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2.4 Festkörperdetektoren

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<strong>2.4</strong> <strong>Festkörperdetektoren</strong> 165<br />

oft aus Löchertraps, also eigentlich verbotenen Lochzuständen in der Bandlücke, die durch vorheri-<br />

ges Einfangen von Defektelektronen angeregt (aktiviert) wurden. Sie werden deshalb auch als Ak-<br />

tivatorzentren bezeichnet. Werden Elektronen beim Rücksprung aus dem Leitungsband in solchen<br />

Aktivatorzentren eingefangen, so werden diese deaktiviert. Sie senden dabei die überschüssige<br />

Energie in Form sichtbaren Lichtes aus. Die Leuchtintensität solcher Substanzen hängt von der<br />

Konzentration der Leuchtzentren und damit von der Dotierung mit den entsprechenden Fremdato-<br />

men ab. Im wichtigsten Thermolumineszenzmaterial, dem LiF, spielen Mg 2+ -Ionen die Rolle der<br />

Leuchtzentren.<br />

<strong>2.4</strong>.1.2 Anregung von Festkörpern<br />

Werden Festkörper ionisierender Strahlung ausgesetzt, so erzeugen die Strahlungsquanten (Pho-<br />

tonen oder geladene Teilchen) entlang ihrer Bahn freie Elektronen im Leitungsband und zurück-<br />

bleibende Löcher im Valenzband (Fig. 2.13b). Beide können sich unabhängig voneinander im Kris-<br />

tall bewegen. Sie tragen deshalb zur Leitfähigkeit des Festkörpers bei. Direkte strahlende Übergän-<br />

ge von Elektronen im Leitungsband in Löcher im Valenzband sind wegen der unterschiedlichen<br />

Impulse der beweglichen Elektronen im Leitungsband und der Löcher eher unwahrscheinlich. Dif-<br />

fundieren die Elektronen dagegen in die Nähe eines Aktivatorzentrums, so können sie dort einge-<br />

fangen werden. Ihre dabei freiwerdende Energie wird dann entweder in Form von Licht abgestrahlt<br />

oder strahlungslos auf den ganzen Kristall übertragen. Der Kristall übernimmt die Energiedifferenz<br />

als kollektive Schwingungsenergie. Solche kollektiven Schwingungen werden als Phononen be-<br />

zeichnet. Elektronen können auch in bisher nicht besetzte Elektronenfallen eingefangen werden.<br />

Aus diesen Traps können sie erst durch weitere Energiezufuhr befreit werden.<br />

Reicht die auf ein Valenzbandelektron beim Anregungsakt übertragene Energie nicht aus, um die-<br />

ses ins Leitungsband anzuheben, so können Elektronen in realen Kristallen auch in Zustände knapp<br />

unterhalb des Leitungsbandes angeregt werden. Elektron und zugehöriges Loch bleiben dann mit-<br />

einander gekoppelt, so daß wegen der Ladungsneutralität keine elektrische Leitfähigkeit im Kristall<br />

entsteht. Ein solcher fixierter Elektron-Loch-Zustand wird Exziton genannt. Exzitonenzustände<br />

befinden sich in einem schmalen Energiebereich unmittelbar unterhalb des Leitungsbandes. Die<br />

Exzitonen können wie freie Elektronen oder Löcher durch den Kristall diffundieren. Bei einer wei-<br />

teren Energieaufnahme und Anregung eines Exzitons kann das Elektron in das Leitungsband ange-<br />

hoben werden und sich dort entweder frei bewegen oder in einem Aktivatorzentrum rekombinieren.

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