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Ein kontrolliertes Experiment über die Auswirkung von Feedback ...

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3 Vorbereitung des <strong>Experiment</strong>s mit der GQM-Methode | 28<br />

3 Vorbereitung des <strong>Experiment</strong>s mit der GQM-Methode<br />

3.1 Vorstu<strong>die</strong><br />

In der Vorstu<strong>die</strong> soll herausgearbeitet werden, worum es bei der Messung genau gehen soll.<br />

Klar ist, dass <strong>die</strong> Ergebnisse zwei unabhängiger Stichproben miteinander verglichen werden<br />

sollen. Dabei soll nur <strong>die</strong> eine Gruppe das Werkzeug Fast <strong>Feedback</strong> benutzen. Sie wird im<br />

Folgenden als <strong>Experiment</strong>gruppe bezeichnet. Die andere Gruppe soll als Hilfsmittel<br />

ausschließlich ein leeres Blatt Papier zur Verfügung gestellt bekommen. Dieses wird ihnen<br />

aus drei Gründen elektronisch in Form eines leeren Word-Dokuments bereitgestellt. Das hat<br />

erstens den Grund, dass <strong>die</strong> Probanden der verschiedenen Gruppen das jeweilige Werkzeug<br />

möglichst alle unter den gleichen Rahmenbedingungen benutzen sollen und ein Unterschied<br />

in der Art der Textverarbeitung (Papier gegen PC) eine Störvariable bedeuten könnte.<br />

Zweitens sind handschriftliche Dokumente grundsätzlich schwierig auszuwerten. Drittens<br />

wurde Word als Textverarbeitungsprogramm ausgewählt, weil da<strong>von</strong> auszugehen ist, dass <strong>die</strong><br />

Probanden aufgrund des Bekanntheitsgrades <strong>von</strong> Word ausreichend mit den zugehörigen<br />

Funktionen vertraut sind und keine <strong>Ein</strong>arbeitungszeit benötigen. Das <strong>von</strong> der zweiten Gruppe<br />

verwendete Werkzeug ist also Word und <strong>die</strong> Gruppe soll im Folgenden als Kontrollgruppe<br />

bezeichnet werden. Zur weiteren Erarbeitung dessen, worum es in der Messung nun genau<br />

gehen soll, werden in <strong>die</strong>sem Kapitel zunächst <strong>die</strong> Hypothesen aus den Grundlagen<br />

herausgearbeitet, dann wird das <strong>Experiment</strong> sinnvoll eingeschränkt und anschließend mit der<br />

GQM-Methode vorbereitet. So ist eine präzise Planung und korrekte Erstellung des<br />

Messplans möglich.<br />

3.1.1 Herausarbeitung der Hypothesen<br />

3.1.1.1 Hypothese 1 – Fehler in der Anforderungserhebung<br />

„Die Wichtigkeit des Requirements Engineering wird vielfach unterschätzt.“ [Poh08, S.10] In<br />

der Anforderungserhebungsphase werden <strong>die</strong> Anforderungen in der Regel zunächst nur vage<br />

formuliert. Verschiedene Stakeholder haben wahrscheinlich sogar unklare und<br />

widersprüchliche Ansichten zur gewünschten Software. Dazu kommt, dass sich der<br />

Anforderungsingenieur erst in den Kontext der zu entwickelnden Software einarbeiten muss.<br />

Werden <strong>die</strong> Anforderungen dann im nächsten Schritt dokumentiert, so kommt es nicht selten<br />

dazu, dass sich Missverständnisse, Widersprüche, Inkonsistenzen und ähnlich fehlerhaft<br />

dokumentierte Anforderungen in den Dokumenten verfestigen. „Beispielsweise werden<br />

Anforderungen <strong>über</strong>sehen oder missverständlich und unvollständig spezifiziert.“ [Poh08,<br />

S.10] Diese Fehler können ernste und kostenintensive Probleme zur Folge haben. [Schn08]<br />

Natürlich können sich auch Tippfehler und problematische Satzstrukturen einschleichen, um<br />

<strong>die</strong> es aber im Rahmen <strong>die</strong>ses <strong>Experiment</strong>s nicht gehen soll, da <strong>die</strong> zu untersuchende Software<br />

nicht darauf ausgelegt ist, solche Fehler zu finden. Vielmehr verspricht eine <strong>die</strong><br />

Anforderungserhebung unterstützende Software wie Fast <strong>Feedback</strong> dadurch Verbesserung,<br />

dass früher im Prozess ein Demonstrations-Prototyp mit Hilfe <strong>von</strong> Mock-ups skizziert werden<br />

kann, der dem Kunden <strong>die</strong> Möglichkeit zu einem schnellen <strong>Feedback</strong> gibt. Die<br />

Dokumentation und <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung fließen so in <strong>die</strong> Anforderungserhebung mit ein. <strong>Ein</strong> Ziel<br />

der Verwendung <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong> soll also sein, möglichst viele fehlerhaft dokumentierten<br />

Anforderungen zu erkennen und das am besten zu einem frühen Zeitpunkt, damit hohe

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