GPS Global Positioning System - niklausburren.ch
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<strong>GPS</strong>-Anwendungen 19<br />
4.5. Freizeit, Sport und Expeditionen<br />
Seit dem es mögli<strong>ch</strong> ist, <strong>GPS</strong>-Empfänger im "Tas<strong>ch</strong>enformat" herzustellen und die Geräte<br />
das Navigieren mit elektronis<strong>ch</strong>en Karten erlauben, bedienen si<strong>ch</strong> immer mehr Wanderer<br />
und Tourenskifahrer dieser Navigationshilfe.<br />
Au<strong>ch</strong> bei Expeditionen in entlegene Gebiete baut man vermehrt auf die neue Navigations-Te<strong>ch</strong>nik.<br />
So wurde beispielsweise bei der Expedition zu den Korowai, einem der<br />
letzten im Regenwald von Neuguinea lebenden Völkern, ein <strong>GPS</strong>-Empfänger als Orientierungshilfe<br />
eingesetzt.<br />
Bei Segelflugzeug- und Hängegleitwettbewerben wird heute oft die Flugbahn mit Hilfe<br />
von <strong>GPS</strong> protokolliert.<br />
4.6. Zeitmessung<br />
Das aus 100 Atomuhren (vier pro Satellit) aufgebaute Zeitsystem von <strong>GPS</strong> lässt si<strong>ch</strong><br />
neben der Koordinatenbere<strong>ch</strong>nung au<strong>ch</strong> für exakte Zeitmessungen einsetzen. So ist es<br />
na<strong>ch</strong> Zogg [1, S. 79] mögli<strong>ch</strong>, weltweit die Zeit (UTC Universal Time Coordinated) mit<br />
einer Genauigkeit von<br />
1 bis 6 ns zu bestimmen. Dies ist viel genauer als es Funkuhren erlauben, bei denen die<br />
Laufzeit des Signals vom Sender zum Empfänger ni<strong>ch</strong>t kompensiert werden kann. Beträgt<br />
die Distanz zum Funkuhrsender beispielsweise 300 km, trifft das Signal mit einer<br />
Verzögerung von 1 ms beim Empfänger ein, wodur<strong>ch</strong> die Zeitmessung 10'000 mal ungenauer<br />
wird als mit einem <strong>GPS</strong>-Empfänger.<br />
Weltweit präzise Zeitmessungen werden oft zur Syn<strong>ch</strong>ronisation von Steuerungen und<br />
Kommunikationsanlagen eingesetzt. Institute, die ihre Uhren miteinander verglei<strong>ch</strong>en<br />
wollen, empfangen an vers<strong>ch</strong>iedenen Orten das <strong>GPS</strong>-Signal desselben Satelliten und<br />
ermitteln den Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en der Zeit, der lokalen Uhren und der <strong>GPS</strong>-<strong>System</strong>zeit.<br />
Die Standunters<strong>ch</strong>iede der Uhren lässt si<strong>ch</strong> dann dur<strong>ch</strong> die Differenz der gemessenen<br />
Unters<strong>ch</strong>iede ermitteln. Dabei spielt der Stand der <strong>GPS</strong>-<strong>System</strong>zeit keine Rolle, da es<br />
si<strong>ch</strong> um ein differentielles Verfahren handelt. So erfolgen heute Zeitverglei<strong>ch</strong>e mit den<br />
Atomuhren der Physikalis<strong>ch</strong>-Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Bundesanstalt (PTB) in Frankfurt und Zeitinstituten<br />
auf der ganzen Welt.