Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4. KURZBESCHREIBUNGEN VON PROJEKTEN AUS DEM BEREICH<br />
FORSCHUNG UND BERATUNG<br />
Regionale abwassertechnische Studie Glattal - Situation bei Regenwetter<br />
26<br />
Nach der Bearbeitung der Trockenwettersituation im Glattal (siehe<br />
auch <strong>Jahresbericht</strong> 1978) wurde die Regionale Studie Glattal mit<br />
der Bearbeitung der Gewässersituation bei Regenwetter fortgesetzt.<br />
Gemäss den Eidg. Richtlinien für die technische Gestaltung und<br />
Bemessung von Abwasseranlagen (1967) sollen in der Mischkanalisation<br />
Regenbecken als Massnahmen zur Verminderung der Regenüberläufe<br />
gebaut werden. Im Zusammenhang mit der erforderlichen Verbesserung<br />
des Gewässerzustandes im Glattal ist es nötig zu wissen,<br />
was die einzelnen abwassertechnischen Massnahmen für die Frachtenreduktion<br />
bei Regenwetter (vor allem die Regenbecken) leisten und<br />
kosten und mit welcher Priorität sie, im Hinblick auf die Gewässersanierung,<br />
im Glattal realisiert werden sollen.<br />
Das Vorgehen bei der Bearbeitung der Studie war ähnlich wie beim<br />
"Trockenwetter-Teil": aufgrund von detaillierten Angaben über die<br />
einzelnen Frachtquellen (Abwasseranfall, entwässerte Flächen,<br />
usw.) und über die realisierten und geplanten abwassertechnischen<br />
Massnahmen (Kanalisation, Regenüberläufe, Regenbecken, Kläranlagen)<br />
wurden mit Hilfe von Simulationsmodellen die Frachten (bei<br />
einzelnen Regen und Jahresfrachten) und Kosten berechnet. Die berechneten<br />
Frachten wurden soweit wie möglich mit gemessenen verglichen<br />
und damit das Vorgehen verifiziert. Mit der anschliessenden<br />
Untersuchung von ausgewählten Massnahmen-Varianten wurden die<br />
Leistungen und Kosten der möglichen Vorkehrungen ermittelt.<br />
Die Resultate haben gezeigt, dass durch die heute üblichen Regenbecken<br />
der Gewässerzustand bei Regenwetter nur unbedeutend beeinflusst<br />
wird:<br />
- die physikalische Beanspruchung der Fliessgewässer durch Fliessgeschwindigkeit,<br />
Sediment- und Geschiebetransport, die für viele<br />
Gewässer (als Lebensraum) bei Regen den grössten Stress darstellen,<br />
werden durch die kanalisationstechnischen Massnahmen kaum<br />
beeinflusst.<br />
- die chemischen Faktoren (Konzentrationen von Schmutzstoffen)<br />
werden durch Regenbecken nur unbedeutend verändert (z.B. DOC,<br />
NH 4 , Ges.P). Eine Ausnahme bilden Stoffe, die vor allem bei<br />
Regen in Kanalisationen eingeschwemmt werden (z.B. Blei aus<br />
Strassenabschwemmungen).<br />
- mit den Regenbecken können die ästhetischen Probleme der Gewässerverunreinigung<br />
(z.B. Schlamm, Grobstoffe, Geruch usw.)<br />
befriedigend gelöst werden.