Jahresbericht 1979 - Eawag-Empa Library
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360 m 3 /h (Trockenwetteranfall) erstellt und im Laufe des Jahres<br />
<strong>1979</strong> in Betrieb genommen (Abb. 3.8). Die Druckfilteranlage kann im<br />
Regenwetteranfall bei einer Filtergeschwindigkeit von 20 m 3 /m 2 h<br />
die doppelte Trockenwettermenge behandeln und arbeitet im Normalfall<br />
bis zu Druckverlusten von 6 m Wassersäule. Die EAWAG hat die<br />
Aufgabe übernommen, Leistung und Betrieb der Anlage über längere<br />
Zeit zu untersuchen. Durch eingehende Kontrolle werden Erfolge und<br />
Mängel der in die Praxis umgesetzten Idee festgestellt und zur Weiterentwicklung<br />
an die Privatindustrie weitergegeben. Die Ergebnisse<br />
werden schliesslich Auskunft geben über weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
der Flockungsfiltration in der schweizerischen Gewässerschutzpraxis.<br />
Bis heute wurden unter durchschnittlichen Betriebsverhältnissen der<br />
vorangehenden Klärstufen Ablaufkonzentrationen von 0.1-0.3 mg Phosphor/1<br />
und 0 bis 5 mg ungelöste Stoffe/1 erzielt. Die mit Quarzsand<br />
und Anthrazit sowie Blähschiefer ausgerüsteten Zweischichtfilter ergeben<br />
Filterlaufzeiten von 20 bis 30 Stunden, was zu einem Spülwasserverbrauch<br />
von ca. 3 der durchgesetzten Wassermengen führt. Im<br />
Laufe des Jahres 1980 werden diese Betriebsergebnisse durch weitere<br />
Untersuchungen erhärtet.<br />
(M. Boller, J. Eugster, A. Weber)<br />
3.4 OEKOLOGISCHE AUSWIRKUNGEN ERHOEHTER METALLKONZENTRATIONEN<br />
IN SEEN<br />
Die MELIMEX Studie setzte sich zum Ziel, den Einfluss erhöhter Hg,<br />
Cu, Cd, Zn + Pb Belastungen auf das chemisch-physikalische Verhalten<br />
dieser Metalle sowie die ökologischen Konsequenzen erhöhter Schwermetallbelastungen<br />
von Seen unter möglichst natürlichen Bedingungen<br />
zu untersuchen. Ueber die gewählte Methodik sowie über erste Teilresultate<br />
wurde bereits in den <strong>Jahresbericht</strong>en 1976 und 1977 berichtet.<br />
Die jetzt vorliegende,als Sammelpublikation in der Schweiz.<br />
Zeitschrift für Hydrologie 41 (2), 165-314, <strong>1979</strong> erschieneneStudie<br />
ist das Resultat einer interdisziplinären Teamarbeit, an der sich<br />
14 Wissenschafter und 8 technische Mitarbeiter aus 5 verschiedenen<br />
Abteilungen der EAWAG sowie des Service de la conservation de la<br />
faune, Lausanne, beteiligten.<br />
Die vorwiegend deskriptive Zielsetzung der Arbeit verlangte möglichst<br />
natürliche experimentelle Bedingungen (Abb. 3.9). Dies erleichterte<br />
es einerseits, die gewonnenen Resultate auf andere, ähnliche<br />
System zu übertragen. Anderseits bergen aber derart komplexe<br />
Versuchssysteme den Nachteil in sich, dass es wegen der nicht überschaubaren<br />
Anzahl von kaum quantifizierbaren Wechselbeziehungen zwischen<br />
verschiedenen Subsystemen häufig nicht möglich ist, klare Ursache-Wirkungsmechanismen<br />
herauszuarbeiten. Viele der Versuche, die<br />
beobachteten Nettoeffekte zu erklären, haben daher hypothetischen<br />
Charakter. Die Richtigkeit der aufgestellten Hypothesen muss, sofern<br />
dies überhaupt möglich ist, unter besser kontrollierbaren, einfacheren,<br />
d.h. weniger natürlichen Bedingungen überprüft werden.<br />
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