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2.4 Festkörperdetektoren

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162 2 Strahlungsdetektoren<br />

Fig. 2.11: Anordnung von Valenzband und Leitungsband in Kristallen (V: Valenzband, L: Leitungsband).<br />

Beim Isolator ist der Bandabstand ca. 2-6 eV, beim Halbleiter etwa 0.2-2 eV. Beim<br />

Metallgitter überlappen entweder V- und L-Band oder das L-Band ist nur zur Hälfte gefüllt.<br />

In beiden Fällen sind Elektronen frei im Kristall beweglich.<br />

Bei Kristallgittern aus Metallen ohne ungepaarte Elektronen ist das Valenzband ebenfalls vollstän-<br />

dig gefüllt. Da Leitungsband und Valenzband aber teilweise energetisch übereinanderliegen, kön-<br />

nen Elektronen im Valenzband ohne externe Energiezufuhr ins Leitungsband überwechseln und<br />

sich dort frei bewegen (Fig. 2.11). Bei Metallen mit einem ungepaarten Elektron ist das letzte mit<br />

Elektronen besetzte Energieband nur halb mit Elektronen besetzt. In beiden Fällen sind die Elektro-<br />

nen also auch ohne Anregung frei beweglich. Die elektrischen Leitung bei solchen Bänderkonfigu-<br />

rationen wird deshalb als metallische Leitung bezeichnet.<br />

Wird ein Elektron durch Anregung aus dem Valenzband entfernt, so entsteht gleichzeitig immer<br />

auch ein Elektronenloch, das wie eine lokalisierte positive Ladung wirkt. Elektronen und Elektro-<br />

nenlöcher werden daher immer paarweise erzeugt. Man bezeichnet die Elektronenlöcher auch als<br />

Defektelektronen. Durch Elektron-Loch-Erzeugung wird zwar das lokale Ladungsgleichgewicht<br />

gestört; verläßt aber das Elektron bei der Anregung den Kristall nicht, bleibt dieser insgesamt elekt-<br />

risch neutral. Für Elektronenlöcher existieren nach dem Bändermodell ebenfalls erlaubte und verbo-<br />

tene Energiebereiche, die Defektelektronenbänder. Durch Übergang von Elektronen zu Atomen auf<br />

den benachbarten Gitterplätzen können die positiv geladenen Elektronenfehlstellen innerhalb dieser<br />

Bänder ähnlich wie die negativen Elektronen im Kristall wandern. Die durch sie verursachte elekt-<br />

rische Leitung wird als Löcherleitung bezeichnet.<br />

Treffen die im Leitungsband beweglichen Elektronen auf ein Elektronenloch im Valenzband, so<br />

können sie sich mit diesem vereinigen (rekombinieren); sie nehmen wieder einen Platz im Valenz-<br />

band ein. Die bei der Rekombination freiwerdende Energiedifferenz wird in Form von elektromag-

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