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Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen

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7 <strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Rechenmaschinen</strong><br />

___________________________________________________________________________<br />

<strong>Die</strong> <strong>Rechenmaschinen</strong> von Hahn fanden einige Nachahmer. So entwickelte und baute der<br />

Darmstädter Ingenieurhauptmann Johann Helfrich Müller in den Jahren 1782 bis 1784 eine<br />

Staffelwalzenmaschine nach dem Vorbild der Hahnschen Maschine, die er Mitgliedern der<br />

Göttinger Akademie der Wissenschaften vorführte.<br />

7.5.7 Johann Christoph Schuster<br />

Auch beschäftigte sich Hahn mit der Konstruktion einfacher<br />

Addiermaschinen. Drei Exemplare, die bisher verschollen sind, werden<br />

in Hahns schriftlichen Aufzeichnungen erwähnt. Möglicherweise ist<br />

eines im Besitz des Arithmeum in Bonn. Jacob Auch, ein Mitarbeiter<br />

aus der Werkstatt von Hahn hat mehrere solcher "Scheibenaddierer"<br />

hergestellt, von denen wiederum drei Exemplare heute noch<br />

nachweisbar sind.<br />

Abb. 7.45 Mathaeus Hahn Museum, Albstadt / Onstmetten<br />

Johann Christoph Schuster (1759-1823) war ein Schüler und Schwager des<br />

württembergischen Pfarrers und Mechanikers Philipp Matthäus Hahn. Er hatte in seiner<br />

Lehrzeit neben dem Uhrenbau auch die Herstellung der von Hahn erfundenen<br />

zylinderförmigen Rechenmaschine erlernt. Ab 1786 arbeitete er als selbständiger Uhrmacher,<br />

zunächst im fränkischen Westheim, dann in Uffenheim und schließlich ab 1797 als<br />

Mechanicus und Hofuhrmacher in Ansbach.<br />

Schusters älteste Rechenmaschine wurde 1792 in Uffenheim fertig gestellt und ist von den<br />

<strong>Rechenmaschinen</strong> von Hahn noch kaum zu unterscheiden. Von 1805 bis 1820 entwickelte<br />

Schuster in Ansbach aber eine eigene Konstruktion, die technisch zwar auf Hahns Entwurf<br />

basierte, die sich aber durch eine Komprimierung der Baugruppen und durch eine größere<br />

Bedienungsfreundlichkeit auszeichnete. <strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> zwei <strong>Rechenmaschinen</strong>, die noch den<br />

Konstruktionen von Hahn sehr ähnelten, sind noch vorhanden.<br />

In den letzten Jahren vor seinem Tod baute<br />

Schuster die auf der Briefmarke in Abb. 7.48 wiedergegebene<br />

dritte Rechenmaschine in einer verbesserten<br />

Bauweise. Im September 1999 gelangte<br />

diese Rechenmaschine mit maßgeblicher Unterstützung<br />

durch die Kulturstiftung der Länder, die Universität<br />

Bonn, die Alfried Krupp von Bohlen und<br />

Halbach-Stiftung und den Beauftragten der Bundesregierung<br />

für Angelegenheiten der Kultur und der<br />

Medien ins Arithmeum nach Bonn.<br />

Abb. 7.48<br />

Rechenmaschine von Schuster auf einer<br />

deutschen Briefmarke<br />

Da im Arithmeum auf die Funktionstüchtigkeit der Exponate besonderer Wert gelegt wird,<br />

wurde die Rechenmaschine von Johann Christoph Schuster vor der offiziellen Übergabe<br />

durch den Bundeskanzler im März 2000 ein halbes Jahr lang restauriert und ist nun wieder<br />

funktionstüchtig. Sie stellt eines der letzten Artefakte aus der vorindustriellen Ära des<br />

maschinellen Rechnens dar.<br />

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