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2.4 Festkörperdetektoren

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<strong>2.4</strong> <strong>Festkörperdetektoren</strong> 191<br />

zierenden Materials emittierte Lichtintensität in Abhängigkeit von der Temperatur der Probe aufge-<br />

tragen, so erhält man sogenannte Glühkurven (engl.: glow-curve, Fig. 2.25b). Glowkurven enthal-<br />

ten aus den oben genannten Gründen in der Regel mehrere Intensitätsmaxima (Peaks), deren Form<br />

und Größe neben den Eigenschaften des Kristalls (energetische Lage der Traps, Dotierung) auch<br />

von der Heizrate, also dem zeitlichen Verlauf des Temperaturanstiegs im Detektor, und der thermi-<br />

schen und Strahlungs-Vorgeschichte des Detektors abhängt.<br />

Die Höhe der Maxima bzw. die Flächen der Glowpeaks sind ein Maß für die Zahl der während der<br />

Bestrahlung besetzten metastabilen Niveaus, ihre Lage auf der Temperaturachse korrespondiert mit<br />

der energetischen Tiefe der Traps. Je schneller die Heiztemperatur erhöht wird, um so höher werden<br />

die Amplituden der Glow-Kurven-Peaks. Wegen der für den Wärmeübergang benötigten Zeit schei-<br />

nen die Maxima zu höheren Temperaturen hin verschoben zu sein. Die Form von Glowkurven ist<br />

unter sonst gleichen experimentellen Bedingungen vor allem vom verwendeten Thermolumines-<br />

zenz-Material abhängig. Wegen der zum Teil komplexen Formen von Glowkurven (Überlagerung<br />

einzelner Peaks) werden oft nicht die Amplituden sondern die Flächen unter den Glowpeaks als<br />

Maß für die gespeicherte Energie verwendet. Diese Flächen sind proportional zur Lichtsumme, d. h.<br />

dem Zeitintegral über den Lichtstrom im Auswertegerät. Sie sind weniger von der Heizrate abhän-<br />

gig als die Peakhöhen.<br />

Fig. 2.25: (a): Schematische Darstellung der Lage verschiedener Elektronentraps (1-4) in der Energielücke<br />

eines TLD. (b): Komponenten der zugehörigen Glowkurve beim Ausheizen eines bestrahlten<br />

TLD (schematisch). Die zu einer bestimmten Traptiefe gehörige Lichtausbeute<br />

entspricht der Fläche unter der entsprechenden Glowkurve. Experimentelle Glowkurven<br />

bestehen aus der Summe der Einzelkomponenten. Trap (1) entleert sich schon bei Zimmertemperatur,<br />

da der Abstand zum Leitungsband zu gering ist (Fading). Glowkurve (3) hat die<br />

höchste Lichtausbeute, da die Trapzustände (3) am stärksten besetzt waren.

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