Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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Die zeitlich verschiedene Zusammensetzung der Biozönosen ist bei<br />
einer Analyse des biologischen Gewässerzustandes zu berücksichtigen.<br />
Bei gleich bleibender Gewässerqualität kann ein Gewässer zu<br />
verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich biologisch qualifiziert<br />
werden. Daraus folgt, dass ein dynamisches System wie eine Fliesswasserbiozönose<br />
nicht statisch (d.h. mit einer einmaligen Probenerhebung)<br />
betrachtet werden darf. Der Betrachter muss sich dieser<br />
Dynamik mit mehrmaligen Probenahmen anpassen oder die Populationsdynamik<br />
der für die Erfassung der Gewässerqualität massgebenden<br />
Organismen gebührend berücksichtigen.<br />
(R. Riederer)<br />
Bestimmung der Sonneneinstrahlung<br />
Praktisch alle in unseren Gewässern ablaufenden Vorgänge werden<br />
durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst. Die Photosynthese zum<br />
Beispiel wird direkt durch die im Licht enthaltene Strahlungsenergie<br />
angeregt; andere Prozesse werden indirekt beeinflusst, zum<br />
Beispiel durch die im Wasser stattfindende Umwandlung der Sonnenenergie<br />
in Wärme.<br />
Zur Messung der Sonneneinstrahlung betreibt die EAWAG mehrere,<br />
zumeist fest installierte Mess- und Registriergeräte. Wenn sich<br />
diese Messungen über einen längeren Zeitraum, auf eine grössere<br />
Seenfläche oder einen ganzen Flussabschnitt erstrecken, sind sie<br />
mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden. Einfacher wäre es,<br />
wenn die Sonneneinstrahlung mit Hilfe des von der Schweizerischen<br />
Meteorologischen Anstalt (SMA) aufgebauten Netzes von ca. 60 über<br />
die ganze Schweiz verteilten automatischen Wetterbeobachtungsstationen<br />
genügend genau geschätzt werden könnte. Eine statistische<br />
Analyse von Strahlungsdaten, die uns von der SMA freundlicherweise<br />
zur Verfügung gestellt worden sind, hat zu folgendem Ergebnis<br />
geführt: Für die während einer Stunde an beliebigen Orten zwischen<br />
den Beobachtungsstationen eingestrahlte Sonnenenergie ist<br />
die Differenz zwischen Schätzung und wirklichem Wert meist kleiner<br />
als 50 Werden die geographische Lage und die jeweilige<br />
Topographie des Ortes mit berücksichtigt, liegt der Fehler in<br />
den meisten Fällen unter 30 Dieser Restfehler hat seine Ursache<br />
in raschen Aenderungen und lokalen Unterschieden der Wetterlage.<br />
Es wird geprüft, ob der Restfehler mit Hilfe von Wettersatellitenbildern<br />
noch deutlich reduziert werden könnte.<br />
(J. Ruchti, O. Wanner)<br />
Systeme zur Dauerregistrierung der photosynthetisch aktiven<br />
Strahlung<br />
Kenntnisse über den vom Photosyntheseprozess ausnützbaren Anteil<br />
des Lichtspektrums (PAR = Photosynthetic Active Radiation) sind<br />
unerlässlich für die Interpretation von Messungen, welche mit<br />
Photosynthese zusammenhängen. Solche Strahlungsdaten sollten<br />
dauernd registriert werden. Diese Aufgabe, die wegen des überaus<br />
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