Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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EIDGENÖSSISCHE TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />
Eidg. Anstalt für Wasserversorgung<br />
Abwasserreinigung und Gewässerschutz<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>1979</strong>
Das an ein abstraktes Gemälde erinnernde TITELBILD<br />
zeigt in Wirklichkeit Kolonien der Blaualge<br />
Microcystis aeruginosa, die vorwiegend in eutrophen<br />
Seen im Sommer bis Herbst Massenentfaltungen an der<br />
Oberfläche bilden kann. Vergrösserung ca. 110 fach.<br />
(Foto: H. Bachmann)<br />
Zur Auflockerung der Texte dieses Berichtes finden<br />
sich verstreut über die Seiten Fotos zum Thema<br />
"Die EAWAG im Feldeinsatz". Diese Bilder geben<br />
einen Eindruck des Aufwandes, den zahlreiche Mitarbeiter<br />
bei jedem Wetter leisten müssen, um die<br />
wissenschaftliche Arbeit überhaupt zu ermöglichen.
EIDGENOSSISCHE TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />
Eidg. Anstalt für Wasserversorgung<br />
Abwasserreinigung und Gewässerschutz<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>1979</strong>
INHALT<br />
Seite<br />
1. EINLEITUNG 1<br />
Nachdiplomstudium 1<br />
Personelles und Verdankungen 2<br />
2. GEDANKEN ZUR ABFALLWIRTSCHAFT IN DER SCHWEIZ<br />
UND AN DER EAWAG 6<br />
3. EXPERIMENTELLE FORSCHUNG FUR DEN GEWASSERSCHUTZ 12<br />
3.1 Eutrophie der Fliessgewässer 13<br />
3.2 See-Sanierung: Fortschritt durch Einsatz von<br />
Modellen 16<br />
3.3 Entfernung von Phosphaten aus Abwasser durch<br />
Flockungsfiltration 20<br />
ii<br />
3.4 Okologische Auswirkungen erhöhter Metallkonzentrationen<br />
in Seen 23<br />
4. KURZBESCHREIBUNGEN VON PROJEKTEN AUS DEM BEREICH<br />
FORSCHUNG UND BERATUNG 26<br />
5. LEHRE UND AUSBILDUNG 56<br />
5.1 Vorlesungen und Uebungen an der ETH Zürich 56<br />
5.2 Vorlesungen an anderen Lehrinstituten 57<br />
5.3 Kurse und Fachtagungen 58<br />
5.4 Lehrlingsausbildung 62<br />
5.5 Seminare 63<br />
5.6 Gastwissenschafter 65<br />
6. PERSONAL 66<br />
7. RECHNUNGSWESEN 67<br />
6. ANHANG 70<br />
8.1 Mitglieder Beratende Kommission 70<br />
8.2 Diplomarbeiten und Dissertationen 71<br />
8.3 Wissenschaftliche Publikationen 71<br />
8.4 Kommissionstätigkeit 78<br />
8.5 Wichtigere Vorträge 82<br />
8.6 Gäste 88
1, EINLEITUNG<br />
Die "Produktivität" der EAWAG im Jahre <strong>1979</strong> lässt sich buchhalterisch<br />
charakterisieren durch<br />
- die Publikation von rund 75 vornehmlich wissenschaftlichen Arbeiten;<br />
- den Abschluss von 5 Doktorarbeiten und 4 Diplomarbeiten;<br />
- den Abschluss der Lehrlingsausbildung von 4 Chemielaboraten;<br />
- die Erledigung von 42 Beratungsaufträgen;<br />
- die Erteilung von ca. 500 Vorlesungsstunden an der ETH Zürich und<br />
von ca. 150 Vorlesungsstunden an den Universitäten Basel, Genf,<br />
Neuenburg sowie an der ETH Lausanne;<br />
- die Durchführung von ganz- oder mehrtägigen Weiterbildungs- und<br />
Ausbildungskursen an über 100 Arbeitstagen;<br />
- 70 wichtigere Vorträge und die Organisation von 36 Seminarien;<br />
- die Mitwirkung in ca. 60 eidgenössischen, kantonalen, kommunalen<br />
und internationalen Kommissionen und Arbeitsgruppen.<br />
Diese statistischen Angaben illustrieren, dass im vergangenen Jahr<br />
mit grossem Einsatz und viel Fleiss sehr viel Arbeit geleistet wurde.<br />
Auch <strong>1979</strong> sind zahlreiche neue Aufgaben an die EAWAG herangetragen<br />
worden. Leider konnten einige davon nicht erfüllt werden, weil die<br />
Elastizität beim Personaleinsatz wegen dem weiterhin andauernden<br />
Personalstopp sehr klein ist. Dank dem vermehrten Hinzuziehen von<br />
Doktoranden und privatrechtlich angestellten Mitarbeitern war dennoch<br />
eine Erweiterung der Forschungs- und Beratungstätigkeit möglich.<br />
Nebst dem Etat-Personal (115 Etatstellen) sind noch 20 Doktoranden,<br />
11 privatrechtlich angestellte Mitarbeiter, 6 Hilfskräfte und 13<br />
Lehrlinge tätig.<br />
NACHDIPLOMSTUDIUM<br />
Der Schweizerische Schulrat bewilligte im November <strong>1979</strong> ein Nachdiplomstudium<br />
in Siedlungswasserbau und Gewässerschutz, das zum<br />
erstenmal im Herbst 1980 anlaufen wird. Die in der Schweiz angebotenen<br />
Möglichkeiten zur Ausbildung in Siedlungswasserbau und Gewässerschutz<br />
entsprechen vor allem im verfahrenstechnischen und planerischen<br />
Bereich (verstanden als Integration der naturwissenschaftlichen<br />
und rechtlichen Disziplinen) nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.<br />
Mangels geeigneter Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz absolvierten<br />
in den vergangenen zehn Jahren viele Studenten ein zusätzliches<br />
und teures Studium im Ausland. Mit dem Nachdiplomstudium<br />
soll diese Situation verbessert werden.<br />
1
Ein erweitertes Ausbildungsangebot im Bereich Siedlungswasserbau<br />
und Gewässerschutz wird dazu beitragen, dass der Gewässerschutz<br />
kostengünstig und zielgerichtet gestaltet werden kann. Träger dieses<br />
Nachdiplomstudiums ist die Abteilung für Bauingenieurwesen im<br />
Einvernehmen mit der Abteilung für Kulturtechnik der ETH Zürich.<br />
Am Unterricht sind vor allem das Institut für Gewässerschutz und<br />
Wassertechnologie und das Institut für Hydromechanik und Wasserwirtschaft<br />
beteiligt, wobei die Infrastruktur der EAWAG und mehrere<br />
ihrer Mitarbeiter sehr stark beansprucht werden.<br />
Dieses Nachdiplomstudium ist vor allem gedacht für Bau- und Kulturingenieure<br />
und Naturwissenschafter, die im Bereich von Siedlungswasserbau<br />
und Gewässerschutz in Beratung, Planung, Projektierung,<br />
Vollzug, Entwicklung und Forschung in den Gewässerschutz- und Wasserwirtschaftsämtern<br />
von Bund und Kantonen, in Ingenieurbüros usw.,<br />
sowie in der Lehre an Hochschulen und höheren technischen Lehranstalten<br />
tätig sind.<br />
Das Nachdiplomstudium dauert zwei Semester mit insgesamt 30 Semesterstunden,<br />
inkl. der dazugehörenden Uebungen, Praktika, Laborund<br />
Semesterarbeiten im Rahmen eines festen Fächerangebotes. Behandelt<br />
werden folgende Problemkreise:<br />
- Biologie und Oekologie der aquatischen Lebensräume,<br />
- Allgemeine Chemie mit spezieller Berücksichtigung der Wasserchemie,<br />
- Mikrobiologische Grundlagen der Gewässerschutztechnik und der<br />
Hygiene der Wasserversorgung,<br />
- Grundlagen der Verfahrenstechnik der Trinkwasseraufbereitung und<br />
Abwasserreinigung,<br />
- Abwassertechnik, Kanal- und Gerinnehydraulik,<br />
- Wassergewinnung, -Förderung, -Speicherung und -Verteilung,<br />
- Allgemeine Hydrogeologie und Hydrologie (Wasserkreislauf),<br />
- Chemie und Biologie natürlicher Gewässer,<br />
- Abfallwirtschaft,<br />
- Grundlagen der Wasserwirtschaft, Wassernutzungs- und Gewässerschutzplanung.<br />
Die Vorbereitungsarbeiten für das Nachdiplomstudium konnten soweit<br />
vorangetrieben werden, dass noch <strong>1979</strong> mit der Information der Oeffentlichkeit<br />
begonnen werden konnte.<br />
PERSONELLES UND VERDANKUNGEN<br />
Im Berichtsjahr verliessen uns altershalber zwei verdienstvolle<br />
Mitarbeiter:<br />
Herr André Lang war seit 1972 Buchhalter an der EAWAG. Mit ihm<br />
verliess uns ein Mitarbeiter, für den grosser Arbeitseinsatz und<br />
Pflichttreue eine Selbstverständlichkeit waren.<br />
2
Herr Dietegen Stickelberger war seit 1970 als stellvertretender<br />
Leiter des International Reference Centre for Wastes Management<br />
der WHO tätig. Seine vielseitige Ausbildung und sein weites Interessensgebiet<br />
waren für diesen Posten ganz besonders geeignet.<br />
Seine engagierte Einstellung für die Oekologie und den Umweltschutz<br />
war für die ganze EAWAG eine Bereicherung. Er besorgte auch die Redaktion<br />
des EAWAG-<strong>Jahresbericht</strong>es der Jahre 1971-1978.<br />
Wir danken beiden Mitarbeitern für ihren Einsatz und wünschen ihnen<br />
auch für die Zukunft alles Gute.<br />
Leider sind im letzten Jahr auch zwei Mitarbeiter verstorben.<br />
Herr Hans-Rudolf Hegi, Dr.sc.nat.,<br />
war ausgebildeter Apotheker und<br />
kam 1961 als Mitarbeiter der Abteilung<br />
Chemie zur EAWAG. Er hat<br />
uns alle beeindruckt mit seiner<br />
breiten naturwissenschaftlichen<br />
und humanistischen Bildung und<br />
mit seiner geradlinigen, liebenswürdigen<br />
Persönlichkeit. Er hat<br />
Grosse Verdienste auf dem Gebiet<br />
der chemischen Wasseranalytik,<br />
insbesondere der Analyse von<br />
Schwermetallen. Sein Einsatz<br />
war unermüdlich und vorbildlich.<br />
Herr Dr. Hegi hat seit 1966 massgebend<br />
in eidg. Kommissionen für<br />
die Ausarbeitung und Formulierung<br />
von Analysenmethoden und in der<br />
Internationalen Rheinschutzkommission<br />
mitgearbeitet.<br />
Herr Laszlo Kalman, dipl.Masch.Ing.<br />
ETH, kam 1964 an die EAWAG als Mitarbeiter<br />
der Versuchsstation Tüffenwies.<br />
Sein Interesse galt der Entwicklung<br />
von verschiedenen Apparaten<br />
und Einrichtungen, so z.B. einer<br />
Sauerstoffsonde mit selbstreinigenden,<br />
membranlosen Elektroden. Für<br />
die Messung von kleinsten Strömungsgeschwindigkeiten<br />
konstruierte er<br />
einen speziellen Flügel, der die untere<br />
Grenze des Messbereichs wesentlich<br />
herabsetzte. Herr Kalman war<br />
ein stiller Mitarbeiter, der sich<br />
mit grosser Hingabe seinen Aufgaben<br />
widmete.<br />
3
Beide Mitarbeiter hinterlassen eine grosse Lücke. Wir werden sie<br />
in ehrender Erinnerung behalten.<br />
Wir danken dem Schweizerischen Schulrat und besonders seinem Präsidenten,<br />
Prof. Maurice Cosandey, für die stets tatkräftige Unterstützung<br />
unserer Belange.<br />
Die Beratende Kommission der EAWAG führte im vergangenen Jahr zwei<br />
Sitzungen durch, an denen sie sich intensiv mit den Aufgaben und<br />
Tätigkeiten der EAWAG auseinandersetzte. Als Neuerung wurde ein<br />
Patensystem eingeführt, bei welchem sich einzelne Mitglieder der<br />
Beratenden Kommission intensiver mit den Belangen einzelner Abteilungen<br />
befassen. Wir sind den Mitgliedern der Beratenden Kommission<br />
für ihren grossen Einsatz dankbar. Das gilt besonders auch für Prof.<br />
Dr. E. Giovannini, Direktor des organisch-chemischen Instituts der<br />
Universität Freiburg, der Ende <strong>1979</strong> zurückgetreten ist. Regierungsrat<br />
Dr. W. Gut, Vorsteher des Kantonalen Erziehungsdepartementes<br />
Luzern, und Prof. Dr. W. Schneider, anorganisch-chemisches Institut<br />
der ETH Zürich, nahmen neu Einsitz in der Beratenden Kommission.<br />
Ich danke Herrn H.R. Wasmer, dem stellvertretenden Direktor,und den<br />
Abteilungsleitern für die Uebernahme einer ständig wachsenden Arbeitslast<br />
sowie auch den übrigen Mitarbeitern, die auf allen Stufen<br />
mit grossem Elan mitgearbeitet haben.<br />
Die Redaktion des vorliegenden Berichtes besorgte Herr R. Koblet<br />
und Frau B. Hauser die heikle Reinschrift; die graphischen Darstellungen<br />
stammen von Frau H. Bolliger, die fotographischen Arbeiten<br />
führte Herr Schlup aus.<br />
Dübendorf, März 1980<br />
Organigramm der EAWAG<br />
Direktion<br />
Direktionsstab<br />
Abteilung Biologie<br />
Abteilung Chemie<br />
Abteilung Feste Abfallstoffe<br />
Lvt.s..1 r>4. dien 141<br />
Werner Stumm<br />
Prof.Dr. Werner Stumm, Direktor<br />
Dipl.Ing. H.R. Wasmer, Vizedirektor<br />
Dipl.Ing. U. Bundi<br />
Prof.Dr. K. Wuhrmann<br />
Dr. E. Eichenberger<br />
Prof.Dr. Werner Stumm<br />
PD Dr. J. Hoigné<br />
Prof.Dr. R. Braun<br />
Dr. W. Obrist<br />
Abteilung Fischereiwissenschaften Dr. W. Geiger<br />
Abteilung Geologie Dr. P. Nänny<br />
4
Abt. Ingenieurwissenschaften<br />
Abteilung Limnologie<br />
Abteilung Radiologie<br />
WHO/IRC International Reference<br />
Centre for Wastes Management<br />
Versuchsstation Tüffenwies<br />
Arbeitsgruppe Informatik<br />
Multidisziplinäre Limnologische<br />
Forschung<br />
Administration<br />
Abb. 1.1:<br />
Dr. W. Gujer, Dipl.Ing.<br />
Dipl.Ing. W. Munz<br />
Prof.Dr. H. Ambühl<br />
Frau Dr. M.M. Bezzegh<br />
Dipl.Ing. H.R. Wasmer<br />
D. Stickelberger (Austritt März<br />
<strong>1979</strong>)<br />
Dipl.Ing. H. Burkhalter<br />
Dr. J. Ruchti<br />
Dr. R. Gächter<br />
Dr. D. Imboden<br />
Prof.Dr. P. Baccini<br />
R. Kern (Eintritt Juni <strong>1979</strong>)<br />
Untersuchung von kurz vorher gefangenen,<br />
im Alkohol fixierten Fliesswasserorganismen.<br />
(Foto: P. Perret)<br />
5
2 GEDANKEN ZUR ABFALLWIRTSCHAFT IN DER SCHWEIZ UND AN DER EAWAG<br />
Nichts wird aus nichts,<br />
Nichts vergeht in nichts.<br />
(Demokrit, 460-380 v.Chr.)<br />
Der alte griechische Philosoph, dem dieses Zitat zugeschrieben wird,<br />
hat damit intuitiv die Grundlage der mehr als zweitausend Jahre später<br />
entdeckten thermodynamischen Gesetze vorweggenommen! Die ganze<br />
Problematik der Ressourcenbewirtschaftung und der Abfallentsorgung<br />
muss unter dem Blickwinkel des ersten und zweiten Hauptsatzes der<br />
Thermodynamik gesehen werden.<br />
Erster Hauptsatz (Grundsatz der Erhaltung der Materie bzw. Energie):<br />
Die totale Energie eines Systems und seiner Umgebung bleibt<br />
konstant. Energie und Materie werden weder erzeugt noch zerstört.<br />
Zweiter Hauptsatz (Entropiesatz):<br />
*)<br />
Die totale Entropie eines Systems und seiner Umgebung nimmt zu.<br />
Energie kann nicht rezirkuliert werden. Freie verfügbare Energie<br />
wird in "gebundene", nicht verfügbare Energie umgewandelt.<br />
Abfälle können folglich nicht im eigentlichen Sinne "beseitigt",<br />
sondern nur umgewandelt, d.h. in andere Aggregatzustände übergeführt<br />
werden und müssen entweder in der Luft, im Wasser oder im<br />
Boden "untergebracht" werden. Im günstigsten Fall lässt sich ein<br />
allerdings geringer Teil der Abfälle energetisch-stofflich nutzen<br />
(Recycling).<br />
Bei der Umwandlung wertvoller Formen von Ressourcen via Gebrauchsgüter<br />
in Abfälle, d.h. bei der Umwandlung freier Energie in gebundene<br />
Energie, nimmt die Entropie gewaltig zu, wobei Material- und<br />
Energieflüsse eine Beeinträchtigung der Umwelt verursachen, wie dies<br />
Abb. 2.1 zeigt [2].<br />
*)<br />
6<br />
Entropie ist vereinfacht ausgedrückt ein Mass der nicht verfügbaren Energie<br />
in einem thermodynamischen System; ein Mass der Unordnung.<br />
Beispiel: Die in einem Stück Kohle enthaltene Energie (niedrige Entropie)<br />
ist freie Energie, weil sie sich in Wärme verwandeln lässt. Nach der Verbrennung<br />
der Kohle tritt weder eine Verringerung noch eine Vergrösserung<br />
ihrer chemischen Energie ein, aber die ursprüngliche freie Energie ist in<br />
Gestalt von Wärme, Rauch und Asche so zerstreut worden, dass sie für den<br />
Menschen unbrauchbar geworden ist. Sie ist zu gebundener, also zu chaotisch<br />
zerstreuter Energie herabgesunken (hohe Entropie) [l].
Recycling<br />
■<br />
Roh-<br />
^♦<br />
material<br />
W<br />
\<br />
Konsumgut<br />
\<br />
Verarbeitung xp Verbrauch<br />
^– Pollution<br />
////////%Â /////////////////////////////,I//715^1/7<br />
JtJC Abfälle<br />
Konsumgut<br />
Umwandlung von Ressourcen in Konsumgüter<br />
und Abfälle<br />
Abb. 2.1:<br />
Nach Stumm und Davis [2].<br />
ROHSTOFFE<br />
IN DER NATUR<br />
INDUSTRIELLE VERBRAUCH<br />
PRODUKTION GEBRAUCH<br />
ABFA L L DEPONIE<br />
(fest. lussig.<br />
schlamm I ormig)<br />
—,—/AVERBRENNUNG<br />
MATER/ALFLUSS L/NEAR LP= Lastpakete . Summe aller Umweilbeloslungen<br />
MATER/ALFLUSS IM KREISLAUF (Emissionen. Immissionen. Energieverbrauch.<br />
Abb. 2.2:<br />
Sthadgung von Oekosystemen elc<br />
Kreislauf der Materialflüsse der<br />
Abfälle [3].<br />
Beim Gebrauch und Verbrauch von Konsumgütern sowie bei der Abfallbehandlung<br />
wird ein Teil der Abfallstoffe dissipativ in der Umwelt<br />
verbreitet (höchste Entropie). Nach den Gesetzen der Thermodynamik<br />
ist es nicht möglich (resp. nur mit unendlich grossen Energiemengen),<br />
die vermischten, verdünnten und in der Umwelt zerstreuten festen,<br />
flüssigen oder gasförmigen Abfallstoffe zurückzugewinnen, d.h. sie<br />
in niedrigere Entropiestufen umzuwandeln. Abb. 2.2 zeigt einen stark<br />
vereinfachten Kreislauf der Materialflüsse der Abfälle [3].<br />
Rohstoffe (hochwertige Ressourcen niedriger Entropie) werden ausgebeutet,<br />
abtransportiert und zu Konsumgütern (tiefste Entropie) verarbeitet.<br />
Mit diesem ersten Schritt ist eine Umweltbelastung verbunden,<br />
die sich in Energieverbrauch, Emissionen/Immissionen, Störung<br />
oder Zerstörung von Oekosystemen etc. manifestiert. Wir fassen diese<br />
Umweltbelastung im "Lastpaket" LP 1 zusammen. Die Konsumgüter<br />
gelangen zum Gebrauch und Verbrauch und werden schliesslich zu Abfall<br />
(hohe Entropie), der beim linearen Materialfluss (schwarze<br />
Pfeile) entweder in konzentrierter Form im Boden deponiert oder<br />
verbrannt wird. Dabei gelangt aber ein Teil zur dissipativen Verteilung<br />
in die Umwelt (z.B. die aus Verbrennungsanlagen emittierten,<br />
Schadstoffe enthaltenden Rauchgase in die Luft; die in Deponien entstehenden,<br />
stark mit organischen und anorganischen Stoffen belasteten<br />
Sickersäfte in die Gewässer; die Deponiegase in die Luft etc.).<br />
Deponie und Verbrennung verursachen somit eine weitere Umweltbe-<br />
7
lastung (höchste Entropie), die in Lastpaket LP 2 zusammengefasst<br />
ist.<br />
Die bei der industriellen Produktion entstehenden Abfälle, die eigentlichen<br />
Industrieabfälle, gelangen zu einem grossen Teil ebenfalls<br />
in den linearen Materialfluss und erhöhen damit LP 2. Im Falle<br />
der Deponie ist der Materialfluss, abgesehen von einer gewissen dissipativen<br />
Verteilung, fast linear. Bei der energetischen Nutzung der<br />
Deponiegase, bei der Verwertung der Müllschlacke im Strassenbau und<br />
bei der Verbrennung der Abfälle mit Wärmerückgewinnung kann man von<br />
einem allerdings kleinen partiellen Kreislauf sprechen (leichte Erniedrigung<br />
der Entropie).<br />
Manche Produktionsabfälle werden seit jeher ohne nennenswerte Aufbereitung<br />
wieder in den Produktionsfluss eingeführt, wie z.B. Metallschrott,<br />
Glasbruch in Glashütten, Altpapier in Kartonfabriken etc.<br />
Dieser kurze industrielle Rohstoffkreislauf (weisse Pfeile) ist der<br />
sinnvollste und verursacht kaum ein Lastpaket.<br />
Andere Produktionsabfälle, aber auch kommunale Abfälle, können aufbereitet<br />
und als Sekundärrohstoffe, Rohmaterialien oder als neue<br />
Produkte niedrigerer Entropie wieder einer Verwendung zugeführt werden<br />
(weisse Pfeile). Beispiele: Reraffination von Altöl zu neuwertigen<br />
Schmierölen; Herstellung von Baumaterial aus Müll und Müllschlacke;<br />
Schrottgewinnung aus Autowracks in Shredderanlagen; Aufbereitung<br />
tierischer Abfälle zu Tierkörpermehl und Industriefett;<br />
Aufbereitung biogener Abfälle zu Düngern etc.<br />
Mit dieser vielfach energieaufwendigen Aufbereitung ist jedoch ebenfalls<br />
eine Umweltbelastung, nämlich LP 3, verknüpft; zudem gelangen<br />
dabei manche Stoffe zur dissipativen Verteilung. Recycling-Enthusiasten<br />
sehen in der Rückführung der Abfälle in Kreisläufe die Lösung<br />
der Umweltkrise: Je mehr Abfälle wieder- und weiterverwendet werden,<br />
d.h. je geringer der lineare Materialfluss, desto geringer die Umweltbelastung<br />
LP 2 und desto wirksamer die Schonung der nicht erneuerbaren<br />
Ressourcen (Verkleierung von LP 1). Diese Folgerung ist in<br />
dieser simplifizierten Form leider ein Trugschluss. Recyclingmassnahmen<br />
sind dann sinnvoll und sollten intensiviert werden, wenn<br />
damit die Umweltbelastung gesamthaft gesehen gesenkt werden kann,<br />
also nur, wenn das mit der Aufbereitung verbundene LP 3 kleiner<br />
oder höchstens gleichgross ist wie die Summe von LP 1 und LP 2.<br />
Ist dies nicht der Fall, so verschiebt sich die Umweltbelastung<br />
nur auf eine andere Ebene. Im Vordergrund stehen also rein ökologische<br />
Kriterien und keineswegs monetäre. Diese sind u.E. von sekundärer<br />
Bedeutung:<br />
Quantifizierung der Lastpakete<br />
Der Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfällen und der Wieder- und<br />
Weiterverwendung der industriellen und kommunalen Abfälle (Recycling)<br />
sind also deutliche, durch die thermodynamischen Gesetze<br />
resp. durch die erwähnten Lastpakete verursachte Grenzen gesetzt.<br />
8
Da die Lastpakete die wichtigsten Entscheidungskriterien für alle<br />
abfallwirtschaftlichen Massnahmen darstellen, müssen sie auch gewertet,<br />
also quantifiziert werden. Dabei ergeben sich heute noch<br />
sehr grosse Schwierigkeiten. Relativ einfach ist diese Wertung hinsichtlich<br />
des Energieverbrauchs, der gemessen oder berechnet werden<br />
kann. Hingegen sind die Langzeitwirkungen und Synergismen der verschiedenen<br />
emittierten Schadstoffe auf Lebewesen und Materialien,<br />
die Degradierung der Natur und die Beeinträchtigung von Oekosystemen<br />
Teile der Lastpakete, die heute noch nicht in ihrer ganzen Tragweite<br />
erkennbar, geschweige denn quantifizierbar sind.<br />
Nehmen wir als Beispiel unter vielen die Müllverbrennung in der<br />
Schweiz:<br />
Die in 42 Verbrennungsanlagen behandelten 1,4 Mio. Jahrestonnen<br />
kommunaler Abfälle (= 100 %) enthalten schätzungsweise 43 brennbare,<br />
28 nicht brennbare Stoffe und 29 Wasser. Aus dem brennbaren<br />
Anteil gelangt der grösste Teil der erzeugten Wärme in die<br />
Atmosphäre. Nur ca. 636 GWh/a an Wärmeenergie und 158 GWh/a an<br />
elektrischer Energie stellen zur Zeit die effektive Nutzung dar.<br />
Zusätzlich gelangen in die Atmosphäre:<br />
Wasser: 400'000 t/a<br />
Gasförmige Schadstoffe: HC1 9'700 "<br />
SO 2 1'800 "<br />
NO x 2'200 "<br />
HF 28 "<br />
Flugasche: 1'000 "<br />
Davon Schwermetalle: 200 "<br />
Die festen Verbrennungsrückstände (330'000 t/a) müssen in Deponien<br />
untergebracht werden. Nur ein kleiner Teil wird als Baumaterial im<br />
Strassenbau verwendet. Schrott (10'000 t/a) und Grobeisen (52'500<br />
t/a) werden ebenfalls zum grössten Teil deponiert.<br />
Das Bestreben, kommunale Abfälle durch Verbrennung energetisch zu<br />
nutzen, ist angesichts der Verknappung fossiler Energieträger begreiflich.<br />
Eine Studie an der EAWAG hat ergeben, dass beispielsweise<br />
für das Jahr 2000 bei Verbrennung sämtlicher kommunaler und geeigneter<br />
industrieller Abfälle bei bestmöglicher Wärmenutzung die Produktion<br />
auf 835 GWh/a an Dampfenergie und 980 GWh/a an elektrischer<br />
Energie gesteigert werden könnte. Diese im Vergleich zu heute wesentliche<br />
Steigerung der Energieproduktion müsste allerdings erkauft<br />
werden durch folgende, in die Atmosphäre gelangenden Stoff-<br />
Frachten:<br />
Wasser: 725'000 t/a<br />
Gasförmige Luftfremdstoffe: HCL<br />
SO 2<br />
NO<br />
HF X<br />
Flugasche:<br />
Davon Schwermetalle:<br />
17'500 "<br />
3'200 "<br />
3'900 "<br />
50 "<br />
1'200 "<br />
280 "<br />
9
Für die Quantifizierung der Lastpakete der Müllverbrennung können<br />
somit die Emissionen einigermassen bestimmt werden. Aber wie sollen<br />
beispielsweise die in die Atmosphäre gelangenden gasförmigen Luftfremdstoffe<br />
und die Schwermetalle ökologisch gewertet werden, wenn<br />
deren toxikologische Auswirkungen weitgehend unbekannt sind ? Was<br />
nützen uns die immer empfindlicher werdenden Analysenmethoden zur<br />
Bestimmung sog. Schadstoffe im ppm- oder sogar ppb-Bereich, die<br />
Tausenden von Analysendaten über die in die Umwelt gelangenden<br />
Stoffe, wenn es nicht gelingt, sie zu interpretieren und zu bewerten<br />
? Vorläufig sind wir nicht in der Lage, toxikologisch vertretbare<br />
Grenzkonzentrationen bzw. -frachten aufzustellen. Das gilt in<br />
vermehrtem Masse auch für die aus Müllverbrennungsanlagen emittierten<br />
polychlorierten Kohlenwasserstoffe (Dibenzo-p-dioxine, Dibenzofurane,<br />
Biphenyle etc.), die erst in jüngster Zeit festgestellt worden<br />
sind und von den Massenmedien in unsachlicher Weise hochgespielt<br />
wurden.<br />
Denselben Schwierigkeiten begegnen wir beim Versuch, die Lastpakete<br />
