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Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

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38 Neujahrsblatt der <strong>Naturforschende</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> 1980<br />

Weite Landflächen, die heute grösstenteils ungenutzt s<strong>in</strong>d, bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den<br />

ariden Klimagebieten der Steppen und Wüsten. Herkömmliche bekannte<br />

Kulturpflanzen für die Nahrungsgew<strong>in</strong>nung gedeihen dort kaum, dagegen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

diesen Gebieten Pflanzen mit besonderen Inhaltsstoffen, z. B. Terpenen, häufig, die<br />

für die chemische Industrie <strong>in</strong>teressante Rohstoffe liefern könnten.<br />

4.2. Energieplantagen [5, 29, 74, 119]<br />

Unter dem Begriff Energieplantagen versteht man die Kultur von Biomasse<br />

zum Zwecke der Brenn- und Treibstoffproduktion. Flüssiger oder gasförmiger<br />

Treibstoff aus Biomasse ist die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, diesen wie auch chemische<br />

Grundstoffe durch e<strong>in</strong>en erneuerbaren Prozess zu produzieren. In verschiedenen<br />

Ländern laufen grossangelegte Studien, <strong>in</strong> welchen die besten lokalen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für Energieplantagen gesucht werden. Vor- und Nachteile gegenüber<br />

konventionellen Energieträgern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tab. 13 zusammengestellt.<br />

Gerade <strong>in</strong> wenig entwickelten Ländern, <strong>in</strong> denen Holz e<strong>in</strong>en grossen Teil der<br />

Energie deckt und decken muss, dürften Energieplantagen von grosser Bedeutung<br />

werden, <strong>in</strong>dem dadurch der Entwaldung und deren Folgeschäden (Versteppung,<br />

Überschwemmungen) sowie der ungeeigneten Nutzung von Abfällen der<br />

Landwirtschaft (Verbrennen aller pflanzlichen und tierischen Abfälle) E<strong>in</strong>halt<br />

geboten werden kann. Selbstverständlich darf der Anbau von Energieplantagen nie<br />

zum Verschw<strong>in</strong>den der heutigen Wälder mit ihrem wertvolleren Bau- und<br />

Industrieholz führen.<br />

E<strong>in</strong>e der wesentlichsten Fragen bei der Beurteilung der Zweckmässigkeit e<strong>in</strong>er<br />

Energieplantage betrifft die Wahl der Pflanzen. Bestimmend s<strong>in</strong>d z. B. Grösse und<br />

Art des zur Verfügung stehenden Landes, Art des anschliessenden<br />

Umwandlungsprozesses und des zu bildenden Treibstoffs wie auch Art der zur<br />

Verfügung stehenden Mittel für Ernte und Transport. S<strong>in</strong>d diese Grössen<br />

festgelegt, dürfte e<strong>in</strong>e Berechnung des Input/Output-Verhältnisses möglich se<strong>in</strong>.<br />

Tab. 13 Vorteile und Probleme der Energiegew<strong>in</strong>nung aus Biomasse<br />

Vorteile: Probleme:<br />

- gute Speicherform -grosse Landflächen nötig<br />

- erneuerbar - Konkurrenz zu Land für Ernährung des Men-<br />

- verschiedene Umwandlungsmöglichkeiten schen<br />

- Technologie weitgehend bekannt, nicht ka- - braucht gewisse Zeit, bis Dauerproduktion<br />

pital<strong>in</strong>tensiv etabliert<br />

- Entwicklung mit heutigen Arbeitskräften - Düngung und Bewässerung nötig für hohe Erund<br />

aus vorhandenen Rohstoffen träge<br />

- grosses Potential für biotechnologische Ent- - heutige land- und forstwirtschaftliche Gewicklungen<br />

wohnheiten<br />

- schafft Arbeitsplätze - Transport zum Verbraucher<br />

- vernünftig im Preis<br />

- ökologisch wenig problematisch<br />

- erhöht CO2-Konzentration der Luft nicht

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