Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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Methanbildung aus Acetat: Isolierung eines neuen Archaebakteriums<br />
Organisches Material<br />
wird unter anaeroben<br />
Bedingungen (Sedimente,<br />
Sümpfe und Moore,<br />
Deponien, Kläranlagen)<br />
zu CO2 und CH4 endmineralisiert,<br />
wobei<br />
70-75 des dabei gebildeten<br />
Methans aus<br />
Acetat entsteht.<br />
Aus dem Faulturm der<br />
Kläranlage Opfikon<br />
konnte nach einer 3jährigen<br />
Anreicherung<br />
im Chemostaten ein Or-<br />
Markiertes<br />
14 CH 4 i 14<br />
CO 2 14 C-<br />
Substrat gebildet gebildet assim.<br />
14 CH 3000 95 % Î 3.1 % 1.8 %<br />
CH 3 14 000 0.4 % 98 % 1.3 %<br />
Tabelle: Herkunft der Kohlenstoffatome des<br />
Methans und des CO2 aus dem C-Gerüst<br />
des Acetats.<br />
ganismus zu einer Monokultur angereichert werden,<br />
welcher auf einem Mineralmedium mit Acetat als einziger organischer<br />
Komponente wächst. Die Methylgruppe des Acetats wird dabei<br />
nahezu quantitativ zu Methan umgesetzt (Tabelle). Das unbewegliche,<br />
filamentförmige Bakterium ist aufgrund einiger charakteristischer<br />
Merkmale (lange Generationszeit, Coenzym M, Faktor F420,<br />
Lipidzusammensetzung) zu den Archaebakterien zu zählen, jener<br />
neuentdeckten Organismengruppe, die weder zu den Eu- noch zu den<br />
Prokaryonten enge Verwandtschaft zeigen.<br />
Das Temperatur-Optimum der Acetatspaltung liegt im mesophilen<br />
Bereich (35 0 -40 0 C), das pH-Optimum beträgt 7.4 - 7.7. Eine Methanbildung<br />
konnte zudem aus verschiedenen methylierten und acetylierten<br />
Verbindungen (Methylamine, N-Acetyl-Glucosamin, Diacetamid)<br />
beobachtet werden.<br />
(B. Huser, K. Wuhrmann)<br />
Charakterisierung von Schlämmen (Sedimentation und Entwässerung)<br />
40<br />
Anhand der Unterlagen von bisher durchgeführten Abwasserreinigungsversuchen<br />
in der Versuchsstation Tüffenwies wird angestrebt,<br />
die Belebtschlämme verschiedener Reinigungsverfahren, unter gegebenen<br />
Betriebsbedingungen, zu charakterisieren. Besondere Aufmerksamkeit<br />
wird bei der heutigen Arbeit dem Einfluss von Form und<br />
Grösse der Absetzbehälter auf allgemein bekannte Charakterisierungsbegriffe<br />
des Schlammabsetzverhaltens beigemessen. Ziel der<br />
Untersuchung ist es, die Bereiche und Grenzen des gemeinsamen<br />
Verhaltens zu definieren und wenn möglich allgemeingültige Gesetzmässigkeiten<br />
zu ermitteln.<br />
(V. Pracek)<br />
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