Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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Da die Lastpakete die wichtigsten Entscheidungskriterien für alle<br />
abfallwirtschaftlichen Massnahmen darstellen, müssen sie auch gewertet,<br />
also quantifiziert werden. Dabei ergeben sich heute noch<br />
sehr grosse Schwierigkeiten. Relativ einfach ist diese Wertung hinsichtlich<br />
des Energieverbrauchs, der gemessen oder berechnet werden<br />
kann. Hingegen sind die Langzeitwirkungen und Synergismen der verschiedenen<br />
emittierten Schadstoffe auf Lebewesen und Materialien,<br />
die Degradierung der Natur und die Beeinträchtigung von Oekosystemen<br />
Teile der Lastpakete, die heute noch nicht in ihrer ganzen Tragweite<br />
erkennbar, geschweige denn quantifizierbar sind.<br />
Nehmen wir als Beispiel unter vielen die Müllverbrennung in der<br />
Schweiz:<br />
Die in 42 Verbrennungsanlagen behandelten 1,4 Mio. Jahrestonnen<br />
kommunaler Abfälle (= 100 %) enthalten schätzungsweise 43 brennbare,<br />
28 nicht brennbare Stoffe und 29 Wasser. Aus dem brennbaren<br />
Anteil gelangt der grösste Teil der erzeugten Wärme in die<br />
Atmosphäre. Nur ca. 636 GWh/a an Wärmeenergie und 158 GWh/a an<br />
elektrischer Energie stellen zur Zeit die effektive Nutzung dar.<br />
Zusätzlich gelangen in die Atmosphäre:<br />
Wasser: 400'000 t/a<br />
Gasförmige Schadstoffe: HC1 9'700 "<br />
SO 2 1'800 "<br />
NO x 2'200 "<br />
HF 28 "<br />
Flugasche: 1'000 "<br />
Davon Schwermetalle: 200 "<br />
Die festen Verbrennungsrückstände (330'000 t/a) müssen in Deponien<br />
untergebracht werden. Nur ein kleiner Teil wird als Baumaterial im<br />
Strassenbau verwendet. Schrott (10'000 t/a) und Grobeisen (52'500<br />
t/a) werden ebenfalls zum grössten Teil deponiert.<br />
Das Bestreben, kommunale Abfälle durch Verbrennung energetisch zu<br />
nutzen, ist angesichts der Verknappung fossiler Energieträger begreiflich.<br />
Eine Studie an der EAWAG hat ergeben, dass beispielsweise<br />
für das Jahr 2000 bei Verbrennung sämtlicher kommunaler und geeigneter<br />
industrieller Abfälle bei bestmöglicher Wärmenutzung die Produktion<br />
auf 835 GWh/a an Dampfenergie und 980 GWh/a an elektrischer<br />
Energie gesteigert werden könnte. Diese im Vergleich zu heute wesentliche<br />
Steigerung der Energieproduktion müsste allerdings erkauft<br />
werden durch folgende, in die Atmosphäre gelangenden Stoff-<br />
Frachten:<br />
Wasser: 725'000 t/a<br />
Gasförmige Luftfremdstoffe: HCL<br />
SO 2<br />
NO<br />
HF X<br />
Flugasche:<br />
Davon Schwermetalle:<br />
17'500 "<br />
3'200 "<br />
3'900 "<br />
50 "<br />
1'200 "<br />
280 "<br />
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