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Der Stracchino hat uralte Ursprünge, die vielleicht sogar vor dem 10. Jahrhundert liegen. Er ist ein Vorläufer von<br />

Käsesorten wie Strachì tunt und Taleggio. Er wird mit der frisch gemolkenen Milch der Kühe mit warmer Molke<br />

hergestellt, wobei darauf zu achten ist, dass er nicht abkühlt, denn sonst würde das Phänomen der Stracchini<br />

eintreten, die sich verformen und “weglaufen”. Nach dem Abscheiden der Molke wird die Masse eineinhalb Tage<br />

lang gedünstet, dann gesalzen und bei geringeren Temperaturen rund zwanzig Tage gelagert. Dann ist er bereit<br />

für den Genuss.<br />

Produktionsgebiet: Valle Brembana und die Seitentäler Serina, Taleggio und Imagna (Provinz Bergamo)<br />

Gemüsepaprika aus Capriglio – Piemont<br />

Seit über hundert Jahren wird in der kleinen Gemeinde Capriglio d’Asti diese Gemüsepaprikasorte angebaut. Bis<br />

zu den 60er Jahren hatte sie einen bemerkenswerten Markt in Chieri, Asti, Turin und erzielte sehr gute Preise. Mit<br />

der Einführung von größeren Sorten ging die Produktion auf den Familiengebrauch und wenige Kenner zurück.<br />

Mit der Gründung des Presidio haben sich die Bauern zu einem Verein zusammengeschlossen, bauen die Sorte<br />

biologisch und nach der Tradition an und wollen dieses Gemüse wieder auf den lokalen Markt bringen.<br />

Produktionsgebiet: Gemeinde Capriglio d’Asti (Provinz Asti)<br />

Piattella Canavesana aus Cortereggio – Piemont<br />

Die Piattella ist eine weiße Bohne mit dünner Haut, die in der Gegend von Canavese und besonders in Cortereggio<br />

verbreitet ist. Sie wurde früher zusammen mit Mais angebaut, so dass die beiden Pflanzen zusammen wuchsen<br />

und die Bohne sich um die robusten Maisstauden ranken konnte. Bis in die achtziger Jahre war der Anbau im<br />

ganzen Canavese gebräuchlich, wo sie auch fasol ad Cutres, “Bohne aus Cortereggio” genannt wurde. Mit dieser<br />

Sorte wurde das traditionelle Bohnengericht Piattella e cotiche, “Bohnen mit Speckschwarte“, in der Tonschale<br />

zubereitet.<br />

Produktionsgebiet: Gemeinde San Giorgio Canavese, besonders die Lagen im Ortsteil Cortereggio (Provinz Turin)<br />

Roter Sellerie aus Orbassano – Piemont<br />

Die Geschichte des roten Selleries begann mit der Einführung eines violetten Selleries aus Frankreich im 17.<br />

Jahrhundert. Er schlug Wurzeln in den Gemüsegärten um Turin und nahm die charakteristische rote Färbung<br />

unten an den Stangen und den mandelartigen Geschmack an. Auf den Gemüsemärkten in Turin und Umgebung<br />

durfte er bis zur Nachkriegszeit nach dem 2. Weltkrieg nicht fehlen. Heute bauen ihn nur noch wenige<br />

Gemüsebauer in der landwirtschaftlichen Ebene, die vom Jagdschloss Stupinigi bis zum Städtchen Orbassano<br />

reicht, an: Sie bieten ihn direkt im Hofverkauf oder auf den Turiner Märkten an und organisierten immer am<br />

dritten Sonntag im Oktober ein Fest.<br />

Produktionsgebiet: Gemeinde Orbassano (Provinz Turin)<br />

Biscotto di Ceglie – Apulien<br />

Dieses Gebäck heißt im Dialekt U’ piscquett’l. Der weiche, duftende Teig wird aus gerösteten, gehackten Mandeln,<br />

Eiern, Honig, Zitronenschale und Rosolio-Likör aus Zitrusfrüchten zubereitet. Er kann mit Kirsch- oder<br />

Traubenmarmelade gefüllt und mit einer leichten Zucker-Kakao-Glasur überzogen werden. Das Gebiet um<br />

Brindisi kann über 40 Sorten Mandeln vorweisen, und für den Biscotto di Ceglie werden nur lokale Arten<br />

verwendet, ebenso wie für die Kirschen und Trauben in der Füllung.<br />

Produktionsgebiet: Gemeinde Ceglie Messapica (Provinz Brindisi)<br />

Karotten aus Polignano – Apulien<br />

San Vito di Polignano a Mare ist das Dorf der bunten Karotten: zartgelb, dunkelviolett, intensiv orange oder<br />

rötlich, blau oder weiß. Und all diese Farben gehören zur ursprünglichen Erscheinungsform dieser Rübe, die dann<br />

im Laufe der Jahrhunderte mit der Vorliebe für orange selektioniert wurde. In Polignano kann man heute noch<br />

Bauern finden, die seit Generationen das Saatgut der verschiedenen Ökotypen bewahren. Sie wachsen auf Feldern<br />

nahe am Meer in sandigem Boden, der mit Brackwasser bewässert wird, daher sind die Karotten außerordentlich<br />

würzig.

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