Beobachter Kompakt Vorsorge: Sichern Sie das Kinderglück

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

28 VORSORGE BEOBACHTER KOMPAKT 22/2008 50 PLUS Höchste Zeit, die Weichen zu stellen Beruflich nehmen Sie vielleicht gerade die letzte Kurve. Soll alles so weitergehen wie bisher? Möchten Sie sich neu orientieren? Oder wollen Sie ganz aussteigen – dann sollten Sie rechtzeitig prüfen, ob Ihre Träume finanzierbar sind. Text: Urs Haldimann Am Anfang steht eine Vision. Sie schliessen die Augen und stellen sich vor: «So wird es in fünf, zehn oder 20 Jahren sein.» Dann werden Sie konkreter: Sie denken die wichtigsten Lebensbereiche durch und schreiben auf, was Sie beibehalten und was Sie verändern möchten. Wie erleben Sie das Älterwerden im Erwerbsleben? Was erwarten Sie von der beruflichen Zukunft? Wollen Sie sich nochmals verändern? Oder wollen Sie einfach nur noch das Leben geniessen? Machen Sie eine ehrliche Auslegeordnung. Um die 50 stellen sich viele Berufstätige die Frage, ob es die kommenden 15 Jahre in den gewohnten Bahnen weitergehen soll – oder ob es Zeit für eine neue Herausforderung ist. Möglicherweise verlagert sich das Gewicht in der Work-Life-Balance auch eher zugunsten von Familie, Freizeit und ausserberuflichen Tätigkeiten. Auf dem Arbeitsmarkt erhalten Menschen über 50 widersprüchliche Signale. Hochglanzinserate zeigen attraktive Frühpensionäre beim Golfen, Tanzen und Wandern. Gleichzeitig möchten Politiker das Rentenalter auf 67 Jahre erhöhen. Da nun von Jahr zu Jahr mehr Arbeitnehmer pensioniert werden und weniger Junge nachkommen, entwickelt die Wirtschaft Programme, um dem Trend der Frühpensionierungen entgegenzuwirken. Bei Beförderungen müssen die über 50-Jährigen allerdings oft zusehen, wie jüngere Kollegen, deren Studium oder Berufsausbildung auf dem neusten Stand ist, an ihnen vorbeiziehen. Die Vorurteile gegen die «unflexiblen und langsamen Alten» sind ebenso verbreitet wie falsch. Viele Studien belegen, dass das Alter an sich kein Grund für Leistungseinbussen ist. Abnehmende Körperkraft ist in der heutigen Arbeitswelt kaum noch ein Problem, und eine langsamere Arbeitsweise wird durch Erfahrung und Überblick wettgemacht. Ein Problem für Ältere können dagegen Hektik, Lärm und häufige Störungen sein. Auch brauchen sie bei anstrengenden Arbeiten regelmässig kurze Erholungspausen. Aber Senioren verfügen auch über ausgeprägte Stärken: Sie sind oft loyal, lebens- und berufserfahren, was sich positiv auf die Teamfähigkeit auswirkt – Grund genug, nochmals eine berufliche Herausforderung anzunehmen und sich neu zu orientieren. Thema Frühpensionierung. Vielleicht liebäugeln Sie aber trotzdem mit einem vorzeitigen Wechsel in den Ruhestand. Dann ist Rechnen angesagt, denn das Pensionierungsalter ist entscheidend für die Vorsorgeplanung. Wer vom normalen Rentenalter 64/65 ausgeht, weiss schon lange im Voraus, wie viel Geld aus Pensionskasse und AHV zur Verfügung steht. Wenn Sie sich frühpensionieren lassen wollen, kostet das in der Regel einen sechsstelligen Betrag und bedarf einer langfristigen Planung. Wer im Rentenalter – vielleicht mit einem Teilzeitpensum – erwerbstätig bleibt, erhöht den finanziellen Spielraum. Wenn Sie einige Jahre im Voraus wissen, wann für Sie das richtige Pensionierungsalter beginnt, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, den Übergang nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten (siehe «Altersvorsorge: So schliessen Sie finanzielle Lücken»). Thema Wohnsituation. Sind die Kinder einmal ausgeflogen, bietet das Einfamilienhaus mehr als genug Platz. Das kann zum