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6 - ADÜ Nord

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Sicherlich – hoffentlich! – haben Übersetzer als Sprach-<br />

und Kulturmittler eine breitere und differenziertere Sichtweise<br />

mancher komplexer welthistorischer Tendenzen<br />

und Ereignisse.<br />

PR-wirksame Veranstaltung<br />

Eine einzelne Veranstaltung möchte ich gerade in diesem<br />

großen Zusammenhang doch noch besonders hervorheben<br />

– die Podiumsdiskussion »Translation and Terrorism«<br />

mit Kevin Hendzel als Moderator. Diese Veranstaltung<br />

stellte etwas polemisch die Fragen, ob die Ereignisse des<br />

11. September 2001 hätten vermieden werden können,<br />

wenn die US-Nachrichtendienste ausreichend Sprachmittlerressourcen<br />

gehabt hätten, ob ein Mangel an<br />

Sprachmittlern die Terrorbekämpfung beeinträchtigt und<br />

was die zuständigen Instanzen in den USA dagegen<br />

unternommen haben. Es diskutierten Margaret Gulotta,<br />

Leiterin des Sprachendienstes des FBI, Glenn <strong>Nord</strong>in,<br />

stellvertretender Leiter des Sprachendienstes im US-Verteidigungsministerium,<br />

Richard Brecht, Direktor des<br />

National Foreign Language Center, dazu Ronald Wolfe,<br />

Übersetzer und CNN-Berater für Arabisch - übrigens das<br />

erste Mal, dass so hochrangige Regierungsmitarbeiter zu<br />

der Problematik öffentlich Stellung nahmen. Die unter<br />

lebhafter Beteiligung des Publikums geführte Debatte, bei<br />

Seminarberichte<br />

Kundengespräche<br />

der die Verantwortlichen erhebliche Defizite eingestanden<br />

und auch über ihre Probleme bei der Behebung dieser<br />

Defizite berichteten, war insbesondere deswegen<br />

interessant, weil hier auch endlich einmal der Beruf des<br />

Übersetzers/Dolmetschers in der Öffentlichkeit gewürdigt<br />

und thematisiert wurde – für die US-Kollegen von jeher<br />

ein größeres Problem als für uns in Europa. Insofern war<br />

die Veranstaltung mit 500 Teilnehmern, über die auch<br />

mehrfach von CNN, Fox News und anderen TV-Sendern<br />

und Printmedien berichtet wurde, ein schönes Beispiel für<br />

die lange vermisste PR-Arbeit der ATA und vielleicht eine<br />

Anregung, auch zu Hause nach Gelegenheiten zu<br />

suchen, anlässlich deren wir uns und unsere Anliegen<br />

einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren können.<br />

Alles in allem war die ATA-Konferenz in Atlanta jedenfalls<br />

den Besuch wert. Sicher wird man als Europäer nicht nur<br />

zur Konferenz in die USA reisen – insbesondere da das<br />

Fliegen inzwischen wirklich keinen Spaß mehr macht –,<br />

aber sie eignet sich wunderbar als »Ausrede« für eine<br />

USA-Reise mit Urlaub davor oder danach.<br />

Die nächsten Konferenzen sind in Phoenix (2003),<br />

Toronto (2004), Seattle (2005) und New Orleans<br />

(2006). Vielleicht sehen wir uns dort?<br />

<strong>ADÜ</strong>-<strong>Nord</strong>-Seminar von Andreas Schiemenz am 30. November 2002 in Hamburg; Bericht von Manuela B. Wille<br />

Nach einer kurzen Vorstellung des Referenten und der<br />

zehn Teilnehmer ging es bis zum Mittagessen um die<br />

Grundlagen der Kommunikation und die geschlechterspezifische<br />

Kommunikation.<br />

Danach begann der wirklich interessante Teil des Seminars<br />

– die praktische Umsetzung. Der Referent nannte<br />

Beispiele für typische Situationen im Umgang mit Kunden<br />

und gab an konkreten Beispieldialogen Tipps, wie man<br />

darauf am geschicktesten reagiert. Hierbei ging es unter<br />

anderem um telefonische Kundenanfragen, Kaltakquise,<br />

telefonisches Nachfassen, Kundeneinwände (wie das oft<br />

gehörte »zu teuer«), Beschwerden und Kundenbesuche.<br />

Im Verlauf des Seminars ging Herr Schiemenz noch auf<br />

folgende Fragen ein: Wie können Missverständnisse vermieden<br />

werden? Wie reagieren Sie richtig auf Beschwerden?<br />

Wie können Sie sich täglich selbst am Telefon oder<br />

beim Kundenbesuch motivieren? Wie wird das Telefon<br />

als Marketinginstrument genutzt? Welche Beschränkungen<br />

gibt es? Ganz wichtig: Wie formuliert man seine<br />

eigenen Wünsche deutlich und setzt sie durch?<br />

Für die tägliche Arbeit wurden den Teilnehmern Anregungen<br />

vermittelt, wie sie effektiv mit den Kunden sprechen<br />

können, damit ihre Botschaft beim Gesprächspartner<br />

so ankommt, wie sie tatsächlich gemeint war. Dazu<br />

wurden Gesprächsleitfäden für die verschiedenen Arten<br />

von Gesprächen entwickelt. Die meisten vorgestellten<br />

Texte finden sich in der Seminarmappe wieder, sodass<br />

man nicht allzu viel mitschreiben musste und sich voll<br />

aufs Zuhören konzentrieren konnte.<br />

Fazit: Das Seminar war sehr informativ und von hohem<br />

praktischen Nutzen. Auch mit zwölf Jahren Berufserfahrung<br />

kann man noch etwas dazu lernen.<br />

Richtigstellung Trados<br />

Im Infoblatt 5/2002 heißt es auf Seite 21 im Seminarbericht<br />

über Trados: »... dass es bei Trados ... keine offizielle<br />

Betaphase gibt...« Das stimmt so natürlich nicht.<br />

Auch bei Trados gibt es eine Betaphase und ich habe<br />

erzählt, dass ich schon als Betatester mitgewirkt habe. Ich<br />

sagte, dass Trados-Produkte oft in einem Zustand auf<br />

den Markt gebracht werden, dass sich der normale<br />

Benutzer in die Rolle eines Betatesters gedrängt fühlt. Die<br />

Rückmeldungen der Nutzer führen dazu, dass relativ<br />

schnell ein neues Service Release hinterhergeschickt wird.<br />

Karl-Heinz Freigang, Referent des Seminars<br />

16 <strong>ADÜ</strong> <strong>Nord</strong> · Infoblatt 6/2002

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