GPS Global Positioning System - niklausburren.ch
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Zukunft der Satellitennavigation 20<br />
5. Zukunft der Satellitennavigation<br />
5.1. Heutige Probleme<br />
Bei der vollen Inbetriebnahme von <strong>GPS</strong> 1995 war man sehr zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass die orbitale<br />
Satellitennavigation mit ihren hervorragenden Eigens<strong>ch</strong>aften innerhalb von wenigen<br />
Jahren alle bisherigen Verfahren ablösen würde. Voller Euphorie wurden zivile Luft- und<br />
S<strong>ch</strong>ifffahrtsnavigationssysteme entwickelt, die rein auf <strong>GPS</strong> basierten.<br />
Inzwis<strong>ch</strong>en wird jedo<strong>ch</strong> in weiten Kreisen [10] über die Gefahren gespro<strong>ch</strong>en, <strong>GPS</strong> als<br />
alleiniges Navigationssystem zu nutzen.<br />
Zum einen besteht immer no<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass das <strong>GPS</strong>-Verfahren für die Si<strong>ch</strong>erheitsbelange<br />
der USA, d.h. für militäris<strong>ch</strong>e Zwecke, entwickelt wurde. Es enthält dementspre<strong>ch</strong>end<br />
geeignete Me<strong>ch</strong>anismen, um den Zugang von ni<strong>ch</strong>t autorisierten Benutzern zu<br />
ers<strong>ch</strong>weren, zu denen au<strong>ch</strong> zivile Anwender gehören. Falls also der US-<br />
Verteidigungsminister mit der Zustimmung des Präsidenten die Si<strong>ch</strong>erheit der USA als<br />
gefährdet erklärt, können die Eigens<strong>ch</strong>aften von <strong>GPS</strong> au<strong>ch</strong> weiterhin ohne Vorwarnung<br />
für zivile Nutzer vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tert werden.<br />
Zum anderen lässt die Zuverlässigkeit von <strong>GPS</strong> im zivilen Berei<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Aufhebung<br />
der künstli<strong>ch</strong>en Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung SA (Selective Availability) von 2000 zu wüns<strong>ch</strong>en<br />
übrig und stellt somit den alleinigen Einsatz von <strong>GPS</strong> in Frage. Beispielsweise ist die<br />
Abdeckung in hohen Breitengraden, über die zahlrei<strong>ch</strong>e Flugrouten führen, ni<strong>ch</strong>t immer<br />
flä<strong>ch</strong>endeckend. Au<strong>ch</strong> in di<strong>ch</strong>t bebauten Stadtvierteln kann die Signalverfügbarkeit ni<strong>ch</strong>t<br />
gewährleistet werden.<br />
Da die Fixierung auf nur ein <strong>System</strong> zu riskant ist, setzt man heute na<strong>ch</strong> wie vor alte<br />
Navigationssysteme wie das LORAN-<strong>System</strong> oder Funkfeuer ein, um <strong>GPS</strong> zu ergänzen.<br />
1999 bes<strong>ch</strong>loss die EU aufgrund der Na<strong>ch</strong>teile von <strong>GPS</strong> ein eigenes Satelliten- Navigationssystem<br />
namens GALILEO zur zivilen Nutzung zu entwickeln. Aufgrund der Struktur<br />
der Satellitenkonstellation wird die Genauigkeit von GALILEO grösser und konstanter als<br />
die von <strong>GPS</strong> sein. Das europäis<strong>ch</strong>e <strong>System</strong> wird so konzipiert, dass Empfänger im Dualbetrieb<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig mit GALILEO und <strong>GPS</strong> arbeiten können und somit eine Zuverlässigkeit<br />
errei<strong>ch</strong>en, die die reine Satellitennavigation re<strong>ch</strong>tfertigt.<br />
Fernziel dieser Entwicklungen ist GNSS-2 (<strong>Global</strong> Navigation Satellite <strong>System</strong>) ein internationales<br />
Navigationssystem bestehend aus <strong>GPS</strong>, GALILEO und dem russis<strong>ch</strong>en Pendant<br />
zu <strong>GPS</strong> dem GLONASS-<strong>System</strong>. Dur<strong>ch</strong> die Kombination von drei autonomen <strong>System</strong>en<br />
könnte die Genauigkeit und die Ausfallsi<strong>ch</strong>erheit der Satelliten-Navigation enorm<br />
gesteigert und glei<strong>ch</strong>zeitig das heutige Monopol der USA unterwandert werden.<br />
5.2. GNSS-1<br />
5.2.1. Allgemein<br />
S<strong>ch</strong>on heute fasst GNSS-1 das amerikanis<strong>ch</strong>e <strong>GPS</strong> und das russis<strong>ch</strong>e GLONASS zu<br />
einem grossen <strong>System</strong> zusammen. Allerdings handelt es si<strong>ch</strong> hierbei ni<strong>ch</strong>t um ein globales<br />
Projekt. Die USA, Europa und Japan entwickelten unabhängig voneinander ihr eigenes<br />
<strong>System</strong>. Die europäis<strong>ch</strong>e Version von GNSS-1 läuft unter dem Namen EGNOS (Eu-