06.06.2013 Aufrufe

Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

42 Neujahrsblatt der <strong>Naturforschende</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> 1980<br />

Tab. 15 Kohlenhydrat- und Alkoholerträge für Zuckerrohr, Maniok und Ananas (nach [72])<br />

Kohlenhydrat- Wasserbedarf Äthanolproduktion<br />

produktion<br />

(t/ha. Monat) (mm pro Monat) (1/ha. Monat)<br />

Zuckerrohr 1,15-1,31 180 921<br />

Maniok 0,6-0,9 125 611<br />

Ananas 1,25 83 964<br />

E<strong>in</strong> Vergleich der drei Kulturpflanzen zeigt, dass mit Ananas mit e<strong>in</strong>em wesentlich ger<strong>in</strong>geren<br />

Wasserbedarf und Energieaufwand ähnlich hohe Erträge erzielt werden können wie mit<br />

Zuckerrohr. Ohne zusätzlichen Energieaufwand lässt sich damit Land ger<strong>in</strong>gerer Qualität für<br />

Energieplantagen nutzen.<br />

als 200 cm/Jahr nicht mehr wirtschaftlich s<strong>in</strong>d, liefern Ananas noch gute Erträge u.<br />

U. bei Niederschlagsmengen von nur 60 cm/Jahr. Die gute Trockenresistenz beruht<br />

auf xeromorphen Merkmalen, wie wenig Spaltöffnungen, dicke Kutikula,<br />

wasserspeicherndes Blattgewebe, und dem Crassulaceensäurestoffwechsel.<br />

Obwohl die CO2-Aufnahmerate von Ananas wesentlich unter derjenigen von<br />

Zuckerrohr und Maniok liegt, ist die Trockengewichtszunahme unwesentlich<br />

ger<strong>in</strong>ger als bei den beiden andern Pflanzungen, vor allem dank hohem<br />

Blattflächen<strong>in</strong>dex und ger<strong>in</strong>gem Transpirationsquotient. Die Produktionserträge<br />

pro ha und Monat liegen deshalb für Ananas ähnlich hoch wie für Zuckerrohr und<br />

deutlich besser als für Maniok [72]. In Brasilien liegen zurzeit 1,7 x 10 6 km² Land<br />

brach, weil die Menge und die jährliche Verteilung der Niederschläge und die<br />

Bodenqualität e<strong>in</strong>e Bewirtschaftung mit bisherigen Kulturpflanzen nicht erlauben.<br />

Ananaspflanzungen könnten hier e<strong>in</strong>en Ausweg bedeuten und sowohl für Nahrung,<br />

Tierfutter und Energie verwendet werden. Möglicherweise s<strong>in</strong>d auch andere<br />

Pflanzen mit Crassulaceenstoffwechsel (Aloe, Yucca) für Energieplantagen<br />

geeignet; es fehlen aber heute die entsprechenden Untersuchungen über Erträge <strong>in</strong><br />

Grosskulturen.<br />

In E<strong>in</strong>wänden gegen «Energy farm<strong>in</strong>g» wird behauptet, dass dabei e<strong>in</strong> nicht<br />

erneuerbares Gut, nämlich Land, mit ger<strong>in</strong>ger Nutzung gebraucht werde und dass<br />

die Alkoholproduktion mehr Energie verschl<strong>in</strong>ge, als nachher im Produkt vorläge.<br />

Auch wird hervorgehoben, dass <strong>in</strong> Energieplantagen bis 200mal mehr Wasser pro<br />

Treibstoffe<strong>in</strong>heit verbraucht wird (Transpiration der Pflanzen) als vergleichsweise<br />

bei der Kohlenverflüssigung. In den USA würden daher Energieplantagen Erdöl<br />

wegen Wassermangels nie ersetzen können. Ausserdem benötige Bioenergie,<br />

bezogen auf die Menge der dem Menschen zur Verfügung gestellten Energie, 100-<br />

1000mal grössere Landflächen als konventionelle Energieumwandlungssysteme (z.<br />

B. thermische Kraftwerke) [42].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!