Spezial zum 15-Jährigen Jubiläum

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46 15 jahre ident spezial Von der Produktion bis in die Einkaufstasche Die GS1-Standards begleiten seit über 30 Jahren Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus Am 1. Juli 1977 begann für die Einkaufswelt eine neue Zeitrechnung: Mussten die händler bis dato mühsam jeden Artikel einzeln auszeichnen und jeden Preis an der Kasse eintippen, ging das von nun an weitgehend automatisch. Was war geschehen? Industrie und handel hatten sich auf einen gemeinsamen Standard für die automatische Datenerfassung verständigt – die weltweit überschneidungsfreie Internationale Artikelnummer, kurz GTIN, im EAN-Strichcode. EAN-13-Strichcode Vieles von dem, was der Verbraucher heute an Komfort und Dienstleistung beim Einkauf genießt, wäre ohne standardisierte EAN-Strichcodelösung nicht Realität geworden – von scanningbasierten Infoterminals im Supermarkt bis zur perfekt funktionierenden Hintergrundlogistik. Aus dem Instrument für die effiziente Preisauszeichnung am Point of Sale ist ein Mittel der schnittstellenübergreifenden Kommunikation und Organisation vom Erzeuger bis zum Verbraucher geworden. GS1-128 – der Logistikcode Mit der Nummer der Versandeinheit, kurz NVE (SSCC), und dem GS1- 128-Standard ist weltweit bereits eine Mercedes Schulze Senior Projektmanagerin GS1 Germany GmbH Maarweg 133 50825 Köln www.gs1-germany.de ident 6/11 1996 I 1997 I 1998 I 1999 I 2000 I 2001 I 2002 I 2003 I wichtige Lösung für die Optimierung des Warenflusses etabliert. Er verknüpft Angaben zur Kennzeichnung logistischer Einheiten sowie Informationen zu deren Steuerung und deckt so alle klassischen Einsatzfelder eines Strichcodes ab – vom Materialfluss über die Lagertechnik bis zur Sendungsverfolgung. Anwender können Stamm- und Bewegungsdaten (wie Chargennummer, Seriennummer, Mindesthaltbarkeitsdatum etc.) im GS1-128 strichcodieren. Neben seiner Umsetzung auf dem GS1-Transportetikett findet der GS1-128 zunehmend Verbreitung in Produktbereichen, in denen Sicherheit und Rückverfolgbarkeit eine große Rolle spielen (z. B. Gesundheitswesen, Chemie, Fleischwirtschaft, Automotive). GS1 DataMatrix schließt Lücken im Netz der etablierten Codes Ein Blick auf die kleinstmögliche Größe des EAN-Codes lässt erahnen, wo er im wahrsten Sinne des Wortes an seine Grenzen stößt: Kleine Produkte wie Ohrringe, Schrauben, Stifte, Kanülen, Blister oder Ampullen haben in der Regel eine zu geringe Oberfläche für den Strichcode-Klassiker, selbst wenn sie noch eine Umverpackung tragen. Ein weiterer technischer Umstand bedingt die nächste Lücke: In einem EAN- Code können neben der GTIN keinerlei zusätzliche Informationen untergebracht werden. Für Rückverfolgungsdaten wie Produktionscharge oder Seriennummer ist im EAN-Code kein Platz. Außerdem kam bislang eine große Anzahl an Artikeln oder Komponenten für automatische Kennzeichnungsmethoden erst gar nicht in Frage, weil hier raue Umfeldbedingungen herrschen (z. B. bei Wasch- und Reinigungsprozessen) oder weil sie sich wegen ihrer Materialstruktur nicht zur Etikettierung eignen. Data Matrix ist eine zweidimensionale Matrixsymbologie, die Mitte der 90er- Jahre entwickelt wurde. Seit Verabschiedung der ISO-Norm 16022 steht der für unternehmens- und branchenübergreifende Anwendungen geschützte 2D-Code GS1 DataMatrix zur Verfügung. Dieser bietet gleichen Schutz und bewährte Verarbeitungssicherheit wie die etablierten GS1-Strichcodesymbologien EAN-13 und GS1-128. In das GS1-Standard-Portfolio wurde der GS1 DataMatrix vor allem aufgrund seiner optimalen Eigenschaften zur Direktkennzeichnung von Teilen aufgenommen. Er ist erste Wahl, wenn es um die automatische Erfassung von Kleinstpro-