der Kompostierung und der Deponie zu werten.<br />
Konsequenzen für die Forschung<br />
Schwerpunkte der Forschung sehen wir vor allem auf dem Gebiet der<br />
ökologischen Auswirkungen der Abfallstoffe aller Aggregatzustände<br />
und der bei der Abfallumwandlung entstehenden Neben- und Endprodukte<br />
auf Wasser, Boden und Luft. Dabei lassen sich diese Auswirkungen<br />
vielfach nicht genau abgrenzen. Schadstoffe in der Atmosphäre gelangen<br />
schliesslich auf den Boden und ins Wasser. Verunreinigungen des<br />
Bodens können sich lufthygienisch auswirken etc. Dieses Forschungsgebiet<br />
muss folglich interdisziplinär in Angriff genommen werden,<br />
insbesondere sollte endlich die Toxikologie darin einbezogen werden.<br />
Für die Forschung an der EAWAG stehen die ökologischen Untersuchungen<br />
und Auswirkungen der Abfälle auf das Wasser im Vordergrund. Wir<br />
erwähnen zwei Beispiele:<br />
De2oniesickerwässer<br />
Selbst bei inskünftig intensivierter energetisch-stofflicher Nutzung<br />
der Abfälle (Verbrennung, Kompostierung, Recycling) wird die Deponie<br />
ihre zentrale Bedeutung für die Abfallwirtschaft beibehalten, aus<br />
dem einfachen Grunde, weil ein grosser Teil der Abfälle unserer industrialisierten<br />
Gesellschaft nicht rezirkulierbar ist. Aus technischen<br />
und wirtschaftlichen Gründen wird die Tendenz in Richtung<br />
zentraler Grossdeponien gehen.<br />
In der Vergangenheit, als Tausende kleiner und kleinster Müllablagerungen<br />
im ganzen Land zerstreut vorhanden waren (und dabei wohl<br />
das Landschaftsbild verunstalteten), spielten die Deponiesickerwässer<br />
eine untergeordnete Rolle; sie führten nur vereinzelt zu einer<br />
Beeinträchtigung der Gewässer. Heute jedoch sind die Sickerwässer<br />
aus zentralen Grossdeponien zum ernsthaften Problem geworden. Genau<br />
dasselbe trifft auch für die Deponiegase zu.<br />
10
Gemäss der eidgenössischen Gesetzgebung missen diese Abfässer gefasst<br />
und einer mechanisch-biologischen Reinigung zugeführt werden.<br />
Abgesehen vom Kostenaufwand (Abdichtung des Deponieuntergrundes,<br />
Fassung und Ableitung der Abwässer zur Kläranlage), bietet die Reinigung<br />
dieser Abwässer noch etliche offene Fragen, so z.B. die Eliminierung<br />
refraktärer organischer Kohlenstoff-Verbindungen, über<br />
deren Charakteristika noch sehr wenig bekannt ist.<br />
Rauchgase aus der Müllverbrennung<br />
Aus Gründen der Lufthygiene wird vermutlich in Zukunft neben der<br />
weitgehenden Abscheidung der Flugasche auch die Eliminierung der<br />
gasförmigen Schadstoffe aus den Rauchgasen gefordert. Solange die<br />
Verfahren der Trockenabscheidung dieser Schadstoffe nicht Praxisreife<br />
erreicht haben, steht nur die Rauchgaswäsche zur Diskussion.<br />
Damit verschieben wir jedoch ein Lufthygieneproblem in ein Abwasserproblem,<br />
das noch keineswegs als gelöst betrachtet werden kann.<br />
Konsequenzen für die Praxis<br />
Grundsätzliche Forderungen:<br />
- Die Zielsetzung der Abfalltechnik muss darin liegen, die Behandlung<br />
und damit die Umwandlung der Abfallstoffe so zu vollziehen,<br />
dass die Neben- und Endprodukte die Umwelt weniger belasten als<br />
die ursprünglichen Abfälle.<br />
- Die Zielsetzung der Abfallwirtschaft muss darin liegen, auf der<br />
Grundlage des Vergleichs von Kosten und ökologischem Nutzen bei<br />
möglichster Schonung der Ressourcen die Umweltbelastung möglichst<br />
klein zu halten.<br />
- Die Massnahmenpakete der Abfallwirtschaft sollen sein:<br />
R. Braun<br />
1. Rückführung geeigneter Abfälle in industrielle Kreisläufe<br />
zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen oder zur Herstellung<br />
neuer Produkte, unter Berücksichtigung der Lastpakete.<br />
2. Rückführung biogener Abfälle in natürliche Stoffkreisläufe<br />
durch Verarbeitung zu Düngern, unter Berücksichtigung der<br />
Lastpakete.<br />
3. Integration der Abfalldeponien in die Raumplanung mit dem<br />
Ziel, diese als neue landschaftsgestaltende Elemente zu<br />
verwenden.<br />
4. Kausaltherapie mit dem Ziel, weniger Abfälle und nur solche<br />
zu produzieren, die umweltkonform, d.h. mit kleinen Lastpaketen<br />
behandelt werden können.<br />
Zitierte Literatur<br />
[1] Georgescu-Roegen, N.: Was geschieht mit der Materie im Wirtschaftsprozess?<br />
Brennpunkte, gdi-topics 5, Nr. 2, 17-28, Deutsche Verl.anstalt Stuttgart,<br />
1974<br />
[2] Stumm, W. und Davis, J.: Kann Recycling die Umweltbeeinträchtigung vermindern?<br />
Brennpunkte, gdi-topics 5, Nr. 2, 29-41, Deutsche Verl.anstalt Stuttg. 1974.<br />
[3] Braun, R.: Abfallwirtschaft, Recycling und Umweltschutz. Schweiz. Ingenieur<br />
und Architekt, 497-502 (<strong>1979</strong>).<br />
11
3. EXPERIMENTELLE FORSCHUNG FÜR DEN GEWÄSSERSCHUTZ<br />
Einleitung<br />
Im November <strong>1979</strong> fand an der ETH Zürich im Rahmen des ETH-Tages<br />
eine Forschungs- und Innovationsausstellung statt, an der die<br />
FAWAG mit vier Projekten zum Thema "Experimentelle Forschung für<br />
den Gewässerschutz" vertreten war. Die Projekte wurden anhand<br />
grosser Farbposter präsentiert. Auch in den folgenden Abschnitten<br />
werden drei dieser Projekte vorgestellt. Zusätzlich sind dem <strong>Jahresbericht</strong><br />
einige Reproduktionen von Farbpostern beigelegt. Der<br />
Poster über die Flockungsfiltration errang beim Wettbewerb für<br />
die beste Darstellung wissenschaftlicher Themen den 3. Preis.<br />
Nicht näher beschrieben wird hier das vierte ausgestellt Projekt<br />
von Th. Conrad und K. Stadler, das mit einer während der ganzen<br />
Ausstellungsdauer laufenden Modellkläranlage (Abb. 3.1) über die<br />
Optimierung von Abwasserreinigungsprozessen orientierte.<br />
Unter 3.4 schliesslich wird das jetzt abgeschlossene, mehrjährige<br />
Grossprojekt MELIMEX erläutert.<br />
Abb. 3.1:<br />
Optimierung von Abwasserreinigungsprozessen<br />
durch Aufdeckung<br />
kausaler, quantifizierbarer Zusammenhänge<br />
zwischen einzelnen<br />
Inhaltsstoffen gewerblicher und<br />
industrieller Abwässer und Reinigungseffekt:<br />
Modellkläranlage an der Ausstellung<br />
in der ETH-Zürich.<br />
(Foto: R. Koblet)<br />
12
3.1 EUTROPHIE DER FLIESSGEWAESSER<br />
Man spricht hauptsächlich von der Eutrophie der Seen, aber jeder<br />
ältere Beobachter versäumt den Hinweis nicht, dass "früher" die<br />
Vergrünung unserer Flüsse und Mittellandbäche mit Algen und die<br />
Verkrautung mit höheren Wasserpflanzen viel geringer gewesen sein<br />
soll. Also auch hier eine Entwicklung im Sinne einer Ueberdüngung ?<br />
Der für das Auge sichtbare Bewuchs in Fliessgewässern (stehende Biomasse,<br />
Standing crop) ist eine komplexe Funktion von Zuwachs und<br />
Verlust durch Abschwemmung, Frass durch Wasserinsekten, Autolyse<br />
resp. mikrobielle Zersetzung, Absterben und Sedimentation. Die beiden<br />
erstgenannten Verlustfaktoren dominieren das Geschehen weitgehend<br />
(sie können einzeln oder zusammen bis 100 des Zuwachses ausmachen).<br />
Die "Eutrophie" eines Baches, insbesondere im Vergleich<br />
mit einer früheren Situation, müsste bei sonst unveränderten Verhältnissen<br />
in erster Linie auf Veränderungen der chemischen Zusammensetzung<br />
des Gewässers zurückzuführen sein. Schon allein die Komplexität<br />
eines Fliesswasser-Oekosystems macht aber die Ueberprüfung<br />
einer Eutrophiehypothese in der Natur praktisch unmöglich. Ein Lösungsansatz<br />
kann nur mit Simulationsversuchen unter genau kontrollierten<br />
Bedingungen wie z.B. mit Hilfe der Modellbäche in der Versuchsanlage<br />
Tüffenwies erhofft werden und dies auch nur, wenn von<br />
stark vereinfachten Bedingungen ausgegangen wird. Im Prinzip lautet<br />
die Frage: Welche Konzentrationsveränderungen von welchen Wasserinhaltsstoffen<br />
üben überhaupt einen Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit<br />
vorgegebener Phytozönosen in einem Fliessgewässer<br />
(benthische Algenbewüchse oder Makrophyten) aus oder führen zu Veränderungen<br />
der Abundanz einzelner Arten in der benthischen Algengesellschaft<br />
? In Analogie zur Limnologie wird man zunächst die<br />
Nährelemente Phosphor und Stickstoff als verantwortlich für "Ueberdüngungen"<br />
ansehen. Minimalkonzentrationen in unseren Oberflächengewässern<br />
bewegen sich im Bereich von mindestens 10 mg P/1 resp.<br />
mindestens 500 pg N/1. Als Grenzkonzentrationen für eine nachhaltige<br />
Beeinflussung der Wachstumsgeschwindigkeit der benthischen Algen<br />
in Bächen (sog. Halbwertskonzentrationen) muss man vermutlich für<br />
Phosphor mit viel weniger als 5 pg P/1 und für Stickstoff mit weniger<br />
als 50 mg N/1 rechnen. Eine Erhöhung der Konzentration von<br />
Phosphor- und/oder Stickstoffverbindungen in einem mit sauberem<br />
Grundwasser gespiesenen "Quellbach" führt deshalb erwartungsgemäss<br />
nicht zu einer Veränderung der Zuwachsgeschwindigkeit der üblichen<br />
Algenflora in unseren Fliessgewässern (Abb. 3.2). Der Befund des<br />
Experiments von Abb. 3.2 ist aber irreführend. Setzt man nämlich<br />
die N- und P-Konzentrationen im Grundwasser des Modellversuches<br />
statt mit reinen Salzen mit Abwasser herauf, so stellt man fest,<br />
dass die Naturbeobachtungen, wonach Abwasserzuflüsse einen deutlichen<br />
Eutrophierungseffekt in Bächen ausüben, durchaus richtig<br />
sind. Schon ein Zusatz von 1 vorgeklärten Abwassers der Stadt<br />
Zürich zu sauberem Grundwasser (Zunahme des Gesamt-P von 10 pg/1<br />
auf rund 70 pg P/l, resp. des Gesamt-N von 600 - 800 mg N/1 auf<br />
800 - 1000 mg N/1) bewirkt eine markante Zunahme des Biomassewachstums<br />
phototropher Algen im Bachmodell (Abb. 3.3). Eine Steigerung<br />
13
NE<br />
U<br />
30<br />
20<br />
0' 10<br />
0<br />
Abb. 3.2:<br />
o Groundwater<br />
+ + PO4<br />
x/<br />
+<br />
x I + N0<br />
* + PO4+NO3 o<br />
•<br />
10 20 30<br />
days<br />
Zuwachs der benthischen Algenflora<br />
in Grundwasserbächen ("kleine Rinnen",<br />
Versuchsstation Tüffenwies)<br />
im März - Mai 1969 mit und ohne<br />
Erhöhung des Phosphor- und Stickstoffangebotes.<br />
Grundwasser =<br />
0.01 mg PO 4 -P/1 und 0.75 mg NO3-N/1.<br />
Zusätze: + PO 4 3 = 0.1 mg PO4-P/1;<br />
+ NO 3 = 2.95 mg NO 3 -N/1; + (PO 4 3 +<br />
NO 3 - ) = 0.1 mg PO 4 -P/1 + 2.95 mg<br />
NO 3 -N/1. Fliessgeschwindigkeit<br />
15 cm/s, Temperatur 6-7°C, Einstrahlung<br />
rd. 4000 kcal/m 2• Tg.<br />
}<br />
08e I - Morz 1967<br />
x Be 2 --- Juni 1967<br />
°Be3-•-- Aug. 1967<br />
4 • Be 4 Jon 1968<br />
o<br />
40 50 o 2 5 12<br />
% Abwasser<br />
Abb. 3.3:<br />
Zuwachs der benthischen Algenflora<br />
zu verschiedenen Jahreszeiten in<br />
Grundwasserbächen ("kleine Rinnen",<br />
Tüffenwies) bei Zusatz wachsender<br />
Mengen von vorgeklärtem Abwasser<br />
der Stadt Zürich.<br />
Beachte: je nach Jahreszeit führen<br />
Abwasserzusätze von 2 und mehr<br />
zum Wachstum von Abwasserbakterien,<br />
welche den Lichtgenuss der Algen<br />
beeinträchtigen und damit ihre Zuwachsrate<br />
vermindern.<br />
der Abwasserdosis führt zu einer weiteren Zunahme der phototrophen<br />
Biomasse-Zuwachsgeschwindigkeit. Bei hohen Abwasserzusätzen (5 -<br />
12 %) beginnen dann allerdings Bakterien die Grünalgen derart zu<br />
überwuchern, dass sie je nach Saison wegen Lichtmangels ihren Zuwachs<br />
einstellen müssen. Die in diesem Experiment mit dem Abwasser<br />
eingetragenen P- und N-Mengen können gemäss Abb. 3.2 für den erhöhten<br />
Zuwachs nicht verantwortlich sein. Es sind also andere Inhaltsstoffe<br />
des Grundwasser-Abwassergemisches, welche Eutrophieerscheinungen<br />
in Fliessgewässern auslösen, und offensichtlich kann<br />
Abwasser der Träger solcher Verbindungen sein. Aus physiologischen<br />
Gründen muss es sich um gelöste Substanzen handeln, welche als begrenzende<br />
Substrate schon in äusserst kleinen Konzentrationen wirksam<br />
sind. Weil die Hauptnährelemente Phosphor und Stickstoff (übrigens<br />
auch Kalium) gemäss vorstehendem experimentellem Befund für<br />
diese Rolle wegfallen, muss sich das Interesse zwangsläufig auf<br />
Elemente konzentrieren, die in einem natürlichen Gewässer "Mangelware"<br />
sind, sei es, weil sie im Boden und in Gesteinen in praktisch<br />
unlöslicher Form oder nur in sehr geringer Menge vorkommen und dementsprechend<br />
auch in Gewässern nur in Spuren auftauchen. Eisen ist<br />
eines dieser Elemente, das bei allen Lebewesen und vor allem auch<br />
14
Tabelle: Wirkung von Eisen und weiteren Spurenelementen auf das<br />
Algenwachstum in Modellbächen der EAWAG.<br />
_2 -1<br />
Dez. - Febr. 1973. Einstrahlung < 1500 kcal m • Tg .<br />
Kontrolle<br />
FeMe Me *) Fe<br />
Fe LMo1/1 (pg/1) 0.1 (5.6) - 1 (56)<br />
Mn pMol/1 (pg/1) 0.05 (2.8) 0.5 (27.5)<br />
Co, Cu, Mo, Zn 0.01 ('x.0.6) 0.1 (%6)<br />
Zahl der Parallelversuche 2 2 2 2<br />
Benthische Biomasse<br />
2 66<br />
g org. Trockensubstanz/m<br />
n=4<br />
Versuchsdauer<br />
Tage<br />
35 3.5 14.2 3.9 3.8<br />
n=4 + 9 ± 2.0 ± 1.9 ± 1.6<br />
24.2<br />
± 7.4<br />
56.4<br />
± 14.0<br />
33.6<br />
± 11.5<br />
22.0<br />
± 8.4<br />
Bi.omasseproduktion<br />
2<br />
g org. Trockensubstanz/m •Tg 0.37 0.86 0.51 0.33<br />
Dominant nach 66 Tagen<br />
*) Me = Spurenmetalle Mn, Co, Cu, Mo, Zn<br />
n = Anzahl Proben pro Rinne<br />
Dia Dia- Faden- Diatomeen<br />
tomeen algen tomeen<br />
bei den grünen Wasserpflanzen in hohem Masse die Zuwachsgeschwindigkeit<br />
als begrenzenden Faktor beherrschen kann, weil in sauerstoffhaltigem<br />
Wasser bei pH um 7-7.5 die sich bildenden Hydroxokomplexe<br />
des dreiwertigen Eisens praktisch unlöslich sind. Allerdings<br />
müssen auch weitere unentbehrliche Elemente wie Mangan, Kobalt,<br />
Kupfer, Molybdän und Zink (sog. Spurenelemente) in Betracht<br />
gezogen werden. Die Tabelle, welche das Ergebnis von vier verschiedenen,<br />
in Parallele und je im Doppel geführten Experimenten wiedergibt,<br />
bestätigt zunächst, dass eine Erhöhung des Eisenangebotes<br />
(in Form eines löslichen organischen Komplexes) zusammen mit den<br />
übrigen genannten Spurenelementen in den Modellgewässern zu einer<br />
zweieinhalbfachen Erhöhung der Zuwachsgeschwindigkeit der gleichen<br />
phototrophen Biozönose führt, die auch in den Kontrollrinnen<br />
herrscht (Diatomeen). Die benthische Biomasse war unter diesen<br />
Bedingungen nach 35 Tagen rund dreimal grösser als in den beiden<br />
Kontrollkanälen. Die Spurenelemente allein (allerdings in 10mal<br />
höherer Konzentration als im Experiment mit Eisen) führten zwar<br />
zu einer leichten Erhöhung der Zuwachsgeschwindigkeit, ihre Hauptwirkung<br />
war jedoch eine vollständige Umstellung der Artenzusammensetzung<br />
der Algengesellschaft (Diatomeen grüne Fadenalgen). Eisen<br />
allein in 10facher Konzentration änderte die Situation im Vergleich<br />
zur Kontrolle nicht. Das Resultat des Experiments ist statistisch<br />
sehr gut gesichert und zeigt, dass Eisen im vorliegenden Falle (zusammen<br />
mit einem oder mehreren weiteren metallischen Elementen) ein<br />
15
wachstumsbegrenzendes Substrat für die phototrophen Organismen in<br />
den Rinnen gewesen sein muss. Kombiniert man die Ergebnisse der<br />
drei Versuchsgruppen, so gelangt man zur Schlussfolgerung, dass<br />
der "Eutrophie-Effekt" in Fliessgewässern nicht von Phosphor- und<br />
Stickstoffkonzentrationen, sondern von der Konzentration gelösten<br />
Eisens (und eventuell anderer Spurenelemente) abhhängig ist. Das<br />
Eisen muss aber in einer Bindungsform vorliegen, welche in sauerstoffreichem<br />
Wasser eine Ausfällung verhindert und gleichzeitig<br />
die Resorption durch Wasserpflanzen erlaubt. Im vorstehenden Experiment<br />
wurde das synthetische Komplexierungsmittel EDTA verwendet.<br />
Die Beobachtungen über Abwasserwirkungen in der Natur legen<br />
die Vermutung nahe, dass organische Verbindungen, die in biologisch<br />
"vollgereinigtem" Abwasser vorkommen (es enthält um 5-8 mg organisch<br />
gebundenen Kohlenstoff pro Liter), einen Teil des in Abwässern<br />
vorhandenen Eisens (III) in ähnlicher Weise komplexieren und<br />
für die Algenflora von Fliessgewässern erhältlich machen wie das<br />
EDTA in unserem Experiment. In Abläufen kommunaler Kläranlagen finden<br />
sich rund 0.2 - 0.5 mg Gesamteisen/l, in Abläufen von Simultanfällungsanlagen<br />
zur P-Elimination sogar um 1-2 mg Gesamteisen/l.<br />
Schon ein geringer Anteil davon, der mit Hilfe organischer Verbindungen<br />
in den gereinigten Abwässern in löslicher Form gehalten wird,<br />
reicht also völlig aus, um die Mangelsituation für die Algenproduktion<br />
in einer Vorflut aufzuheben.<br />
Neben der chemischen Frage nach der Natur von in sauerstoffreichem<br />
Wasser stabilen organischen Metallverbindungen, die von benthischen<br />
Algen resorbiert werden können, ist man auch dem Problem gegenübergestellt,<br />
wie allenfalls Eutrophieerscheinungen in kontinuierlichen<br />
Systemen wie den Flüssen zu vermeiden wären. Die aus Gründen der<br />
Massenbilanz sich für Seen aufdrängende Phosphor- und allenfalls<br />
Stickstoffelimination aus Abwässern trifft das Ziel für Fliessgewässer<br />
nicht, denn es geht ja primär nicht um P- und N-Düngungseffekte.<br />
Die Eutrophie von sauberen Fliessgewässern besteht nach<br />
bisherigen Feststellungen vielmehr in der Aufhebung einer durch<br />
die Löslichkeitsbedingungen für essentielle Metalle (vor allem Eisen)<br />
geschaffenen natürlichen Produktionsbegrenzung. Es wird ein<br />
wesentliches Anliegen weiterer Modellversuche sein müssen, mehr<br />
Licht in diese komplexen ökologischen Zusammenhänge zu bringen.<br />
(K. Wuhrmann, E. Eichenberger)<br />
3.2 SEE-SANIERUNG: FORTSCHRITT DURCH EINSATZ VON MODELLEN<br />
Der Zustand eines Sees ist im wesentlichen das Ergebnis seines<br />
Wasserhaushaltes und der Belastung mit düngenden Stoffen, welche<br />
ihm aus seinem Einzugsgebiet, als Inhaltsstoffe der Siedlungsabwässer,<br />
aus Ab- und Ausschwemmungen des gedüngten Kulturbodens, aber<br />
auch via Atmosphäre aus entfernteren Gebieten zugetragen werden.<br />
Welche Nährstoffmengen (insbesondere Phosphor) die einzelnen Seen<br />
verarbeiten können, ohne dass ihre Qualität vermindert wird, ist<br />
generell bekannt (siehe <strong>Jahresbericht</strong> 1978). Heute übersteigt die<br />
Phosphorbelastung der meisten Seen das tolerable Mass. Die heutigen<br />
16
Anforderungen an die Beschaffenheit der einzuleitenden Abwässer<br />
sind aber zu wenig streng, um die Qualitätsanforderungen an die<br />
Seen erfüllen zu können. Dass der Phosphorgehalt einzelner Seen<br />
heute rückläufig ist oder stagniert, ändert daran wenig: Zwar<br />
wird (erfreulicherweise) damit bestätigt, dass die getroffenen<br />
P-Rückhaltemassnahmen erfolgreich sind. Anderseits hält die rückläufige<br />
Bewegung nicht unbeschränkt an, sondern nur bis zu einem<br />
neuen Gleichgewicht, dessen Höhe von den neuen Bilanzbedingungen<br />
abhängt.<br />
Die einzige wirksame Massnahme, einen See zu verbessern bzw. zu<br />
sanieren, besteht in der Verminderung der Phosphatdüngung. Es gibt<br />
dafür keine Alternative, wohl aber verschiedene technische Möglichkeiten:<br />
Verkleinerung der von aussen zufliessenden Phosphorfracht:<br />
- Verbesserung der P-Elimination in direkt einleitenden Kläranlagen,<br />
Fernhalten der Abwässer durch Ringkanalisation, abwassertechnische<br />
Sanierung von Streusiedlungen.<br />
- Aenderung der Düngepraxis in der Landwirtschaft: Gezielt düngen.<br />
Aller Dünger, der nicht von den Pflanzen unmittelbar aufgenommen<br />
wird, gefährdet die Gewässer.<br />
Verminderung der See-internen P-Belastung:<br />
- Anheben des Redoxpotentials in der unteren Wasserschicht und im<br />
Sediment, um die Wiederauflösung des sedimentierten P zu verhindern<br />
und den wichtigen "grossen Nährstoffkreislauf" zu unterbrechen.<br />
Dieser Effekt wird mit der Belüftung erreicht.<br />
JG P J Gelöster Phosphor<br />
JPPJ Partikulärer Phosphor<br />
(Biomasse)<br />
10 2 ] Sauerstoffkonzentration<br />
Sprungschicht<br />
Hypolimnion<br />
Abb. 3.4 = Seemodell<br />
Photosynthese<br />
JGP] ^~ JPPJ + 102]<br />
Rücklösung wenn<br />
zu wenig 02<br />
Licht<br />
Mineralisation --<br />
E<br />
4------<br />
17
- Erzwingen einer alljährlichen vollen Durchmischung des Sees (Destratifikation,<br />
Zwangszirkulation) erzielt denselben, allerdings<br />
nur temporären, Effekt.<br />
- Ableiten von P-reichem Tiefenwasser (statt des P-armen Oberflächenwassers)<br />
setzt den Phosphorgehalt und dadurch das Ausmass der internen<br />
Düngung herab.<br />
Im konkreten Fall wird keine dieser Massnahmen allein eine Sanierung<br />
herbeiführen können, sondern die Massnahmen müssen jedem See spezifisch<br />
angepasst, kombiniert eingesetzt werden. Bei ihrer Bemessung<br />
ist zu berücksichtigen, dass der See sein Zustandsbild jahresrhythmisch<br />
verändert, und dass die einzelnen Massnahmen einander gegenseitig<br />
beeinflussen. Dieses reichlich komplexe und dynamische System<br />
kann, soll es quantitativ studiert werden, nur mit einem dynamischen<br />
Modell genügend sicher beschrieben werden. Ein solches Modell wurde<br />
1978 erarbeitet (Abb. 3.4) [D.M. Imboden, R. Gächter, Ecol. Modelling<br />
4, 77, 1978].<br />
P—GELOEST CODELISTE DER TIEFEN (m)<br />
1.3 •A 3,A •R 5,5 .0 6.1 sd 7.5 .E R.5 .E R.5 .G 11.3 s•1<br />
11 . A sI (7.5 •J 2),5 sK 27,S =L 35.7 s.I R2.5 .a R1.5 .0 52.5 sP<br />
51.5 sU 51.1 .R 51.5 .5<br />
N<br />
m ^<br />
ra<br />
ro<br />
)n<br />
o<br />
z<br />
_ ^<br />
0 100 200 300 400_ 500 600 700 mg P/m<br />
Abb. 3.5:<br />
1<br />
A CEIJ KL N N OP J RS<br />
A F DEF•/J K! •I 50 P3R5<br />
A C D EFGMJ K<br />
f. D E F (.H1J<br />
C D L F Gd!<br />
L E F Gd!<br />
C D E F G.1<br />
C D E F GH<br />
C D E F GH<br />
C D E F G 1<br />
N E F Gd<br />
C E F G H<br />
C D E F G<br />
C D E E G H<br />
A E F G H<br />
A<br />
A K<br />
A<br />
4<br />
I<br />
N UP ORS<br />
L ■1 NO P ORS<br />
AL '1 NO P OR S<br />
J KLM NN P O RS<br />
JK L HI OP O R S<br />
J K L'1 N O P U NS<br />
JALMAUPORS<br />
J KLMNOPU RS<br />
J K L H NO P ORS<br />
J AL M N O P O RS<br />
J K L M NO P O RS<br />
J K L M N O PO Rs<br />
J K L M II 0 P UR5<br />
K L H NO P UR<br />
L H NU P)R5<br />
N N OP OS<br />
N 0 P ORS<br />
A<br />
C<br />
A<br />
C DE<br />
n EFJ<br />
C<br />
C<br />
D<br />
U E FOI<br />
E F GHJ<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
D<br />
O<br />
O<br />
D E<br />
E<br />
E.<br />
E<br />
F Gti1J<br />
F GHIAJL<br />
F G HIOJK<br />
F GH I JA!<br />
L D E F 6H 1 JKLMS<br />
C 11 E F GH I JKOLRS<br />
C D E F G a1 J KLPURS<br />
C<br />
C<br />
U<br />
U<br />
E<br />
E<br />
F<br />
F<br />
G HI J KLHPURS<br />
GH 1 J K LIINPURS<br />
D E E G .1 1 J K L NDPOR<br />
A J K L NVPORS<br />
A<br />
A<br />
A<br />
K L<br />
M<br />
N<br />
M NOP.7S<br />
'I OPAS<br />
D FOR<br />
Fortlaufende Darstellung der berechneten<br />
Konzentration des gelösten Phos phors in<br />
verschiedenen Tiefen des Baldeggersees. Die<br />
Buchstaben charakterisieren die Tiefen.<br />
18<br />
A<br />
Das Modell entspricht<br />
dem linearen Typus; der<br />
See wird als Abfolge aufeinander<br />
geschichteter<br />
Kompartimente betrachtet,<br />
zwischen welchen Austauschvorgängestattfinden.<br />
Als Parameter werden<br />
Phosphor, Biomassesynthese(Primärproduktion)<br />
und Sauerstoffgehalt<br />
simuliert. Dieses<br />
Modell wurde für die<br />
gutachtliche Bearbeitung<br />
dreier Seen angewendet<br />
(Expertisen über die Möglichkeiten<br />
der Sanierung<br />
des Hallwiler-, des Baldegger-<br />
und des Sempachersees,<br />
im Auftrag der<br />
Kantone Aargau und Luzern).<br />
Es musste zu diesem<br />
Zweck erweitert werden<br />
(H. Bührer, R. Gächter).<br />
Bevor mit dem Seemodell<br />
Massnahmen auf ihre Auswirkung<br />
geprüft werden<br />
können, muss dessen Dynamik<br />
mit derjenigen des<br />
natürlichen Sees in<br />
Uebereinstimmung gebracht<br />
werden, eine verhältnismässig<br />
aufwendige Arbeit.
