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Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

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14 Neujahrsblatt der <strong>Naturforschende</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> 1980<br />

Im Gegensatz zu Sonnenkollektor und Sonnenzelle, wo e<strong>in</strong>e Langzeitspeicherung<br />

noch grosse Probleme bietet, liefern uns die photosynthetischen Organismen leicht<br />

speicherbare und dauerhafte Umwandlungsprodukte wie Stärke, Fette, Zellulose<br />

oder Holz, eben Biomasse.<br />

2. Der Mechanismus der Photosynthese und die Ausbeute der<br />

photosynthetischen Energieumsetzung<br />

2.1. Zur Geschichte der Photosynthese<br />

Pflanzenwachstum wurde bis <strong>in</strong>s 19. Jahrhundert durch Flüsse der<br />

wesentlichen Elemente der organischen Substanz C, H und O beschrieben;<br />

energetische Betrachtungen s<strong>in</strong>d kaum 150 Jahre alt. Als erster studierte wohl<br />

ARISTOTELES (384-322 v.Chr.) die Zusammenhänge zwischen Pflanzenwachstum<br />

und Umwelt, für ihn lieferte der Boden der Pflanze verdaute Nahrung, und die<br />

Blätter hatten nur Schutzfunktion. Um 1450 n. Chr. postulierte NIKLAUS VON<br />

CUSA, dass Wasser Bodensubstanz <strong>in</strong> die Pflanze br<strong>in</strong>ge, die dort durch die<br />

Wirkung der Sonne - unsere Wärmequelle - e<strong>in</strong>gedickt werde. Diese Idee gab<br />

vielleicht den Anstoss zum bekannten Experiment von VAN HELMONT (1577-<br />

1644), wor<strong>in</strong> dieser nachwies, dass e<strong>in</strong>e Weide <strong>in</strong>nert 5 Jahren 164 Pfund Gewicht,<br />

e<strong>in</strong>zig durch Zugabe von Wasser, zulegen konnte.<br />

Erst <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde, nachdem GREW (1641-<br />

1712) und MALPIGHI (1628-1694) die Spaltöffnungen an Blättern beschrieben<br />

hatten, e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen Pflanze und Luft diskutiert (PRIESTLEY [1733-<br />

1804], SCHEELE (1742-1786], INGEN-HOUSZ [1730-1799], SENEBIER (1742-<br />

1808]). INGEN-HOUSZ war der erste, der die Notwendigkeit von Licht für die<br />

Aufnahme von CO2 (bei PRIESTLEY noch «schlechte Luft») und die Abgabe von O2<br />

(= gute Luft) beobachtete, ohne aber energetische Zusammenhänge zu erkennen.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhunderts wurde von DE SAUSSURE die noch heute<br />

gültige Stöchiometrie aufgestellt:<br />

LIEBIG (ca. 1840) ergänzte diese Gleichung durch den Nachweis, dass Biomasse<br />

nur <strong>in</strong> Gegenwart der für das Pflanzenwachstum notwendigen M<strong>in</strong>eralsalze<br />

gebildet wird. Etwa gleichzeitig formulierte J. R. MAYER, der Begründer der<br />

Gesetze der Thermodynamik, die Photosynthese als die wichtigste<br />

Energieumwandlungsreaktion <strong>in</strong> der Natur:<br />

«Die Sonne ist e<strong>in</strong>e nach menschlichen Begriffen unerschöpfliche Quelle<br />

physischer Kraft. Der Strom dieser Kraft, der sich auch über unsere Erde ergiesst,<br />

ist die beständig sich spannende Feder, die das Getriebe irdischer Tätigkeiten im<br />

Gange erhält Die Natur hat sich die Aufgabe gestellt, das der Erde zuströmende

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