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Lokale Agenda 21 - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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2. <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong> –<br />

Strategische Handlungsfelder: Gute Praxis<br />

2.1 Wohin soll die Reise gehen?<br />

Entwicklung von Leitbildern und Zielen<br />

Ausgangslage<br />

Um ein hohes Schutzniveau für die menschliche <strong>Gesundheit</strong> und die <strong>Umwelt</strong>qualität zu<br />

erreichen, werden in Politik und fachlicher Praxis Leitbilder und Zielsetzungen eingesetzt,<br />

die sich sowohl auf Qualitäts- und als auch auf Handlungsaspekte beziehen. Im <strong>Umwelt</strong>-<br />

sowie im <strong>Gesundheit</strong>ssektor sind beide Kategorien vertreten (Hain/Welteke 2005).<br />

Für das Themenfeld „<strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong>“ sind international vor allem die Europäische<br />

Charta „<strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong>“ (WHO 1989), das Kapitel 6 der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> der UNCED-<br />

Konferenz in Rio de Janeiro (1992), der europäische Aktionsplan <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong><br />

der Helsinki-Konferenz (WHO 1994) sowie die gemeinschaftlichen Strategie und der Aktionsplan<br />

der Europäischen Kommission zu <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong> (SCALE) aus dem Jahr<br />

2004 zu nennen. Letzterer war zugleich ein Beitrag für die vierte WHO-Ministerkonferenz<br />

zu <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong> in Budapest im Jahr 2004 mit den politischen Ergebnissen einer<br />

Ministererklärung sowie dem <strong>Kinder</strong>aktionsplan (CEHAPE). Hier finden sich Leitbilder und<br />

Zielsysteme mit einer Vielzahl sinnvoller Teilziele und Kommentierungen.<br />

Ausgehend von dem Helsinki-Aktionsplan der WHO wurden in fast allen europäischen Ländern<br />

nationale Aktionspläne aufgestellt (Wolf/Fehr 2002). Das entsprechende deutsche Aktionsprogramm<br />

<strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong> (APUG) benennt zum einen „Ziele und Querschnittsmaßnahmen“<br />

wie z.B. die Verbesserung einer umweltbezogenen <strong>Gesundheit</strong>sbeobachtung<br />

und -berichterstattung, zum anderen medien- und stoffbezogene Qualitätsziele<br />

(Bundesministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz und Reaktorsicherheit/Bundesministerium für<br />

<strong>Gesundheit</strong> 1999).<br />

Explizite Zielformulierungen existieren also seit geraumer Zeit vor allem im internationalen<br />

Raum, darunter das WHO-<strong>Gesundheit</strong>sprogramm „<strong>Gesundheit</strong> für alle“ (jetzt fortgesetzt als<br />

„<strong>Gesundheit</strong><strong>21</strong>“) (WHO 1999) und der <strong>Agenda</strong>-<strong>21</strong>-Prozess mit einer Vielzahl von Zielen,<br />

Maßnahmen und Umsetzungsstrukturen. In Deutschland gibt es zum Beispiel die Initiative<br />

„gesundheitsziele.de“ (Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung 2003 und<br />

2005), in deren Rahmen exemplarisch bundesweite <strong>Gesundheit</strong>sziele erarbeitet und weiterentwickelt<br />

wurden. Auch einige Bundesländer haben explizite <strong>Gesundheit</strong>sziele formuliert,<br />

so Sachsen-Anhalt als erstes neues Bundesland im Jahr 1998 (Ministerium für Arbeit, Frauen,<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Soziales 2001) mit einer Neujustierung im Jahr 2003 oder Nordrhein-<br />

Westfalen, wo erste <strong>Gesundheit</strong>sziele bereits 1995 festgelegt und nach einer Evaluation jetzt<br />

für den Zeitraum 2005-2010 aktualisiert wurden (Ministerium für <strong>Gesundheit</strong>, Soziales,<br />

Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen 2005). Inzwischen existieren in allen<br />

Bundesländern entweder <strong>Gesundheit</strong>sziele (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein) oder<br />

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