Das Modell liefert die Konzentrationswerte der genannten Parameter<br />
in jeder Seetiefe während beliebig langer Zeit (Abb. 3.5). Durch<br />
Aenderung der Eingabewerte werden die zu prüfenden Massnahmen eingeleitet<br />
und die Reaktion des "Sees" verfolgt. Mit einer kondensierten<br />
Darstellung, welche allerdings manche Feinheiten unterdrückt,<br />
lässt sich die Gesamtreaktion rasch überblicken (Abb. 3.6). Die Massnahmen<br />
werden einesteils extrem, andernteils aber realistisch bemessen,<br />
und schliesslich jene Kombinationen ausgewählt, welche unter<br />
realistischen Randbedingungen die vorgegebenen (und auch gesetzlichen)<br />
Sanierungsziele in einer vertretbaren Zeitspanne erreichen.<br />
P-coc Oz<br />
.9/1<br />
250 _15<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 ^\\<br />
/`<br />
i 11 l i ij !<br />
-5\/ \ j I /' ! •\^ .•I l I. i\• ! i i i i<br />
If a<br />
1^ y \4\\,<br />
•1 I Ii 1!<br />
j ^l\ 1 j l j l j<br />
-10 % • 11 Ij , jI<br />
Abb. 3.6:<br />
Die Ergebnisse:<br />
/i1<br />
t { \\ A J1 (irrt<br />
79 1 60 1 61 1 62 1 83 1 84 1 05 1 66 1 87 1 08 1 69 1 90 1 91<br />
\'• \-1<br />
. \ I \. .r<br />
■I \. \ \j \ 1 \1 •J<br />
' 81 '82 '83 ' 84 '85 66 87 88 89 90 91<br />
Prognose der Phosphor- und Sauerstoffgehalte sowie der<br />
biologischen Produktion des Sempachersees. Links ohne,<br />
rechts mit Sanierung.<br />
Hallwiler- und Baldeggersee sind seit Jahrzehnten hoch eutroph.<br />
Nährstoffbilanz und biologischer Status stehen im Gleichgewicht.<br />
Die Massnahmen sollen die gegenwärtig herrschende Düngung herabsetzen.<br />
Als machbare Varianten haben wir empfohlen:<br />
Baldeggersee: Da die heutige P-Belastung von 11.3 kurzfristig nur<br />
auf 9.0 t P/Jahr herabgesetzt werden kann, sind weitere Massnahmen<br />
erforderlich, z.B. eine Belüftung der tiefen Wasserschichten (Eintrag<br />
von 1.5 t Sauerstoff pro Tag) und eine Zwangsdurchmischung im<br />
Winter . Eine Sanierung wird in zehn Jahren möglich sein. Eine Fällung<br />
kann wegen ihrer nicht vorhersehbaren Folgen nicht empfohlen<br />
werden. Eine Tiefenwasserableitung im Baldeggersee würde aber den<br />
Zustand des Hallwilersees für mindestens drei bis vier Jahre verschlechtern,<br />
weshalb davon abgesehen wird.<br />
Hallwilersee: Nach Durchführung aller noch möglichen abwassertechnischen<br />
Massnahmen verbleibt eine Belastung von 11.4 t P/Jahr. Ein<br />
bedeutender Teil stammt aus dem Baldeggersee, mit dessen baldiger<br />
Sanierung hier aber absichtlich nicht gerechnet wird. Für die Sanierung<br />
ist eine Belüftung des Tiefenwassers mit Eintrag von 2 t<br />
Sauerstoff/Tag erforderlich sowie eine Zwangsdurchmischung im Winter.<br />
_5<br />
4<br />
3<br />
1 9
Nach sechs Jahren ist dauernde Aerobie und eine stark herabgesetzte<br />
organische Produktion zu erwarten. Sollte das Ziel nicht rasch genug<br />
erreicht sein, so bleiben als Optionen eine Erweiterung der Belüftungsanlage<br />
und/oder eine Tiefenwasserableitung.<br />
Der Sem2achersee steht gegenwärtig in massivster Eutrophierung; sein<br />
Phosphorgehalt steigt jährlich um rund 15 an. Infolge seines ausserordentlich<br />
geringen Wasserdurchsatzes (Füllzeit ca. 17 Jahre:)<br />
wird sich jede Sanierungsmassnahme nur langsam auswirken können;<br />
umso dringender ist es, dass die übermässige Zufuhr von Phosphor<br />
drastisch herabgesetzt und durch interne Massnahmen unterstützt<br />
wird, und ebenso dringend ist es, dass dies sehr rasch verwirklicht<br />
wird.<br />
Würde die 1977 gemessene Belastung von 11.7 t Phosphat-P/Jahr auf<br />
7.5 t gesenkt, so wurde sich der heutige, freilich sehr unbefriedigende<br />
Seezustand stabilisieren. Wenn es gelingt, bis 1981 die Belastung<br />
auf 5.9 t P/Jahr zu vermindern, so ist es sowohl mit einer<br />
Belüftung von 7.2 t Sauerstoff/Tag oder mit einer grossdimensionierten<br />
Tiefenwasserableitung (1.1 m 3 /sec) möglich, die Wasserqualität<br />
innerhalb von etwa zehn Jahren auf den gesetzlichen Stand zu bringen.<br />
Die Kantone Aargau und Luzern haben kürzlich mit den Vorarbeiten zur<br />
technischen Sanierung begonnen. Damit werden hier erstmals Seesanierungen<br />
in die Wege geleitet, welche nicht auf Teilmassnahmen beruhen,<br />
sondern eine integrale Strategie verfolgen.<br />
(H. Ambühl, H. Bührer, R. Gächter, D.M. Imboden, T. Joller)<br />
3.3 ENTFERNUNG VON PHOSPHATEN AUS ABWASSER DURCH FLOCKUNGSFILTRATION<br />
Idee der Flockungsfiltration<br />
Zur Verminderung der Ueberdüngung stehender Gewässer wird in der<br />
Schweiz vor allem die chemische Fällung des Phosphors in Kläranlagen<br />
praktiziert. Der aus Waschmitteln, menschlichen und tierischen Abgängen<br />
und Industrien reichlich anfallende Phosphor ist zum grössten<br />
Teil in gelöster Form im Abwasser vorhanden. Er wird deshalb in den<br />
üblicherweise mit mechanischer und biologischer Reinigung ausgestatteten<br />
Kläranlagen ungenügend entfernt. Erst durch Zugabe von Eisenoder<br />
Aluminiumsalzen gelingt es, durch chemische Fällungs- und Adsorptionsvorgänge<br />
den Phosphor in schwerlösliche Feststoffe überzuführen.<br />
Das in der Schweiz am häufigsten praktizierte Verfahren der chemischen<br />
Fällung ist die Simultanfällung, bei der die Einrichtungen,<br />
die zur biologischen Reinigung des Abwassers dienen, zugleich als<br />
Reaktorraum zur Fällung und Abscheidung des Phosphors benützt werden.<br />
In vielen Fällen ergeben die mit der Simultanfällung bis zu<br />
ungefähr 80 Prozent aus dem Abwasser entfernten Phosphate nicht den<br />
20
erwünschten Reinigungsgrad. Die Unstabilität des Absetzverhaltens<br />
biologischer Schlämme einerseits und die zur Erreichung tiefer Restkonzentrationen<br />
notwendigen Chemikaliendosiermengen verbunden mit<br />
hohen Betriebskosten andererseits, setzen der Leistung der gängigen<br />
Fällungsverfahren Grenzen.<br />
Eine Möglichkeit, die Phosphorrestkonzentrationen und diejenigen<br />
anderer Abwasserinhaltsstoffe im Anschluss an die Simultanfällung<br />
weiter zu verringern, bietet das Verfahren der Flockungsfiltration.<br />
Das zu behandelnde Abwasser wird dabei durch eine poröse Filterschicht,<br />
bestehend aus körnigem Material wie beispielweise Quarzsand<br />
oder Anthrazit mit Korndurchmesser von 0.7 bis 4 mm, durchgeführt.<br />
Bei der Perkolation des Abwassers durch das Filtermedium<br />
werden die suspendierten Feststoffe bis hinunter zu den kleinsten<br />
Grössenklassen aufgrund chemischer und physikalischer Vorgänge in<br />
der Filtermasse zurückgehalten, so dass ein praktisch feststofffreies<br />
Abwasser die Kläranlage verlässt. Die Abwasserfiltration<br />
wird als weitergehende Reinigungsmassnahme in Kläranlagen mit konventionellen<br />
Reinigungsstufen zur Entfernung sauerstoffzehrender<br />
Restverschmutzungen an verschiedenen Orten im Ausland eingesetzt.<br />
Im Unterschied zu diesen Filteranlagen erfolgt bei der Flockungsfiltration<br />
eine Zugabe von Flockungschemikalien. Dadurch kann die<br />
Wirksamkeit der Feststoffabtrennung erhöht werden,und gleichzeitig<br />
werden die im Abwasser noch gelösten Phosphate an die sich neu bildenden<br />
Fällungsprodukte chemisch gebunden und somit in einen durch<br />
Filtration eliminierbaren Feststoff umgewandelt.<br />
Entwicklung des Verfahrens von der Laboranlage zur grosstechnischen<br />
Filteranlage<br />
Der Abscheidevorgang von Abwasserpartikeln in einer Filterschicht<br />
kann über verschiedene physikalische und chemische Grössen beeinflusst<br />
werden. Die vom Ingenieur festzulegenden Bemesssungsgrössen<br />
einer Filteranlage müssen derart aufeinander abgestimmt sein, dass<br />
der grösste Teil des Porenraumes zum Rückhalt der Partikel ausgenützt<br />
wird, die Feststoffe jedoch nicht im Ablauf erscheinen. Ein<br />
weiteres Kriterium ist der Druckverlust, verursacht durch die zunehmende<br />
Ablagerung von Feststoffen im Porenraum. Ist der Druckverlust<br />
eines Filters zu gross geworden, so müssen die Feststoffe durch<br />
einen Spülvorgang aus der Filtermasse entfernt werden.<br />
Durch Versuche in einer Klein-Filteranlage war es möglich, die Einflüsse<br />
von<br />
- Art und Menge von Fällungs- und Flockungsmitteln<br />
- Art und Menge von Polyelektrolyten<br />
- Aufbau und Tiefe des Filterbettes<br />
- Art und Korngrösse des Filtermaterials<br />
- Filtergeschwindigkeit (= Durchfluss/Filterfläche)<br />
zu quantifizieren.<br />
Die Ergebnisse der Kleinversuche gaben Aufschluss über die günstigste<br />
Betriebsweise der in grösserem Massstab ausgeführten Pilotan-<br />
21
Abb. 3.7:<br />
Pilotfilter der EAWAG auf der Kläranlage<br />
Hochdorf<br />
(Foto: T. Weber)<br />
22<br />
Abb. 3.8: Erste grosstechnische Flockungsfilteranlage<br />
der Schweiz auf der Kläranlage<br />
Hochdorf. (Foto: T. Weber)<br />
lagen und ermöglichten die<br />
rechnerische Erfassung der<br />
Filtrationsvorgänge. Versuche,<br />
bei denen der Filterschichtaufbau<br />
und der hydraulische<br />
Durchsatz realistischen<br />
Verhältnissen entsprach<br />
und nur die Oberfläche<br />
im halbtechnischen Massstab<br />
gehalten war, dienten<br />
zur Leistungsprüfung des<br />
Verfahrens in bezug auf erreichbare<br />
Ablaufqualität und<br />
Energieverluste. Im Laufe<br />
der Jahre 1975 bis <strong>1979</strong> standen<br />
solche Pilotanlagen der<br />
EAWAG auf Kläranlagen der<br />
Stadt Zürich, der Stadt Bern<br />
und in Hochdorf im Einsatz<br />
(Abb. 3.7).<br />
Die Erfahrungen aus den Pilotversuchen<br />
erlaubten<br />
schliesslich die Auslegung<br />
einer grosstechnischen Flokkungsfiltrationsanlage.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Privatindustrie wurde in<br />
Hochdorf die erste Flockungsfiltrationsanlage<br />
der Schweiz<br />
mit einem Durchsatz von
360 m 3 /h (Trockenwetteranfall) erstellt und im Laufe des Jahres<br />
<strong>1979</strong> in Betrieb genommen (Abb. 3.8). Die Druckfilteranlage kann im<br />
Regenwetteranfall bei einer Filtergeschwindigkeit von 20 m 3 /m 2 h<br />
die doppelte Trockenwettermenge behandeln und arbeitet im Normalfall<br />
bis zu Druckverlusten von 6 m Wassersäule. Die EAWAG hat die<br />
Aufgabe übernommen, Leistung und Betrieb der Anlage über längere<br />
Zeit zu untersuchen. Durch eingehende Kontrolle werden Erfolge und<br />
Mängel der in die Praxis umgesetzten Idee festgestellt und zur Weiterentwicklung<br />
an die Privatindustrie weitergegeben. Die Ergebnisse<br />
werden schliesslich Auskunft geben über weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
der Flockungsfiltration in der schweizerischen Gewässerschutzpraxis.<br />
Bis heute wurden unter durchschnittlichen Betriebsverhältnissen der<br />
vorangehenden Klärstufen Ablaufkonzentrationen von 0.1-0.3 mg Phosphor/1<br />
und 0 bis 5 mg ungelöste Stoffe/1 erzielt. Die mit Quarzsand<br />
und Anthrazit sowie Blähschiefer ausgerüsteten Zweischichtfilter ergeben<br />
Filterlaufzeiten von 20 bis 30 Stunden, was zu einem Spülwasserverbrauch<br />
von ca. 3 der durchgesetzten Wassermengen führt. Im<br />
Laufe des Jahres 1980 werden diese Betriebsergebnisse durch weitere<br />
Untersuchungen erhärtet.<br />
(M. Boller, J. Eugster, A. Weber)<br />
3.4 OEKOLOGISCHE AUSWIRKUNGEN ERHOEHTER METALLKONZENTRATIONEN<br />
IN SEEN<br />
Die MELIMEX Studie setzte sich zum Ziel, den Einfluss erhöhter Hg,<br />
Cu, Cd, Zn + Pb Belastungen auf das chemisch-physikalische Verhalten<br />
dieser Metalle sowie die ökologischen Konsequenzen erhöhter Schwermetallbelastungen<br />
von Seen unter möglichst natürlichen Bedingungen<br />
zu untersuchen. Ueber die gewählte Methodik sowie über erste Teilresultate<br />
wurde bereits in den <strong>Jahresbericht</strong>en 1976 und 1977 berichtet.<br />
Die jetzt vorliegende,als Sammelpublikation in der Schweiz.<br />
Zeitschrift für Hydrologie 41 (2), 165-314, <strong>1979</strong> erschieneneStudie<br />
ist das Resultat einer interdisziplinären Teamarbeit, an der sich<br />
14 Wissenschafter und 8 technische Mitarbeiter aus 5 verschiedenen<br />
Abteilungen der EAWAG sowie des Service de la conservation de la<br />
faune, Lausanne, beteiligten.<br />
Die vorwiegend deskriptive Zielsetzung der Arbeit verlangte möglichst<br />
natürliche experimentelle Bedingungen (Abb. 3.9). Dies erleichterte<br />
es einerseits, die gewonnenen Resultate auf andere, ähnliche<br />
System zu übertragen. Anderseits bergen aber derart komplexe<br />
Versuchssysteme den Nachteil in sich, dass es wegen der nicht überschaubaren<br />
Anzahl von kaum quantifizierbaren Wechselbeziehungen zwischen<br />
verschiedenen Subsystemen häufig nicht möglich ist, klare Ursache-Wirkungsmechanismen<br />
herauszuarbeiten. Viele der Versuche, die<br />
beobachteten Nettoeffekte zu erklären, haben daher hypothetischen<br />
Charakter. Die Richtigkeit der aufgestellten Hypothesen muss, sofern<br />
dies überhaupt möglich ist, unter besser kontrollierbaren, einfacheren,<br />
d.h. weniger natürlichen Bedingungen überprüft werden.<br />
23
Abb. 3.9:<br />
Vorbereitung und<br />
Wasserung einer<br />
Versuchseinrichtung<br />
(Limno Corral ) des<br />
MELIMEX-Projektes.<br />
Fertig montiert<br />
reichen die Behälterwände<br />
von der<br />
Seeoberfläche bis<br />
zum Sediment.<br />
(Fotos: C. Kuhn)<br />
Die wichtigsten Resultate lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
1. Durch die erhöhten Metallkonzentrationen wurden sowohl das Phytoplankton,<br />
das Zooplankton als auch die Bodenfauna negativ beeinflusst.<br />
Sie verursachten qualitative und quantitative Veränderungen<br />
in der Zusammensetzung des Phytoplanktons (Artenverarmung,<br />
Verschiebungen im Artenspektrum), wobei sich die resultierenden<br />
Populationen in der Regel durch eine erhöhte Metallresistenz<br />
und durch ein verringertes Metallaufnahmevermögen auszeichneten.<br />
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass die Ursache<br />
der durchschnittlich 2.5 mal niedrigeren Zooplanktonbestandeszahlen<br />
nicht nur im veränderten Futterangebot, sondern<br />
auch in einer direkten Schädigung des Zooplanktons durch die<br />
24
erhöhten Metallkonzentrationen zu suchen sind. Obwohl die erhöhten<br />
Metallkonzentrationen die Photosyntheseaktivität des ursprünglichen<br />
Phytoplanktons hemmten, wirkten negative feedback-<br />
Mechanismen (Adaptation, verringertes grazing, ev. andere chemische<br />
Speziierung der gelösten Metalle) einer bleibenden metallinduzierten<br />
Reduktion des Trophiegrades entgegen.<br />
2. Die erhöhte Metallbelastung führte zwar zu erhöhten Metallgehalten<br />
im Plankton, aber es ergaben sich keinerlei Anzeichen<br />
für eine Anreicherung der Metalle in der Nahrungskette. In bezug<br />
auf die Trockensubstanz waren die Metallkonzentrationen im<br />
Phytoplankton und Periphyton deutlich höher als im Zooplankton<br />
oder in der Fischbrut. Jungfische von Brachsen und Seeforellen<br />
scheinen in der Lage zu sein, ihren Kupfer- und Zinkgehalt unabhängig<br />
von der Umgebungskonzentration auf einem konstanten<br />
Niveau halten zu können.<br />
3. Cu, Cd, Zn und Pb werden entsprechend ihrer chemischen Natur<br />
unterschiedlich rasch aus aquatischen Oekosystemen eliminiert<br />
(Sequenz der Eliminationsgeschwindigkeit: Pb > Cd > Cu > Zn).<br />
4. Die erhöhten Metallkonzentrationen beeinflussten nicht nur die<br />
Organismen, sondern verursachten auch Verschiebungen im pH, in<br />
der Nährstoffkonzentration und im Spektrum von gelösten organischen<br />
Substanzen. Die Frage, inwieweit dadurch auch die physiologische<br />
Verfügbarkeit der Metalle verändert wird, kann aufgrund<br />
der vorliegenden Informationen noch nicht schlüssig beantwortet<br />
werden.<br />
Diese Resultate bestätigen damit die bereits früher geäusserte<br />
Vermutung, dass eine Erhöhung der Metallbelastung bis zu den gesetzlich<br />
tolerierten Grenzen (Verordnung über Abwassereinleitungen<br />
vom 8.12.1975, Stand am 1. April 1977) in Seen zu Metallkonzentrationen<br />
führen kann, die eindeutig im toxischen Bereich liegen.<br />
(R. Gächter)<br />
Abb. 3.10:<br />
Installation eines<br />
Probenahmegerätes<br />
unter Wasser in der<br />
Albula im November.<br />
(Foto: R. Riederer)<br />
25
4. KURZBESCHREIBUNGEN VON PROJEKTEN AUS DEM BEREICH<br />
FORSCHUNG UND BERATUNG<br />
Regionale abwassertechnische Studie Glattal - Situation bei Regenwetter<br />
26<br />
Nach der Bearbeitung der Trockenwettersituation im Glattal (siehe<br />
auch <strong>Jahresbericht</strong> 1978) wurde die Regionale Studie Glattal mit<br />
der Bearbeitung der Gewässersituation bei Regenwetter fortgesetzt.<br />
Gemäss den Eidg. Richtlinien für die technische Gestaltung und<br />
Bemessung von Abwasseranlagen (1967) sollen in der Mischkanalisation<br />
Regenbecken als Massnahmen zur Verminderung der Regenüberläufe<br />
gebaut werden. Im Zusammenhang mit der erforderlichen Verbesserung<br />
des Gewässerzustandes im Glattal ist es nötig zu wissen,<br />
was die einzelnen abwassertechnischen Massnahmen für die Frachtenreduktion<br />
bei Regenwetter (vor allem die Regenbecken) leisten und<br />
kosten und mit welcher Priorität sie, im Hinblick auf die Gewässersanierung,<br />
im Glattal realisiert werden sollen.<br />
Das Vorgehen bei der Bearbeitung der Studie war ähnlich wie beim<br />
"Trockenwetter-Teil": aufgrund von detaillierten Angaben über die<br />
einzelnen Frachtquellen (Abwasseranfall, entwässerte Flächen,<br />
usw.) und über die realisierten und geplanten abwassertechnischen<br />
Massnahmen (Kanalisation, Regenüberläufe, Regenbecken, Kläranlagen)<br />
wurden mit Hilfe von Simulationsmodellen die Frachten (bei<br />
einzelnen Regen und Jahresfrachten) und Kosten berechnet. Die berechneten<br />
Frachten wurden soweit wie möglich mit gemessenen verglichen<br />
und damit das Vorgehen verifiziert. Mit der anschliessenden<br />
Untersuchung von ausgewählten Massnahmen-Varianten wurden die<br />
Leistungen und Kosten der möglichen Vorkehrungen ermittelt.<br />
Die Resultate haben gezeigt, dass durch die heute üblichen Regenbecken<br />
der Gewässerzustand bei Regenwetter nur unbedeutend beeinflusst<br />
wird:<br />
- die physikalische Beanspruchung der Fliessgewässer durch Fliessgeschwindigkeit,<br />
Sediment- und Geschiebetransport, die für viele<br />
Gewässer (als Lebensraum) bei Regen den grössten Stress darstellen,<br />
werden durch die kanalisationstechnischen Massnahmen kaum<br />
beeinflusst.<br />
- die chemischen Faktoren (Konzentrationen von Schmutzstoffen)<br />
werden durch Regenbecken nur unbedeutend verändert (z.B. DOC,<br />
NH 4 , Ges.P). Eine Ausnahme bilden Stoffe, die vor allem bei<br />
Regen in Kanalisationen eingeschwemmt werden (z.B. Blei aus<br />
Strassenabschwemmungen).<br />
- mit den Regenbecken können die ästhetischen Probleme der Gewässerverunreinigung<br />
(z.B. Schlamm, Grobstoffe, Geruch usw.)<br />
befriedigend gelöst werden.
100<br />
90<br />
\AAS<br />
80 -<br />
70<br />
60 -<br />
50 -<br />
40 -<br />
30 -<br />
20<br />
10<br />
0-<br />
FRACHTEN IN DER GLATT IN RHEINSFELDEN BEI REGENWETTER<br />
(Anteile der bedeutenden Frachtquellen)<br />
Q<br />
»NNNONO CCC'3A<br />
N ATNWW^CMC)-. --0<br />
U U<br />
N OI CA UNCL, OWU UN<br />
W -01<br />
C CMt'0 UU O, W p<br />
ON-.-.010.›.0m0,OU<br />
W WN<br />
0000000000000<br />
0000 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
0000000000000<br />
0000000000000<br />
Abb. 4.1:<br />
DOC<br />
- NNNONtO NC)C'3*,<br />
t1 JUU j4 NW N<br />
M ^ m O C OOCmUK) -O<br />
0 0 0 0<br />
0000000000000<br />
00 0 0 0 0 0 0<br />
NH4- N<br />
N NNONCCC)C'1A<br />
NAO)O)Ww CNrn O<br />
O N JC U A W W W N N N N<br />
0000000000000<br />
ges.- F<br />
.NNNOMOoe C-41^<br />
N A Of O) W W–CNm--O<br />
N M w<br />
NmUO^UNU(^OWUUN<br />
W U U<br />
COU'1 AWNWNN<br />
0 01N -.0W_. W0<br />
0000000000000<br />
0000<br />
Pb<br />
Häufig- D<br />
^^NNNO N^Omm Dl ^l j. keit/J m<br />
N t C) MW-^CM C)-"O D[h] Ci%<br />
Uu m<br />
z<br />
N OfWO^ÛNUAOWUUN rm (1/s hal<br />
U W U U<br />
000000000000o mittl. Konz.<br />
000000ÿ00000e in m 9/I(bei<br />
D<br />
IJ 40U 0^WO N O 0 O10 N Durchfluss in m3/s)<br />
^Umw^wm N Totale Fracht<br />
C'3C)O ON-NUJOO)y in kg (bei D in m3)<br />
Frachten bei 13 ausgewählten Regen in der Glatt bei Rheinsfelden. Für die bedeutenden<br />
Komponenten (Q, DOC, NH 4 -N, Ges.P und Pb) sind die relativen Anteile<br />
der wichtigsten Frachtquellen bei Regen (Regenüberläufe im Mischsystem, Trennsystem,<br />
Kläranlagen,Ablauf Greifensee und diffuse Quellen) an der totalen Fracht<br />
dargestellt. Die Darstellung ist durch Angaben über die Grösse der totalen Fracht<br />
und über die mittlere Konzentration während der Dauer der Hochwasserwelle in der<br />
Glatt sowie über die Charakteristik der einzelnen Regen ergänzt.<br />
Tabelle: Berechnete Schmutzstoffkonzentrationen in der Glatt bei Rheinsfelden<br />
Kompo-<br />
Toleranzlimite<br />
Mittlere Konzentration in der<br />
Glatt bei Rheinsfelden in mg/1<br />
Reduktion der mittl.<br />
Konzentration bei Regen<br />
durch Ausbau der Regennente<br />
bei Q3 47<br />
in mg/1<br />
Trockenwetter Regenwetter<br />
(bei heute existie-<br />
becken auf 35 m3/ha red<br />
renden Regenbecken) in mg/1<br />
in<br />
DOC 2.0 4.0 - 4.5 4.0 - 6.0 0.45 10<br />
NH 4 -N 0.5 0.45 - 0.55 0.5 - 0.8 0.10 18<br />
Ges.P - 0.2 - 0.3 0.4 - 0.6 0.05 10<br />
Cu 0.01 0.002-0.003 0.01 - 0.02 0.04 35<br />
Pb 0.05 0.003-0.006 0.01 - 0.1 0.015 30<br />
27
7;,600-<br />
ô 200<br />
cn<br />
(J) 100-<br />
o<br />
/o<br />
0<br />
j<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
ANZAHL TAGE NACH DEM LETZTEN<br />
ABFLUSSERGIEBIGEN REGENFALL<br />
Abb. 4.2:<br />
BSB 5 der Ablagerungen von<br />
500- / \ 42 Einwohnern (vorwiegend<br />
z / \ im Anschlussschacht 0 18 /<br />
w 400-<br />
â<br />
0<br />
Die Studie zeigt gleichzeitig, dass gezielte Massnahmen im Einzugsgebiet,<br />
die den Frachtanfall bei einem Regen vermindern (z.B.<br />
Ersatz von Blei im Benzin) und die den schnellen Regenwasserabfluss<br />
verlangsamen oder sogar reduzieren (z.B. durch Retention und<br />
Versickerung des Regenwassers von Dächern, Industrieflächen, Parkplätzen<br />
usw.), in einem optimal gestalteten Entwässerungssystem<br />
wesentlich mehr leisten als einheitlich vorgeschlagene Regenbecken.<br />
Das Resultat des Regenwetterteiles der Studie hat für die Gewässersanierung<br />
im Glattal folgende Konsequenzen (EAWAG-Vorschlag):<br />
- Priorität der Sanierung bei Trockenwetter (Kläranlagen)<br />
vor Sanierung der Regenwettersituation.<br />
Erarbeiten eines Konzeptes für eine längerfristig realisierbare<br />
und wirksame Herabsetzung der Frachten bei Regenwetter,<br />
nach dem vor allem die Ursachen bekämpft werden sollen.<br />
Im Zusammenhang mit der Gewässerbelastung bei Regenwetter bleiben<br />
noch mehrere wichtige Fragen offen. Zu erwähnen ist vor allem der<br />
Zusammenhang zwischen den Hochwasserereignissen und dem biologischen<br />
Zustand der Fliessgewässer und der Einfluss auf das Grundwasser.<br />
(W. Gujer, V. Krejci, H.J. Lutz, W. Munz, H. Naef, H.R. Rhein,<br />
R. Schertenleib)<br />
Ablagerungen in städtischen Mischwasserkanälen<br />
28<br />
Eine im Sommer <strong>1979</strong> in einem städtischen Teilgebiet durchgeführte<br />
Untersuchung an Mischwasserkanälen zeigte, dass die Formel "knappes<br />
Gefälle - viele Ablagerungen, reichliches Gefälle - keine Ablagerungen"<br />
nur bedingt stimmt, da in den untersuchten Kanälen<br />
trotz des ausreichenden Gefälles Ablagerungen festgestellt werden.<br />
Diese befinden sich jedoch nicht in den zwischen den Kontrollschächten<br />
gelegenen Kanalstrecken, sondern vorwiegend in den Kontroll-<br />
und Anschlussschächten, wenn diese hydraulisch unzweckmässig<br />
ausgebildet sind. Es wurde auch versucht, einen Zusammenhang<br />
/ \\<br />
/ \<br />
o<br />
0 30 cm).
