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2.4 Festkörperdetektoren

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<strong>2.4</strong> <strong>Festkörperdetektoren</strong> 167<br />

nur von der Zahl der dem Kristall zugefügten Anregungen, also der insgesamt zugeführten Energie,<br />

nicht aber von der Temperatur des Kristalls abhängig. Fluoreszenz findet vorwiegend bereits wäh-<br />

rend der Anregung des Kristalls statt und hört kurz nach Beendigung der Aktivierung des Kristalls<br />

durch äußere Energiezufuhr wieder auf.<br />

Phosphoreszenz: Befinden sich durch Störstellen verursachte metastabile Zwischenniveaus<br />

(Traps) in der verbotenen Zone (Fig. 2.13a,c), so können Elektronen nach der Anregung in das Lei-<br />

tungsband in diesen Traps ohne Rekombination mit Löchern im Valenzband eingefangen werden.<br />

Ohne weitere Energiezufuhr können sie die Traps nicht mehr verlassen, da direkte Rekombinatio-<br />

nen von Trapelektronen mit Löchern im Valenzband nicht möglich sind. Wird dem Kristall erneut<br />

Energie zugeführt, z. B. als Wärmeenergie wie bei den Thermolumineszenzdetektoren, so können<br />

die Elektronen von den Traps zurück in das Leitungsband gelangen. Von dort aus können sie wie<br />

bei der Fluoreszenz prompt mit den Lochzuständen im Kristall rekombinieren. Zum Teil werden sie<br />

auch wieder in Elektronenfallen eingefangen. Die Lumineszenzrate (Zahl der Übergänge pro Zeit-<br />

einheit) aus den langlebigen Zwischenniveaus zurück ins Leitungsband mit anschließender<br />

Lichtemission hängt bei einer gegebenen Trap-Tiefe (der energetischen Lage der Traps in der<br />

Bandlücke) nur von der Temperatur und der Zahl der vorher eingefangenen Elektronen ab. Die In-<br />

tensität des Lumineszenzlichtes nimmt wegen der kontinuierlichen Entvölkerung der Traps mit der<br />

Zeit ab, sie dauert solange an, bis alle Traps geleert sind. Die Übergangsrate und damit die Lichtin-<br />

tensität ist um so größer, je höher die Temperatur ist, da bei höheren Temperaturen die Traps<br />

schneller geleert werden können. Je weiter die Traps vom Leitungsband entfernt sind, um so höher<br />

müssen die Temperaturen sein, um die Lumineszenz auszulösen. Die Lebensdauern phosporeszie-<br />

render Kristallzustände erstrecken sich von 10 -8 s bis zu vielen Jahren.<br />

<strong>2.4</strong>.1.3 Halbleiter<br />

Halbleiter sind Festkörpersubstanzen, bei denen der Energieaufwand zur Erzeugung freier Ladungs-<br />

träger wegen des kleinen Abstandes von Valenzband und Leitungsband (0.2 - 2 eV) so gering ist,<br />

daß schon durch Erwärmung einige Elektronen das Valenzband verlassen und sich im Leitungsband<br />

aufhalten können. Der reine Halbleiter hat dadurch schon bei Zimmertemperatur eine mehr oder<br />

weniger ausgeprägte Eigenleitfähigkeit. Da die durch Wärmezufuhr auf den Kristall übertragene<br />

Energie mit der Temperatur zunimmt, wächst die elektrische Leitfähigkeit von Halbleiterkristallen<br />

deutlich mit der Temperatur an. Bei abnehmenden Temperaturen verhalten sich Halbleiter dagegen<br />

zunehmend wie Isolatoren. Die Bandlücke beträgt bei Zimmertemperatur 1.12 eV bei Silizium und<br />

0.67 eV bei Germanium.

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