Download - Slow Food Content Management
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Neben der bekannten Produktion von Sauerkraut gibt es in den Berggebieten der östlichen Steiermark<br />
noch eine uralte Technik, mit der die Kohlköpfe in Gruben im Boden konserviert wurden. Die Köpfe, die<br />
gesäubert, in kochendem Wasser abgekocht und an der Sonne getrocknet werden, werden in vier Meter<br />
tiefen Gruben zwischen Stroh geschichtet und mit einem Gewicht zugedeckt. So vergärt der Kohl auf<br />
natürliche Weise und kann dann verzehrt werden, ist aber auch bis zu drei Jahren haltbar.<br />
Produktionsgebiet: Region Fischbacher Alpen und Region Wechsel, östliche Steiermark<br />
Österreich – Lungauer Tauernroggen<br />
Der Lungauer Tauernroggen ist eine uralte Winterroggenart, die aus der Bergkette der Tauern im<br />
südlichen Teil des Salzburger Landes stammt. Sie wurde bis zu den siebziger Jahren angebaut und ist<br />
heute wegen der raschen Abnahme des Getreideanbaus in den Berggebieten fast verschwunden. Mit<br />
dem Mehl aus diesem Roggen wird ein hervorragendes Sauerteigbrot zubereitet, aber auch andere<br />
typische Gerichte wie Hasenöhrln (in Schmalz ausgebackener Teig).<br />
Produktionsgebiet: Region Lungau, Salzburger Land<br />
Österreich – Wachauer Safran<br />
Der Safrananbau in Niederösterreich ist vom 12. bis 19. Jahrhundert belegt, der Safran galt als einer der<br />
besten in ganz Europa. Die Konkurrenz mit günstigeren Produkten aus anderen Ländern und die<br />
Auflage hoher Zölle für die Bauern waren die Gründe, dass er zunehmend aufgegeben wurde. Heute<br />
wird diese uralte Tradition in der Region Wachau wieder aufgenommen und zu den traditionellen<br />
Rezepten wie Gugelhupf, Safransuppen oder -sauce kamen neue Rezeptkreationen wie Schokolade,<br />
Marmelade, Essig, aromatisierte Getränke und Honig.<br />
Produktionsgebiet: Wachau (Unesco-Gebiet), Niederösterreich<br />
Bulgarien – Smylian-Bohnen<br />
Das Tal über dem Fluss Arda im Rhodopen-Gebirge nahe an der griechischen Grenze ist ein kleines<br />
Paradies, wo die Natur noch unberührt ist und christliche und moslemische Gemeinschaften seit<br />
Jahrhunderten friedlich zusammenleben. Seit 250 Jahren widmet sich hier eine kleine Berggemeinde<br />
dem Anbau der Smilyan-Bohne. Es gibt zwei Arten: Die kleinere ist braun mit schwarzer Maserung, die<br />
größere weiß oder violett und gemasert.<br />
Produktionsgebiet: Gemeinde Smilyan und oberes Arda-Tal, Provinz Smolyan, Mittel- bis Südbulgarien<br />
Frankreich – Rinderrasse Bretonne Pie Noir<br />
Der Name dieser kleinen Kuh stammt von ihrem schwarz-weißen Fell ab, eben “pie noir”. Es ist eine<br />
einfache Rinderrasse, die widerstandsfähig gegenüber Krankheiten ist und sich den dürren Weiden im<br />
Süden der Bretagne angepasst hat. In den 60er und 70er Jahren war sie vom Aussterben bedroht, wurde<br />
aber dann durch ein effizientes Schutzprogramm erhalten. Heute vereint die Union Bretonne Pie Noir<br />
rund fünfzig Züchter, die extensive, umweltschonende Zuchtmethoden praktizieren und in direktem<br />
Kontakt zu den Verbrauchern stehen.<br />
Produktionsgebiet: Historische Region der Bretagne, einschließlich der heutigen Departements Côtes<br />
d’Armor, Finistère, Ille-et-Vilaine, Morbihan und Loire Atlantique<br />
Deutschland – Grünkern<br />
Grünkern gehört zur uralten Bauerntradition im eher trockenen Bauland, im bayerischen und badenwürttembergischen<br />
Franken, wo seit jeher die lokale Dinkelsorte Bauländer Spelz angebaut wird. Sie<br />
wird auf ganz besondere Weise verarbeitet: Das noch grüne Korn des Dinkels wird geerntet und in<br />
einem Holzofen getrocknet. Traditionell ist Grünkern eine Zutat für Suppen oder Bratlinge, aber in<br />
jüngerer Zeit fand er in viele andere traditionelle deutsche Rezepte Eingang, z.B. Klöße (aus Kartoffeln,<br />
Brot und Getreide), Eintöpfe, Salate, Schmorgerichte, Reisgerichte, Torten und Gebäck. Früher war<br />
Grünkern sehr verbreitet; nach und nach wurde er von anderen Dinkelsorten und Weizen verdrängt.<br />
Produktionsgebiet: Bauland, im bayerischen und baden-württembergischen Franken<br />
Deutschland – Limpurger Rind