zwischen der Dauer der Trockenwetterperiode und der Menge der abgelagerten<br />
Stoffe, bzw. der Grösse der Verschmutzungsparameter zu<br />
ermitteln. In Abbildung 4.2 ist dieser Versuch für den BSB 5 eines<br />
42 Einwohner entsorgenden Endkanals dargestellt. Er ergibt sich<br />
kein eindeutiger Zusammenhang. Dies deutet darauf hin, dass die<br />
Ablagerungen bei Trockenwetter,zumindest im untersuchten Fall,<br />
nicht stetig wachsen.<br />
(L. Dauber, B. Novak, Tiefbauamt der Stadt Zürich)<br />
Abwassersanierung in ländlichen Gebieten<br />
In der Schweiz stehen die Gewässerschutzmassnahmen in ländlichen<br />
Gebieten erst am Anfang ihrer Verwirklichung. Für die geschlossen<br />
überbauten Gebiete entwickelte sich im Laufe der Zeit eine erfolgreiche<br />
und zweckmässige Gewässerschutzpraxis, bei der das Abwasser<br />
über ein Misch- oder Trennsystem entsorgt und in einer zentralen<br />
Kläranlage behandelt wird. Diese Praxis der zentralen Abwasserreinigung<br />
ist für ländliche Gebiete nur beschränkt sinnvoll,<br />
da sich die Randbedingungen z.T. wesentlich unterscheiden.<br />
In dieser Studie werden zweckmässige und wirtschaftliche Lösungen<br />
der Abwasserprobleme in Gebieten untersucht, welche grösstenteils<br />
unüberbaut sind oder nur über dispers verstreute Siedlungseinheiten<br />
verfügen. Es ist das Ziel der Studie, an Hand von ausgewählten<br />
Mustergebieten die verschiedenen Möglichkeiten für die Abwassersanierung<br />
in ländlichen Gebieten aufzuzeigen und zu diskutieren.<br />
Zu diesem Zweck werden auf Grund einer eingehenden Diskussion<br />
der möglichen aesthetischen, hygienischen und ökologischen Probleme<br />
im Vorfluter, der Charakteristik der verschiedenen Abwasserquellen<br />
in ländlichen Gebieten und der möglichen Massnahmen zur<br />
Sanierung dieser Gebiete die wichtigsten Entscheidungskriterien<br />
für die Wahl von angepassten Sanierungsmassnahmen herausgearbeitet.<br />
(R. Schertenleib, H. Weber, H. Naef)<br />
Erarbeitung eines Modelles für Raumfiltration<br />
Der Vorgang der Raumfiltration wurde für das Verfahrenssystem<br />
mechanisch-biologische Abwasserreinigung mit Simultanfällung und<br />
Flockungsfiltration rechnerisch modelliert. Unterstützt durch<br />
Versuche an Einzelfilterschichten wurden die Einflüsse entscheidender<br />
Verfahrensparameter wie Filterkorngrösse, Filtergeschwindigkeit<br />
und Partikelgrössenverteilung im Filterzulauf sowie die<br />
Auswirkung der räumlichen Feststoffbeladung der Filtermasse auf<br />
den Abscheidegrad und den Druckverlust quantifiziert. Mit Hilfe<br />
der elektronischen Datenverarbeitung ist es möglich, bei vorgegebenen<br />
Betriebsbedingungen die Ablaufqualität und den Energieverlust<br />
in Abhängigkeit von der Zeit zu berechnen.<br />
Abbildung 4.3 zeigt das Resultat einer rechnerischen Simulation<br />
eines Filtrationsversuches mit einem Zweischichtfilter. Die Modellrechnung<br />
erlaubt, unter Variation der Betriebsparameter eine<br />
29
Optimierung dieses Verfahrens in betriebstechnischer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht vorzunehmen.<br />
(M. Bolier)<br />
Abb. 4.3:<br />
LAUFZEIT IN STUNDEN<br />
E<br />
0<br />
20-<br />
40-<br />
w 60 -<br />
80<br />
w 100<br />
Li 120-<br />
140 -<br />
t = Ohrs<br />
gerechnet<br />
see<br />
t=6hrs ' t.13hrs<br />
gemessen<br />
ANTHRAZIT<br />
SAND<br />
100 200 300 400 500 600 700<br />
DRUCKVERLUST in cm WS<br />
Rechnerische Modellierung des Verlaufs von Filtratqualität und Druckverlust<br />
in Funktion von Zeit und Filterbettiefe (Filtergeschwindigkeit<br />
20 m/h).<br />
Sedimentationsprozesse im Alpnachersee und ihr Einfluss auf die<br />
Verteilung der Schwermetalle<br />
30<br />
Die Sedimentation im eutrophen Alpnachersee wird heute durch<br />
autochthone Sedimentbildung, allochthone Sedimentzufuhr durch die<br />
Zuflüsse und durch Aufarbeitung bereits abgelagerter Sedimente<br />
(Wellenerosion, subaquatische Rutschungen) beeinflusst. Die Zusammensetzung<br />
und Verteilung der Oberflächensedimente widerspiegeln<br />
diese unterschiedlichen Sedimentquellen. Dabei lässt sich<br />
von West nach Ost ein Delta-, ein Profundal- und ein Plattformoder<br />
Uferbankbereich unterscheiden. Der Hauptanteil der untersuchten<br />
Schwermetalle Cu, Zn, Pb, Cd, Al und Fe gelangt heute,<br />
allerdings in sehr kleinen Konzentrationen, über die Zuflüsse<br />
in den See. Im Profundalbereich in der Seemitte wurden die höchsten<br />
Metall-Konzentrationen im Sediment festgestellt, wobei hier<br />
die spezifische Oberfläche der Sedimente ca. 16 m 2 • g -1 beträgt.<br />
Ein Vergleich mit den gemessenen Oberflächen der Uferbanksedimente<br />
(ca. 13.5 m 2 • g- 1 ) und der Deltasedimente(ca. 9 m 2 . g -1 ) bestätigt<br />
die Annahme, dass die Schwermetalle im Alpnachersee korngrössenabhängig<br />
abgelagert werden.<br />
In den bis zu 100 cm langen Sedimentkernen lässt sich in etwa<br />
40 - 50 cm Sedimenttiefe die Aenderung des Alpnachersees von einem<br />
ehemals oligotrophen in den heute eutrophen See beobachten.<br />
In dieser Sedimenttiefe erfolgt, gleichzeitig mit dem Auftreten
schwarzer, anaerober Lagen, eine generelle Zunahme der Metallkonzentrationen,<br />
des Gehaltes an Karbonat und an organischem Material.<br />
Der Vergleich der Metall-Verhältnisse (Schwermetall : A1,<br />
als konservativer Parameter) des "oligotrophen" mit dem "eutrophen"<br />
Sediment zeigt, dass diese Konzentrationszunahmen nicht<br />
allein durch erhöhte Schwermetall-Belastung von aussen, sondern<br />
auch durch eine zunehmende Partikularisierung durch die im eutrophen<br />
See vermehrt auftretende Biomasse erklärt werden können.<br />
(M. Sturm, P. Baccini, A. Vogel)<br />
SEDIGRAPH 5000 D, ein automatisches Korngrössenmessgerät für<br />
Fraktionen von 100 bis 0.1 pm<br />
Abb. 4.4:<br />
SEDIGRAPH 5000 D mit geöffneter<br />
Probenkammer, nach Aufzeichnung<br />
eines Analysenganges.<br />
(Foto: M. Sturm)<br />
Die Korngrössenverteilung eines<br />
Sedimentes ist ein wichtiger Parameter<br />
zur Beurteilung der Sediment-<br />
Entstehung und -Ausbreitung in einem<br />
See. Während die Korngrössenbestimmung<br />
von gröberen Fraktionen (Kies,<br />
Sand) rasch durch Sieben erfolgen<br />
kann, sind die Bestimmungsmethoden<br />
bei feineren Fraktionen (Silt,<br />
Ton) sehr aufwendig und oft ungenau.<br />
Der automatisch arbeitende Sedigraph<br />
(Abb. 4.4) kann feine Sedimente rasch<br />
und genau analysieren. Das Gerät<br />
arbeitet nach dem Prinzip der Korngrössen-Klassierung<br />
aufgrund der<br />
Fallgeschwindigkeit von suspendierten<br />
Partikeln (Stokes'sches Gesetz).<br />
Eine homogenisierte Probensuspension<br />
wird in eine ca. 5 cm lange Probenzelle<br />
gepumpt, worauf die Sedimentation<br />
der Partikel beginnt. Ein dünn<br />
gebündelter Röntgenstrahl misst die<br />
Konzentration der Suspension, wobei<br />
sich die Zelle, zur Herabsetzung der<br />
Analysenzeit, entgegen der Sedimentationsrichtung<br />
bewegt. Die mit fortlaufender<br />
Analysenzeit zunehmende Intensität<br />
des die Zelle passierenden<br />
Röntgenstrahls wird in kumulierten<br />
Gewichtsprozenten (Y-Achse) auf dem<br />
Schreiber dargestellt. Das mit der<br />
Bewegung der Probenzelle synchronisierte<br />
Laufwerk des Schreibers erlaubt<br />
dabei die Angabe des Stokes'<br />
schen Aequivalentdurchmessers der<br />
Partikel (X-Achse). Pro Analyse<br />
31
werden ca. 1.5 g Probe auf 50 ml Suspensionsflüssigkeit benötigt.<br />
Der Sedigraph erfasst in einem Analysengang z.B. den Korngrössenbereich<br />
von 100 bis 0.36 pm. Die Analysenzeiten liegen für Seesedimente<br />
(Dichte 2.65) bei 7 min. für 2 um, und bei 70 min. für<br />
0.2 pm.<br />
(M. Sturm)<br />
Methan in den Sedimenten des Lungerensees und Baldeggersees<br />
Sedimentologische Untersuchungen von Ablagerungen des Lungerenund<br />
Baldeggersees weisen darauf hin, dass die Sedimentationsgeschichte<br />
der beiden Seen sehr verschieden verläuft (vgl. CaCO -<br />
Verteilung in Abb. 4.5). Die an den Sedimenten ebenfalls durcKgeführten<br />
Methanbestimmungen (13 Kerne aus dem Lungeren- und 1<br />
Kern aus dem Baldeggersee) ergeben für das Methan ebenfalls<br />
deutliche Unterschiede mit gegenläufigen Konzentrationsverläufen<br />
(vgl. Abb. 4.5). Trotz den nach oben zunehmenden Methankonzentrationen<br />
können im Lungerensee häufig Entgasungserscheinungen beobachtet<br />
werden. Dafür sind die in diesem See künstlich hervorgerufenen<br />
Seespiegelschwankungen von ca. 30 m pro Jahr verantwortlich.<br />
Die Art des Sedimentes und das Auftreten von Inhomogenitäten<br />
in den Sedimenten (Turbidite, Rutschungen) scheinen auf die<br />
Ausbildung eines Methangradienten dagegen keinen direkten Einfluss<br />
zu haben.<br />
(M. Sturm, N. Agustoni-Phan, T. Joller)<br />
Abb. 4.5:<br />
Methangehalte der obersten<br />
5 m der Sedimente des Bal<br />
-deggersees (o; 65 m Wassertiefe)<br />
und des Lungerensees<br />
(A; 42 m) im Vergleich mit<br />
den Gehalten an CaCO 3 und<br />
organischem Material.<br />
32<br />
mg. L 1 (Porenwasser)<br />
50 70 90 110 130<br />
I e<br />
0 —<br />
500 —<br />
CH4<br />
g•800mr' o<br />
Gew. 0/0<br />
0 5 10 30 50 70
Echogramme von Fischansammlungen im Alpnachersee (Abb. 4.6)<br />
(Schnitt Rotzloch-Tellistein)<br />
Jeder Haken stellt einen Fisch von mindestens 10 cm Länge dar.<br />
Die Abbildung links zeigt die Situation bei Tage, jene rechts<br />
bei Nacht. Tagsüber halten sich die Fische - hier fast ausschliesslich<br />
Rotaugen nebst vereinzelten Felchen und Barschen -<br />
in den bodennahen Schichten auf. Bei Einbruch der Nacht schichten<br />
sie sich jeweils in einem mit den Jahreszeiten variierenden,<br />
höher gelegenen Tiefenbereich ein-hier ca. 15-23 m und in geringerer<br />
Dichte zum Teil bis zum Grund. Die äusserst dichte und<br />
vertikal stärker ausgebildete Aggregation (Pfeil) zeichnet sich<br />
durch eine hohe Zooplanktonkonzentration aus. Die berechnete<br />
Populationsdichte der Rotaugen (zweijährig und älter) im ganzen<br />
See beträgt ungefähr 7 Fische pro m 2 . Die zu den wirtschaftlich<br />
wenig wertvollen Weissfischen gehörenden Rotaugen sind Nahrungskonkurrenten<br />
der Felchen und behindern zudem deren Fang. Die gezielte<br />
Dezimierung der Weissfischbestände, wie sie für den Alpnachersee<br />
geprüft wird, stellt daher eine Bewirtschaftungsaufgabe<br />
erster Ordnung dar. Echogramme liefern hiefür wertvolle Informationen.<br />
(R. Müller)<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
m<br />
t 120 AWN 289-F 2 GR 527909N..i .Copyright: FRA vight: FRIED.KRUPP GMBH ATLAS-ELEIÇFROMK BREMEN C A Ias<br />
Abb. 4.6 : Echogramme vom Alpnachersee<br />
Radioaktivität der schweizerischen Gewässer<br />
Die schweizerischen Gewässer verschiedener Landesteile (inkl.<br />
Plankton, Sedimente, Fische usw.) wurden <strong>1979</strong> von der Abteilung<br />
Radiologie in ähnlichem Rahmen wie in den vergangenen Jahren<br />
periodisch auf ihre Radioaktivität untersucht. Besondere Beachtung<br />
wurde dabei wiederum den ober- und unterirdischen Gewässern<br />
in der Umgebung von Kernanlagen und Isotope verarbeitenden resp.<br />
verwendenden Betrieben geschenkt. Es zeigte sich auf Grund der<br />
33
Alpha-, Beta- und Tritium-Messungen, dass der allgemein tiefe<br />
Radioaktivitätspegel der öffentlichen Gewässer in der Schweiz<br />
durch die Emissionen aus Kernanlagen nur unwesentlich beeinflusst,<br />
durch jene aus Spitälern (Jod-131) und aus Isotope verarbeitenden<br />
Betrieben (Tritium) dagegen - wenn auch räumlich<br />
begrenzt - erhöht wurde (siehe <strong>Jahresbericht</strong> an die Eidg. Kommission<br />
zur Ueberwachung der Radioaktivität, KUER).<br />
(M.M. Bezzegh)<br />
Tritium-Immissionen in den Gewässern und im Wasser von biologischen<br />
Materialien in der Umgebung einer Leuchtfarbenfabrik<br />
Tritium ( 3 H od. T) ist das schwerste Isotop des Wasserstoffs und<br />
ist radioaktiv. Es zerfällt, unter Aussendung extrem weicher<br />
Beta-Strahlung (max. Energie: 19 keV), mit einer Halbwertszeit<br />
von 12,3 Jahren. Die für das Tritium zulässige Inkorporation und<br />
die daraus abgeleiteten Richtwerte sind für die Schweiz vom Bundesrat<br />
in der "Verordnung über den Strahlenschutz" vom 30. Juni<br />
1976 festgelegt worden.<br />
Frühere Messungen haben gezeigt, dass das mit der Abluft einer<br />
Leuchtfarbenfabrik emittierte und dann mit den Niederschlägen<br />
in einem Umkreis von einigen Kilometern um die Fabrik auf den<br />
Boden verfrachtete Tritium eine gegenüber den benachbarten Gebieten<br />
erhöhte Radioaktivität sowohl der Niederschläge als auch<br />
des Bodenwassers verursacht hat (Bezzegh et al.,<strong>1979</strong>). Aufgrund<br />
der <strong>1979</strong> durchgeführten Pilot-Messungen liess sich feststellen,<br />
dass diese - stellenweise um mehrere Zehnerpotenzen - erhöhe Radioaktivität<br />
sich in einer entsprechend erhöhten Tritium-Aktivität<br />
des Wassers in biologischen Materialien (inkl. Mensch) widerspiegelt.<br />
Auf diese, vom Standpunkt des Strahlenschutzes aus gesehen<br />
sehr wichtige Sachlage, sind die interessierten Fachkreise<br />
aufmerksam gemacht worden.<br />
(M.M. Bezzegh)<br />
Neutronenaktivierungsanalyse von Wasser<br />
34<br />
In Zusammenarbeit mit dem EIR, Würenlingen, konnte die Ausarbeitung<br />
einer Methode für die Spurenanalyse ausgewählter Schwermetalle<br />
in Wasser mit Hilfe der Neutronenaktivierungsanalyse abgeschlossen<br />
werden (Seminar von A. Wyttenbach, EIR, vom 29.5.79).<br />
Im Grundwasser können nun Elementkonzentrationen von Zn, Mo, Cu,<br />
As und Co im Nanogramm- und von Fe im Mikrogrammbereich nachgewiesen<br />
werden. Zusätzlich ist es ohne grösseren Aufwand möglich,<br />
zehn weitere Elemente wie z.B. Al, V, Mn und Cl in derselben<br />
Probe durch rein instrumentelle Analyse zu bestimmen.<br />
Die erreichten Ergebnisse und das detaillierte praktische Vorgehen<br />
sind in den technischen Berichten Nr. 215 und 216 des EIR<br />
beschrieben. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Biologie (Prof. Dr. K. Wuhrmann,<br />
Dr. E. Eichenberger) wurde in einem ersten praktischen Versuch<br />
die Durchführbarkeit der Methode in den Grossen Rinnen der<br />
Versuchsstation Tüffenwies getestet.<br />
(K. Farrenkothen)<br />
Fortschritte der Phosphor-Analytik<br />
Die analytische Bestimmung des Phosphors aus kondensierten Phosphaten<br />
und organischen Phosphorverbindungen, gelöst und suspendiert,<br />
wird heute zwar hinreichend beherrscht, doch sind Aufschluss<br />
und Vorbereitung zur Messung zeitaufwendig und wegen der<br />
zahlreichen Manipulationen (Eindampfen, Neutralisieren, Rückverdünnen<br />
usw.) auch störanfällig. Diese Verbindungen können mit Kaliumperoxodisulfat<br />
unter Druck und erhöhter Temperatur zersetzt<br />
werden. Die Proben (100 ml für Hand-, 5 ml für Automatmethode)<br />
werden mit 3 resp. 0,15 ml 5 %iger K2S 2 08-Lösung in handelsüblichen<br />
Schraubdeckelgläsern im Autoklaven 1 h bei 1,1 atü (121° C)<br />
behandelt. Die frühere Neutralisation und Rückverdünnung fallen<br />
weg; die Proben, deren Volumen durch den Aufschluss nicht verändert<br />
wird, werden der üblichen Orthophosphat-Bestimmung unterworfen.<br />
Die Kontaminationsgefahr ist gering, die Reproduzierbarkeit<br />
besser als in der bisherigen Aufschlussmethodik.<br />
Eine gesonderte Bestimmung der gelösten organischen (C-0-P) Verbindungen,<br />
ohne gleichzeitig die kondensierten (P-O-P) Phosphate<br />
zu hydrolisieren, lässt sich im Automaten durch UV-Bestrahlung<br />
(ohne wesentliche Temperaturerhöhung) erreichen:<br />
S 2 0 8 2 + H 2 0<br />
30° C<br />
UV<br />
2 (011 ` ) + 2 H + + 2 SO 4 2<br />
Die OH . Radikale oxidieren die organischen Phosphorverbindungen<br />
ohne Hydrolyse. Durch gleichzeitige Analyse aufgeschlossener und<br />
UV-behandelter Proben und Differenzbestimmung können schliesslich<br />
im Automaten Orthophosphat, P-O-P gelöst (kondensierte Phosphate),<br />
C-0-P gelöst (organisch gebundener Phosphor), Gesamt-P und partikulärer<br />
P bestimmt werden. Die Nachweisgrenze liegt für alle Bestimmungen<br />
niedriger als 1 mg P m -3 , bei sehr guter Reproduzierbarkeit.<br />
Der Automat wird für stark verschiedene Konzentrationsbereiche<br />
eingesetzt.<br />
(E. Szabô)<br />
Adsorption von Anionen und Säuren an mineralischen Feststoffen<br />
Das Adsorptionsverhalten von Anionen und organischen Säuren, wie<br />
beispielsweise Phosphate oder Huminsäuren, an mineralischen Feststoffen<br />
spielt in den Gewässern eine wichtige Rolle. Diese Adsorptionsreaktionen<br />
können als Komplexbildungsreaktionen der aktiven<br />
35
36<br />
Hydroxylgruppen der Oxidoberfläche mit den im Wasser gelösten Anionen<br />
oder Säurenmolekülen betrachtet werden. Anhand von Modellversuchen<br />
wurden im Labor die Komplexbildungskonstanten einer Anzahl<br />
repräsentativer anorganischer Anionen und organischer Säuren<br />
mit Metalloxiden ermittelt.<br />
Das Ausmass der Adsorption kann als Funktion des pH-Wertes der<br />
Lösung dargestellt werden. In Abbildung 4.7 sind einige berechnete<br />
Adsorptionskurven eingezeichnet. Da verschiedene Oberflächenkomplexe<br />
gebildet werden können - eine zweiprotonige Säure kann<br />
auf der Oberfläche je nach pH ihr zweites Proton verlieren -<br />
setzt sich die experimentell bestimmbare Adsorptionskurve aus<br />
der Summe der einzelnen Oberflächenkomplexe zusammen.<br />
100<br />
50<br />
0 2<br />
y -Al 2 0 3 10g/l a— Fe00H 6g/1<br />
a b<br />
C<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
Abb. 4.7:<br />
100<br />
50<br />
3 4 5 6 7 8<br />
Fulric ac44 9 4911<br />
Ig/17-AI,03<br />
10 1 pH<br />
h<br />
k<br />
100<br />
50<br />
0<br />
3 4 6 7 8 9 10<br />
50<br />
100<br />
50<br />
o<br />
2 4 5 6 7<br />
100<br />
50<br />
o 3 5<br />
I pH<br />
9 0 II pH<br />
Existenzbereich adsorbierter Oberflächenspezies an kolloidalem y-Aluminiumoxid<br />
und Goethit (a-FeOOH) als Funktion des pH-Wertes.<br />
a, b: Experimentell ermittelte Konzentrationen von Oberflächenhydroxylgruppen<br />
(in % der. maximalen Anzahl Adsorptionsstellen ) von reinem y-Al 20 3 (a) und<br />
von a-FeOOH (b).<br />
c-l: Mit den Komplexbildungskonstanten berechnete Adsorptionskurven und<br />
Existenzbereiche einzelner Oberflächenspezies (in % der zudosierten Menge<br />
von 0,5 - 1 mM) von Benzoesäure (c), Brenzkatechin (d), Phthalsäure (e),<br />
Salicylsäure (f) und Fulvinsäure (aus Seesediment bei hohem pH desorbiert,<br />
experimentelle Kurve) an y-Al 2 0 3 und von Fluorid (h), Phosphat (i), Sulfat (k),<br />
und Kieselsäure (1) an a-FeOOH.<br />
II pH<br />
10 pH<br />
1 pH
Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass im sauren Bereich (pH<br />
kleiner als 5) auf Aluminium- und Eisenoxid vor allem ungeladene<br />
Komplexe vorherrschen, während im basischen Bereich (pH grösser<br />
als 7) negativ geladene Oberflächenspezies dominieren.<br />
(R. Kummert, Laura Sigg, J. Davis. W. Stumm)<br />
Ozonung von Trinkwasser: Kalibrierung schweizerischer Rohwasser<br />
bezüglich dem Oxidations-Konkurrenzierungswert<br />
Zur Verbesserung verschiedenster Trinkwassereigenschaften verwenden<br />
heute in der Schweiz ca. 160 Wasserwerke, die z.T. sehr grosse<br />
Gemeinden versorgen, Ozon. Einerseits reagiert dieses direkt und<br />
selektiv mit reaktiven Wasserinhaltsstoffen. Ein grosser Teil des<br />
eingebrachten Ozons zerfällt jedoch zu OH-Radikalen. Diese gehören<br />
zu den reaktionsfreudigsten Oxidantien. Sie werden selbst von Huminstoffen,<br />
ja sogar von Bikarbonat- und Karbonationen gezehrt.<br />
n'<br />
(g 031m3)<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
3i<br />
(14)<br />
15)<br />
.^ 18<br />
' I I I I<br />
A/ C)2<br />
0 0.025 0.05 10.075 1.0 E255 cmnm,<br />
t<br />
-0 -2 -4 -6 mg/l DOC<br />
Abb. 4.8:<br />
Oxidationskonkurrenzierungswert verschiedener Wasserproben:<br />
1 Vierwaldstättersee 11 Lac de Bret (Kt. Waadt)<br />
2 Genfersee 12 Lützelsee (Kt. Zürich)<br />
3 Langensee 13 Grundwasser Engadin<br />
4 Zürichsee 14 Waldquelle<br />
5 Bodensee 15 Grundwasser Schaffhausen<br />
6 Bielersee 16 Grundwasser Dübendorf<br />
7 Rhein oberhalb Basel<br />
17 Verd. Abwasser, 2. Stufe,<br />
8 Stazersee (Engadin)<br />
vor Nitrifikation<br />
9 Greifensee 18 dito, nach Nitrifikation<br />
10 Murtensee<br />
37
Die dem Ozonzerfall folgende Oxidation eines spezifischen Spurenstoffes<br />
spielt sich deshalb nur in Konkurrenz mit der Summe der<br />
als Radikalfänger wirkenden "Ballaststoffe" ab. Für die Konzentrationsabnahme<br />
eines Spurenstoffes, der nur mit den sekundären Oxidantien<br />
reagiert, lässt sich deshalb schreiben:<br />
[M] t / [ M] o = e - A0 3 /2M<br />
wobei [M] t /[M]o die relative Restkonzentration des Spurenstoffes<br />
darstellt, die noch nach dem Zerfall einer Ozonkonzentration von<br />
A03 vorhanden ist.Q M , der Oxidationskonkurrenzierungswert des<br />
Wassers gibt dabei an, wie gross A03 sein muss, damit ein Spurenstoff<br />
M auf 37 (e-1) seines Anfangswertes reduziert wird.<br />
Der Oxidationskonkurrenzierungswert 2M eines Wassers steigt mit<br />
der Konzentration der verschiedenen gelösten Ballaststoffe linear<br />
an. Abbildung 4.8 zeigt, wie sich S2M z.B. mit steigendem Gehalt<br />
an gelösten organischen Stoffen (DOC) verändert. Benzol diente<br />
als Leitsubstanz M. Mit anderen Leitsubstanzen werden vergleichbare<br />
Resultate erhalten. Auch andere der nicht selektiven Oxidationsprozesse,<br />
die sich in einem natürlichen Wasser abspielen,<br />
werden in diesem Ausmass durch einen erhöhten DOC-Gehalt inhibiert.<br />
(J. Hoigné, H. Bader)<br />
Mikrobielle Desulfonierung und vollständiger Abbau von Azofarbstoffen<br />
Die Produkte des primären mikrobiellen Angriffs von technischen<br />
Azofarbstoffen sind sulfonierte Aminobenzole und/oder Aminonaphtole,<br />
welche gegenüber weiterem biologischem Abbau mehr oder weniger<br />
resistent sind. Es wurden Bakterien isoliert, welche Aniline<br />
und einfache Arylsulfonate, nicht aber sulfonierte Aniline, vollständig<br />
oxidieren konnten. Die kritische erste Reaktion zum Abbau<br />
Tabelle: Beispiel zur Desulfonierung und Degradation ausgewählter Substrate<br />
mit einer Zellsuspension des Stammes PT<br />
Substra t Konzennzen tration<br />
Verzögerungszeit<br />
(ppm) (Std.)<br />
o<br />
Elimination<br />
bezogen auf<br />
Original-<br />
Substrat<br />
%<br />
Elimination<br />
bezogen auf<br />
%<br />
Oxidation<br />
von organi-<br />
Kohlenstoff schem Schwefel<br />
zu SO 4 2<br />
p-Toluolsulfonsäure<br />
..<br />
200 4<br />
2<br />
100<br />
100<br />
84<br />
-<br />
93<br />
-<br />
Benzolsulfonsäure<br />
i.<br />
200 4<br />
3<br />
100<br />
100<br />
88<br />
-<br />
72<br />
-<br />
Glukose<br />
p-Aminobenzolsul-<br />
200 4 >97 97 -<br />
fonsäure 50 >22 5. - -<br />
38
von Arylsulfonaten ist nach bisherigen Beobachtungen die Desulfonierung<br />
der Molekeln. Die Substratspezifität der zu Desulfonierungen<br />
befähigten Bakterien wird insbesondere mit einem Stamm verfolgt,<br />
welcher p-Toluolsulfonsäure vollständig oxidiert. Die Tabelle<br />
zeigt, dass dieses Bakterium leicht an Benzolsulfonsäure<br />
adaptiert werden kann, es aber nicht in der Lage ist, p-Aminobenzolsulfonsäure<br />
abzubauen. Das Abbauverhalten weiterer aromatischer<br />
sulfonierter Amine wird zur Zeit untersucht, und es wird<br />
auch geprüft, wie weit unter Umständen Permeabilitätsschwierigkeiten<br />
den Angriff auf aromatische Amine erschweren.<br />
(J. Healy, P. Salgo, K. Wuhrmann)<br />
Mikrobieller Abbau von Azofarbstoffen: Zellpermeabilität als<br />
begrenzender Faktor<br />
Die grossen Differenzen in der Geschwindigkeit der anaeroben,<br />
bakteriellen Reduktion von Azoverbindungen könnte unter anderem<br />
wegen der unterschiedlichen Permeabilität der Zellen für die<br />
einzelnen Farbstoffe zustande kommen. Dies geht daraus hervor,<br />
dass reduziertes Flavin-Adenin-Dinukleotid (FADH 2 ) oder Extrakte<br />
aus mechanisch aufgeschlossenen Bakterien in Gegenwart eines<br />
Elektronendonators unter anoxischen Bedingungen Azofarbstoffe<br />
wahllos sehr schnell reduzieren. Dies gilt auch für sulfonierte<br />
Azoverbindungen (d.h. die meisten technischen Azofarbstoffe),<br />
welche von lebenden Zellen nicht oder nur sehr langsam entfärbt<br />
werden. Nun kann man die bakteriellen Zellhüllen unter weitgehender<br />
Erhaltung der inneren Strukturen<br />
und Enzymsysteme mittels<br />
Entfärbung von Orange II — Derivaten (Azo- Farbstoffe)<br />
in Abhängigkeit von der Permeabilisierung des<br />
reduzierenden Bades cereus. T25 °C, pH 7.5<br />
TS 2.5g/l<br />
Orange II<br />
mg/I<br />
kurzer Einwirkung organischer<br />
Lösungsmittel durchlässiger<br />
machen (sog. Zellpermeabilisierung).<br />
Es zeigte sich (Abb.<br />
4.9), dass derart permeabilisierte<br />
Bakterien sulfonierte<br />
Azoverbindungen sogar schnel-<br />
13 ler entfärben als die entspre-<br />
12- chenden carboxylierten Verbin-<br />
11<br />
dungen (diese werden von le-<br />
10<br />
9-<br />
8-<br />
7-<br />
6-<br />
5<br />
Orange II<br />
sulfoniert<br />
Zellen :<br />
unbehandelt<br />
/ permeabilisiert<br />
benden Zellen relativ leicht<br />
reduziert). Die Permeabilität<br />
der Bakterien für die Farbstoffe<br />
ist offensichtlich ein<br />
geschwindigkeitsbestimmender Faktor<br />
für ihre reduktive Spaltung.<br />
4 •.<br />
3 - ^• ()rangelt<br />
(K1 . Mechsner, W. Wiegant,<br />
K. Wuhrmann)<br />
carboxyliert<br />
2- • permeabilisiert<br />
1 • unbehandelt<br />
20 40 60 80 120 min<br />
Abb. 4.9<br />
39
Methanbildung aus Acetat: Isolierung eines neuen Archaebakteriums<br />
Organisches Material<br />
wird unter anaeroben<br />
