Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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Gemäss der eidgenössischen Gesetzgebung missen diese Abfässer gefasst<br />
und einer mechanisch-biologischen Reinigung zugeführt werden.<br />
Abgesehen vom Kostenaufwand (Abdichtung des Deponieuntergrundes,<br />
Fassung und Ableitung der Abwässer zur Kläranlage), bietet die Reinigung<br />
dieser Abwässer noch etliche offene Fragen, so z.B. die Eliminierung<br />
refraktärer organischer Kohlenstoff-Verbindungen, über<br />
deren Charakteristika noch sehr wenig bekannt ist.<br />
Rauchgase aus der Müllverbrennung<br />
Aus Gründen der Lufthygiene wird vermutlich in Zukunft neben der<br />
weitgehenden Abscheidung der Flugasche auch die Eliminierung der<br />
gasförmigen Schadstoffe aus den Rauchgasen gefordert. Solange die<br />
Verfahren der Trockenabscheidung dieser Schadstoffe nicht Praxisreife<br />
erreicht haben, steht nur die Rauchgaswäsche zur Diskussion.<br />
Damit verschieben wir jedoch ein Lufthygieneproblem in ein Abwasserproblem,<br />
das noch keineswegs als gelöst betrachtet werden kann.<br />
Konsequenzen für die Praxis<br />
Grundsätzliche Forderungen:<br />
- Die Zielsetzung der Abfalltechnik muss darin liegen, die Behandlung<br />
und damit die Umwandlung der Abfallstoffe so zu vollziehen,<br />
dass die Neben- und Endprodukte die Umwelt weniger belasten als<br />
die ursprünglichen Abfälle.<br />
- Die Zielsetzung der Abfallwirtschaft muss darin liegen, auf der<br />
Grundlage des Vergleichs von Kosten und ökologischem Nutzen bei<br />
möglichster Schonung der Ressourcen die Umweltbelastung möglichst<br />
klein zu halten.<br />
- Die Massnahmenpakete der Abfallwirtschaft sollen sein:<br />
R. Braun<br />
1. Rückführung geeigneter Abfälle in industrielle Kreisläufe<br />
zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen oder zur Herstellung<br />
neuer Produkte, unter Berücksichtigung der Lastpakete.<br />
2. Rückführung biogener Abfälle in natürliche Stoffkreisläufe<br />
durch Verarbeitung zu Düngern, unter Berücksichtigung der<br />
Lastpakete.<br />
3. Integration der Abfalldeponien in die Raumplanung mit dem<br />
Ziel, diese als neue landschaftsgestaltende Elemente zu<br />
verwenden.<br />
4. Kausaltherapie mit dem Ziel, weniger Abfälle und nur solche<br />
zu produzieren, die umweltkonform, d.h. mit kleinen Lastpaketen<br />
behandelt werden können.<br />
Zitierte Literatur<br />
[1] Georgescu-Roegen, N.: Was geschieht mit der Materie im Wirtschaftsprozess?<br />
Brennpunkte, gdi-topics 5, Nr. 2, 17-28, Deutsche Verl.anstalt Stuttgart,<br />
1974<br />
[2] Stumm, W. und Davis, J.: Kann Recycling die Umweltbeeinträchtigung vermindern?<br />
Brennpunkte, gdi-topics 5, Nr. 2, 29-41, Deutsche Verl.anstalt Stuttg. 1974.<br />
[3] Braun, R.: Abfallwirtschaft, Recycling und Umweltschutz. Schweiz. Ingenieur<br />
und Architekt, 497-502 (<strong>1979</strong>).<br />
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