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Kap. 7 Die ersten Rechenmaschinen

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7 <strong>Die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Rechenmaschinen</strong><br />

___________________________________________________________________________<br />

7.5.6 Philipp Matthäus Hahn<br />

Philipp Matthäus Hahn wurde am<br />

25.11..1739 in Ostfildern-Scharnhausen bei<br />

Stuttgart als zweites von zehn Kindern<br />

geboren. Von 1749 bis 1754 besuchte er die<br />

Lateinschule in Esslingen und in Nürtingen.<br />

Von 1776 bis 1760 studierte er an der<br />

Universität Tübingen Theologie. Nach dem<br />

Vikariat erhielt er bereits 1764 im Alter von<br />

25 Jahren seine erste Pfarrstelle in<br />

Onstmettingen auf der Schwäbischen Alb. Im<br />

Jahre 1774 starb seine Frau Anna Maria bei<br />

der Geburt ihres siebten Kindes. Ein Jahr<br />

später heiratete er Beata Regina, eine Tochter<br />

des Pfarrer-Originals Johann Friedrich<br />

Flattich, mit der er noch weitere Kinder<br />

hatte.<br />

Schon früh zeigte er ein ausgeprägtes<br />

Interesse für Himmelsbeobachtungen und<br />

technische Geräte.<br />

Abb. 7.42 Philipp Matthäus Hahn<br />

In Instmettingen richtete er sich eine Werkstatt ein für den Bau von Waagen, Uhren und<br />

astronomischen Maschinen ein. Hierbei half ihm sein Jugendfreund Philipp Gottfried<br />

Schaudt, der die handwerkliche Umsetzung seiner Konstruktionen übernahm. <strong>Die</strong> erste aus<br />

Messing und Eisen gefertigte astronomische Uhr ließ sich der Landesherr, Herzog Carl<br />

Eugen, vorführen, und bestellte anschließend eine größere Maschine für die Bibliothek des<br />

Ludwigsburger Schlosses. Herzog Carl Eugen, der ihn als „Uhrmacher Gottes“ bezeichnete,<br />

sorgte auch dafür, dass er 1781 eine Pfarrei in Echterdingen übernehmen konnte, wo er am 2.<br />

Mai 1790 verstarb. Wie aus seinen Tagebüchern ersichtlich ist, nahm er seinen Beruf als<br />

Pfarrer sehr ernst. So nahm er sich die Zeit, seine theologischen Gedanken und seine<br />

Predigten für den Druck vorzubereiten; dies auch dann noch, als ihm von seiner<br />

Kirchenbehörde ein Publikationsverbot auferlegt wurde. <strong>Die</strong> Werkstattarbeit betrieb er<br />

nebenher als Hobby und als Ablenkung von seinen theologischen Studien, aber doch "zum<br />

Ruhme Gottes". Er selbst erfand, entwickelte und konstruierte die Produkte, und seine<br />

Mechanikern setzten sie dann in konkrete Objekte um. So entstanden in der Werkstatt u.a.<br />

Neigungswaagen, Sonnenuhren, Großuhren, Taschenuhren und <strong>Rechenmaschinen</strong>.<br />

So wurde er durch seine speziellen Sonnenuhren<br />

bekannt, deren erstes Exemplar 1763 entstand. Bei diesem<br />

Typ, der Öhrsonnenuhr, erfolgte die Einstellung der<br />

Pohlhöhe an einem kardanisch aufgehängten, Meridianring.<br />

An einem drehbaren Rahmen, der in diesem Meridianring<br />

parallel zur Erdachse gelagert ist, ist auf einer Seite innen<br />

die Zeitgleichungskurve angebracht.<br />

Abb. 7.43 Schema der Öhrsonnenuhr<br />

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