Bedingungen (Sedimente,<br />
Sümpfe und Moore,<br />
Deponien, Kläranlagen)<br />
zu CO2 und CH4 endmineralisiert,<br />
wobei<br />
70-75 des dabei gebildeten<br />
Methans aus<br />
Acetat entsteht.<br />
Aus dem Faulturm der<br />
Kläranlage Opfikon<br />
konnte nach einer 3jährigen<br />
Anreicherung<br />
im Chemostaten ein Or-<br />
Markiertes<br />
14 CH 4 i 14<br />
CO 2 14 C-<br />
Substrat gebildet gebildet assim.<br />
14 CH 3000 95 % Î 3.1 % 1.8 %<br />
CH 3 14 000 0.4 % 98 % 1.3 %<br />
Tabelle: Herkunft der Kohlenstoffatome des<br />
Methans und des CO2 aus dem C-Gerüst<br />
des Acetats.<br />
ganismus zu einer Monokultur angereichert werden,<br />
welcher auf einem Mineralmedium mit Acetat als einziger organischer<br />
Komponente wächst. Die Methylgruppe des Acetats wird dabei<br />
nahezu quantitativ zu Methan umgesetzt (Tabelle). Das unbewegliche,<br />
filamentförmige Bakterium ist aufgrund einiger charakteristischer<br />
Merkmale (lange Generationszeit, Coenzym M, Faktor F420,<br />
Lipidzusammensetzung) zu den Archaebakterien zu zählen, jener<br />
neuentdeckten Organismengruppe, die weder zu den Eu- noch zu den<br />
Prokaryonten enge Verwandtschaft zeigen.<br />
Das Temperatur-Optimum der Acetatspaltung liegt im mesophilen<br />
Bereich (35 0 -40 0 C), das pH-Optimum beträgt 7.4 - 7.7. Eine Methanbildung<br />
konnte zudem aus verschiedenen methylierten und acetylierten<br />
Verbindungen (Methylamine, N-Acetyl-Glucosamin, Diacetamid)<br />
beobachtet werden.<br />
(B. Huser, K. Wuhrmann)<br />
Charakterisierung von Schlämmen (Sedimentation und Entwässerung)<br />
40<br />
Anhand der Unterlagen von bisher durchgeführten Abwasserreinigungsversuchen<br />
in der Versuchsstation Tüffenwies wird angestrebt,<br />
die Belebtschlämme verschiedener Reinigungsverfahren, unter gegebenen<br />
Betriebsbedingungen, zu charakterisieren. Besondere Aufmerksamkeit<br />
wird bei der heutigen Arbeit dem Einfluss von Form und<br />
Grösse der Absetzbehälter auf allgemein bekannte Charakterisierungsbegriffe<br />
des Schlammabsetzverhaltens beigemessen. Ziel der<br />
Untersuchung ist es, die Bereiche und Grenzen des gemeinsamen<br />
Verhaltens zu definieren und wenn möglich allgemeingültige Gesetzmässigkeiten<br />
zu ermitteln.<br />
(V. Pracek)<br />
Î
Anleitung zur Durchführung von Sauerstoffeintragsversuchen<br />
Zur Ueberprüfung von Leistungsgarantien für Belüftungseinrichtungen<br />
von Kläranlagen müssen Sauerstoffeintragsversuche durchgeführt<br />
werden. Um die heute üblichen verschiedenen Verfahren zu<br />
vereinheitlichen, ist ein eindeutiges und einfach anzuwendendes<br />
Standard-Verfahren entwickelt worden, das über die Vorbereitung,<br />
die Durchführung, die benötigten Chemikalien und die Versuchsauswertung<br />
orientiert.<br />
(H. Burkhalter)<br />
Die Anwendung einer Fourier -Transformation zum Ausgleich von Saisonschwankungen<br />
bei der Charakterisierung von Fliessgewässern<br />
Die Aussagekraft von Mittelwerten wird stark eingeschränkt, wenn<br />
die Daten systematischen Variationen unterworfen sind. Direkt und<br />
indirekt strahlungsabhängige Parameter wie Wassertemperatur,<br />
Sauerstoffgehalt, Sichttiefe und Primärproduktion,unterliegen<br />
fast exakt sinusförmig verlaufenden Schwankungen (jahres- und<br />
tagesperiodisch). Die Funktionsgleichung einer Sinus-Schwingung<br />
in einem frei wählbaren Bezugssystem lautet wie folgt:<br />
M-<br />
25-<br />
M-<br />
W-<br />
5<br />
o-<br />
5<br />
0<br />
y(t) = y o + 2 sin ((t-to)<br />
Lufttemperatur [°C]<br />
II M I AI M I J I J I A I S I O I N I D I J I F I M 1 A I M I J I J I A l S I O I N I D 1<br />
JF<br />
1972 1973<br />
J i F I M I Al M J'J' A'S'O'N1D1J1F'M1A'M'J'J'A'S10'N'D ^<br />
1972 1973<br />
Abb. 4.10:<br />
Darstellung des Jahresverlaufs von<br />
Wasser- und Lufttemperatur eines<br />
Flusses.<br />
•<br />
)<br />
Dabei ist y die abhängige und<br />
t die unabhängige Variable.<br />
Bei bekannter Periodenlänge<br />
(T) erfolgt die Berechnung<br />
der Lage der Achse (y 0 ), der<br />
Amplitude (A) und der Phasenverschiebung<br />
(to) analog zu<br />
C.I. Bliss, Statistics in<br />
Biology, 1970. Die Lage der<br />
Achse (y 0 ) liefert vor allem<br />
bei asymmetrischer Anordnung<br />
der Messpunkte um den Mittelwert<br />
einen sinnvolleren Durchschnitt<br />
als das arithmetische<br />
Mittel. Anhäufungen von Messungen,<br />
wie im dargestellten<br />
Fall im Februar, bewirken<br />
eine zu starke Gewichtung<br />
zu hoher, bzw. zu tiefer Werte.<br />
Die Phasenverschiebung<br />
(t o ) ermöglicht den quantitativen<br />
Vergleich von zeitlichen<br />
Verschiebungen. So<br />
liegt in Abb. 4.10 die Wassertemperaturschwingung<br />
um<br />
etwa 10 Tage verschoben hin-<br />
41
Konz.<br />
mg CIM<br />
ter der Lufttemperaturkurve. Die Amplituden (A) eignen sich als<br />
Mass für die mittleren Minima und Maxima.<br />
Die Fourier -Transformation dürfte neben ihrer Regressionsfunktion<br />
insbesondere auch durch die Verwendung ihrer Koeffizienten Anwendungen<br />
in der angewandten Limnologie finden.<br />
(H. Güttinger)<br />
Jahreszeitlich bedingtes Verhalten der Fliessgewässer<br />
Die chemische Zusammensetzung der Fliessgewässer wird von einer<br />
Vielzahl von Einflussgrössen bestimmt. Für die Beurteilung von<br />
Gewässerschutzmassnahmen interessiert der Anteil der Stoffeinträge<br />
aus Kläranlagen, natürlich bedingten Prozessen (z.B. Verwitterung<br />
und Oberflächenabschwemmungen nach Niederschlägen).<br />
Mit Hilfe eines einfachen Modelles können aus Messdaten von<br />
Flüssen die einzelnen Beiträge abgeschätzt werden (Abb. 4.11 a),<br />
vorausgesetzt, dass die Stoffkonzentrationen im Fluss kaum<br />
durch andere Faktoren beeinflusst werden. Einige Komponenten<br />
weisen jedoch bei einer solchen Darstellung eine sehr grosse<br />
Streuung auf (Abb. b). Somit stellt sich die Frage nach weiteren<br />
Faktoren, die sich auf die Konzentration auswirken. Je nach<br />
Messgrössen und den Eigenheiten des Einzugsgebietes können jahreszeitliche<br />
Faktoren die Wasserzusammensetzung massgeblich beeinflussen,<br />
z.B.:<br />
- Wassertemperatur und biologische Aktivität im Fluss,<br />
- Vorgänge in den oberen Schichten flussaufwärts liegender Seen,<br />
- Abflussverhalten bei Regen und Schnee- oder Eisschmelze.<br />
Diese Faktoren sind durch ein ausgeprägtes zyklisches Verhalten<br />
gekennzeichnet (Abb. c,d,e). Werden die Messpunkte in Abb. b<br />
mit den Wochennummern versehen, so erkennt man diesen Verlauf<br />
in Form einer Hysterese; er wird durch die gleitenden Mittelwerte<br />
(Abb. f) verdeutlicht. Daraus lässt sich schliessen, dass<br />
20<br />
10<br />
0<br />
A/0<br />
Rhein u. Basel 1978 Q-CI<br />
ICil = A/0 . b<br />
0 40<br />
Abb. 4.11 (a und b)<br />
42<br />
1 I 1 I<br />
500 1000 1500 2000 m 3 /s<br />
a<br />
0<br />
Pmg/I<br />
0 12<br />
010-<br />
0.08 -<br />
0.06 -<br />
0.04<br />
0.02<br />
0<br />
0 0<br />
00<br />
o—PO4 Konzentration<br />
Reki ng en 1978<br />
0 0<br />
00<br />
00<br />
o o<br />
0 0<br />
o<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
o<br />
0<br />
o<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0 00<br />
0<br />
o<br />
0<br />
0 0 0<br />
o<br />
0<br />
0 0<br />
300 400 500 600 700 800 m3Is<br />
0<br />
b<br />
0
oc<br />
20<br />
200<br />
E 180<br />
E<br />
160<br />
140<br />
x<br />
120<br />
Lt<br />
0 100<br />
80<br />
Rekingen 1978<br />
16<br />
36<br />
37'<br />
38<br />
39<br />
40<br />
35-- 34<br />
3229 1<br />
28<br />
25 27<br />
2322<br />
41<br />
12<br />
7<br />
8<br />
4<br />
42 3<br />
44<br />
45<br />
46<br />
_ 47<br />
48<br />
49<br />
\ 1<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
9 1011<br />
19<br />
20<br />
21 -'<br />
5 6 ^ 7 /8<br />
I I I I 1 I<br />
300 400 500 600 700 800 m3%s<br />
Wasserfuhrung<br />
TESTGEBIET Sitter 1973— 1977<br />
3<br />
/<br />
5/<br />
1 I I I I I I I I<br />
60 80 100 120 140 160 180 200 ABFLUSS mm<br />
Abb. 4.11 (a-g):<br />
6<br />
e<br />
C Pmg /l<br />
Pmg /I<br />
0.1<br />
0.075<br />
0.05<br />
0.025<br />
0.10 -<br />
0.08 -<br />
0.06 -<br />
0. 04 -<br />
(a) Chlorid-Konzentration als Funktion der<br />
Wasserführung mit Regressionskurve. A =<br />
Fracht der punktförmigen Einleitungen, b =<br />
Grundkonzentration, 0 = Wasserführung.<br />
(b) Konzentration von o-Phosphat als Funktion<br />
der Wasserführung im Rhein bei Rekingen.<br />
(c) Zusammenhang zwischen der wöchentlichen<br />
Wassertemperatur und Wasserführung (gleitender<br />
Mittelwert, n=4).<br />
(d) Gesamt-Phosphor im Epilimnion des Untersees<br />
als Funktion der gleichzeitig gemessenen<br />
Wasserführung bei der unterhalb des Sees gelegenen<br />
Messstelle Rhein-Rekingen.<br />
(e) Verhältnis zwischen monatlicher Niederschlagsmenge<br />
und Abfluss (gleitender Mittelwert,<br />
n=3).<br />
(f) Wie Abb. b, jedoch mit gleitenden Mittelwerten<br />
(Punkt 1 = 1.-4., Punkt 2 = 2.-5. Woche etc.).<br />
(g) Konzentration von o-Phosphat in Abhängigkeit<br />
der Wassertemperatur.<br />
49<br />
7 3<br />
45<br />
40 37<br />
300 400 500 600 700 m3/s<br />
Pmg/I<br />
0.12<br />
0.10 -<br />
0.08 -<br />
0.06<br />
0.04 -<br />
0.02<br />
19<br />
9<br />
12 _<br />
5<br />
15<br />
o-PO4 -Konzentration<br />
(gleitender Mittelwert, n=4)<br />
49<br />
,3 17<br />
Gesamt - Phosphor Konz .<br />
Berlingen - Untersee 1978<br />
3 4 ^ kingen 1978 f<br />
4 8 5<br />
47<br />
1 2 1 6 7 a\9 n<br />
46 *Jahresmittelwert<br />
17 18 12 (frachtgewogen)<br />
45 16 14 13 19<br />
\44 20<br />
\43<br />
42<br />
41 40<br />
39<br />
37 36N35 - 34<br />
47<br />
16 19<br />
21<br />
45<br />
214<br />
44 43<br />
31<br />
51 o- PO 4 Konz.<br />
Rekingen 1978<br />
42<br />
23<br />
41 27 29 37<br />
25<br />
24<br />
27<br />
24 31<br />
32<br />
9<br />
4 8 12 16 2b °C<br />
22<br />
2 3 25 26<br />
28<br />
29<br />
3332 30<br />
300 400 500 600 700 800 m3/s<br />
Wasserführung<br />
35<br />
d<br />
43
die auffallend verschiedenen Messwerte bei gleicher Wasserführung<br />
weniger als "Streuung" gleichwertiger Proben zu verstehen sind,<br />
sondern ihnen liegen die unterschiedlichen jahreszeitlichen Bedingungen<br />
zugrunde. Eine der Hauptursachen der grossen Streuung<br />
ist die Temperatur; die starke Abhängigkeit der Phosphatkonzentration<br />
von der Wassertemperatur ist in Abb. g dargestellt. Die<br />
Beeinflussung des Fliessgewässerverhaltens durch die Vorgänge im<br />
See, insbesondere der biologischen Aktivitäten, äussert sich im<br />
ähnlichen zeitlichen Verlauf der Phosphor-Konzentrationen (Abb.<br />
d und f). Neben den Nährstoffen können auch geochemische Parameter<br />
ein zyklisches Verhalten zeigen. Das Ausmass dieser Einwirkung<br />
hängt vom Seewasseranteil ab; erst in Flüssen ohne Seewasseranteil<br />
treten die kurzzeitigen direkten Effekte der Wassertemperatur in<br />
Erscheinung.<br />
Diese Arbeit verdeutlicht, dass für eine aussagekräftige Auswertung<br />
von Flussdaten neben der Wasserführung auch die anfangs aufgelisteten<br />
Einflüsse berücksichtigt werden müssen. Vor allem die<br />
temperaturabhängigen Parameter täuschen bei der Q-c Darstellung<br />
(Abb. a) als Folge der höheren Temperatur einen stärkeren Verdünnungseffekt<br />
vor und ändern somit die Regressionskurven. Ferner<br />
zeigt sich die beschränkte Aussagekraft des Jahresdurchschnittswertes<br />
von Konzentrationen, weil dieser nur während zweier kurzer<br />
Perioden im Jahre vorkommt (Abb. f). Deshalb ist auch bei der Probenahme<br />
neben dem Tages- und Wochenrhythmus der jahreszeitliche<br />
Zyklus zu berücksichtigen.<br />
(Joan S. Davis, J. Zobrist)<br />
Die Wirkung der essentiellen Metalle Kupfer, Kobalt und Zink in<br />
Fliessgewässern<br />
44<br />
Eine Besonderheit der essentiellen Schwermetalle Kobalt, Kupfer<br />
und Zink im Hinblick auf die Eutrophierung der Fliessgewässer<br />
liegt darin, dass sie in geringen Konzentrationen für das Pflanzenwachstum<br />
unentbehrlich sind, in höheren dagegen toxisch wirken.<br />
Die Verordnung für Abwassereinleitungen setzt die Toleranzkonzentrationen<br />
für diese Elemente nach toxikologischen Kriterien<br />
fest. Ihre Auswirkung auf benthische Mikrophyten in Fliessgewässern<br />
wurde im Frühsommer in den Modellbächen der Versuchsstation<br />
Tüffenwies im Hinblick auf allfällige eutrophierende Effekte mit<br />
folgendem Ergebnis untersucht (vergleiche auch Tabelle):<br />
1. Die Kombination Co (20 ug/l), Cu (10) und Zn (200) unterdrückt<br />
die Ausbildung der jahreszeitlich für Grundwasserbäche üblichen<br />
Diatomeengemeinschaft; 2. fädige, grüne Algenarten bilden später<br />
eine produktive Ersatzbiozönose mit anderer soziologischer Zusammensetzung<br />
und 3. durch kurzfristige Metallzugabe veränderte<br />
Biozönosen behalten ihren besonderen Charakter auch nach Absetzen<br />
der Metallwirkung bei. Die von der Verordnung tolerierten Metallkonzentrationen<br />
von Cu, Co und Zn führen demnach zu weitreichenden<br />
Veränderungen von benthischen Mikrophytengemeinschaften. Die
produktionsbiologischen Auswirkungen hängen von der Einwirkungsdauer<br />
und von ökologischen Bedingungen ab.<br />
(E. Eichenberger, F. Schlatter, H.-U. Weilenmann, K. Wuhrmann)<br />
Tabelle: Produktivität und Soziologie von Grundwasser-Biozönosen<br />
verschiedenen Alters bei Zufuhr der essentiellen Schwermetalle<br />
Kobalt, Kupfer und Zink. Kontrolle = Grundwasser,<br />
Brunnen Tüffenwies der EAWAG<br />
METALLBELASTUNG ug/1<br />
Co<br />
Kontrolle<br />
0.05<br />
*<br />
25<br />
*<br />
50<br />
Cu 1-2 5 10<br />
Zn 10-20 100 200<br />
nach 2 Wochen<br />
Gesamtproduktion 2 **<br />
g org. Subst. / m • Tg 3.84 + 0.20 0.20 0.06<br />
Relat.Algendichte:***<br />
- Diatomeen 3.1 0.4 0.1<br />
- grüne Fadenalgen O O O<br />
nach 9 Wochen<br />
Gesamtproduktion 2 **<br />
g org. Subst. / m • Tg 2.80 + 0.53 4.33 1.91<br />
Relat. Algendichte:***<br />
- Diatomeen 6.4 0.4 0<br />
- grüne Fadenalgen 0.6 4.2 3.6<br />
*)<br />
Die Metallbelastungen gemäss Kolonne 2 und 3 entsprechen der<br />
halben resp. der ganzen Toleranzkonzentration der "Verordnung<br />
über Abwassereinleitungen" (8.12.1975).<br />
**)<br />
Kontrolle: 4 Rinnen für 3 Wochen, 3 für 9 Wochen.<br />
Metallbelastungen: je 1 Rinne.<br />
Mittel der Dichteschätzungen (10er Skala), mehrere Stellen im<br />
Längsprofil.<br />
Mikrophytensukzession in unbelasteten Modellfliessgewässern<br />
Zur Vorbereitung der. Experimente über langfristige Auswirkungen<br />
von Metallzufuhren in Fliessgewässern wurden 5 grosse Rinnen<br />
mittels Serienschaltung in 2 Systeme von 500 resp. 750 m Länge<br />
aufgeteilt und mit Grundwasser gespiesen (40 l/s). Es war beabsichtigt,<br />
zunächst die Entwicklung und Sukzession der komplexen<br />
Biozönosen grösserer Gewässer (Phyto- und Zoozönosen) unter Bedingungen<br />
reinsten Wassers in 2 hydraulisch identischen Systemen<br />
zu beobachten. Die in 21/2 Jahren zutage getretene biozönologische<br />
Dynamik rechtfertigt wegen ihrer allgemeinen Bedeutung für die<br />
biologische Bewässerbeurteilung und experimentelle Oekologie von<br />
Fliessgewässern einen kurzen Hinweis: Eine erste Pioniervegetation<br />
von Fadenalgen wurde von weidenden Insektenlarven zerstört.<br />
45
Die nachfolgende Blaualgenbedeckung<br />
löste sich später<br />
spontan ab, worauf eine jahreszeitliche<br />
Abfolge von Fadenalgen,<br />
Polsteralgen, Kieselalgen<br />
und Moosen einsetzte<br />
mit einer ausgeprägten<br />
Differenzierung längs der<br />
Fliessstrecke. Nach 21/2 Jahren<br />
nahm die Entwicklung eine<br />
unerwartete Wendung. Spirogyra<br />
(eine für Fliessgewässer<br />
wenig typische Gattung) überdeckte<br />
und verdrängte schliesslich<br />
alle andern Arten auf dem<br />
grössten Teil der Rinnen und<br />
setzte dem jahreszeitlichen<br />
Wechsel ein Ende (Abb. 4.12).<br />
Beide Flüsse verhielten sich<br />
ähnlich, wenn auch im einzelnen<br />
in der Dichtverteilung<br />
des Bewuchses Differenzen bestanden.<br />
Trotz der ursprünglichen<br />
Vielfalt der Mikrohabitate<br />
und Auslegung der<br />
Sohle mit Geröll unterschiedlicher<br />
Grösse und der beträchtlichen<br />
chemischen Längs-<br />
gradienten als Folge der Eli-<br />
GROSSE RINNEN , PROJEKT SUKZESSION<br />
Veränderung der Dichte der wichtigsten Bestandesbildner<br />
Mittel der Dichte über 500m<br />
300 er Skala ( Deckung 0 – 100% , Dichte 0-3 )<br />
o FLUSS 2<br />
x FLUSS 3<br />
BLAUALGEN<br />
1111111111<br />
Bereich grosser Verschiedenheit<br />
der Rinnen (auch in der Längs-<br />
Verteilung )<br />
• •1:. nll^ll^•.a<br />
DIATOMEEN<br />
FADENALGEN<br />
•<br />
VAUCHERIA<br />
MOOSE<br />
'. .<br />
•,r^ l0lllIIl<br />
...<br />
. ,<br />
IIIIIIIIII^II<br />
JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASONO<br />
1977<br />
1978<br />
<strong>1979</strong><br />
Abb. 4.12<br />
mination von Nährionen war nach einer Entwicklung von beinahe<br />
3 Jahren das zeitweise recht differenzierte System floristisch<br />
äusserst monoton geworden. Die Beobachtungen weisen darauf hin,<br />
dass langfristig gesehen den hydraulischen Bedingungen eines Gewässers<br />
eine wesentliche Rolle in der Aufrechterhaltung eines<br />
Mosaiks von Mikrobiotopen und der floristischen Vielfalt zukommt.<br />
(E. Eichenberger, F. Schlatter, H.-U. Weilenmann, K. Wuhrmann)<br />
Bedeutung der Populationsdynamik bei biozönotischen Gewässeranalysen<br />
46<br />
Von 1975 bis 1977 wurde in der Töss die Dynamik der Makroinvertebratenpopulation<br />
untersucht. Monatliche Erhebungen zeigten eine<br />
starke Fluktuation der Artenzusammensetzung und der Individuenzahl,<br />
die die Lebenszyklen der häufigeren Ephemeropteren- (Eintagsfliegen)<br />
und Plecopteren-Arten (Steinfliegen) erkennen liessen.<br />
Die Zahl der jährlichen Generationen ist unterschiedlich: Es gibt<br />
Arten mit einer einzigen Generation im Sommer (z.B. Ephemerella<br />
ignita, Caenis moesta und Leuctra fusca), oder im Winter (z.B.<br />
Rhithrogena semicolorata und die meisten Plecopteren-Arten). Einzelne<br />
Arten haben je eine Generation im So mmer und Winter (z.B.<br />
Ecdyonurus venosus) oder sogar drei Generationen im selben Jahr<br />
(Baetis rhodani).
Die zeitlich verschiedene Zusammensetzung der Biozönosen ist bei<br />
einer Analyse des biologischen Gewässerzustandes zu berücksichtigen.<br />
Bei gleich bleibender Gewässerqualität kann ein Gewässer zu<br />
verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich biologisch qualifiziert<br />
werden. Daraus folgt, dass ein dynamisches System wie eine Fliesswasserbiozönose<br />
nicht statisch (d.h. mit einer einmaligen Probenerhebung)<br />
betrachtet werden darf. Der Betrachter muss sich dieser<br />
Dynamik mit mehrmaligen Probenahmen anpassen oder die Populationsdynamik<br />
der für die Erfassung der Gewässerqualität massgebenden<br />
Organismen gebührend berücksichtigen.<br />
(R. Riederer)<br />
Bestimmung der Sonneneinstrahlung<br />
Praktisch alle in unseren Gewässern ablaufenden Vorgänge werden<br />
durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst. Die Photosynthese zum<br />
Beispiel wird direkt durch die im Licht enthaltene Strahlungsenergie<br />
angeregt; andere Prozesse werden indirekt beeinflusst, zum<br />
Beispiel durch die im Wasser stattfindende Umwandlung der Sonnenenergie<br />
in Wärme.<br />
Zur Messung der Sonneneinstrahlung betreibt die EAWAG mehrere,<br />
zumeist fest installierte Mess- und Registriergeräte. Wenn sich<br />
diese Messungen über einen längeren Zeitraum, auf eine grössere<br />
Seenfläche oder einen ganzen Flussabschnitt erstrecken, sind sie<br />
mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden. Einfacher wäre es,<br />
wenn die Sonneneinstrahlung mit Hilfe des von der Schweizerischen<br />
Meteorologischen Anstalt (SMA) aufgebauten Netzes von ca. 60 über<br />
die ganze Schweiz verteilten automatischen Wetterbeobachtungsstationen<br />
genügend genau geschätzt werden könnte. Eine statistische<br />
Analyse von Strahlungsdaten, die uns von der SMA freundlicherweise<br />
zur Verfügung gestellt worden sind, hat zu folgendem Ergebnis<br />
geführt: Für die während einer Stunde an beliebigen Orten zwischen<br />
den Beobachtungsstationen eingestrahlte Sonnenenergie ist<br />
die Differenz zwischen Schätzung und wirklichem Wert meist kleiner<br />
als 50 Werden die geographische Lage und die jeweilige<br />
Topographie des Ortes mit berücksichtigt, liegt der Fehler in<br />
den meisten Fällen unter 30 Dieser Restfehler hat seine Ursache<br />
in raschen Aenderungen und lokalen Unterschieden der Wetterlage.<br />
Es wird geprüft, ob der Restfehler mit Hilfe von Wettersatellitenbildern<br />
noch deutlich reduziert werden könnte.<br />
(J. Ruchti, O. Wanner)<br />
Systeme zur Dauerregistrierung der photosynthetisch aktiven<br />
Strahlung<br />
Kenntnisse über den vom Photosyntheseprozess ausnützbaren Anteil<br />
des Lichtspektrums (PAR = Photosynthetic Active Radiation) sind<br />
unerlässlich für die Interpretation von Messungen, welche mit<br />
Photosynthese zusammenhängen. Solche Strahlungsdaten sollten<br />
dauernd registriert werden. Diese Aufgabe, die wegen des überaus<br />
47
48<br />
grossen Messbereichs und der raschen Schwankungen sehr komplex<br />
ist und mit analog registrierenden Geräten nicht zu bewältigen<br />
ist, kann nur durch Automaten gelöst werden. Die seit einigen<br />
Jahren verwendeten neuen Messsysteme (LiCor Lambda) bieten dafür<br />
eine gute Basis. Der für den Bereich von 400 - 700 nm empfindliche<br />
Photodiodenfühler misst die Lichtquanten. Das integrierte<br />
Messsignal wird in 10-Minuten-Intervallen digital ausgedruckt.<br />
Für die Archivierung wurde ein Computerprogramm entwickelt,<br />
das die Messdaten ab Lochkarten vereinheitlicht und in<br />
einer Datenbank abspeichert. Ferner wurden Serviceprogramme für<br />
Unterhalt und Abfrage entwickelt. Mit diesem System wurden von<br />
September 1977 bis Dezember 1978 Messstationen in Dübendorf und<br />
Kastanienbaum betrieben sowie von Oktober 1977 bis November 1978<br />
in Magadino. Das System läuft in der im folgenden erläuterten<br />
modifizierten Form weiter.<br />
(E. Szab6, J. Ruchti, H. Ambühl)<br />
E/ m 2<br />
80<br />
60—<br />
40—<br />
20 -<br />
1Ia Vlp6ii yii^^ JI<br />
l<br />
I<br />
d1IIVYI^Y^'YN^IVWI^WIWId<br />
Jan Feb Mar ' Apr Mai ' Jun<br />
<strong>1979</strong><br />
Jul Aug Sep Okt Dez<br />
PAR 3übendorf Tagessummen<br />
Abb. 4.13: Jahresgang der photosynthetisch aktiven Strahlung<br />
in Einstein (E)/(m2-Tag)<br />
Um die bei diesen Dauermessungen anfallenden grossen Datenmengen<br />
auch in Zukunft bewältigen zu können, werden bereits in den Messstationen<br />
die integrierten Messwerte auf Magnetbandkassetten aufgezeichnet<br />
(in Dübendorf und Kastanienbaum seit Dezember 1978 in<br />
Betrieb). Speziell entwickelte Progra mme ermöglichen die datenbankmässige<br />
Verarbeitung in der hauseigenen PDP 11 - Rechenanlage<br />
(inkl. Ausgabe von Einzelwerten, Summen und graphischen Darstellungen<br />
auf dem Plotter, Abb. 4.13). Das gesamte Verfahren kann<br />
J<br />
al
1-<br />
2.5 -<br />
5<br />
7.5-<br />
1 0-<br />
14m<br />
vom Laborpersonal bedient werden. Weitere Messstationen der gleichen<br />
Art im Rahmen des Nationalen Flussuntersuchungsprogramms<br />
(NADUF) sollen mit dem gleichen System betrieben werden.<br />
(H. Bührer)<br />
Computerprogramm zum Zeichnen von Isoplethendarstellungen<br />
Die Analysendaten der regelmässigen Seeuntersuchungen werden mit<br />
Hilfe eines Auswerteprogramms (Schweiz.Z. Hydrol. 37, 1975) in<br />
Form monatlicher Listen und als Parameter-Jahrestabellen ausgedruckt.<br />
Für die Weiterverarbeitung ist eine übersichtliche graphische<br />
Form unerlässlich. Die heute weltweit übliche Darstellungsart<br />
besteht aus einem Zeit-Tiefenraster, in welchen Linien<br />
gleicher Konzentration eingezeichnet werden (sog. Isoplethen).<br />
Diese Darstellungsart ist die einzige Möglichkeit, die dreidimensional<br />
gekrümmte Fläche, welche durch die Messwerte gebildet wird,<br />
ohne Ueberdeckungen auf die Zeichnungsebene zu projizieren. Ihre<br />
Konstruktion ist aber mühsam und erfordert ausser zeitraubender<br />
Handarbeit limnologische Kenntnisse.<br />
1969 1970<br />
MAMJJ A SONDJ FM<br />
501<br />
100<br />
0<br />
2. 5<br />
5<br />
7. 5<br />
10<br />
14<br />
100<br />
500<br />
1000<br />
1500<br />
300<br />
500<br />
1000<br />
Rotsee PO4-P mg/m.3<br />
Abb. 4.14: Phosphat-Isoplethen für den Rotsee: links von Hand, rechts mit<br />
dem Plotter gezeichnet.<br />
Für diesen Einsatz wurde ein Computerprogramm entwickelt, welches<br />
den Zeichenautomaten (Plotter) bedient. Die Grundlage besteht auch<br />
hier aus einer Zahlentabelle im Zeit-Tiefen-Raster. Die zu verbindenden<br />
Punkte werden durch lineare Interpolation zwischen je zwei<br />
gemessenen Werten ermittelt. Doppeldeutigkeiten können vermieden<br />
werden, wenn man die Sedimentation als den die Isoplethenbestimmenden<br />
Prozess einführt. Die mit diesem Verfahren mögliche Zeitersparnis<br />
ist bemerkenswert, zumal die Daten ohnehin schon in<br />
computergerechter Form vorliegen: Die Rechenzeit für 11 Jahre<br />
Sauerstoff-Isoplethen betrug etwa 15 Sekunden, die Zeichenzeit<br />
60 Minuten.<br />
(H. Bührer)<br />
49<br />
jsoo
Auslegung und Prüfung von Müllfeuerungen<br />
Dieses Projekt bezweckt, die wichtigsten Zusammenhänge der Technik<br />
der Müllverbrennung in einfacher und knapper Form darzulegen.<br />
Es werden die Eigenschaften von Müll und Schlacke, zulässige Rostund<br />
Feuerraumbelastungen, die Auslegung von Drehrohröfen, Rauchgas-<br />
und Emissionskennwerte von Müllfeuerungen, Garantiebedingungen,<br />
Angaben zur Prüfung von Müllverbrennungsanlagen etc. untersucht.<br />
