Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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von Arylsulfonaten ist nach bisherigen Beobachtungen die Desulfonierung<br />
der Molekeln. Die Substratspezifität der zu Desulfonierungen<br />
befähigten Bakterien wird insbesondere mit einem Stamm verfolgt,<br />
welcher p-Toluolsulfonsäure vollständig oxidiert. Die Tabelle<br />
zeigt, dass dieses Bakterium leicht an Benzolsulfonsäure<br />
adaptiert werden kann, es aber nicht in der Lage ist, p-Aminobenzolsulfonsäure<br />
abzubauen. Das Abbauverhalten weiterer aromatischer<br />
sulfonierter Amine wird zur Zeit untersucht, und es wird<br />
auch geprüft, wie weit unter Umständen Permeabilitätsschwierigkeiten<br />
den Angriff auf aromatische Amine erschweren.<br />
(J. Healy, P. Salgo, K. Wuhrmann)<br />
Mikrobieller Abbau von Azofarbstoffen: Zellpermeabilität als<br />
begrenzender Faktor<br />
Die grossen Differenzen in der Geschwindigkeit der anaeroben,<br />
bakteriellen Reduktion von Azoverbindungen könnte unter anderem<br />
wegen der unterschiedlichen Permeabilität der Zellen für die<br />
einzelnen Farbstoffe zustande kommen. Dies geht daraus hervor,<br />
dass reduziertes Flavin-Adenin-Dinukleotid (FADH 2 ) oder Extrakte<br />
aus mechanisch aufgeschlossenen Bakterien in Gegenwart eines<br />
Elektronendonators unter anoxischen Bedingungen Azofarbstoffe<br />
wahllos sehr schnell reduzieren. Dies gilt auch für sulfonierte<br />
Azoverbindungen (d.h. die meisten technischen Azofarbstoffe),<br />
welche von lebenden Zellen nicht oder nur sehr langsam entfärbt<br />
werden. Nun kann man die bakteriellen Zellhüllen unter weitgehender<br />
Erhaltung der inneren Strukturen<br />
und Enzymsysteme mittels<br />
Entfärbung von Orange II — Derivaten (Azo- Farbstoffe)<br />
in Abhängigkeit von der Permeabilisierung des<br />
reduzierenden Bades cereus. T25 °C, pH 7.5<br />
TS 2.5g/l<br />
Orange II<br />
mg/I<br />
kurzer Einwirkung organischer<br />
Lösungsmittel durchlässiger<br />
machen (sog. Zellpermeabilisierung).<br />
Es zeigte sich (Abb.<br />
4.9), dass derart permeabilisierte<br />
Bakterien sulfonierte<br />
Azoverbindungen sogar schnel-<br />
13 ler entfärben als die entspre-<br />
12- chenden carboxylierten Verbin-<br />
11<br />
dungen (diese werden von le-<br />
10<br />
9-<br />
8-<br />
7-<br />
6-<br />
5<br />
Orange II<br />
sulfoniert<br />
Zellen :<br />
unbehandelt<br />
/ permeabilisiert<br />
benden Zellen relativ leicht<br />
reduziert). Die Permeabilität<br />
der Bakterien für die Farbstoffe<br />
ist offensichtlich ein<br />
geschwindigkeitsbestimmender Faktor<br />
für ihre reduktive Spaltung.<br />
4 •.<br />
3 - ^• ()rangelt<br />
(K1 . Mechsner, W. Wiegant,<br />
K. Wuhrmann)<br />
carboxyliert<br />
2- • permeabilisiert<br />
1 • unbehandelt<br />
20 40 60 80 120 min<br />
Abb. 4.9<br />
39