Lokale Agenda 21 - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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Der Boden unter unseren Füßen:<br />
194<br />
Gute-Praxis-<br />
Beispiel<br />
Projektbeschreibung<br />
„Ein Platz für die Marie“ –<br />
Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung<br />
einer Stadtbrache<br />
Bezirk Prenzlauer Berg, Berlin<br />
Im Jahre 1994 legte das Land Berlin die gründerzeitlich geprägte, dicht besiedelte Umgebung<br />
der Winsstraße im Stadtteil Pankow-Prenzlauer Berg als Sanierungsgebiet fest. Dabei<br />
sollten die Bebauungsstruktur, die soziale Mischung und die Nutzungsmischung erhalten,<br />
der Wohngebäudebestand erneuert sowie das Grün- und Freiflächenangebot verbessert<br />
werden. Sanierungsbeauftragte war die S.T.E.R.N. GmbH, die „Gesellschaft der behutsamen<br />
Stadterneuerung mbH“, Berlin.<br />
Durch den Abriss eines bezirklichen Rettungsamtes in der Marienburger Straße im Zuge der<br />
Sanierung entstand eine 5.000 m 2 große Brachfläche, auf der eine Polizei- und Feuerwache<br />
sowie ein 1.000 m 2 großer Kleinkinderspielplatz neu errichtet werden sollten. Der Neubau<br />
der Feuerwache musste allerdings aufgrund von Sparmaßnahmen im Haushalt des Berliner<br />
Senats verschoben werden. Gemeinsam mit S.T.E.R.N. und dem Naturschutz- und Grünflächenamt<br />
setzte sich die Betroffenenvertretung Winsstraße für eine „grüne Zwischennutzung“<br />
der Brachfläche ein, um das Defizit an Grün- und Freiflächen im Sanierungsgebiet zu mindern.<br />
Interessierte Anwohnerinnen und Anwohner wurden an der Ideenfindung für die Nutzung<br />
der Brachfläche mittels eines Workshops mit extern moderiertem Verfahren nach dem<br />
Modell der Zukunftswerkstätten beteiligt. Dabei blieb es nicht bei der Ideensammlung: Die<br />
Ergebnisse dieser Veranstaltung wurden zur verbindlichen Planungsgrundlage und die Betroffenen<br />
auch in die Durchführung zur Gestaltung der Grünfläche mit einbezogen.<br />
Entstanden ist schließlich ein Quartiersplatz mit Bereichen für verschiedene Altersgruppen:<br />
Piazza mit Kiosk, Sitzbereich und <strong>Kinder</strong>spielplatz mit Spielschiff. Unter Mitarbeit der Anwohnerinnen<br />
und Anwohner wurde ein Abenteuerspielplatz mit einer fantasievollen und<br />
kindgerechten Ausstattung geschaffen. Neben der Steigerung der Wohnqualität wurden so in<br />
Kooperation mit verschiedenen Akteuren auch Angebote zur Spiel- und Bewegungsförderung<br />
und damit eine Umgebung geschaffen, die vor allem für <strong>Kinder</strong> gesundheitsförderlich<br />
ist. Gleichzeitig wurde eine Brachfläche entsiegelt und damit die natürlichen Bodenfunktionen<br />
auf dieser Fläche wieder aktiviert.<br />
Weitere Informationen<br />
Deutsches Institut für Urbanistik (Hrsg.) [2000]: Von Kiezpark „Ein Platz für Marie“ bis<br />
zur „Kunstplatte“ - Die Preisträger des Wettbewerbs „Soziale Stadt 2000“ stehen fest, in:<br />
Soziale Stadt, Info 3, Dezember.<br />
Gehrke, Brigitte, und Birgit Wend [2000]: Ein Platz für die Marie, in: Offene Spielräume<br />
– Bunte Jugendfarmen und Aktivspielplätze, Eine Zeitschrift für die offene Arbeit mit<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen, H. 4.