Problem werden: Macht die Gartenarbeit keine Freude mehr oder wird das Rasenmähen zur lästigen Pflicht, dann lohnt sich ein Blick auf den Wohnungsmarkt. In einer kleineren Wohnung – zum Beispiel in der Stadt – lebt es sich auf die älteren Tage hin vielleicht bequemer. Und mit den durch den Hausverkauf frei gewordenen Geldmitteln lassen sich vielleicht auch ein paar langgehegte Wünsche erfüllen. Thema Geld. Sind Sie sich im Klaren über Ihre Berufs- und Wohnsituation sowie über allfällige private Veränderungen, ist es an der Zeit, die finanziellen Verhältnisse abzuklären. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Vermögensverhältnisse heute und zum Zeitpunkt Ihrer Pensionierung. Dazu gehören: w Bereits vorhandenes Vermögen in Form von Wertpapieren, Bankguthaben, Liegenschaften und Wertgegenständen, die sich bei Bedarf tatsächlich verkaufen lassen. w Guthaben aus Pensionskassen, falls Sie sich diese als Kapital auszahlen lassen. w Guthaben von Konten der Säule 3a. w Lebensversicherungen, die ausbezahlt werden. w Erbschaften, mit denen Sie rechnen können. w Machen Sie eine Liste Ihrer Schulden (Hypotheken, Privatschulden, überfällige Steuern oder Kleinkredite). Wichtig dabei ist: Erstellen Sie ein realistisches Budget. Die jährlich oder monatlich wiederkehrenden Auslagen wie Versicherungsprämien, Miet- oder Hypothekarzinsen, Verkehrsabos und Fernsehgebühren sind rasch erfasst. Doch ist Ihnen bekannt, wie viel Geld Sie für Lebensmittel, Ausflüge oder Hobbys ausgeben? Sie werden sehen: Einige Ausgabenposten zeigen grosse Schwankungen. Eine Zahnsanierung ist nicht jedes Jahr fällig, und auch Brillenanschaffungen oder Autoreparaturen belasten Ihr Portemonnaie nur in grösseren Abständen. Für diese Posten setzen Sie am besten einen langfristigen Durchschnitt ein. Über die zu erwartende Rente gibt der Versicherungsausweis Ihrer Pensionskasse Auskunft. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie eine volle AHV-Rente erhalten, können Sie bei der kantonalen Ausgleichskasse oder über www.ahv.ch einen Antrag auf eine Rentenvorausberechnung einreichen. Einmal innert fünf Jahren erhalten Sie diese aufwendige Berechnung gratis. Ein Budget für das Jahr 2020 ist natürlich mit einigen Unsicherheiten verbunden. Niemand weiss, wie sich die langfristigen Renditen entwickeln, wie hoch die Inflation sein wird und in welche Richtung sich
Altersvorsorge: So schliessen Sie finanzielle Lücken Wenn Ihnen ein wohlhabender Götti bei der Geburt ein kleines Aktienpaket im Wert von 12 300 Franken in die Wiege gelegt hätte, wäre dieses – mit einer langfristigen Rendite von sieben Prozent im Jahr – bis zur Pensionierung auf ein Vermögen von einer Million angewachsen. Wer früh anfängt, regelmässig einen Sparbatzen auf die Seite zu legen, verfügt dank des Zinseszinseffekts im Alter über eine gute Vorsorge. Die meisten Berufstätigen können dies mit Genugtuung feststellen, wenn sie auf dem jährlich ausgestellten Versicherungsausweis der Pensionskasse feststellen, wie das Altersguthaben stetig wächst. Je früher Sie erkennen, dass das voraussichtliche Einkommen und Vermögen anlässlich der Pensionierung nicht ausreicht, um den erwünschten Lebensstandard zu finanzieren, desto leichter können Sie Abhilfe schaffen. Sie haben dazu verschiedene Möglichkeiten: w Pensionskasse: Können Sie sich weiter in die Pensionskasse einkaufen? Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Ihr versichertes Einkommen steigt. Damit erwerben Sie den Anspruch auf eine höhere Rente. Und die Mieten und Immobilienpreise bewegen. Für all diese Fälle sollten Sie beim Budgetieren ein grosszügiges Sicherheitspolster einplanen. Nun können Sie genauer abschätzen, welche Träume sich verwirklichen lassen, ob Sie den Gürtel enger schnallen müssen oder ob Sie den kommenden Lebensabschnitt mit etwas lockererem Geldbeutel angehen können. Noch haben Sie genug Einkaufssumme können Sie erst noch vom steuerbaren Einkommen abziehen. w AHV: Wer längere Zeit im Ausland gelebt hat oder nicht erwerbstätig war, dem fehlen möglicherweise AHVBeitragsjahre. Das wirkt sich empfindlich aus, nämlich mit einer Rentenkürzung von rund 2,3 Prozent pro fehlendes Jahr. Sorgen Sie deshalb rechtzeitig vor: Lücken können nur während fünf Jahren nach deren Entstehen gestopft werden. Verheiratete Hausfrauen sind in der Regel durch ihre erwerbstätigen Männer versichert. Arbeitslose zahlen AHVBeiträge – Ausgesteuerte und Sozialhilfeempfänger jedoch nicht. w Säule 3a: Das individuelle Sparen wird in der Schweiz mit der gebundenen Altersvorsorge gefördert (siehe auch «Frühes Sparen lohnt sich», Seite 22). Arbeitnehmer und Selbständige, die einer Pensionskasse angehören, können zurzeit 6365 Franken jährlich auf ein Säule3aKonto oder in eine Säule 3aPolice einzahlen. Arbeitnehmer und Selbständigerwerbende, die keiner Vorsorgeeinrichtung an Zeit, um die entsprechenden Schritte zu tun. Statt einer Frühpensionierung verhilft Ihnen zwischen 62 und 67 vielleicht auch ein Teilzeitpensum zu neuen Freiheiten und finanzieller Sicherheit. Und wenn Sie in Zukunft auf Kreuzfahrten mit dem Traumschiff verzichten müssen, drehen Sie es ins Positive: Kaufen Sie ein Generalabonnement der Bahn und erkunden Sie die Schweiz im Zug. Mit einem bescheide- VORSORGE BEOBACHTER KOMPAKT 22/2008 29 gehören, können 20 Prozent ihres AHVpflichtigen Erwerbseinkommens einzahlen, höchstens aber 31 824 Franken. Die Beiträge sind vom steuerbaren Einkommen abziehbar, Erträge müssen nicht versteuert werden. Frühestens fünf Jahre vor Erreichen des Rentenalters können Sie die Konten auflösen und – mit einem besonders günstigen Steuersatz – gestaffelt in Ihr frei verfügbares Vermögen überführen. Dank zwei Konten können Sie die Steuerprogression brechen. Neben den Banken bieten auch Versicherungsgesellschaften Produkte der dritten Säule an. Sie kombinieren dabei einen Sparanteil mit einer Abdeckung der Risiken Todesfall und Invalidität. Vergleichen Sie mehrere Angebote und prüfen Sie genau, welche Offerte Ihren langfristigen Bedürfnissen entspricht. w Lebensversicherung: Auch mit der Säule 3b können Sie mit einer Lebensversicherung von Steuerprivilegien profitieren. Die Erträge am Ende der Laufzeit sind – falls die Prämien periodisch bezahlt wurden – steuerfrei. neren Lebensstil schonen Sie das Portemonnaie – und nicht zuletzt die Umwelt. n Weitere Infos w Internet www.budgetberatung.ch: Budgetformular unter «OnlineBudget»; mit Adressen von schweizerischen Budgetberatungsstellen
Seite 1 und 2: 31. Oktober 2008 zavita In Zusammen
Seite 3 und 4: TITELBILD: RAHEL, 8 VORSORGE Geld u
Seite 5 und 6: VORSORGE BEOBACHTER KOMPAKT 22/2008
Seite 7 und 8: qUELLE: BUDGETBERATUNG SCHWEIZ Was
Seite 9 und 10: «Ich bin froh, dass ich Mutter und
Seite 13 und 14: haften die Kinder selber. Ein Beisp
Seite 17 und 18: «Ich bin der Jüngste. Meine beide
Seite 19 und 20: QUELLE: WWW.UNFALLSTATISTIK.cH Unfa
Seite 23 und 24: Säulen-Abc: Gebundene oder freie V
Seite 25 und 26: zügigkeitskonto oder -police). Es
Seite 27: mehr als ein Fünftel der Unterhalt
Seite 31 und 32: «Ich bin ein Einzelkind, aber das

Beobachter Kompakt Vorsorge: Sichern Sie das Kinderglück

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?