Auch grundsätzliche Fragen der Müllverbrennung wie z.B.<br />
Stoff- und Energieflüsse von Abfallstoffen in der Schweiz werden<br />
diskutiert.<br />
(H. Hämmerli)<br />
Bewirtschaftung biogener Roh- und Abfallstoffe<br />
Die organischen Abfallstoffe (vorwiegend biogener Herkunft) aus<br />
Haushaltungen, Gewerbe und Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft<br />
enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, welche entweder als<br />
Rohstoffe oder energetisch genutzt werden können. Dieses Potential<br />
wird heute nicht ausgeschöpft. Im Rahmen des von <strong>1979</strong> bis<br />
1984 laufenden nationalen Forschungsprogrammes Nr. 7 wird in Zusammenarbeit<br />
mit externen Fachleuten versucht, Entscheidungsgrundlagen<br />
zu erarbeiten, die den massgebenden Instanzen die<br />
alternativen Verwertungsmassnahmen und deren Auswirkungen aufzeigen<br />
sollen. Die wesentlichen Kriterien aus den Bereichen<br />
Volkswirtschaft, Umweltschutz sowie Energie- und Rohstoffversorgung<br />
sollen berücksichtigt und die geeigneten Steuermechanismen<br />
erläutert werden. Ein weiteres Ziel der Studie bildet die<br />
Formulierung von Folgeprojekten aufgrund von Wissenslücken.<br />
(H.R. Wasmer, G. Henseler, W. Obrist)<br />
Eigenschaften und Deponieverhalten von Müllschlacke<br />
50<br />
Die im Jahre 1976 begonnenen Untersuchungen an Müllschlacken aus<br />
kommunalen Verbrennungsanlagen hatten zum Ziele, nähere Aufschlüsse<br />
darüber zu vermitteln, wie sich das Material bei der Ablagerung<br />
in Deponien verhält (z.B. Löslichkeit der Metalle). Dabei<br />
wurden einerseits Laborversuche durchgeführt, anderseits auch<br />
umfangreiche Feldversuche in Müllheim/TG sowie die seit 1970 laufenden<br />
Versuche an der EAWAG-Versuchsdeponie in Weiningen ausgewertet.<br />
Es zeigte sich, dass die anfallenden Sickerwässer organisch<br />
so schwach belastet sind, dass sie direkt in einen Vorfluter<br />
mit ausreichender Wasserführung geleitet werden können.<br />
(E. Grabner)
Neue technische Konzeption für die Müllkompostierung<br />
Auf Anregung der EAWAG wurde in 4 internationalen Fachgesprächen<br />
nach neuen Konzeptionen für die Kehrichtkompostierung gesucht.<br />
Entsprechend den heutigen Zielvorstellungen in bezug auf die<br />
Kompostqualität (ansprechende Zusammensetzung, keine pflanzenschädigende<br />
Wirkung, biologische Entseuchung und Reife) wird<br />
ein einfacher Prozessablauf zur Gewinnung einer Grundqualität<br />
vorgeschlagen. Darin sind robuste und zweckmässige Aggregate<br />
vorgesehen. Erweiterte Anlagetypen können der Produktion verbesserter<br />
Komposte und der Rückgewinnung von Altstoffen dienen.<br />
(A. v. Hirschheydt)<br />
Charakterisierung des in natürlichen Gewässern gelösten organischen<br />
Kohlenstoffs (polare Verbindungen)<br />
Die äusserts aufwendigen Arbeiten zur Charakterisierung des in<br />
natürlichen Gewässern gelösten organischen Kohlenstoffs (DOC;<br />
polare Verbindungen), erfordern die Beschränkung auf ein "Modellwasser".<br />
Wir wählten den Greifensee als Untersuchungsobjekt.<br />
Mittels präparativ durchgeführter Ausschlusschromatographie (Mol.-<br />
Gew.-Trennbereich des verwendeten Gels 200 - 5000) liess sich der<br />
DOC in folgende drei Molgewichtsfraktionen auftrennen: Fraktion<br />
I MG > 4000, Fraktion II MG 400 - 4000 und Fraktion III MG _ 4000 weitgehend rein isoliert<br />
werden. Es handelt sich um ein leichtes, weisses, faseriges Material,<br />
dessen Elementaranalyse 36 % C, 6.9 % H2 und 4.2 % N2 (bezogen<br />
auf den Glühverlust bei 600°C) ergab. Gemäss Ausschlusschromatographie<br />
auf einer Säule mit Trennbereich MG 1000 -50'000<br />
besteht die gesamte Fraktion I aus Substanz mit Molgewicht<br />
> 50'000. Aufgrund der hellen Farbe und des niedrigen C-Gehaltes<br />
kann es sich nicht um huminstoffartige Verbindungen handeln (diese<br />
würden durch gelbbraune Farbe und C-Gehalt 45 - 60 % charakterisiert).<br />
Die Molgewichtsfraktionierung an Tiefenprofilproben des<br />
Greifensees lässt vermuten, dass die hochmolekularen Fraktionen<br />
Produkte des Phytoplanktons sind.<br />
Die Analyse der Fraktionen I, II und III nach hydrolytischer Behandlung<br />
mit 6 n HC1 zeigte, dass in den Fraktionen I und II<br />
proteinartiges und polysaccharidartiges Material (Protein, Glycoprotein,<br />
Lipoprotein, Polysaccharide) vorhanden ist. In der<br />
Fraktion I betrug der C-Anteil der Aminosäuren 10 % und in Fraktion<br />
II 4 %. Die Kohlenhydrate, ausgedrückt in Glucose-C, betrugen<br />
30 % des C in Fraktion I, resp. 5 % des C in Fraktion II. In<br />
der Fraktion III, die gemäss Molgewichtsbereich Oligopeptide,<br />
Oligosaccharide, resp. freie Aminosäuren und Kohlenhydrate enthalten<br />
könnte, lag der Aminosäuren-C unter 0.1 % (Verluste an<br />
freien Aminosäuren bei der Probenaufbereitung ?) und der Kohlenhydrat-C<br />
bei 3 % des C in der Fraktion. Mittels Ozoneinwirkung<br />
51
4<br />
können die hoch- und mittelmolekularen Fraktionen I und II weitgehend<br />
im Komponenten eines niederen Molgewichtsbereichs oxidiert<br />
werden.<br />
Versuche zur mikrobiellen Abbaubarkeit der drei Molgewichtsfraktionen<br />
(Standardmethode mit Mischbiozönosen) ergaben für die<br />
ozonbehandelten Fraktionen im Vergleich zu den unbehandelten Fraktionen<br />
erheblich höhere (bis 45 %) C-Eliminationen.<br />
(H. Leidner, R. Gloor, Doris Wüest, Th. Fleischmann, K. Wuhrmann)<br />
Chemische Form und biologische Verfügbarkeit von Kupfer in Seewasser<br />
pCu in Biomasse<br />
[mole g I ]<br />
5 12<br />
Abb. 4.15:<br />
Vergleich der saisonalen Variation des<br />
Kupfergehaltes in der Biomasse (Limno-<br />
Corral des MELIMEX-Projektes) mit der<br />
entsprechenden Veränderung der Cu 2+ -<br />
Konzentration. Die Konzentration des<br />
gesamten gelösten Kupfers bleibt praktisch<br />
konstant (1.6 . 10-8 M).<br />
52<br />
13<br />
Gelöstes Ku p fer in Seewasser<br />
(95 %) mit organischen Liganden<br />
komplexiert, deren Molekulargewichte<br />
zwischen 10000 und<br />
1000 liegen. Ihre Konzentration<br />
ist ungefähr 5 x 10 -7 Mol/mg<br />
DOC. Die konditionellen Stabilitätskonstanten<br />
der Komplexe<br />
weisen auf Liganden hin, die<br />
unter natürlichen Bedingungen<br />
relativ spezifisch für Kupfer<br />
sind. In den Limno-Corrals (s.<br />
Abb. 3.9) des MELIMEX-Projektes<br />
wurde die saisonale Variation<br />
des Kupfergehaltes im Plankton<br />
mit dem entsprechenden Konzentrationsverlauf<br />
des biologisch<br />
verfügbaren Cu 2+ (aq)-Ions verglichen<br />
(Abb. 4.15). Dieser<br />
wurde mit Hilfe der experimentell<br />
ermittelten Kupferkomplexierungseigenschaften<br />
des Seewassers<br />
berechnet. Es wird postuliert,<br />
dass organische Liganden<br />
und der pH die wichtigsten<br />
externen Faktoren für die<br />
Regulierung der biologischen<br />
Verfügbarkeit von Kupfer sind.<br />
Die Kupferaufnahmekapazität der<br />
Biomasse hängt jedoch auch von<br />
der Zusammensetzung des Planktons<br />
ab.<br />
(P. Baccini, U. Suter)
Eine automatische Unterwasserkamera zur Messung kleiner Strömungen<br />
und kontinuierlichen Beobachtung der Sedimentfläche<br />
Bodennahe Bewegungsvorgänge beeinflussen Mischungs- und Transportvorgänge<br />
im Hypolimnion. Zum Studium dieser Fragen wurde ein automatisch<br />
arbeitendes Unterwasserkamerasystem gebaut. Dieses wird,<br />
kardanisch aufgehängt, in einem Dreibeingestell auf dem Seegrund<br />
abgesetzt (Abb. 4.16). Im wasserdichten Gehäuse erfolgt die Aufzeichnung<br />
auf einem normalen 8 mm Rollfilm. Die Auslösung der Kamera<br />
und des zur Beleuchtung eingesetzten Blitzes erfolgt elektronisch<br />
nach einem vorgewählten Zeitintervall. Der Batterieinsatz<br />
erlaubt die Belichtung eines ganzen Films (ca. 3500 Bilder).<br />
Der zeitliche Abstand der<br />
Bilder kann zwischen 1 Min.<br />
und 21/2 Stunden verändert<br />
werden. Die Blitzstärke erlaubt<br />
die Beobachtung von<br />
max. 1 m 2 Sedimentfläche<br />
aus ca. 1,5 m Abstand. Zur<br />
Strömungsmessung wird ein<br />
Referenzgitter und ein Fadenpendel<br />
mit einer leicht<br />
auftriebsbehafteten Kugel<br />
(Dichteunterschied zum Wasser<br />
ca. 3 x 10 -3 g/cm 3 ) verwendet.<br />
Durch diesen geringen<br />
Auftrieb ist es möglich,<br />
Geschwindigkeiten von etwa<br />
5 mm/sec noch quantitativ<br />
nachzuweisen. Kugelauslenkungen<br />
lassen sich aber<br />
schon bei kleineren Geschwindigkeiten<br />
feststellen, was in<br />
diesem Bereich zumindest eine<br />
qualitative Beurteilung (relative<br />
Grösse und Richtung)<br />
des Strömungsfeldes erlaubt.<br />
Das Gerät hat sich bei mehreren<br />
Einsätzen im Baldeggersee<br />
bereits bewährt; Strömungen<br />
in 60 m Tiefe konnten<br />
sichtbar gemacht werden. Die<br />
Auswertung der Filme und die<br />
Korrelation mit meteorologi- Abb. 4.16:<br />
schen und limnologischen Daten<br />
ist im Gange. Das Gerät<br />
wurde in der EAWAG-Werkstatt<br />
Tüffenwies gebaut.<br />
(U. Lemmin, M. Schurter,<br />
D.Imboden)<br />
Unterwasserkamera mit Ausrüstung zur<br />
Strömungsmessung. A = Batteriebehälter,<br />
B = Kameragehäuse, C = Gehäuse für<br />
Blitzlicht, D = kardanische Aufhängung,<br />
E = Referenzgitter, F = Messkugel, mit<br />
Faden am Gitter befestigt, schwimmt im<br />
Wasser ca. 4o cm über dem Gitter.<br />
(Foto: M. Schurter)<br />
53
Periodische Wasserbewegungen im Baldeggersee<br />
In stratifizierten Seen treten als Folge starker Windeinwirkungen<br />
interne Wellen auf. In kleineren Seen beherrschen sie in Form freier,<br />
stehender Wellen die Dynamik der internen Bewegungsvorgänge.<br />
Reibung und andere Störeffekte führen häufig rasch zu ihrem Abklingen.<br />
Interne Wellen wurden daher bisher selten über mehr als 4 bis<br />
5 Schwingungszyklen beobachtet.<br />
Vom Oktober 1978 bis Mai <strong>1979</strong> wurde im Baldeggersee mit Hilfe verankerter<br />
Messgeräte die Temperaturstruktur studiert. Gleichzeitig<br />
wurden auf einer Boje meteorologische Parameter gemessen (siehe<br />
auch Abb. 4.19) .<br />
In Abb. 4.17 sind die Aufzeichnungen mehrerer dieser Thermistoren<br />
während einer sechs Wochen dauernden Periode zu Beginn der Messreihe<br />
dargestellt. Die obere Hälfte der Abbildung zeigt den Temperaturverlauf<br />
an der Station 106. Der obere Messfühler registriert<br />
dort die Temperaturen im Epilimnion, der untere die in der Sprungschicht.<br />
In der unteren Hälfte der Abbildung sind die entsprechenden<br />
Aufzeichnungen an der Station 102 wiedergegeben.<br />
T<br />
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STATION 102<br />
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1<br />
BALDEGGERSEE<br />
SEE - TEMPERATUREN<br />
vom 30.10. 78 bis 5.12.78<br />
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Abb. 4.17 1311 1 2 1 1 4 1 1 6 1 181 1 10 1 1 12 1 1 14 1 1 16 1 1 18 1 1 20 1 122 1 124 1 1 26 1 1 28 1 1 30 1 1 2 1 141<br />
NOVEMBER 1978<br />
54
Die oberen Sensoren beider Messstationen lassen die gleichmässige<br />
Abkühlung des Epilimnions erkennen. Die Temperaturkurven in der<br />
Sprungschicht zeigen deutlich interne Wellen als Reaktion des Sees<br />
auf einen Sturm unmittelbar vor Beginn der Messungen. Auffällig<br />
ist dabei die unterschiedliche Schwingungsfrequenz an den beiden<br />
Stationen. Es wurde in diesem Falle an der Station 106 die interne<br />
Welle mit der Grundschwingung aufgenommen (Periode anfangs 12 Std.),<br />
während man an der Station 102 die erste Oberschwingung findet<br />
(Periode 6 Std.). Die Schwingungsdauern stimmen mit den theoretisch<br />
zu erwartenden Werten überein. Man erkennt, dass die Schwingungen<br />
über mehrere Tage kaum gedämpft sind. Am 16.11.78 zerstört<br />
ein Sturm die Wellen und setzt daraufhin die Sprungschicht erneut<br />
in Bewegung. Die Schwingungen dauern an, obwohl die Sprungschicht<br />
nun rasch absinkt und dadurch die Frequenzen abnehmen.<br />
(D. Imboden, U. Lemmin, M. Schurter, T. Joller)<br />
Abb. 4.18: Abb. 4.19:<br />
Vorbereitung für die Installation von Mess- Die Boje mit den meteorologiinstrumenten<br />
im Baldeggersee. Im Vordergrund schen Messinstrumenten im Eindie<br />
Boje für meteorologische Messinstrumente satz.<br />
(Bild recht: im Einsatz). Hinten wird das (Foto: M. Schurter)<br />
Arbeitsfloss mit dem Pneukran des AMF Rothenburg<br />
gewassert.<br />
(Foto: A. Lambert, VAW)<br />
55
5, LEHRE UND AUSBILDUNG<br />
5.1 Vorlesungen und Uebungen an der ETH Zürich<br />
Sommersemester <strong>1979</strong><br />
Prof. H. Ambühl HYDROBIOLOGIE II<br />
Vorlesung mit 2 x 1 Praktikumswoche in<br />
Kastanienbaum (Mitwirkung P. Bossard,<br />
H.R. Bürgi, H. Bührer, P. Perret, E. Szabo)<br />
Prof. R. Braun ABFALLWIRTSCHAFT<br />
BIOLOGIE-PRAKTIKUM, TEIL AQUATISCHE OEKOLOGIE<br />
(Mitwirkung P. Bossard, H.R. Bürgi,<br />
H. Bührer, P. Perret, E. Szabo)<br />
ABFALLTECHNIK<br />
(Mitwirkung im Rahmen der Vorlesung<br />
"Siedlungswasserbau" von Prof. E. Trüeb)<br />
Dr. Joan Davis AUSGEWAEHLTE PROBLEME DER KLIMATOLOGIE<br />
(Mitwirkung in der Vorlesung von Dr. Th.<br />
Ginsburg)<br />
Prof. K. Grob HOCHAUFLOESENDE GASCHROMATOGRAPHIE<br />
PD Dr. J. Hoigné TRINKWASSERHYGIENE UND CHEMIE DER<br />
Prof. K. Wuhrmann WASSERVERSORGUNG<br />
Dr. D. Imboden MENSCH - TECHNIK - UMWELT<br />
(Gruppenarbeit gemeinsam mit den Herren<br />
Friedrich, Fritsch, Grandjean, Hoffmann<br />
-Novotny, Nemecek, Ulich)<br />
Prof. W. Stumm GEWAESSERSCHUTZ UND UMWELTOEKOLOGIE<br />
(Vorlesung und Uebungen)<br />
Wintersemester <strong>1979</strong>/80<br />
56<br />
CHEMIE UND UMWELT<br />
(Mitwirkung von PD Dr. Böhlen)<br />
Prof. H. Ambühl HYDROBIOLOGIE I<br />
mit 2 Exkursionen und anschliessenden<br />
Uebungen (Mitwirkung P. Perret, R. Riederer,<br />
F. Stössel)<br />
VOLL-PRAKTIKUM LIMNOLOGIE<br />
(für Diplomanwärter)
Prof. H. Ambühl PRAKTIKUM UEBER EINHEIMISCHE WASSERINVERTEBRATEN<br />
2 Tage am Semesterende (Mitwirkung P. Perret,<br />
F. Stössel)<br />
Prof. H. Ambühl ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />
Dr. R. Gächter 4-tägiger Blockkurs im SFL Kastanienbaum<br />
Prof. R. Braun ABFALLTECHNIK<br />
Dipl.Ing. K.A. Wuhrmann<br />
Dr. Joan Davis SYSTEME UNSERER UMWELT<br />
(Mitwirkung in der Vorlesung von Dr. Th.<br />
Ginsburg)<br />
Prof. K. Grob HOCHAUFLOESENDE GASCHROMATOGRAPHIE<br />
Dr. W. Gujer<br />
Dipl.Ing. H.R. Wasmer<br />
Prof. W. Stumm<br />
Dr. D. Imboden<br />
Dr. R. Müller<br />
Prof. W. Stumm<br />
Prof. W. Stumm<br />
Dr. W. Gujer<br />
PD Dr. J. Hoigné<br />
Prof. K. Wuhrmann<br />
GRUNDLAGEN DER WASSERTECHNOLOGIE<br />
(Mitwirkung von M. Roller)<br />
TECHNIK UND UMWELT<br />
(Mitwirkung von Dr. Joan Davis)<br />
FISCHEREI UND FISCHZUCHT IN DER SCHWEIZ<br />
CHEMIE NATUERLICHER GEWAESSER<br />
EINHEITSVERFAHREN DER WASSERAUFBEREITUNG<br />
UND ABWASSERREINIGUNG<br />
(Mitwirkung von M. Boller)<br />
Prof. K. Wuhrmann MIKROBIOLOGIE DER ABWASSERREINIGUNG<br />
5.2 Vorlesungen an anderen Lehrinstituten<br />
5.21 Hochschulen<br />
Prof. P. Baccini Université de<br />
Neuchâtel<br />
BIOLOGISCHE ABWASSERREINIGUNG:<br />
Aerobe und anaerobe Verfahren der<br />
biologischen Abwasserreinigung<br />
GEWAESSERSCHUTZ / WASSERVERSORGUNG<br />
Chimie analytique II<br />
Université de Eaux et sédiments<br />
Genève (Certificat en chimie analytique<br />
de l'environnement, zusammen mit<br />
Prof. W. Stumm)<br />
57
Dr. W. Geiger Université de Fischfauna der schweizerischen<br />
Genève Gewässer<br />
Kurs über marine Biologie<br />
an der Station de Biologie<br />
marine, Sète (Frankreich)<br />
Dr. D. Imboden Biozentrum, Oekologie und Umwelt<br />
Universität Basel als Beitrag zur Vorlesung<br />
Biologie IV<br />
Prof. W. Stumm Université de Certificat en chimie analytique<br />
Genève de l'environnement<br />
Dipl.Ing. H.R.Wasmer Ecole Polytechn.<br />
Fédérale de<br />
Lausanne<br />
5.22 Andere Lehranstalten<br />
Dipl.Ing. B. Novak Ingenieurschule<br />
Zürich (Abt.<br />
für Tiefbau)<br />
Interactions Homme - Ressources -<br />
Environnement<br />
Cours Post-Grade de Génie de<br />
l'Environnement<br />
(Mitwirkung Dipl.Ing. R. Schertenleib)<br />
- Hydraulik<br />
- Wasserversorgung<br />
Dipl. Ing. R.Schertenleib Ingenieurschule Kanalisation und Abwasserreinigung<br />
Zürich (Abt.<br />
für Tiefbau)<br />
5.3 Kurse und Fachtagungen<br />
5.31 Kurse und Veranstaltungen am SFL Kastanienbaum<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
A Hochschulen<br />
20.-23.2. Angewandte Limnologie Prof.Ambühl/Dr.Gächter<br />
14.-16.3. Workshop "Der Doktorand als zukünftiger<br />
Vorgesetzter" H.R. Wasmer<br />
31.5.-1.6. Klausurtagung Abteilung Chemie EAWAG Prof. Stumm<br />
7.-9.6. Universität Genf Dr. Geiger<br />
14.-16.6. Universität Genf Dr. Peduzzi<br />
9.-14.7. Hydrobiologie II, ETHZ Prof. Ambühl<br />
16.-21.7. Universität Tübingen, Limnologie-Praktikum Prof. Loeffler<br />
58
23.-28.7. Hydrobiologie II, ETHZ Prof. Ambühl<br />
2.-15.8. 8. Symposium Int. Arbeitsgemeinschaft<br />
Dr. Zehnder, Dr. Bürgi,<br />
für Cyanophytenforschung (IAC)<br />
H. Uehlinger<br />
11.-15.8. Workshop 2A der Int. Arbeitsgemeinschaft<br />
für Phytoplankton- Taxonomie und -Oekologie Dr. Bürgi<br />
B Mittel- und Volksschulen<br />
12.3.<br />
Technikum Zentralschweiz<br />
Dr. P. Stadelmann<br />
7.5.<br />
Seminar Hofwil<br />
Dr. Schütz<br />
22.5.<br />
29.-30.5.<br />
Teresianum Ingenbohl<br />
Hohe Promenade Zürich<br />
H<br />
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H<br />
Sr. Boesch<br />
Hr. Gröber<br />
31.5.<br />
7.6.<br />
Gymnasium Luzern 4 R 6b<br />
Gymnasium Luzern 4 R 6<br />
G<br />
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Dr. Galliker<br />
Dr. Galliker<br />
18.-23.6.<br />
25.-29.6.<br />
2.-6.7.<br />
20.-24.8.<br />
31.8.<br />
Kantonsschule Sargans<br />
Seminar Hofwil IIb<br />
Staatliches Seminar Thun 4a<br />
Wirtschaftsgymnasium Biel<br />
Gymnasium Winterthur<br />
4 4-+<br />
G<br />
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Hr. Conrad<br />
Dr. Schütz<br />
Dr. Klenk<br />
A. Liechti<br />
L. Ibscher<br />
3.-8.9. 3. Sekundarklasse Horn TG E. Güntzel<br />
C Lehrerausbildung<br />
16.5. Oekologie und Umweltschutz F. Lohri<br />
FACHTAGUNGEN<br />
17.-19.10. Fortbildungskurs für Fischereiaufseher Dr. J. Florin<br />
am Bodensee<br />
FUEHRUNGEN<br />
22.6. Vereinigung der Techniker der Zentralschweiz<br />
26.6. Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband<br />
6.9. HTL Chemiker Innerschweiz<br />
11.9. Ingenieure der Diplomklasse des Jahrgangs 1922<br />
12.9. Rektorenkonferenz der Kantonsschule Luzern<br />
14.9. Schweizerischer Akademischer Forstverein<br />
5.32 Weitere Kurse an der EAWAG und ETH Zürich<br />
Prof. H. Ambühl "Der See als ökologisches System"<br />
Dr. H. Bührer Fortbildungskurs für Mittelschullehrer<br />
Dr. H.R. Bürgi (In Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweiz.<br />
Dr. P. Perret Naturwissenschaftslehrer)<br />
59
Prof. R. Braun<br />
PD Dr. J. Hoigné<br />
Prof. W. Stumm<br />
Prof. K. Wuhrmann<br />
"Stand und Probleme der Abfallverwertung in der Schweiz"<br />
Informationstagung für das Institut für Allgemeine<br />
Botanik der ETH Zürich (Prof. F. Ruch)<br />
(Mitwirkung H. Hämmerli, G. Henseler, A. von Hirschheydt,<br />
W. Obrist, G. Rollé)<br />
Besuch der Schweiz. Gesellschaft für Instrumentalanalytik<br />
und Mikrochemie<br />
(Mitwirkung diverser Mitarbeiter der EAWAG)<br />
Dipl.Ing. K.A. Wuhrmann "Klärschlammtrockung und -verbrennung"<br />
Weiterbildung von Betriebsleitern von Schweiz.<br />
Abwasserreinigungsanlagen<br />
(Mitwirkung G. Henseler)<br />
5.33 Praktische Einführungskurse in die Technik der Glaskapillar-<br />
Gaschromatographie<br />
Die Kurse im Ausland erhalten drei deutlich verschiedene Zielrichtungen: In<br />
Europa hat sich vielerorts ein solides Fundament gebildet; die Kurse dienen<br />
daher der Vertiefung und der Weitergabe der neuesten Ergebnisse. In USA liegt<br />
der Schwerpunkt bei der Schaffung einer tragenden Grundlage; dies besonders,<br />
weil das explosiv steigende Interesse für die Technik beratende Kräfte auf den<br />
Plan gerufen hat, welche eine fachlich unzureichende Einführung anbieten. In<br />
östlichen Ländern müssen wir davon ausgehen, dass Mittel und Apparate fehlen<br />
oder schwer erhältlich sind; die Selbstherstellung von Säulen und Hilfsmitteln<br />
erhält dadurch erste Priorität.<br />
Organisatorisch hat sich für Kurse im Ausland folgendes Vorgehen bewährt:<br />
3-4 Tage Vorbereitung zur Erschliessung der lokalen Hilfsmittel; 4 Tage Kurs.<br />
13.-16.3. bei BATTELLE,Columbus Ohio. 28 Teilnehmer aus einem Einzugsgebiet<br />
von Chicago bis Washington D.C.<br />
20.-23.3. bei Woods Hole Oceanographic Institution. 22 Teilnehmer von der<br />
Nord-Ost-Küste.<br />
27.-29.3. an der Stanford University, Kalifornien. 30 Teilnehmer aus Kalifornien,<br />
Washington und Utah.<br />
19.-22.6. an der Maria Curie-Sklodovska Universität in Lublin, Polen. 29 Teilnehmer<br />
aus ganz Polen.<br />
18.-21.9. am Central Institute for Industrial Research in Oslo. 32 Teilnehmer.<br />
Weitere Kurse wurden von K. Grob Jr. in Paris, Bristol, Bukarest und Moskau<br />
durchgeführt.<br />
(Prof. K. Grob)<br />
60
5.34 Kurse und Fachtagungen Schweiz / Ausland<br />
Fachtagung SEPAWA, Zürich<br />
(Vereinig. der Seifen-,<br />
Parfüm- und Waschmittelfachleute)<br />
17. Tagung der Schweiz.<br />
Mitglieder der Int. Vereinigung<br />
für Limnologie<br />
(IVL) in Bellinzona<br />
WAKO - Abwasserkurse<br />
des VSA in Engelberg<br />
und St. Niklausen<br />
Fachtagung der VGL<br />
in Hinwil ZH<br />
Rundgespräch<br />
Universität Karlsruhe<br />
Fachkollegium <strong>1979</strong><br />
Karlsruhe<br />
Weizmann Institute of<br />
Science, Israel<br />
Prof. H. Ambühl "Der Problemkreis Eutrophierung -<br />
Phosphate - Abwasserreinigung"<br />
Dr. J. Bloesch<br />
Dipl.Ing.M.Boller "Flockungsfiltration von Abwasser"<br />
Dr. W. Gujer, "Nitrifikation in Belebungs-<br />
Dipl.Ing.M.Boller anlagen"<br />
Prof. R. Braun "Verwendung von Kehrichtschlacke"<br />
Dr. E.Eichenberger "Die Gewässergütemessungen vor<br />
dem Hintergrund der Gewässergütemodellierung"<br />
Dr. U. Lemmin<br />
Dr. D. Imboden<br />
"Messung von Sedimentationsraten<br />
- welches ist die beste Sedimentfalle<br />
?"<br />
Dr. E.Eichenberger "Die Wirkung der essentiellen<br />
Schwermetalle Kobalt, Kupfer und<br />
Zink in Toleranzkonzentrationen<br />
auf die Entwicklung von Algenbiozönosen<br />
in Fliesswassermodellen"<br />
Dr. R. Gächter<br />
Dr. U. Lemmin<br />
M. Simona<br />
Dr. M. Sturm,<br />
Dr. P. Baccini,<br />
A. Vogel<br />
"Auswirkungen erhöhter Schwermetallkonzentrationen<br />
auf das<br />
Plankton von Seen"<br />
"Ueber den Einfluss windinduzierter<br />
Bewegungen auf die Mischungsvorgänge<br />
im Hypolimnion"<br />
"Trophischer Zustand und Entwicklung<br />
der Bolle di Magadino (TI);<br />
erste Resultate"<br />
"Sedimentationsprozesse im Alpnachersee<br />
und ihr Einfluss auf<br />
die Verteilung der Schwermetalle"<br />
"Möglichkeiten mathematischer<br />
Modelle bei der Lösung von Strömungsproblemen<br />
in Umweltschutz<br />
und Wasserbau"<br />
,,210 Pb im Sediment: Geochemische<br />
und physikalische Einflüsse auf<br />
die vertikale Verteilung"<br />
61
5th Pumped Storage Workshop,<br />
Clemson, South<br />
Carolina, USA<br />
Scientific Workshop on<br />
the Biodegradability of<br />
two Stroke Emissions in<br />
Natural Waters. 3rd<br />
Meeting, held at EMPA,<br />
Dübendorf<br />
Ministry of Agriculture<br />
and Fisheries, den Haag,<br />
Holland (Landesvertretung)<br />
EIFAC Workshop<br />
10. Abfallwirtschaftsseminar<br />
und deutschamerikanischerErfahrungsaustausch,<br />
TU<br />
Berlin<br />
Conference of Directors<br />
of Water Research Organisations,<br />
London<br />
COST 68, Subgruppe 1,<br />
Nancy<br />
IAWR Beiratssitzung<br />
Rotterdam<br />
5.4 Lehrlingsausbildung<br />
Dr. D. Imboden<br />
Dr. Kl. Mechsner<br />
Dr. R. Müller<br />
G. Rollé<br />
H.R. Wasmer<br />
U. Bundi<br />
Dipl.Ing.K.A.<br />
Wuhrmann<br />
Prof. K. Wuhrmann<br />
"The Impact of Pumped Storage<br />
Operation on the Vertical Temperature<br />
Structure in a Deep<br />
Lake: A Mathematical Model"<br />
"The Results of a Round Robin<br />
Test with Selected Lubricants<br />
on the Biodegradation of Outboard<br />
Engine Exhaust Condensates"<br />
"Mass Rearing of Fry and Fingerlings<br />
of Freshwater Fishes"<br />
"Aktuelle Deponietechnik"<br />
Arbeitskonferenz über Forschung,<br />
Informationsaustausch und Zusammenarbeit<br />
von auf dem Gebiet Gewässerschutz<br />
und Wassertechnologie<br />
tätigen Instituten in Europa<br />
"Klärschlammfaulung"<br />
"Trinkwasseraufbereitung"<br />
Im Berichtsjahr haben vier Lehrlinge ihre Lehre abgeschlossen und sind mit<br />
Erfolg ins Berufsleben übergetreten. Vier neue Lehrlinge wurden eingestellt,<br />
welchen wir eine optimale Ausbildung vermitteln wollen. Dazu gehört auch die<br />
Vermittlung von theoretischem Unterricht im Hause, den wir mit einigen Sätzen<br />
umschreiben möchten.<br />
In der Gewerbeschule muss der Lehrling besonders am Anfang der Lehre ein sehr<br />
grosses, noch unbekanntes Stoffpensum verarbeiten. In schneller Folge wird sehr<br />
viel Neues vermittelt, oft treten Unklarheiten und Fragen auf. Dies hauptsächlich<br />
in den Fächern Chemie und Physik, welche in der Grundschule nur oberflächlich<br />
behandelt wurden. In dieser Startphase vermitteln wir ein Stoffangebot,<br />
das diese Löcher stopfen soll. Das Schwergewicht liegt im Bereich der Chemie.<br />
In der Mitte des ersten Lehrjahres ändern wir den Themenkreis und befassen uns<br />
hauptsächlich mit Oekologie. Damit möchten wir die Freude an der Natur, ihrer<br />
