Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen
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7 <strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Rechenmaschinen</strong><br />
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Abb. 7.40 Stellsegmentmaschine von Braun<br />
Über das Datum und die genauen Umstände der Herstellung dieser Maschine gibt es zwei<br />
Theorien. <strong>Die</strong> eine besagt, dass er mit der Konstruktion 1727 begann, aber sie nach seinem<br />
Tode unvollendet hinterließ. Belegt ist, dass es in Brauns Werkstatt noch eine zweite,<br />
unfertige Maschine gegeben hat. Sein Sohn soll sie dann bis 1936 fertig gestellt haben. Als sie<br />
kurz danach wieder funktionsuntüchtig wurde, erfolgte ihre Reparatur durch Philippe<br />
Vayringe.<br />
<strong>Die</strong> zweite Theorie besagt, dass dein Sohn an er Maschine weiterarbeitete, sie aber nur mit<br />
Hilfe von Philippe Vayringe fertig stellen konnte.<br />
Unbestritten ist, dass Philippe Vayringe einen maßgeblichen Anteil an dieser zweiten<br />
Maschine besessen haben muss. <strong>Die</strong>s zeigt die auf dem Deckel gravierte Inschrift „BRAVN<br />
INVENIT / VAYRINGE FECIT“, die leider keine Jahreszahl enthält. Philippe Vayringe wurde<br />
im Jahre 1684 als Sohn einer armen Bauernfamilie geboren. Nach dem Schulbesuche in<br />
Meuse ging er nach Nancy, wo er das Kunstschmiedehandwerk erlernte. Schon früh<br />
beschäftigte er sich mit Uhren und mechanischen Geräten. Nachdem er die Tochter einer<br />
vermögenden Familie geheiratet hatte, trat er in die <strong>Die</strong>nste des Herzogs Léopold von<br />
Lothringen, der ihm den Titel „Uhrmacher und Maschinenhersteller seiner Majestät“ verlieh.<br />
Im Jahre 1731 wurde er Professor für Experimentalphysik an der Akademie in Lunéville.<br />
Vom Hof von Lunéville ging er auf Anweisung des späteren Kaisers Franz Stephan von<br />
Lothringen, dem Ehemann Maria Theresias, nach Florenz, nachdem die europäischen Mächte<br />
im Gewirr der Erbfolgekriege den polnischen König mit dem Herzogtum Lothringen<br />
entschädigt und den dortigen Herzog mit der Toskana bedacht hatten. Hierbei nahm er auf<br />
Bitten des Herzogs einen Umweg über Wien, wo er nach dem Tod Brauns dessen erste<br />
Wiener Maschine reparierte. Hierbei soll er diese Reparatur in nur sechs Stunden bewältigt<br />
haben. Details über seinen Anteil an der Entstehung der zweiten Maschine sind jedoch nicht<br />
überliefert. Er starb 1745 in der Toscana.<br />
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