Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH
Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH
Umschlagbild - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
30 Neujahrsblatt der <strong>Naturforschende</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> 1980<br />
Erträge erzielt werden können wie im heutigen hoch mechanisierten System.<br />
Auch <strong>in</strong> der Schweiz hat <strong>in</strong> den letzten 50 Jahren e<strong>in</strong>e Industrialisierung der<br />
Landwirtschaft stattgefunden. Der Bedarf an Fremdenergie <strong>in</strong> Form von Dünger,<br />
Pflanzenschutzmitteln, Treibstoff, Elektrizität und Masch<strong>in</strong>en ist von 2,8 x 10 15 J<br />
im Jahre 1939 auf 16,6 x 10 15 J im Jahre 1976 angestiegen, was ungefähr e<strong>in</strong>er<br />
Versechsfachung entspricht [15, 105, 125]. Der Ertrag stieg gleichzeitig von ca. 10<br />
x 10 15 J (1939) auf 18 x 10 15 J (1976) nur auf weniger als das Doppelte, so dass sich<br />
das Energieaufwand/Ertrags-Verhältnis <strong>in</strong> dieser Zeit von 0,3 auf 0,9 erhöhte. Nach<br />
HAUSER lag das Aufwand/Ertrags-Verhältnis schon 1970 leicht über 1 (Tab. 8).<br />
Wie könnte <strong>in</strong> der Schweiz das Input/Output-Verhältnis verkle<strong>in</strong>ert werden<br />
[6]?<br />
STUDER nennt als sofort realisierbare Möglichkeiten die geeignete Wahl der<br />
Traktoren (hier könnte die Subventionierungspraxis auch steuernd e<strong>in</strong>greifen),<br />
Sparmassnahmen bei der künstlichen Grastrocknung und sparsameren E<strong>in</strong>satz von<br />
Hilfsstoffen [105]. In der künstlichen Grastrocknung wird nur für die Trocknung<br />
alle<strong>in</strong> mehr Energie aufgewendet, als dem Energiegehalt des Futters entspricht (45-<br />
70 ℓ Heizöl/100 kg Trockengras). Anlagen, <strong>in</strong> welchen Trockenöfen durch<br />
Sonnenkollektoren ersetzt wurden, zeigen die Wirtschaftlichkeit der technischen<br />
Sonnenenergienutzung im landwirtschaftlichen Bereich (Abb. 21). E<strong>in</strong>e Reduktion<br />
des Düngere<strong>in</strong>satzes würde nicht nur den Energieaufwand bei den Hilfsstoffen<br />
verkle<strong>in</strong>ern, sondern könnte auch e<strong>in</strong>en Beitrag an die Erhaltung unserer Gewässer<br />
liefern, wird doch z.B. von Nitrat im Mittel 25% aus dem Boden ausgewaschen.<br />
Tab. 8 Energiebilanz der schweizerischen Landwirtschaft 1970 (aus [54])<br />
Primärenergieaufwand <strong>in</strong> 10 15 J<br />
Treibstoffe:<br />
Benz<strong>in</strong> 57.10 6 ℓ 2,51<br />
Diesel 85.10 6 ℓ 3,66<br />
Düngemittel:<br />
N 37.10 6 kg 2,94<br />
P 38.10 6 0,69<br />
K 61.10 6 0,59<br />
Pflanzenschutzmittel: 4,7.10 6 0,49<br />
Masch<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>satz:<br />
Abschreibungen,<br />
Reparaturen 2,49<br />
Elektrizität: 1,18<br />
Gesamtenergieaufwand, ohne Arbeitskraft und Sonnenenergie 14,55<br />
Inlandproduktion (ohne auf importierten Futtermitteln beruh-<br />
ende Produktion) 13,82<br />
Aufwand/Ertrags-Verhältnis 1,05:1