Vorgänge und Kreisläufe wecken. Neben einer allgemeinen Einführung machen wir<br />
einen Ausflug, um ein bestimmtes Biotop zu beobachten. Eine weitere Exkursion<br />
in eine chemische Fabrik zeigt uns Probleme mit ökologisch bedenklichen Stoffen,<br />
mit denen sich die chemische Industrie täglich konfrontiert sieht. In diesem<br />
Zusammenhang werden mögliche Sanierungsmassnahmen diskutiert.<br />
62
Den Schwerpunkt in diesem Fach setzen wir auf das Gebiet des Wassers. Die Zusammensetzung<br />
von natürlichem Wasser beschäftigt uns ebenso wie das Abwasser<br />
und dessen Behandlung. Durch die Vermittlung dieses Stoffes soll die persönliche<br />
Einstellung und das Verhalten im späteren Berufsleben geprägt werden.<br />
M. Reutlinger<br />
5.5 Seminare<br />
26.1. Dr. H.R. Bürgi Ursachen der Algensukzession<br />
9.2. Dr. H.R. Bürgi Seemodelle aus ökologischer Sicht<br />
Projekt MODEC<br />
16.2. Dr. B.Z. Cavari Aerobic Denitrification in Lake Kinneret<br />
6.3. Ingenieur-Abteilung "Glatt für Alli" - Die Ingenieur-Abteilung<br />
stellt sich vor<br />
9.3. Dr. H. Weissert Die Bedeutung stabiler C-Isotope bei paläoozeanographischen<br />
Rekonstruktionen<br />
20.4. Dipl.Ing. H.R. Wasmer Aktuelle Fragen zum Gewässerschutz<br />
10.5. Laura Sigg und Oberflächenkoordination von Anionen und schwa-<br />
R. Kummert chen Säuren an wässrigen Oxiden<br />
14.5. Christine Matter Das Verhalten ausgewählter Erdöl- und Chlorkohlenwasserstoffe<br />
in einer Belebtschlammanlage<br />
18.5. H.J. Meng Umweltbedingungen und Pathogenität von Saprolegnia<br />
bei Fischen<br />
U. Rippmann Biologie und Bewirtschaftung der Seeforelle im<br />
Vierwaldstättersee<br />
29.5. PD Dr. A.Wyttenbach Neutronenaktivierungsanalyse von Wasser<br />
5.6. Marc A. Curtis Activated Carbon Enhancement of Petrochemical<br />
Activated Sludge Processes<br />
6.6. Prof. Ph. Singer Chlorination and Coagulation of Humic Substances<br />
in Drinking Water<br />
8.6. B. Polli Die Immunreaktion des Fisches gegen Saprolegnia<br />
D. Pattay Biologie et aménagement de la perche dans le<br />
lac de Neuchâtel<br />
15.6. Dr. U. Lemmin Meteorologie und Seedynamik<br />
28.6. Prof. R.K. Ham Gas Generation and Use in Sanitary Landfills<br />
29.6. Prof. R.K. Ham A Leaching Test for Industrial Wastes<br />
6.7. Dr. R. Schwarzenbach Das Verhalten organischer Verbindungen in natürlichen<br />
Gewässern: I. Flüchtige organische<br />
Verbindungen im Zürichsee<br />
63
12.7. U. Nyffeler Radonverteilung im Bielersee<br />
16.7. Dr. A. Zehnder Die Oxidation von Methan in anaeroben Oekosystemen<br />
17.7. Dr. H. Paerl Ecological Strategies Allowing for Optimization<br />
of Carbon- and Nitrogen-Fixation in Blue-Green<br />
Algal Blooms<br />
6.8. Prof. D.A. Okun Water Reuse and Dual Distribution Systems<br />
6.8. Per-Ole Svarvar Biologie und Bewirtschaftung der Felchen im<br />
Alpnachersee<br />
13.8. Dr. F.E. Brinckman Biotransformations and Speciations of Organotin<br />
and Organoarsenic Compounds<br />
17.8. Dr. J. Bloesch Impressionen aus Ontario (Kanada)<br />
23.8. Prof. J.I. Dreyer Chemistry of Waters from Weathering of Igneous<br />
Rocks<br />
24.8. A. v. Hirschheydt Schwermetalle aus Abfalldüngern in Boden und<br />
Pflanze: Feldversuche in Buchs/SG<br />
7.9. A. v. Hirschheydt Konzept und Aktivitäten der Arbeitsgruppe<br />
Abfälle im Pflanzenbau<br />
25.10. Jasenka Biscan Some Properties of the Glass-Liquid Interfaces<br />
26.10. Biologie der Fliessgewässer; Phytozönosen:<br />
Dr. E. Eichenberger Metallwirkungen in Fliessgewässern<br />
W. Meier Dynamik von Fliesswasserbiozönosen<br />
2.11. Biologie der Fliessgewässer; Zoozönosen:<br />
H. Güttinger Reaktion von Fliesswasserzoozönosen auf<br />
Veränderungen des Wasserchemismus<br />
R. Riederer Zusammenspiel zwischen Invertebratenpopulation<br />
und Umwelt in der Töss<br />
F. Stössel Zur Autökologie von Ciliaten in schweizerischen<br />
Fliessgewässern<br />
16.11. Prof. H. Manczak Einige technologische Grundprobleme des<br />
Gewässerschutzes in Polen<br />
23.11. Chemie, Energiehaushalt von Fliessgewässern:<br />
64<br />
Dr. J. Zobrist Zusammenhänge zwischen anthropogener Gewässerbelastung<br />
und Gewässerzustand<br />
Dr. Joan Davis Zusammenhänge verschiedener Komponenten<br />
unter verschiedenen Bedingungen, Vergleich<br />
verschiedener Datensätze<br />
J. Wetzel Modellierung des Sauerstoffhaushaltes in<br />
einer Versuchsrinne<br />
Dr. J. Ruchti, Zur Abschätzung der Globalstrahlung zwischen<br />
Dr. 0. Wanner installierten Messstationen
28.11. Dr. W. Geller<br />
7.12. Prof.Dr. H. Jannasch<br />
12.12. Dr. H.-H. Stabel<br />
14.12. Dr. 0.C. Zafiriou<br />
5.6 Gastwissenschafter<br />
Frau Dr. Jasenka Biscan<br />
Prof. James Drever<br />
Gavrieli Jonah<br />
Dr. Barry Hart<br />
Prof. Dr. Ch. R. O'Melia<br />
Prof. Dr. Ph. Singer<br />
Stabile Zeitmuster in der Plankton-Sukzession<br />
des Bodensee-Ueberlinger-Sees<br />
Chemosynthetische Primärproduktion in der<br />
Tiefsee: die Galapagos Vents<br />
Untersuchungen zur in -situ Erfassung heterotropher<br />
Aktivitäten im Plus-See mit verschiedenen<br />
Substraten<br />
Nitric Oxide: Detection of a Free Radical in<br />
Seawater<br />
Laboratory of Electrochemistry and Surface<br />
Phenomena, "Ruder Boskovic" Institute,<br />
Zagreb, Jugoslavien<br />
(Oktober - November <strong>1979</strong>)<br />
University of Wyoming, Dept. of Geology,<br />
Laramie, Wyoming, USA<br />
(Juni <strong>1979</strong> - Juni 1980)<br />
School of Applied Science, Dept. of Human<br />
Environment, Hebrew University, Jerusalem,<br />
Israel<br />
(Mai 1978 - Juli <strong>1979</strong>)<br />
Caulfield Institute of Technology, Dept. of<br />
Chemistry, Caulfield East, Victoria, Australien<br />
(Februar - Mai <strong>1979</strong>)<br />
University of North Carolina, Environmental<br />
Sciences and Engineering, Chapel Hill, North<br />
Carolina, USA<br />
(Juli - August <strong>1979</strong>)<br />
University of North Carolina, Environmental<br />
Sciences and Engineering, Chapel Hill, North<br />
Carolina, USA<br />
(Mai - August <strong>1979</strong>)<br />
65
6, PERSONAL<br />
Personalbestand am 31. Dezember <strong>1979</strong><br />
Direktor/Prof. ETH (Etat ETHZ/EAWAG) 1<br />
Prof. ETH (Etat ETHZ) Leiter der Abt. Biologie 1<br />
Prof. ETH (Etat ETHZ) Leiter der Abt. Feste Abfallstoffe 1<br />
Prof. ETH (Etat ETHZ) Leiter der Abt. Limnologie 1<br />
Assistent ETH (Etat ETHZ) 1<br />
Ständige Mitarbeiter (Etat EAWAG) 115<br />
Privatrechtlich angestellte Mitarbeiter (IRC, Nat. Fonds) 11<br />
131<br />
Lehrlinge 13<br />
144<br />
Doktoranden 20<br />
Hilfskräfte 6<br />
Aufgliederung des Personals nach Berufen<br />
Lehrlinge<br />
Buchhalter<br />
Verwaltungspersonal<br />
Sekretärinnen<br />
Photograph, Zeichnerin<br />
66<br />
Handwerker<br />
Techniker<br />
Laboranten<br />
Biologen<br />
170<br />
Erdwissenschafter<br />
Andere Naturwissensch.<br />
Bauingenieure<br />
Kulturingenieure<br />
Ing. Agronomen<br />
Maschineningenieure<br />
Sanitary Engineers
7. RECHNUNGSWESEN<br />
7.1 Ausgaben und Einnahmen pro <strong>1979</strong> gemäss Staatsrechnung<br />
Bewilligter Kredit Ausgaben Kreditrest<br />
Ausgaben Fr. Fr. Fr.<br />
Personalbezüge 6'321'800 6'172'655 149'145<br />
Hilfskräfte 93'100 78'620 14'480<br />
Ersatz von Auslagen 125'000 124'487 513<br />
Honorare 15'000 13'572 1'428<br />
Auswärtige Gastwissenschafter 70'000 69'565 435<br />
Verwaltungsauslagen 97'400 82'602 14'798<br />
Unterhalt und Reparaturen 105'000 105'057 - 57<br />
Betriebsausgaben 702'000 701'979 21<br />
Unterricht und Forschung 465'000 464'962 38<br />
Mitgliederbeiträge 5'000 2'623 2'377<br />
Int. Referenz- und Dokumentationszentrum<br />
"IRC" 322'400 227'224 95'176<br />
Vertragliche Leistung 34'300 32'469 1'831<br />
Ausbildung (Doktoranden-Stipendien) 104'000 103'930 70<br />
Maschinen, Apparate 499'000 484'903 14'097<br />
Total 8'959'000 8'664'648 294'352<br />
Einnahmen: Voranschlag Einnahmen Saldo<br />
Untersuchungsgebühren 600'000 538'973 - 61'027<br />
Verschiedene Einnahmen 12'000 13'308 + 1'308<br />
Bundesaufträge - (365'552) -<br />
Total 612'000 552'281 - 59'719<br />
67
7.2 Ausgaben und Einnahmen in den Jahren 1975 - <strong>1979</strong><br />
(in 1000 Franken)<br />
Ausgaben 1975 1976 1977 1978 <strong>1979</strong><br />
Personalausgaben<br />
übrige Ausgaben<br />
Gesamtausgaben<br />
Einnahmen<br />
Verrechnete Untersuchungsgebühren<br />
Verschiedene Einnahmen<br />
Bezahlte Einnahmen Total<br />
Bundesaufträge(ohne Bezahlung)<br />
Gesamteinnahmen<br />
Beiträge ausserhalb des EAWAG-Voranschlages<br />
5705 5911 6035 6151 6251<br />
2117 2271 2299 2286 2414<br />
7822 8182 8334 8437 8665<br />
602 715 602 711 539<br />
36 6 4 11 13<br />
638 721 606 722 552<br />
909 753 463 583 366<br />
1547 1474 1069 1305 918<br />
Schweiz. Nationalfonds 191 180 482 287 398<br />
Andere Bundesmittel 403 209 141 139 44<br />
Fonds und Stiftungen 112 53 120 76 59<br />
Industrie 18 17 18 15 22<br />
Total 724 459 761 517 523<br />
Raster-Elektronenmikroskop<br />
Grosse Anschaffungen im Jahre <strong>1979</strong><br />
Programmierbares Differenz-Kalorimeter<br />
Ionenchromatograph<br />
Sedigraph<br />
68<br />
Fr. 135'000.-<br />
Fr. 96'537.-<br />
Fr. 54'977.-<br />
Fr. 49'800.-
Mio. Fr. 10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
ENTWICKLUNG DER AUSGABEN UND EINNAHMEN<br />
1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978<br />
STAATSRECHNUNG<br />
<strong>1979</strong><br />
—Gesamtausgaben<br />
—Personalbezüge<br />
— ubrige Ausgaben<br />
Gesamteinnahmen<br />
—Einnahmen<br />
— Bundesaufträge<br />
Im Zeichen der Finanzknappheit des Bundes stagnierten unsere Ausgaben auf den<br />
Zahlen des Vorjahres. Das Wachstum betrug 2,7 und ist vorwiegend den erhöhten<br />
Personalkosten zuzuschreiben.<br />
Im Jahre <strong>1979</strong> wurden bearbeitet:<br />
Auftragswesen im Jahre <strong>1979</strong><br />
86 Aufträge von Kantonen, Gemeinden und Privaten, sowie<br />
14 Aufträge des Bundes<br />
100 Aufträge insgesamt<br />
Pendent waren am 31.12.<strong>1979</strong>:<br />
46 Aufträge von Kantonen, Gemeinden und Privaten, sowie<br />
12 Aufträge des Bundes<br />
58 insgesamt<br />
69
B. ANHANG<br />
8.1 Mitglieder Beratende Kommission<br />
- Prof. Dr. A. Burger, Präsident, Centre d'Hydrogéologie, Université de<br />
Neuchâtel<br />
- Dr. E. Bosset, Adjoint du Chimiste cantonal, Epalinges, VD<br />
- Dr. E. Bovay, Direktor der Eidg. Forschungsanstalt für Agrikulturchemie<br />
und Umwelthygiene, Liebefeld-Bern<br />
- Vizedirektor P. Brulhart, Gebrüder Sulzer AG, Winterthur<br />
- Prof. Dr. E. Giovannini, Directeur de l'Institut de chimie organique,<br />
Université de Fribourg, Fribourg<br />
- Regierungsrat Dr. W. Gut, Vorsteher des kantonalen Erziehungsdepartementes,<br />
Luzern<br />
- Prof. R. Heierli, Stadtingenieur, Zürich<br />
- Dr. E. Iselin, Vizedirektor der Firma Sandoz AG, Basel<br />
- Herr Gilbert Matthey, Chef du Service cantonal de la pêche, Lausanne<br />
- Prof. Y. Maystre, Directeur de l'Institut du génie de l'environnement,<br />
EPF Lausanne<br />
- Dr. Ing. R. Pedroli, Direktor des Bundesamtes für Umweltschutz, Bern<br />
- Dipl.Ing. M. Schalekamp, Direktor der Wasserversorgung Zürich<br />
- Prof. Dr. W. Schneider, Anorganisch-Chemisches Institut der ETH Zürich<br />
- Prof. E.U. Trüeb, Institut für Hydromechanik und Wasserwirtschaft,<br />
ETH Zürich<br />
70<br />
Abb. 8.1:<br />
"Kick-Sampling" in einem<br />
Bach: der Boden des Gewässers<br />
wird mit dem Fuss<br />
aufgescharrt, so dass das<br />
Material von der Strömung<br />
in das Netz getrieben wird.<br />
(Foto: P. Perret)
8.2 Diplomarbeiten und Dissertationen (abgeschlossen)<br />
Diplomarbeiten (alle an der ETH Zürich)<br />
Angehrn, J. Einfluss einer variierten Zooplanktondichte auf die<br />
Phytozönose eines künstlichen Teichsystems<br />
Frutiger, A. Zum Einfluss der Physiographie auf die Makroinvertebraten-Zönose<br />
von zwei schwach belasteten,<br />
voralpinen Fliessgewässern (Töss und Necker)<br />
Jäckli, B. Oekologischer Vergleich zweier Flussabschnitte der<br />
Töss<br />
Leyer, F. Untersuchung von Methanbakterien aus methanbildenden<br />
Oekosystemen<br />
Dissertationen (alle an der ETH Zürich)<br />
Kummert, R.<br />
Matter-Müller, Christine A.<br />
Meng, H.-J.<br />
Die Oberflächenkomplexbildung von organischen Säuren<br />
mit Gamma-Aluminiumoxid und ihre Bedeutung für natürliche<br />
Gewässer<br />
Sorptions- und Stoffaustauschprozesse refraktärer<br />
organischer Leitsubstanzen in einer Belebtschlammanlage<br />
Ueber die Ursachen von Saprolegniosen in schweizerischen<br />
Gewässern<br />
Sigg, Laura M. Die Wechselwirkung von Anionen und schwachen<br />
Säuren mit a.-FeOOH (Goethit) in wässriger Lösung<br />
Tschopp, J. Die Verunreinigung der Seen mit Schwermetallen;<br />
Modelle für die Regulierung der Metallkonzentrationen<br />
8.3 Wissenschaftliche Publikationen<br />
a) Wasseraufbereitung<br />
Hoigné, J. and Bader, H.: Ozonation of Water: Selectivity and Rate of Oxidation<br />
of Solutes.<br />
Ozone: Sci. and Engng. 1, 73-85 (<strong>1979</strong>).<br />
71
Hoigné, J. und Bader, H.: Ozonbedarf und Oxidationskonkurrierwerte verschiedener<br />
Wassertypen bezüglich der Oxidation von Spurenstoffen. Diskussion: Anmerkung<br />
zum Haloformbildungsvermögen vorozonisierter Wässer.<br />
In: W. Kühn und H. Sontheimer (Hg.) "Oxidationsverfahren in der Trinkwasseraufbereitung",<br />
Dt. Ver. von Gas- u. Wasserfachmännern (DVGW) und Engler-Bunte<br />
Inst. d. Univ. Karlsruhe, Karlsruhe <strong>1979</strong>, S. 284-306 und 344-348.<br />
b) Gewässerschutz, Wassernutzung, Wasserqualitätsbeurteilung, Analysenmethodik<br />
Bezzegh, Maria M., Steiner, K., Ritter, U. und Le Roy, H.L.: Tritium in Niederschlägen,<br />
Quell- und Bodenwasser in der Region einer Leuchtfarbenfabrik.<br />
Gas-Wasser-Abwasser 59, 329-336 (<strong>1979</strong>).<br />
Bundi, U. and Mauch, S.: Water Protection: Problems Relative to Concept and<br />
Implementation.<br />
Environmental Policy and Law 5, 27-33 (<strong>1979</strong>).<br />
Dauber, L., Novak, B., Zobrist, J. und Zürcher, F.: Schmutzstoffe im Regenwasserkanal<br />
einer Autobahn.<br />
Stuttgarter Ber. zur Siedlungswasserwirtschaft 64, 41-57 (<strong>1979</strong>).<br />
Farrenkothen, K., Bajo, S. und Gstöhl, E.: Das praktische Vorgehen bei der Neutronenaktivierungsanalyse<br />
von Wasser.<br />
Techn. Mitt. EIR, TM-CH 216, 12.6.<strong>1979</strong>, 49 Seiten.<br />
Gloor, R. and Leidner, H.: Universal Detector for Monitoring Organic Carbon in<br />
Liquid Chromatography.<br />
Anal. Chem. 51, 645-647 (<strong>1979</strong>).<br />
Grob, K.: Twenty Years of Glass Capillary Columns; an Empirical Model for their<br />
Preparation and Properties.<br />
J. High Resolution Chromatography & Chromatographical Commun. (HRC & CC) 2,<br />
599-604 (<strong>1979</strong>).<br />
Grob, K. and Grob, G.: Further Evidence for the Silica Layer as Produced by<br />
Acidic Leaching.<br />
HRC & CC 2, 527-528 (<strong>1979</strong>).<br />
Grob, K. and Grob, G.: Practical Capillary Gas Chromatography - a Systematic<br />
Approach.<br />
HRC & CC 2, 109-117 (<strong>1979</strong>).<br />
Grob, K., Grob, G. and Grob, K. Jr.: Deactivation of Glass Capillaries by<br />
Persilylation, Part II.<br />
HRC & CC 2, 677-678 (<strong>1979</strong>).<br />
Grob, K., Grob, G. and Grob, K. Jr.: Deactivation of Glass Capillary Columns<br />
by Silylation.<br />
HRC & CC 2, 31-35 (<strong>1979</strong>).<br />
Imboden, D.M.: Modelling of Vertical Temperature Distribution and its Implication<br />
on Biological Processes in Lakes.<br />
In: S.E. J$rgensen (Ed.), State-of- the -Art in Ecological Modelling, Proc. Conf.<br />
Ecolog. Modelling , Copenhagen, August 1978, Int. Soc. of Ecolog. Modelling<br />
(ISEM), 545-560 (<strong>1979</strong>).<br />
72
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Matter-Müller, Christine: Sorptions- und Stoffaustauschprozesse refraktärer<br />
organischer Leitsubstanzen in einer Belebtschlammanlage.<br />
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Wuhrmann, K.: Industrieabwasser und Gewässer.<br />
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Wuhrmann, K.A.: Klärschlämme aus der Flockungsstufe.<br />
2. Verfahrenstechn. Semin., Inst. f. Siedlungswasserwirtschaft d. Univ.<br />
Karlsruhe, Heft 20, <strong>1979</strong>.<br />
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d) Chemie und Biologie natürlicher Gewässer<br />
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Baccini, P., Ruchti, J., Wanner, O. and Grieder, E.: MELIMEX, an Experimental<br />
Heavy Metal Pollution Study: Regulation of Trace Metal Concentrations in<br />
Limno- Corrals.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 202-227 (<strong>1979</strong>).<br />
Bossard, P. and Gächter, R.: MELIMEX, an Experimental Heavy Metal Pollution<br />
Study: Effects of Increased Heavy Metal Concentrations on Uptake of Glucose<br />
by Natural Planktonic Communities.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 261-270 (<strong>1979</strong>).<br />
Bührer, H.: Die Berechnung der totalen Menge gelöster Stoffe in Seen.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 418-420 (<strong>1979</strong>).<br />
Bührer, H.: Der Einfluss von Kohlenwasserstoffen auf die Oekologie der Bakterien<br />
im aeroben Seesediment.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 315-355 (<strong>1979</strong>).<br />
Bürgi, H.R.: Verhandlungsbericht des 2. Int. Workshop aktiver Phytoplanktologen,<br />
21.-27.8.1978 in Kastanienbaum.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 40, 306-309 (1978).<br />
Bürgi, H.R., Bührer, H., Bloesch, J. und Szabô, E.: Der Einfluss experimentell<br />
variierter Zooplanktondichte auf die Produktion und Sedimentation im hocheutrophen<br />
See.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 38-63 (<strong>1979</strong>).<br />
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of Benthic Algal Vegetation in Outdoor Channels.<br />
Verh. Int. Verein. Limnol. 20, 1806-1810 (1978).<br />
Gächter, R.: MELIMEX, an Experimental Heavy Metal Pollution Study: Goals,<br />
Experimental Design and Major Findings.<br />
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Schweiz. Z. Hydrol. 41, 277-290 (<strong>1979</strong>).<br />
Gächter, R. and Mares, A.: Comments to the Acidification and Bubling Method<br />
for Determining Phytoplankton Production.<br />
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Gächter, R. and Mares, A.: MELIMEX, an Experimental Heavy Metal Pollution Study:<br />
Effects of Increased Heavy Metal Loads on Phytoplankton Communities.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 228-246 (<strong>1979</strong>).<br />
Gujer, W.: Nitrit in Fliessgewässern - ein erweitertes Nitrifikationsmodell.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 40, 211-230 (1978).<br />
Hegi, H.R. und Geiger, W.: Schwermetalle (Hg, Cd, Cu, Pb, Zn) in Lebern und<br />
Muskulatur des Flussbarsches (Perca fluviatilis) aus Bielersee und Walensee.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 94-107 (<strong>1979</strong>).<br />
Hohl, H. and Vagenknecht, Anna: MELIMEX, an Experimental Heavy Metal Pollution<br />
Study: Particle Size Distributions in Limno- Corrals.<br />
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and Horizontal Eddy Diffusion.<br />
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Veröff. Eidg. Amt für Umweltschutz u. eidg. Fischereiinspektion Nr. 37,<br />
Bern 1978, S. 63-75.<br />
Rufli, H.: Ernährung und Wachstum der Felchenpopulation (Coregonus ssp.) des<br />
Thuner- und Bielersees.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 64-93 (<strong>1979</strong>).<br />
Schwarzenbach, R.P., Molnar-Kubica, Eva, Giger, W. and Wakeham, St.G.:<br />
Distribution, Residence Time, and Fluxes of Tetrachloroethylene and 1,4-<br />
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Environ. Sci. & Technol. 13, 1367-1373 (<strong>1979</strong>).<br />
Stössel, F.: Autökologische Analyse der in schweizerischen Fliessgewässern<br />
häufig vorkommenden Ciliatenarten und ihre Eignung als Bioindikatoren.<br />
Schweiz. Z. Hydrol. 41, 113-140 (<strong>1979</strong>).<br />
Stumm, W. et Stumm-Zollinger, E.: Processus chimiques dans les eaux naturelles.<br />
Tech. et sci. municipales 74, 291-303 (<strong>1979</strong>).<br />
Wakeham, St. G.: Azaarenes in Recent Lake Sediments.<br />
Environ. Sci. & Technol. 13, 1118-1123 (<strong>1979</strong>).<br />
Wakeham, St.G., Schaffner, Ch., Giger, W., Boon, J.J. and De Leeuw, J.W.:<br />
Perylene in Sediments from the Namibian Shelf.<br />
Geochim. et Cosmochim. Acta 43, 1141-1144 (<strong>1979</strong>).<br />
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Rome, March <strong>1979</strong>.<br />
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Neue Zürcher Zeitung, Beil. "Forschung und Technik", 27.6.<strong>1979</strong>.<br />
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In: J.A. Nriagu (Ed.), "Copper in the Environment", Wiley-Interscience,<br />
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e) Feste Abfallstoffe<br />
Braun, R.: Abfallwirtschaft, Recycling und Umweltschutz.<br />
Schweiz. Ing. u. Archit. 97, 497-502 (<strong>1979</strong>).<br />
Braun, R.: La trasformazione in compost nell'ambito della gestione dei rifiuti<br />
solidi urbani.<br />
Ingegneria ambientale, inquinamento e depurazione 8, 167-172 (<strong>1979</strong>).<br />
Braun, R.: Stand und Entwicklungstendenzen der Abfallwirtschaft in der Schweiz.<br />
Stuttgarter Ber. z. Abfallwirtschaft 10, 7-22 (<strong>1979</strong>).<br />
Braun, R., Bidlingmaier, W., Giger, R., Hirschheydt, A. von, et al:<br />
Empfehlungen für die verfahrenstechnische Gestaltung und die maschinelle<br />
Ausstattung von Kompostwerken.<br />
Müll und Abfall 11, 248-256 (<strong>1979</strong>).<br />
76
Grabner, E., Gandolla, M. und Leoni, R.: Stabilitätsprobleme bei nicht verdichteten<br />
Deponien am Beispiel Sarajevo (Jugoslawien).<br />
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Deponieverhalten - Verwertung.<br />
Schweiz. Verein. Gewässerschutz u. Lufthygiene (Hg.), Zürich <strong>1979</strong>, 211 Seiten.<br />
Hämmerli, H.: Die Leistungsprüfung von Müllfeuerungen.<br />
J. Int. Solid Wastes and Public Cleans. Assoc., H. 26/27, 6-9 (<strong>1979</strong>).<br />
Hirschheydt, A. von: Die Rolle der Kompostierung bei der Verwertung fester<br />
und flüssiger Abfälle.<br />
Stuttgarter Ber. z. Abfallwirtschaft 10, 383-392 (<strong>1979</strong>).<br />
Obrist, W.: Verwertung von Abfallstoffen in der Schweiz.<br />
Umweltschutz - Gesundheitstechnik 13, 105-108 (<strong>1979</strong>).<br />
Schüepp, H., Wegmann, Ch. und Siegfried, W.: Klärschlamm und Kompostsubstrate<br />
im Bodenökosystem.<br />
Der Gemüsebau 42, 400-403 (<strong>1979</strong>).<br />
Wuhrmann, K.A.: Kombination von Müll- und Klärschlammverwertung.<br />
Wasser, Energie, Luft 71, 172-174 (<strong>1979</strong>).<br />
f) Andere Themen<br />
Characklis, W.G. and Gujer, W.: Temperature Dependency of Microbial Reactions.<br />
Progr. Water Technol. 11, Suppl. 1, 111-130 (<strong>1979</strong>).<br />
Conrad, Th.: Energie und organische Rohstoffe aus Pflanzen.<br />
Schweiz. Z. Sonnenenergie 5, H.4, 15-18 (<strong>1979</strong>).<br />
Davis, Joan S. und Brunner, P.H.: Bedeutet Konsum- und Energiewachstum noch<br />
eine Verbesserung der Lebensqualität ?<br />
In: V. Hauff (Hg.), "Argumente in der Energiediskussion",Bd. 6, Bundesministerium<br />
für Forschung und Technologie, Bonn <strong>1979</strong>, S. 279-303.<br />
Henseler, G.: Sensorische Geruchsbestimmung an Klärschlammproben.<br />
Wasser, Energie, Luft 71, 96-99 (<strong>1979</strong>).<br />
Imboden, D.M.: Mensch, Technik, Umwelt - Interdisziplinäre Ausbildung an der<br />
Abteilung für Elektrotechnik der ETH Zürich.<br />
In: A. Melezinek (Hg.), "Technik-Vermittlung im Universitäts- und Hochschulbereich",<br />
Referate des B. Int. Symp. "Ingenieurpädagogik 79", Leuchtturm,<br />
Alsbach <strong>1979</strong>, S. 63-66.<br />
Müller, R.: Die Bestimmung der Länge von gefangenen Fischen.<br />
Veröff. Eidg. Amt für Umweltschutz u. eidg. Fischereiinspektion Nr. 37,<br />
Bern 1978, S. 76-83.<br />
Schertenleib, R.: Umweltverträglichkeitsprüfung - schweizerischer Prägung.<br />
Schweiz. Ing. u. Architekt 97, 321-326 (<strong>1979</strong>).<br />
Stumm, W. und Schwarzenbach, R.P.: Die Schadstoffe in unserer Umwelt und ihre<br />
Auswirkungen auf Oekologie, Mensch und Tier.<br />
Int. Arbeitsgem. d. Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR), 7. Arbeitstagung,<br />
<strong>1979</strong>, S. 36-59.<br />
Sturm, M.: Origin and Composition of Clastic Warves.<br />
Proc. Internat. Ouaternary Symp. "Moraines and Warves", A.A. Balkema,<br />
Rotterdam <strong>1979</strong>, p. 281-285.<br />
77
8.4 Kommissionstätigkeit<br />
Ambühl, H.: - Int. Gewässerschutzkommission für den Bodensee, Experte.<br />
Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Zuflussuntersuchungen<br />
(Vorsitz), Freiwasser-Untersuchungen<br />
- Vertreter der Schweiz in der Untergruppe "Eutrophierung"<br />
der Water Management Sector Group der OECD. Mitarbeit<br />
am "Alpine Project"<br />
- Hydrobiologische Kommission der Schweiz. Naturforschenden<br />
Gesellschaft, Redaktor der "Schweizerischen Zeitschrift<br />
für Hydrologie"<br />
Baccini, P.: - Fachkommission der DOCUMENTA MARITIMA<br />
Bezzegh, Maria M.: - Eidg. Kommission zur Ueberwachung der Radioaktivität,<br />
KUER (Expertin)<br />
- Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigungen<br />
(Beratende Sachverständige)<br />
Bolier, M.: - Baukommission für den Ausbau der ARA Werdhölzli<br />
(Technischer Ausschuss)<br />
- Projektkommission für den Bau der Filtrationsanlage<br />