2004 I 2005 I 2006 I 2007 I 2008 I 2009 I 2010 I 2011 dukten oder Komponenten geht. Denn gerade sein Vorzug, auf sehr kleinem Platz viel Information verschlüsseln zu können, prädestiniert ihn beispielsweise für die Kennzeichnung von Patientenabgabeeinheiten (unit dose) im Gesundheitswesen oder von elektronischen Leiterplatten. Aufgrund seines Matrixaufbaus eignet der GS1 DataMatrix sich zudem für den Hochgeschwindigkeitsdruck in der industriellen Fertigung. Weitere Einsatzmöglichkeiten bietet er überall dort, wo seine hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeit sowie die Robustheit des Codes gegenüber Beschädigungen zum Tragen kommen. GS1 DataBar – Sichere Lebensmittel Qualitätssicherung von Lebensmitteln ist das Stichwort für die zweite kompakte Strich-codesymbologie von GS1, auf die sich die Konsumgüterwirtschaft jetzt einstellt. Ab 2014 ist die Strichcodesymbologie GS1 DataBar ein offener globaler Standard für die Verwendung am Point of Sale (POS). Bei einem Platzbedarf von weniger als 50 Prozent eines EAN-13- Codes eignet sich GS1 DataBar zur Kennzeichnung kleiner Einheiten wie zum Beispiel Kosmetik- oder Schmuckartikel. Aber auch Produkte mit erhöhtem Informationsbedarf profitieren von den neuen Strichmustern. Denn mit dem GS1 Data- Bar lassen sich zusätzlich zur Artikelnummer weitere Daten auf geringem Platz omnidirektional, das heißt richtungs- und lageunabhängig lesbar, codieren. Somit bietet sich GS1 Data- Bar für die Kennzeichnung mengenvariabler Ware am POS an, für die es heute nur nationale suboptimale Lösungen gibt. Der GS1 DataBar gehört zur Familie der linearen Strichcodesymbologien, die mit marktüblichen Laserscannern gelesen werden können. Die Vorteile einer global einheitlichen Lösung für die beschriebenen Anwendungsgebiete sehen die Beteiligten in der besseren Kontrolle von Inventur, Schwund und Produktrückrufen, vor allem im Fleischbereich, sowie dem schnelleren und fehlerlosen Scannen von Frischeware, der besseren Kontrolle des Verfalls- bzw. Mindesthaltbarkeitsdatums und einem durchgehenden Tracking & Tracing. Serialisierung – alte Probleme mit modernen Konzepten lösen Ob GS1 DataBar oder GS1 DataMatrix – beide Lösungen sind geeignet, die Serialisierung weg von der konventionellen, prozessorientierten hin zur transaktions- und ereignisgetriebenen Informationslogistik zu führen. Insbesondere in Bezug auf das so genannte „Internet der Dinge“ wird deutlich, dass eine artikelgenaue Identifikation auf lange Sicht nicht ausreicht. Stattdessen benötigt jedes Objekt eine eindeutige individuelle Kennung, sozusagen einen Personalausweis. Diese resultiert aus der Verknüpfung von standardisierten Artikelnummern, sprich der GTIN, mit einer Serial- oder Seriennummer, zum Beispiel gespeichert im Elektronischen Produktcode (EPC). Als sinnvolle Ergänzung zur Strichcode-Technik stellt die Radiofrequenztechnologie für Identifikationszwecke (RFID) eine effiziente Lösung für die Erfassung von Objekten auf ihrem Weg in der Lieferkette dar. Mit der sicht- und kontaktlosen Datenübertragung auf Basis elektromagnetischer Wellen, selbst durch körperliche Hindernisse hindurch, können diese Objekte ohne manuelles Eingreifen und Unterbrechen des Warenflusses registriert werden. Lange Zeit wurde die RFID- Technologie überwiegend in geschlossenen Anwendungen (PKW-Wegfahrsperre, Skipasscodierung, etc.) genutzt. Nun ermöglicht ein weltweit gültiger Standard eine branchenunabhängige Nutzung von RFID entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Kernstück des EPC/RFID-Standards ist der so genannte Elektronische Produkt-Code (EPC), der eine weltweit eindeutige Identifikation von Paletten, Kartons, Packstücken, Konsumenteneinheiten etc. erlaubt. Das global gültige Identifikationssystem der GS1-Nummerierungsstandards von GS1 ist elementarer Bestandteil von EPC. Die auf RFID übertragbaren GS1-Nummernstrukturen sichern die anwenderseitig bereits getätigte Investitionen und reduzieren so weitere Investitionskosten. ident 15 Jahre ident: Contrinex gratuliert zum Jubiläum und wünscht alles Gute! 15 jahre ident spezial 47 www.contrinex.de Das Team der TSC Auto ID gratuliert der ident zum Jubiläum, sagt danke und freut sich auf den weiteren gemeinsamen Weg. TSC Auto ID Technology EMEA GmbH Georg-Wimmer-Ring 25 85604 Zorneding Tel.: +49 (0)8106 37979-00 www.tscprinters.com ident 6/11
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