Beobachter Kompakt Vorsorge: Sichern Sie das Kinderglück
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Säulen-Abc: Gebundene oder freie <strong>Vorsorge</strong> – <strong>das</strong> gilt bei den Säulen 3a und 3b<br />
Mit der dritten Säule – der freiwilligen<br />
<strong>Vorsorge</strong> – lässt sich die Bedarfslücke<br />
im Alter schliessen. Dafür stehen zwei<br />
Möglichkeiten zur Wahl: die gebundene<br />
<strong>Vorsorge</strong> 3a sowie die freie <strong>Vorsorge</strong><br />
3b. Das sind die Unterschiede.<br />
Säule 3a<br />
Vermögensanlagen in der gebundenen<br />
Säule 3a sind grundsätzlich für die<br />
Altersvorsorge reserviert und können,<br />
abgesehen von wenigen Ausnahmen,<br />
frühestens fünf Jahre vor Erreichen<br />
des AHV-Alters bezogen werden. Als<br />
Gegenleistung für diese langfristige<br />
Bindung werden den <strong>Vorsorge</strong>sparern<br />
beim Aufbau wie auch beim Bezug der<br />
<strong>Vorsorge</strong>gelder Rendite- und steuerliche<br />
Vorteile geboten. Ausnahmsweise<br />
kann <strong>das</strong> Geld in folgenden Fällen<br />
früher bezogen werden:<br />
w beim Wechsel vom Angestelltenverhältnis<br />
in die Selbständigkeit<br />
w beim definitiven Verlassen der<br />
Schweiz (mit Einschränkungen für<br />
EU-Länder und <strong>das</strong> Fürstentum<br />
Liechtenstein)<br />
w zur Finanzierung von selbstgenutztem<br />
Wohneigentum und<br />
zur Abzahlung von Hypotheken<br />
police. Banken und Versicherungsgesellscha�ten<br />
halten dazu verschiedene Produkte<br />
bereit:<br />
Bankenlösungen<br />
w Konventionelle 3a-<strong>Vorsorge</strong>konten mit<br />
einem Zinssatz, der et�as �ber den Ansätzen<br />
der Sparkonten liegt.<br />
w Fondsver�altete 3a-<strong>Vorsorge</strong>konten mit<br />
unterschiedlichem Aktienanteil, laut Gesetz<br />
maximal 50 Prozent. Die Rendite<br />
hängt von der Rendite der Fonds ab.<br />
Versicherungslösungen<br />
w Konventionelle 3a-<strong>Vorsorge</strong>policen mit<br />
Risikoschutz bei Invalidität und Tod mit<br />
�estem Zinssatz und nicht garantierten<br />
Überschussanteilen. Der Versicherte �ird<br />
bei Er�erbsun�ähigkeit von der Prämienzahlung<br />
be�reit (�alls vereinbart).<br />
w Fondsver�altete 3a-<strong>Vorsorge</strong>policen<br />
mit variablem Aktienanteil bis 50 Prozent.<br />
Zum Teil mit garantierter Minimalverzinsung<br />
(am Erlebens�allkapital) und vom<br />
Anlageer�olg abhängiger Zusatzrendite.<br />
w beim Einkauf in eine Pensionskasse<br />
w bei Bezug einer ganzen IV-Rente<br />
Tipps für 3a-Bankkonti<br />
w Führen <strong>Sie</strong> verschiedene 3a-Konti.<br />
So streuen <strong>Sie</strong> <strong>das</strong> Risiko und<br />
vor allem brechen <strong>Sie</strong> die Steuerprogression<br />
bei der Auszahlung.<br />
w Wenn <strong>Sie</strong> zu Beginn des Jahres<br />
einzahlen, profitieren <strong>Sie</strong> <strong>das</strong> ganze<br />
Jahr vom steuerfreien Vorzugszins.<br />
w Verteilen <strong>Sie</strong> die Einzahlungen<br />
über <strong>das</strong> Jahr, wenn <strong>Sie</strong> sich für<br />
eine Anlage mit Wertschriftenfonds<br />
entscheiden. So reduzieren <strong>Sie</strong><br />
<strong>das</strong> Risiko, den falschen Einstiegszeitpunkt<br />
erwischt zu haben.<br />
Tipps für 3a-Versicherungspolicen<br />
w Achten <strong>Sie</strong> darauf, <strong>das</strong>s es sich um<br />
eine Police mit flexiblem Sparteil<br />
handelt. <strong>Sie</strong> verpflichten sich so nur<br />
für die Risikoprämie oder allenfalls<br />
für die Risikoprämie und einen<br />
Anteil an der Sparprämie.<br />
w Vergleichen <strong>Sie</strong> mehrere Offerten.<br />