Hochdorf<br />
Braun, R.: - Eidg. Kommission für Abfallwirtschaft<br />
Bührer, H.:<br />
Bürgi, H.R.:<br />
Davis, Joan S.:<br />
Eichenberger, E.:<br />
Geiger, W.:<br />
78<br />
- Gewässerschutz- und Abfallkommission des Kantons Zürich<br />
- Hydrobiologische Kommission der Schweiz. Naturforschenden<br />
Gesellschaft<br />
- Ständige Wasserwirtschaftskommission WAKO<br />
- Wissenschaftlicher Beirat Universität Giessen,<br />
Fachbereich Umweltschutz<br />
- Wissenschaftlicher Beirat der Int. Solid Waste and<br />
Public Cleansing Association ISWA<br />
- Arbeitsgruppe "Emissionen aus Kehrichtverbrennungsanlagen"<br />
des Bundesamtes für Umweltschutz<br />
- Int. Gewässerschutzkommission für den Bodensee. Mitarbeit<br />
in den Arbeitsgruppen Uferzonenkartierung, Freiwasser-<br />
Untersuchungen und Zuflussuntersuchungen<br />
- Int. Gewässerschutzkommission für den Bodensee. Mitarbeit<br />
in der Arbeitsgruppe Freiwasser-Untersuchungen (insbes.<br />
Plankton)<br />
- Projekt "Global 2000", Council an Environmental Quality,<br />
Washington, D.C., USA, Expertin<br />
- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern",<br />
Bundesamt für Umweltschutz<br />
- Kommission für die Fragen der Absatzförderung inländischer<br />
Fische<br />
- Kantonal-zürcherische Fischereikommission
Grabner, E.: - Kommission für Ober- und Unterbau des VSS (Vereinigung<br />
Schweiz. Strassenfachmänner), Subkommission Kehrichtschlacke<br />
Gujer, W.: - Regenbecken-Kommission des VSA<br />
Hegi, H.R.: - Arbeitsgruppe "Richtlinien für die Untersuchung von<br />
Abwasser und Oberflächengewässern"<br />
Hirschheydt, A.v.:<br />
Hoigné, J.:<br />
- Interessengemeinschaft Giftkurse Wasseraufbereitung<br />
(Expertenkommission)<br />
- OECD: Groupe des produits chimiques. Programme<br />
d'échantillonnage et d'analyse de la faune sauvage<br />
- Arbeitsgruppe für die umweltgerechte Düngeraufbereitung<br />
- Arbeitsgruppe "Belastbarkeit des Bodens"<br />
- Commission d'étude pour l'épandage des boues en<br />
agriculture, Canton de Genève<br />
- Technische Kommission Kompostierung VBSA (Verband der<br />
Betriebsleiter schweiz. Abfallverwertungsanlagen)<br />
- Arbeitsgruppe Kompostwerke Baden-Württemberg<br />
- Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigungen.<br />
Ständige Arbeitsgruppe für die laufenden Untersuchungen<br />
- DVGW-Fachausschuss "Oxidationsmittel in der Wasseraufbereitung"<br />
Imboden, D.M.: - Eidg. Abwärme-Kommission<br />
- Technisch-wissenschaftliche Arbeitsgruppe der Int.<br />
Kommission zum Schutzes der italienisch-schweizerischen<br />
Grenzgewässer<br />
Koblet, R.: - Bibliothekskommission der ETH Zürich<br />
Krejci, V.:<br />
Müller, H.-R.:<br />
Munz, W.:<br />
Nänny, P.:<br />
- Arbeitsgruppe des Bundesamtes für Umweltschutz:<br />
"Richtlinien für die physikalische, chemische und biologische<br />
Untersuchung der schweiz. Oberflächengewässer"<br />
- Arbeitsgruppe Galvanik-Abwässer des Ausschusses:<br />
Gewässerschutzmassnahmen im Sektor Gewerbe und Industrie,<br />
Bundesamt für Umweltschutz<br />
- Kanalkommission des Tiefbauamtes der Stadt Zürich<br />
- Kommission Statutenrevision des Zweckverbandes für<br />
Abwasserreinigung Luzern und Umgebung<br />
- Arbeitsgruppe "Nappe Phréatique Rhénane" des<br />
Europa-Rates<br />
- Kommission zur Prüfung von Gewässerschutzmassnahmen<br />
bei Tankanlagen = Eidg. Tankprüfungskommission (Eidg.<br />
Departement des Innern)<br />
- Arbeitsgruppe Wasserversorgung des Delegierten für<br />
wirtschaftliche Kriegsvorsorge (für Ausarbeitung des<br />
Wasserversorgungsatlas der Schweiz)<br />
79
Nänny, P.: - Hydrologische Kommission der Schweiz. Naturforschenden<br />
Gesellschaft<br />
Novak, B.:<br />
Obrist, W.:<br />
Perret, P.:<br />
Ruchti, J.:<br />
Schertenleib, R.:<br />
- Arbeitsgruppe für operationelle Hydrologie (administrative<br />
Leitung: Eidg. Landeshydrologie<br />
- Arbeitsgruppen "Verdunstung" und "hydrologische Einzugsgebiete"<br />
der hydrologischen Kommission<br />
- S.I.A.-Kommission "Wasserwissenschaft - Wassertechnik"<br />
Arbeitsgruppe thermische Belastung des Grundwassers<br />
- Schweiz. Arbeitsgruppe für Fragen der Klärschlammhygienisierung<br />
- Arbeitsgruppe Untersuchung von Oberflächengewässern<br />
- Datenbankgruppe an der ETH Zürich<br />
- Arbeitsgruppe "Datenbank für Abwasserreinigungsanlagen"<br />
des Bundesamtes für Umweltschutz<br />
Schwarzenbach, R.P.: - Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen<br />
und technischen Forschung, EUROCOP-COST,<br />
Aktion 64 b - bis, Analyse organischer Mikroverunreinigungen<br />
im Wasser, Experte<br />
Stumm, W.: - Nationaler Forschungsrat<br />
Sturm, M.:<br />
Weber, H.:<br />
Wuhrmann, K.:<br />
80<br />
- Eidg. Gewässerschutzkommission, Mitglied<br />
- Eidg. Kommission zur Ueberwachung der Radioaktivität,<br />
KUER, Mitglied<br />
- Europäische Wirtschafts-Gemeinschaft, EWG. Mitglied des<br />
Ausschusses für die Forschung auf dem Gebiete der<br />
Analytik organischer Verbindungen<br />
- Kommission für Ozeanographie und Limnogeologie der Schweiz.<br />
Naturforschenden Gesellschaft<br />
- Baukommission für den Ausbau der ARA Werdhölzli<br />
- Scientific Committee on Oceanic Research, SCOR<br />
- Int. Union of Geodesy and Geophysics, IUGG<br />
- Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung<br />
- Oelwehrausschuss der Int. Bodenseekommission<br />
- Commission scientifique ad hoc des Projets inter -<br />
institutions des Ecoles polytechniques fédérales<br />
- Int. Gewässerschutzkommission für den Bodensee, Experte<br />
- Arbeitsgruppe Wasserversorgung des Delegierten für<br />
wirtschaftliche Kriegsvorsorge<br />
- Int. Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke im Rhein-Einzugsgebiet,<br />
Beirat<br />
- Nationalfonds, Kommission für nationale Progra mme<br />
Hydrologie, Experte
Wuhrmann, K.: - Eidg. Stiftung zur Förderung schweizerischer Volkswirtschaft<br />
durch wissenschaftliche Forschung, Stiftungsrat<br />
- Int. Vereinigung für theoretische und angewandte Limnologie,<br />
Vizepräsident<br />
- Kommission zur Ausarbeitung eines Verfahrens zur Prüfung<br />
der Abbaubarkeit von Detergentien, EMPA, St. Gallen<br />
- Nationaler Energieforschungs-Fonds, NEFF, Projektkomitee<br />
Biogas<br />
Wuhrmann, K.A.: - Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Wissenschaft<br />
und Technik, COST 68, Schlammbehandlung<br />
- Int. Kommission für den Bodensee, Oelwehrausschuss,<br />
Arbeitsgruppe B: Transport und Unterbringung der<br />
Unfallrückstände<br />
- ad hoc Kommission für Sonderabfallbeseitigung des<br />
Vorortes der schweiz. Industrie<br />
Zobrist, J.: - Arbeitsgruppe "Richtlinien für die Untersuchung von<br />
Abwasser und Oberflächengewässern"<br />
- Subkommission 8 Lebensmittelbuch<br />
- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern",<br />
Bundesamt für Umweltschutz<br />
Zürcher, F.: - Arbeitsgruppe "Richtlinien für die Untersuchung von<br />
Abwasser und Oberflächengewässern"<br />
Abb. 8.2:<br />
Probenahme von infiltriertem<br />
Flusswasser am Ufer<br />
der Glatt bei Glattfelden<br />
im Winter. Aus dem schrägen<br />
Rohr (links) wird das Wasser<br />
mit einer Unterwasserpumpe<br />
entnommen.<br />
(Foto: Ch. Schaffner)<br />
- Arbeitsgruppe ölhaltige Abwässer und chemische Reinigungsanstalten,<br />
Gewässerschutzmassnahmen im Sektor Gewerbe und<br />
Industrie, Bundesamt für Umweltschutz<br />
- Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen<br />
und technischen Forschung, EUROCOP-COST,<br />
Aktion 64 b - bis, Analyse organischer Mikroverunreinigungen<br />
im Wasser, Experte.<br />
81
8.5 Wichtigere Vorträge<br />
Ambühl, H.:<br />
Baccini, P.:<br />
Bolier, M.:<br />
Braun, R.:<br />
Conrad, Th.:<br />
Dauber, L.:<br />
Davis, Joan S.:<br />
Edelmann, W.:<br />
82<br />
- Anteil der Waschmittelphosphate bei der Eutrophierung<br />
der Seen<br />
Zoologisches Institut der Universität Bern<br />
- Der See, ein Symbol neuer Lebensqualität ?<br />
Natur-Museum Luzern, Vorlesungsreihe zur Eröffnung<br />
der DOCUMENTA MARITIMA<br />
- Flockenfiltration zur Phosphorelimination<br />
9. Abwassertechnisches Seminar der Technischen<br />
Universität München<br />
- Von der Abfallbeseitigung zur Abfallwirtschaft<br />
Schweiz. Ing.- und Architektenverein, Winterthur<br />
- Grundlagen der Abfallwirtschaft<br />
Schweiz. Ing.- und Architektenverein, Zürich<br />
- Stand und Entwicklungstendenzen der Abfallwirtschaft<br />
in der Schweiz<br />
Deutsch-polnisches Seminar der Universität Stuttgart<br />
- Die Rolle der Umweltverträglichkeitsprüfung in der<br />
Abfallwirtschaft<br />
Fachtagung Schweiz. Vereinigung f. Gewässerschutz<br />
und Lufthygiene, VGL, Winterthur<br />
- Abfallwirtschaft und Umweltschutz<br />
Tagung Technik und Umwelt, Ing.büro Jauslin und<br />
Stebler, Muttenz<br />
- Ermittlung der Reinigungsleistung einer Schlammbelebungsanlage<br />
mit Sauerstoffbegasung<br />
Essener Tagung, RWTH Aachen<br />
- Kolloquium in Bioengineering über Ergebnisse des Belebtschlammverfahrens<br />
bei Begasung mit Sauerstoff<br />
ETH Zürich<br />
- Schmutzstoffe im Regenwasser einer städtischen Trennkanalisation<br />
54. Siedlungswasserwirtschaftliches Kolloquium an der<br />
Universität Stuttgart<br />
- Matières polluantes dans la conduite pluviale d'une<br />
autoroute<br />
ETH Lausanne, Chaire des voies de circulation<br />
- Massnahmen an der Quelle - Alternativen zum technischen<br />
Umweltschutz<br />
B. Umweltsymposium der Hochschule St. Gallen<br />
- Experimentelle Untersuchungen zum Stoffhaushalt von<br />
Fliessgewässern<br />
Limnologische Kolloquien, Limnologisches Institut der<br />
Universität Freiburg, Konstanz
Eichenberger, E.:<br />
Giger, W.:<br />
Gloor, R.:<br />
- Einsatz von Modellgewässern in der experimentellen<br />
Fliesswasserökologie<br />
Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene,<br />
Bundesgesundheitsamt, Berlin<br />
- Hydrocarbon Indicators of Diagenesis in Monterey Shale,<br />
California<br />
Annual Meeting of the Geological Society of America,<br />
San Diego, California, USA<br />
- Applications of HPLC to Analysis of Trace Organics in<br />
the Aquatic Environment<br />
Third Int. Symposium on Aquatic Pollutants,<br />
Jeckyll Island, Georgia, USA<br />
- Hydrocarbons in Recent Lake Sediments: Indicators of<br />
Pollution, Primary Productivity, Sedimentation Changes,<br />
and Early Diagenesis<br />
Dep. of Oceanography, University of Washington,<br />
Seattle, Washington D.C., USA<br />
- Molecular Fossils: Organic Geochemical Indicators of<br />
Diagenesis in Monterey Shale<br />
Geology Dep., Stanford University, Stanford, USA and<br />
Scripps Institute of Oceanography, La Jolla, USA<br />
- On-line DOC Detection System for Molecular-size<br />
Fractionation of Dissolved Organic Matter<br />
European Symposium "Analysis of Organic Micropollutants-in<br />
Water", Berlin<br />
- Methodische Aspekte der Molgewichtsfraktionierung mittels<br />
Gelchromatographie<br />
Engler Bunte-Institut, Universität Karlsruhe<br />
- Analytical Approaches in Determining Polar Organic Water<br />
Constituents<br />
Water Research Centre, Medmenham, U.K.<br />
Grabner, E.: - Schlackendeponien und Gewässerschutz<br />
VGL Informationstagung, Hinwil<br />
Grob, K.: - Practical Capillary Gaschromatography - a Systematic<br />
Approach<br />
Pittsburgh Conference on Analytical Chemistry,<br />
Cleveland, Ohio<br />
- Advances in the Preparation and the Use of Glass<br />
Capillary Columns<br />
Second Danube Symposium on Analytical Chemistry,<br />
Carlo Vivary, CSSR<br />
- Deionization as an Essential Step of the Preparation of<br />
Inert High Temperature Glass Capillary Columns<br />
III Symposium on Glass Capillary Gas Chromatography,<br />
Hindelang, BRD<br />
- Twenty Years of Glass Capillary Columns<br />
Inauguration of the Glass Capillary Users Forum,<br />
Nottingham, U.K.<br />
83
Gujer, W.: - Kenntnisse und Forschung auf dem Gebiet der Regenwasserbehandlung<br />
(Koautor V. Krejci)<br />
VSA-Tagung Zürich<br />
- Nitrification in the Activated Sludge Process - Mathematical<br />
Modelling and Experimental Results<br />
Rice University, Houston, Texas, USA<br />
- Der Einfluss der chemischen Fällung und Flockung auf<br />
das Belebtschlammverfahren (Koautor M. Bolier)<br />
2. Verfahrenstechnisches Seminar, Inst. für Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität Karlsruhe<br />
Hirschheydt, A. von: - Die Rolle der Kompostierung bei der Verwertung fester<br />
und flüssiger Abfälle<br />
Deutsch-polnisches Seminar der Universität Stuttgart<br />
Hohl, H.,<br />
Koutsoukos, P.,<br />
Nancollas, G.A.:<br />
Hoigné, J.:<br />
Hoingé, J.,<br />
Bader, H.:<br />
Imboden, D.M.:<br />
Leidner, H.:<br />
Müller, R.:<br />
Novak, B.:<br />
84<br />
- Zur Kompostierung fester Siedlungsabfälle unter besonderer<br />
Berücksichtigung von Schälspänen<br />
Verein ehemaliger Wädenswiler, Port<br />
- Ueber die Kompostierung von Siedlungsabfällen nach dem<br />
Wissensstande vom Herbst <strong>1979</strong>, Tagung des Verbandes d.Betriebsleiter<br />
Schweiz. Abfallverwertungsanlagen,VBSA,Monthey<br />
- Zur Kompostierung von Industrieabfällen<br />
GVC/DECHEMA-Ausschuss, Hennef, BRD<br />
- The Precipitation of Calcium Phosphates; Kinetic and<br />
Solubility Considerations<br />
178 th ACS National Meeting, Washington, D.C., USA<br />
- Ozonation of Water: Mechanism and Reaction Kinetics<br />
Stanford Research Inst. Stanford, California, USA, and<br />
Stanford University, Stanford, California<br />
- Ozonation of Water: "Oxidation Competition Values" of<br />
Different Types of Waters Used in Switzerland*<br />
- Analysis of Ozone in Water and Wastewater by the Indigo<br />
Method*<br />
* 4th World Ozone Congress, Houston, Texas, USA, and<br />
North Texas State University, Denton, Texas<br />
- Der Einfluss von Mischungsprozessen auf den Seezustand<br />
Limnologisches Institut der Universität Freiburg,<br />
Konstanz/Egg<br />
- Differenzierung des in Gewässern gelösten organischen<br />
Kohlenstoffs - eine kritische Bilanz<br />
Engler Bunte-Institut, Abt. Wasserchemie,<br />
Universität Karlsruhe<br />
- Growth, Distribution and Exploitation of Roach<br />
(Rutilus rutilus L.) in Lake Alpnach, Central Switzerland<br />
3 rd European Ichthyological Congress, Warszawa, Poland<br />
- Schmutzstoffe im Abwasser einer Autobahn<br />
54. Siedlungswasserwirtschaftliches Kolloquium an der<br />
Universität Stuttgart
Novak, B.:<br />
Obrist, W.:<br />
- Planung, Bau und Betrieb einer regionalen Abwasserreinigungsanlage<br />
Institut für Siedlungswasserbau der Universität<br />
Zagreb und Vereinigung für Gewässerschutz<br />
- Untersuchung von Schlammrotteverfahren<br />
Tagung des Bundesamtes für Umweltschutz für Vorsteher<br />
der kantonalen Gewässerschutzfachstellen, Mürren<br />
Reinhard, M., - The Kinetics of Chlorination of p-Xylene in Aqueous<br />
Stumm, W.: Solution<br />
3 rd Conf. on Water Chlorination: Environmental Impact<br />
and Health Effects, Colorado Springs, Colorado, USA<br />
Ruchti, J.: - Summary about Research by EAWAG<br />
METEOSAT Scientific User Meeting, Darmstadt, BRD<br />
Schwarzenbach, R.P.: - Ausgewählte analytische Methoden zur Erfassung und<br />
Beurteilung organischer Wasserinhaltsstoffe: Einzels<br />
toffanalysen<br />
Chemikertagung VSA, Aarau<br />
Siever, R.,<br />
Stumm, W.:<br />
Stumm, W.:<br />
- Leichtflüchtige organische Verbindungen in natürlichen<br />
Gewässern<br />
Institut für Sedimentforschung, Universität Heidelberg,<br />
BRD<br />
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe im Zürichsee<br />
Engler Bunte-Institut, Karlsruhe BRD<br />
- The Behaviour of Volatile Organic Compounds in Natural<br />
Waters<br />
California Inst. of Technology, CALTECH, Pasadena, USA<br />
- The Behaviour of Volatile Chlorinated Hydrocarbons in<br />
Lakes and During Bank Filtration<br />
Stanford University, Stanford, USA<br />
- Untersuchungen über das Verhalten flüchtiger chlorierter<br />
Kohlenwasserstoffe in einem See<br />
COST-Symposium, Berlin<br />
- Quality of Water - Surface and Subsurface<br />
Amer. Geophys. Union, AGU, Hydrology Symposium,<br />
San Francisco, California, USA<br />
- Energie und Entropie in der Oekologie<br />
Vereinig. Schweiz. Naturwissenschaftslehrer, Chemie-<br />
Kommission, Kantonsschule Zürich-Oerlikon<br />
- Schmutzstoffe im Regenwasser und ihre Bedeutung für die<br />
Gewässerbelastung<br />
Hauptmitgliederversammlung Swiss Water Pollution<br />
Control Assoc., SWPCA, in Zürich<br />
- Die Schadstoffe in unserer Umwelt und ihre Auswirkungen<br />
auf Oekologie, Mensch und Tier<br />
7. Arbeitstagung Int. Arbeitsgemeinschaft d. Wasserwerke<br />
im Rheineinzugsgebiet, IAWR, in Basel<br />
85
Stumm, W.:<br />
Stumm, W.,<br />
Kummert, R.,<br />
Sigg, Laura:<br />
Sturm, M.:<br />
Wasmer, H.R.,<br />
Obrist, W.:<br />
Wuhrmann, K.:<br />
- Ligandenaustausch an Metalloxiden in wässriger Suspension<br />
im Labor und im See<br />
Seminar f. anorgan. und physikal. Chemie an der Universität<br />
Bern<br />
- The Role of the Natural Sciences and the Engineering<br />
Sciences in Water Pollution Research.<br />
IAWPR Governing Board, Copenhagen<br />
- Globale chemische Kreisläufe und Umweltbeeinträchtigung<br />
Naturforschende Gesellschaft Luzern<br />
- A Ligand Exchange Model for the Adsorption of Inorganic<br />
and Organic Ligands at Hydrous Oxide Interfaces<br />
V. Int. Summer Conf. "Chemistry of Solid/Liquid<br />
Interfaces" and Int. Symposium "Interfacial Phenomena<br />
in Colloid Systems" in Cavtat, Yugoslavia<br />
- Sedimentologische Untersuchungen lakustrischer Ablagerungen<br />
Limnolog. Inst. Oesterr. Akad. Wissenschaften, Wien<br />
- Trübeströme (turbidity currents) und ihr Einfluss auf<br />
die Bildung lakustrischer Sedimente<br />
Geologisch-Paläontologisches Institut, Universität<br />
Göttingen, BRD<br />
- Status Report on Research and Development in the Field<br />
of Solid Wastes in Switzerland<br />
ELMIA - Avfall 79, Int. Fachmesse, Jönköping, Sweden<br />
- Aktuelle Ziele des Gewässerschutzes: Alter Wein aus<br />
neuen Schläuchen ?<br />
Abwasserbiologischer Fortbildungskurs, Bayerische<br />
Landesanstalt für Wasserforschung, München<br />
- Industrieabwasser und Gewässer<br />
14. Seminar des Oesterr. Wasserwirtschaftsverbandes,<br />
Raach, Niederösterreich<br />
- Mikrobiologische Aspekte der Gewinnung, Aufbereitung<br />
und Verteilung von Trink- und Brauchwasser<br />
12. Arbeitstagung der Schweiz. Gesellschaft für<br />
Lebensmittelhygiene, ETH Zürich<br />
Wuhrmann, K., - Methane Formation from Acetate: Isolation of a New<br />
Zehnder, A.J.B., Archaebacterium<br />
Huser, B.:<br />
38ième Assemblée Annuelle de la SSM, Montana-Crans<br />
Wuhrmann, K.A.: - Systemanalyse in der Abfallbehandlung<br />
Kongress Recycling Berlin 79<br />
Zobrist, J.: - A Simple Model to Separate Point and Non-point Sources<br />
Oceanic Research Symposium on "Catchment Simulation<br />
Models", Zürich<br />
86<br />
- Die Abflussmenge, eine notwendige Grösse zur Interpretation<br />
des Zustandes von Fliessgewässern<br />
Fachtagung "Beschaffung hydrologischer Unterlagen"<br />
in der Schweiz, Krattigen
Zobrist, J.,<br />
Stumm, W.:<br />
Zürcher, F.:<br />
Abb. 8.3:<br />
- Chemical Dynamics of the Rhine Catchment Area in Switzerland;<br />
Extrapolation to the "Pristine" Rhine River Input<br />
into the Ocean"<br />
RIOS, River Inputs to Ocean Systems, Workshop, Rom<br />
- Ausgewählte analytische Methoden zur Erfassung und<br />
Beurteilung organischer Wasserinhaltsstoffe: Einzelstoffanalysen<br />
Chemikertagung VSA, Aarau<br />
- Verhalten organischer Spurenstoffe bei der Ozonung von<br />
Trinkwasser<br />
COST 64 b Symposium, Berlin<br />
Inspektion des Spülwasserreservoirs der<br />
Filteranlage Hochdorf. (Foto: T. Weber)<br />
87
8.6 Gäste<br />
LAND NAME POSITION PROBLEMKREIS<br />
Bundesrepublik Ahlbrecht Ldw. Schule, Mölln<br />
Deutschland<br />
Arsovic<br />
Emissionstechn. Inst.<br />
Baden-Baden<br />
88<br />
Doumitsch<br />
Ernst<br />
Gellert<br />
Bürgermeister,<br />
Mühlacker<br />
Frl. A. Gottlieb TU Berlin<br />
Hahn<br />
Dr. Hamm<br />
Kandler<br />
Knackmus<br />
Müller, Dr.,<br />
Kretzler<br />
Lienhard<br />
Neumann<br />
Schlegel<br />
Schneider<br />
Werksleiter, Duisburg<br />
Landratsamt, Ravensburg<br />
Immissionen<br />
Klärschlammbehandlung<br />
Müllkompostierung<br />
Abfallverwertung<br />
Prof., Lehrstuhl f. Unterrichtsfragen<br />
Siedlungswasserwirtsch.<br />
Univ. Karlsruhe<br />
Bayerische Landesanst. Sanierung von Seen<br />
für Wasserforschung,<br />
München<br />
Prof., Botanisches Aufbau der Sphaero-<br />
Inst.,Univ. München tilus-Scheiden<br />
Prof., Inst. f. Mikro- Biologischer Abbau<br />
biologie d. Gesellsch. von sulfonierten<br />
f. Strahlen- und Umwelt- Aromaten<br />
forschung, München<br />
Geolog. Institut,<br />
TU München<br />
Engler Bunte-Inst.<br />
Univ. Karlsruhe<br />
Dr., TU Berlin<br />
Müllkompostverwertung<br />
Fischtoxizität von<br />
Nitrit<br />
Sedimentologie<br />
voralpiner Seen<br />
Ozonkinetik zur<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
(Labortechnik)<br />
Biologische Schlammbehandlung<br />
Prof., Inst. für Mikro- Methanbildende Oekobiologie,<br />
Göttingen systeme, Mikrobiologie<br />
unterirdischer<br />
Wasservorkommen,<br />
experimentelle Oekologie<br />
d.Fliessgewässer<br />
Prof., Geolog-Paläont. Karbonatbildung und<br />
Inst., Univ. Göttingen Sedimentbildung in<br />
voralpinen Seen
LAND NAME POSITION PROBLEMKREIS<br />
Bundesrepublik Steinhoff Staatsforstamt Lapp- Müllkompostanwendung<br />
Deutschland wald<br />
Finnland<br />
Ghana<br />
Tilzer<br />
Wagener<br />
Svarvar<br />
Bawumia<br />
Israel Rebhun<br />
Direktor, Limnolog.<br />
Inst. d. Universität<br />
Freiburg in Konstanz/Egg<br />
Prof. Dr., Inst. für<br />
Biophysik, Chemie,<br />
Kernforschungszentrum<br />
Jülich u. TU Aachen,<br />
Jülich<br />
Abo Akademi, Inst.<br />
för Biologi<br />
Student, Univ. of<br />
Science & Technology,<br />
Kumasi<br />
Oti-Amoaka Student, Univ. of<br />
Science & Technology,<br />
Kumasi<br />
Grossbritannien Turner Dr., Marine Biological<br />
Assoc., Citadel Hill,<br />
Plymouth<br />
Indien Chopra,<br />
Khound,<br />
Mathur<br />
Italien<br />
Japan<br />
Pandit<br />
Vaisman<br />
Orio<br />
Horie<br />
WHO-Stipendiaten,<br />
Chandigarh<br />
Nat. Environ. Engng.<br />
Res. Institute, Nagpur<br />
Prof. Dr., Head,<br />
Environ. Engng.<br />
Technion, Haifa<br />
Dr., Volcani-Inst.<br />
Tel Aviv<br />
Prof., Univ. di<br />
Venezia<br />
Prof., Direktor, Inst.<br />
Paleolimnology and<br />
Paleoenv., Lake Biwa,<br />
Univ. Kyoto<br />
Limnologie<br />
13<br />
C -Markierung<br />
Systematik der Felchen<br />
im Alpnachersee<br />
Biologische Probleme<br />
der Wasserforschung<br />
Biochemische Probleme<br />
der Wasserforschung<br />
Electrochemistry and<br />
Metal Speciation<br />
Abfallverwertung<br />
Industrieabfallbeseitigung<br />
Wissenschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
Abfallverwertung in<br />
der Landwirtschaft<br />
Spurenanalytik<br />
Datierung von Sedimenten,<br />
Tiefbohrungen<br />
in Seen (Kastanienbaum)<br />
89
LAND NAME POSITION PROBLEMKREIS<br />
Jugoslawien Stambuk-Giljano- Chemikerin, Inst. de Wasserqualitätsbeurvic,<br />
Nives Santé Publique, Split teilung und Wasseranalytik<br />
Kanada<br />
Niederlande<br />
Polen<br />
Rumänien<br />
Schweiz Bazzigher<br />
Türkei<br />
U S A<br />
90<br />
Zutic, Vera, Dr., Senior Research<br />
Wissenschaftliche<br />
Legovic, T., Dr. Associates, Ruder Bosko- Zusammenarbeit<br />
vic Inst., Zagreb<br />
Vollenweider Canada Centre for Inland<br />
Waters, Ontario<br />
Lijklema Prof. Dr., Twente<br />
Univ., Enschede<br />
Strus Planungsamt Warschau<br />
Martin, Adriana Dipl.Ing.Chem., Oberassistentin<br />
"Traian<br />
Vnia", Timisoara<br />
Künzli<br />
Thalmann<br />
Adams<br />
Dingman,<br />
Gesner<br />
Golubie<br />
Jahns<br />
Lerman<br />
Dr.,EAFV, Birmensdorf<br />
Ing. Widmer + Ernst AG,<br />
Wettingen<br />
Ing.Chem. Industrie,<br />
Uetikon a.S.<br />
Islam, Melika N. Sanitary Eng., Water<br />
and Sewage Dept. of<br />
Ilbank<br />
Ing. Real Earth Inc.<br />
S. Monica<br />
Prof.Dr., Biological<br />
Science Center, Boston<br />
Univ., Boston<br />
Dr., Exxon Corp.,<br />
Houston<br />
Prof.Dr., Northwestern<br />
Univ.,Dept. Geolog.<br />
Sciences, Evanston, Ill.<br />
Limnologie<br />
Informelle Diskussion<br />
über Phosphatbindung<br />
an Eisenoxide<br />
Verpackungs-Abfallverwertung<br />
Methoden der Wasseraufbereitung<br />
u. Abwasserreinigung<br />
Verwertung organ-<br />
Abfallstoffe<br />
Müllkompostierung<br />
Müllkompostierung<br />
Siedlungswasserbau,<br />
Abwasserreinigung<br />
Prof., acting Director, Pigmente in Seesedi-<br />
Inst. for Env. Studies, menten (Kastanien-<br />
Univ. Wisconsin, Madison baum)<br />
Müllkompostierung<br />
Cyanophyten-Symposium<br />
Müllkompostierung<br />
Wissenschaftliche<br />
Zusammenarbeit
LAND NAME POSITION PROBLEMKREIS<br />
U S A Mortimer<br />
Paerl<br />
Abb. 8.4:<br />
Prof.Dr., Director Physikalische Limno-<br />
Center for Great Lakes logie, Interne Wellen<br />
Studies, Univ. Wisconsin, (Kastanienbaum)<br />
Madison<br />
North Carolina Gewässerökologie<br />
Aus Kanalspülungen stammende Ablagerungen werden in ein<br />
Becken der Kläranlage Dübendorf gepumpt. Für die Probenentnahme<br />
muss das Material homogenisiert werden. Dies<br />
geschieht, indem der Ingenieur persönlich in das über<br />
einen Meter tiefe Becken steigt und mit einer Schaufel<br />
umrührt.<br />
(Foto: L. Dauber)<br />
91
Ueberlandstrasse 133<br />
CH-8600 Dübendorf<br />
Tel.: 01/823 55 11<br />
Telex: EMPACH 53817