Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen
Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen
Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen
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7 <strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Rechenmaschinen</strong><br />
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Der Umsetzung liegt folgende mathematische Idee zu Grunde. Um eine Multiplikation<br />
mehrstelliger Zahlen vorzunehmen ist es möglich, diese jeweils um eine Zehnerstelle<br />
verschoben wiederholt zu addieren. <strong>Die</strong> Abb. 7.28 macht dieses deutlich.<br />
<strong>Die</strong> rechte Berechnungsmethode sieht zwar länger aus, ist aber von Maschinen automatisch<br />
einfacher zu erledigen. <strong>Die</strong> Rechenmaschine von Leibniz unterstützte diese Idee. Der<br />
Benutzer musste den <strong>ersten</strong> Multiplikanden nur einmal einstellen. Durch weiteres Eindrehen<br />
ins Zählwerk wurden die Additionen automatisch durchgeführt, dabei musste z.B. im obigen<br />
Beispiel die Zahl 837 einmal in die Einerstelle eingedreht werden, dreimal in die Zehnerstelle<br />
und zweimal in die Hunderterstelle. <strong>Die</strong>s war möglich, da Leibniz einen verschiebbaren<br />
Zählwerkschlitten verwendete, mit dem der Multiplikant jeweils auf den Einer-, Zehner-,<br />
Hunderstellen usw. eingedreht werden konnte. Durch die automatische Addition, die die<br />
Feinmechanik leistete, wurde das Ergebnis nur durch Kurbeldrehen und Verstellen des<br />
Zählwerkschlittens angezeigt.<br />
7.4.3 Arbeitsweise<br />
Abb. 7.29 Prinzipieller Aufbau der Leibnizschen Rechenmaschine<br />
<strong>Die</strong> Arbeitsweise der Maschine sei noch einmal detaillierter erläutert.<br />
Eine Zahl wird stellenweise eingegeben, so daß diese im Anzeigewerk erscheint. Dann<br />
wird der Zählwerkschlitten so gelagert, daß das Übertragungswerk an der letzten Stelle der<br />
eingegebenen Zahl steht. Nun wird die letzte Ziffer der zu addierenden bzw. zu<br />
subtrahierenden Zahl eingegeben und ein eventueller Übertrag im Übertragungswerk<br />
vorbereitet. Anschließend wird der Zählwerkschlitten um eine Stelle nach rechts verschoben,<br />
so daß das Übertragungswerk nun an der zweitletzten Stelle des <strong>ersten</strong> Summanden bzw. des<br />
Minuenden steht. Jetzt erfolgt die Eingabe der Zehnerstelle der zu addierenden bzw. zu<br />
subtrahierenden Zahl und anschließend die Addition bzw. Subtraktion des Übertrags. Dabei<br />
ist es wichtig, daß der Übertrag erst dann geschaltet wird, wenn das Einstellen der Ziffer<br />
beendet ist, weil er sonst ohne Wirkung auf das Hauptzählwerk bliebe. Während dieser<br />
Vorgänge wird ein weiterer eventueller Zehnerü bertrag vorbereitet und danach der<br />
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