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Ein kontrolliertes Experiment über die Auswirkung von Feedback ...

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3 Vorbereitung des <strong>Experiment</strong>s mit der GQM-Methode | 34<br />

dokumentierte Anforderungen bezieht, denn das Dokumentieren <strong>von</strong> Informationen im<br />

Anforderungserhebungsprozess ist aus vielen Gründen unerlässlich. Seine wesentlichen<br />

Vorteile sind unter anderem Persistenz, eine gemeinsame Informationsbasis und eine<br />

Förderung der Kommunikation und der Objektivität [Poh08, S.217].<br />

Umgekehrt könnten sich Anforderungen in den Notizen des Anforderungsingenieurs<br />

verstecken, <strong>über</strong> <strong>die</strong> vielleicht gar nicht gesprochen wurde. Wenn weder der<br />

Anforderungsingenieur noch der Kunde <strong>über</strong> etwas, dass in einer nachträglichen Durchsicht<br />

der Notizen des Anforderungsingenieurs vielleicht als Anforderung erkennbar ist, kein Wort<br />

gesprochen haben, so soll es hier nicht als dokumentierte Anforderung gelten. Sobald auch<br />

nur einer der beiden etwas dar<strong>über</strong> gesprochen hat, soll es als dokumentierte Anforderung<br />

gelten. So kann es beispielsweise sein, dass der Kunde beim Skizzieren bestimmte Details der<br />

Oberfläche benennt, ohne dass der Kunde etwas dazu sagt. Es ist dann aber anzunehmen, dass<br />

der Kunde einen <strong>Ein</strong>wand gebracht hätte, wäre er mit der Struktur der Oberfläche so nicht<br />

einverstanden gewesen. Das Schweigen des Kunden wird also als stille Zustimmung gewertet<br />

und <strong>die</strong> Anforderung wird als solche gewertet.<br />

Es stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob bei der Auszählung der Anforderungen zwischen vom Kunden<br />

angenommenen und abgelehnten Anforderungen unterschieden werden muss. Abgelehnte<br />

Anforderungen stellen jedoch im Umkehrschluss eine angenommene Anforderung da. Wird<br />

der Kunde beispielsweise gefragt, ob <strong>die</strong> Software eine Onlinefunktion haben soll, und der<br />

Kunde lehnt das ab, dann ergibt sich daraus <strong>die</strong> Anforderung, dass <strong>die</strong> Software keine<br />

Onlinefunktion haben soll. Zwischen angenommenen und abgelehnten Anforderungen muss<br />

also nicht unterschieden werden, da abgelehnte Anforderungen Informationen dar<strong>über</strong><br />

enthalten, welche Funktion oder Art <strong>von</strong> Oberfläche <strong>die</strong> zu entwickelnde Software gerade<br />

nicht haben soll, und stellt somit doch wieder eine angenommene Anforderung dar.<br />

Aus <strong>die</strong>sen <strong>Ein</strong>schätzungen leitet sich <strong>die</strong> zweite Hypothese ab:<br />

Der Anforderungsingenieur/ Projektmanager bekommt durch <strong>die</strong> Verwendung <strong>von</strong> Fast<br />

<strong>Feedback</strong> in der Anforderungserhebung mehr Informationen in Form <strong>von</strong> dokumentierten<br />

Anforderungen als ohne <strong>die</strong> Verwendung <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong>, wobei der Anteil der nichtfunktionalen<br />

Anforderungen (gemessen an der Gesamtmenge <strong>von</strong> dokumentierten<br />

Anforderungen) mehr zunimmt als der Anteil der funktionalen Anforderungen.<br />

Hypothese 2: Anzahl der Anforderungen<br />

3.1.1.3 Hypothese 3 – Benutzbarkeit <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong><br />

Die Verwendung <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong> soll den Anforderungsingenieur bei der<br />

Anforderungserhebung unterstützen. Dazu muss Fast <strong>Feedback</strong> als Werkzeug ein gewisses<br />

Maß an Benutzbarkeit aufweisen. Würde sich der Anforderungsingenieur durch <strong>die</strong><br />

Verwendung <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong> mehr blockiert oder gestört als unterstützt fühlen, so könnte<br />

das auch <strong>die</strong> vom <strong>Ein</strong>satz des Werkzeugs erwarteten Effekte zunichte machen und den<br />

gesamten Anforderungserhebungsprozess negativ beeinflussen. Deshalb muss für <strong>die</strong><br />

Bewertung des <strong>Ein</strong>satzes eines solchen Werkzeuges auf jeden Fall <strong>die</strong> Benutzbarkeit<br />

untersucht werden. Für den Fall einer schlechten Benutzbarkeit hätte das <strong>Ein</strong>fluss auf <strong>die</strong><br />

Gültigkeit der Ergebnisse aus Hypothesen 1 und 2. Um einen Vergleichspunkt zu haben, soll<br />

<strong>die</strong> Benutzbarkeit <strong>von</strong> Fast <strong>Feedback</strong> mit der <strong>von</strong> Word verglichen werden. Word wurde aus

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