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1. Einleitung - FG Mikroelektronik, TU Berlin

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Kapitel 1 <strong>Einleitung</strong><br />

[Brau95], das in der Lage war, Buchstaben zu erkennen. Seitdem ist die Anzahl von<br />

untersuchten Modellen ständig gestiegen.<br />

Mit künstlichen neuronalen Netzen werden biologische neuronale Netze als<br />

informationsverarbeitende Systeme nachgeahmt. Dabei sind Eigenschaften wie<br />

Anpassungs- und Lernfähigkeit, Parallelverarbeitung, Nichtlinearität und ebenso<br />

Fehlertoleranz, die sich in der Robustheit eines Netzes bei Ausfall einzelner Knoten<br />

widerspiegelt, wünschenswert. Vorgezeichnet ist dieser Lösungsweg im biologischen<br />

Gehirn mit seinen relativ langsamen, nur begrenzt zuverlässigen, aber dafür überaus<br />

zahlreichen Nervenzellen (Neuronen), die über eine Vielzahl von Synapsen mit anderen<br />

Neuronen verbunden sind.<br />

Künstliche neuronale Netze enthalten die Neuronen als Berechnungsknoten,<br />

Informationen sind zwischen den Neuronen in Form von gewichteten Verbindungen<br />

abgelegt, die beim Lernvorgang nach bestimmten Regeln modifiziert werden. Ein<br />

neuronales Netz kann im allgemeinen nicht programmiert werden, sondern muss seine<br />

Abläufe trainieren. Im Unterschied zu klassischen Rechnern stellen diese Netze kein<br />

universell einsetzbares System dar, sie sind immer für eine Anwendung spezifiziert.<br />

Entsprechende Modelle neuronaler Netze lassen sich auf andere Anwendungen<br />

umkonfigurieren. Die Aufgabe kann komplex sein und wird schnell und zuverlässig erfüllt.<br />

Die bisher üblichen künstlichen neuronalen Netze basieren auf einfachen Neuronmodellen<br />

(z. B. Perzeptron). Es wurde nachgewiesen, dass solche mehrlagigen Perzeptron-<br />

Netze (MLP) in der Lage sind, alle berechenbaren Funktionen zu lösen, was zu einer hohen<br />

Akzeptanz dieser Netze führte [Nauck94]. Doch biologienah sind nur diejenige Netze, die<br />

die Informationen pulskodiert verarbeiten. Solche Netze heißen auch „spikende neuronale<br />

Netzwerke“ (engl. Spike-Processing Neural Networks).<br />

Am Institut für <strong>Mikroelektronik</strong> der <strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong> wird eine speicherorientierte Rechnerarchitektur<br />

für pulsverarbeitende Neuronale Netze entwickelt, die als Neurocomputer<br />

SPINN (Synapsen-Plastische Spikende Neuronale Netze) bezeichnet wird. SPINN soll die<br />

Simulation biologienaher Netzwerke mit einer Geschwindigkeit ermöglichen, die mit der<br />

von Superrechnern vergleichbar ist. Bei der Simulation wird eine Aktivierungswahrscheinlichkeit<br />

des Netzes von max. 1 % angenommen. Diese geringe Netzaktivität ist<br />

eine wesentliche Bedingung für eine Simulation in Echtzeit, die mit 1 ms Rechenzeit je<br />

Zeitschritt definiert ist und sich am biologischen Vorbild orientiert.<br />

Im Vergleich zu seinem Vorgänger NESPINN (Neurocomputer for Spike-Processing<br />

Neural Networks [Jahn96]) weist das SPINN-Modell einige neue Mekmale auf:<br />

SPINN-Chip: NTC/TNC-Modul 2

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