w Wählen <strong>Sie</strong> Produkte mit fixen<br />
Prämien, dann kann der Versicherer<br />
die Prämie während der<br />
Vertragsdauer nicht erhöhen.<br />
Bei der Bankenlösung gibt es keine �esten<br />
Verp�lichtungen punkto Einzahlung, <strong>das</strong><br />
macht sie �lexibler, et�a bei Geldengpässen.<br />
Die Rendite ist bei gleichen Einzahlungen<br />
höher als bei Versicherungslösungen,<br />
da keine Risiko- und Ver�altungskosten<br />
abgezogen �erden. Da��r besteht<br />
im Invaliditäts- und Todes�all kein Versicherungsschutz.<br />
Wer sich dagegen ��r eine<br />
3a-Police entscheidet, muss die Prämien<br />
�ährend der Vertragsdauer in der vereinbarten<br />
Höhe zahlen – zumindest �as den<br />
Risikoanteil angeht. Die Sparprämie lässt<br />
sich bei einigen Produkten an die �inanzielle<br />
Situation anpassen.<br />
Die zentralen Fragen, die man sich vor<br />
dem Entscheid ��r ein 3a-Versicherungsprodukt<br />
stellen sollte, lauten: Brauche ich<br />
einen Versicherungsschutz? Und �enn ja,<br />
�elchen? Erhalte ich bei dieser Police auch<br />
den richtigen Schutz? Beachten <strong>Sie</strong>: Eine<br />
vorzeitige Au�lösung oder Prämien�reistellung,<br />
�eil die Prämie nicht mehr bezahlt<br />
�erden kann, ist mit Verlusten verbunden.<br />
Versicherungen �erben zudem damit, <strong>das</strong>s<br />
VORSORGE BEOBACHTER KOMPAKT 22/2008 23<br />
w Konventionelle 3a-<strong>Vorsorge</strong>policen<br />
mit festem Zinssatz bergen weniger<br />
Risiken als fondsverwaltete.<br />
Säule 3b<br />
Die freie <strong>Vorsorge</strong> 3b umfasst alle Vermögenswerte,<br />
die nicht der Säule 3a<br />
zugeordnet werden. Dazu gehören<br />
unter anderem Lebensversicherungen,<br />
Anlagefonds, Konten, Wertschriften,<br />
Wohneigentum und Wertsammlungen.<br />
Bei Lebensversicherungen der Säule<br />
3b werden wie bei Säule-3a-Policen<br />
Sparen und Risikoschutz kombiniert.<br />
Die geleisteten Prämienzahlungen in<br />
die Säule 3b können nur im Rahmen<br />
der kantonalen Steuerpauschale für<br />
Versicherungsprämien und Zinsen<br />
von Sparkapitalien vom steuerbaren<br />
Einkommen abgezogen werden.<br />
Diese Abzugsmöglichkeit ist jedoch<br />
in vielen Kantonen durch den Abzug<br />
der Krankenkassenprämien bereits<br />
ausgeschöpft. Klassische und fondsgebundene<br />
Lebensversicherungen<br />
der Säule 3b sind während der Laufzeit<br />
als Vermögen zu versteuern, und zwar<br />
zum Rückkaufswert. Im Erlebensfall<br />
ist die Auszahlung unter gewissen<br />
Voraussetzungen steuerfrei.<br />
sie �ber den vereinbarten Zins hinaus<br />
Überschussanteile auszahlen – ��r diese<br />
gibt es jedoch keine Garantie.<br />
Wer ein <strong>Vorsorge</strong>sparkonto bei einer Bank<br />
erö��net, erhält einen Vorzugszins (der sich<br />
jedoch ändern kann). Dieser ist ein �ichtiges<br />
Kriterium, denn er hat einen �esentlichen<br />
Ein�luss darau�, �ie viel Geld bei<br />
der Pensionierung zur Ver��gung steht.<br />
Derzeit betragen die Zinsen au� 3a-Konti<br />
z�ischen z�ei und drei Prozent (siehe<br />
«Alterssparen»). Die Zinsen sind nach<br />
einer langen Durststrecke �ieder am<br />
Steigen; Post�inance et�a hat den Satz<br />
au� An�ang Oktober von 2,25 au� 2,75<br />
Prozent erhöht.<br />
Wie viel schon ein halbes Prozent mehr<br />
bringen kann, zeigt die Beispielrechnung<br />
��r eine 30-jährige Frau, die jetzt mit 3a-<br />
<strong>Vorsorge</strong>sparen beginnt: Zahlt sie �ährend<br />
30 Jahren den derzeitigen Maximalbetrag<br />
ein, hat sie bei einem Zinssatz von<br />
2,75 Prozent 305 309 Franken au� dem<br />
Konto, �enn sie 60 ist. Bei 2,25 Prozent<br />
sind es 20 184 Franken �eniger. n