ch</strong>windigkeit ab, je kleiner die Frequenz ist. Dies würde die Laufzeitbere<strong>ch</strong>nungen<br />
negativ beeinflussen.<br />
Drei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Binärcodes modulieren die beiden Trägerfrequenzen L1 und L2.<br />
Der C/A-Code (coarse aquisition, grobe Bestimmung) ist ein 1023 „<strong>ch</strong>ip“ langer Code,<br />
wobei ein „<strong>ch</strong>ip“ dasselbe ist wie ein Bit, also eine Eins oder eine Null. Der Begriff „<strong>ch</strong>ip“<br />
wird in diesem Fall verwendet, weil das Signal no<strong>ch</strong> keine Information trägt. Der C/A-<br />
Code ist ein Pseudozufälliger Code (PRN – pseudo random noise), der wie zufällig aussieht,<br />
jedo<strong>ch</strong> für jeden Satelliten eindeutig festgelegt ist. Die Empfänger identifizieren die<br />
Satelliten mit diesen PRN-Nummern. Insgesamt existieren 32 dieser PRN-Nummern,<br />
obwohl die im All vorhandenen <strong>GPS</strong>-Satelliten nur 24 benötigen. Die restli<strong>ch</strong>en Identifikationsnummern<br />
dienen als Reserve. Dies ermögli<strong>ch</strong>t den Start und die Aktivierung eines<br />
Ersatzsatelliten, bevor der zu ersetzenden Satellit tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ausfällt. Der C/A Code ist<br />
Basis für alle zivilen <strong>GPS</strong>-Empfänger.<br />
Der P-Code (Pricise-Code) ist aufgrund seiner detaillierten Information wesentli<strong>ch</strong> länger<br />
als der C/A-Code. Im Gegensatz zum C/A-Code, der nur auf L1 aufmoduliert ist, wird der<br />
P-Code auf den Trägerwellen L1 und L2 geführt. Dies bringt den Vorteil, dass si<strong>ch</strong> einige<br />
Fehlereinflüsse beheben lassen. Somit ist der P-Code wesentli<strong>ch</strong> genauer als der C/A-<br />
Code. Aufgrund dessen haben die Netzbetreiber diesen Code ni<strong>ch</strong>t für jedermann zugängli<strong>ch</strong><br />
gema<strong>ch</strong>t, d.h. er ist vers<strong>ch</strong>lüsselt.<br />
Die eigentli<strong>ch</strong>e Navigationsna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t ist ein den Trägerfrequenzen aufmoduliertes 50 Hz<br />
Signal oder anders gesagt ein kontinuierli<strong>ch</strong>er Datenstrom von 50 Bit pro Sekunde.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eidet man innerhalb der Navigationsna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t zwis<strong>ch</strong>en Ephemeriden-<br />
und Almana<strong>ch</strong>-Daten. Ephemeridendaten enthalten ho<strong>ch</strong>präzise Angaben über die<br />
Umlaufbahn des Satelliten, von wel<strong>ch</strong>em die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t stammt. Almana<strong>ch</strong>informationen<br />
bes<strong>ch</strong>reiben angenäherte Bahndaten aller anderen Satelliten. Weiter beinhaltet die Navigationsna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>t<br />
die <strong>System</strong>zeit, d.h. die genaue Zeit der im Satelliten eingebauten Atomuhren,<br />
Zeitkorrekturparameter sowie Informationen über den allgemeinen <strong>System</strong>zustand.<br />
Abb. 3.6 und Abb. 3.7 zeigen die einzelnen Bestandteile des Satellitensignals basierend<br />
auf der L1-Trägerfrequenz. Die logis<strong>ch</strong>e Verknüpfung des Datensignals mit dem C/A-