Kosten-Nutzen-Bewertung - Leo Schütze Gmbh
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gpk SONDERAUSGABE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE Nr. 3/08 – November 2008 – Seite 44<br />
Zielgerichtete und gerechte Mittelverwendung<br />
Von Dr. Hans Georg Faust MdB<br />
Die Rahmenbedingungen für die Versorgung von Patientinnen<br />
und Patienten sind in den vergangenen<br />
Jahren für die Ärztinnen und Ärzte – die als die wesentlichen<br />
Akteure im Gesundheitswesen über die<br />
Indikationsstellung die Inanspruchnahme der medizinischen<br />
Ressourcen steuern – nicht einfacher geworden.<br />
Denn die gesundheitspolitischen Maßnahmen<br />
zielten vor allem darauf, die zunehmende Kluft zwischen<br />
steigenden Ausgaben und stagnierenden oder<br />
sogar sinkenden Einnahmen in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) zu verringern.<br />
Verfügbare Ressourcen zielgerichtet einsetzen<br />
Medizinischer Fortschritt und demografischer Wandel<br />
werden die finanzielle Situation in der GKV weiter<br />
verschärfen. Auch bei Mobilisierung zusätzlicher Finanzierungsquellen<br />
für die GKV ist es eher unwahrscheinlich,<br />
ohne weitergehende steuernde Eingriffe<br />
dem gesellschaftlich akzeptierten Anspruch, verantwortungsvoll<br />
mit begrenzten Gesundheitsressourcen<br />
umzugehen, gerecht werden zu können.<br />
Die Berücksichtigung von <strong>Kosten</strong>- und <strong>Nutzen</strong>-Aspekten<br />
ist unter anderem eine Voraussetzung dafür, dass<br />
die nur begrenzt verfügbaren Ressourcen zielgerichtet<br />
den bedürftigen Patientinnen und Patienten auch<br />
zugute kommen. Wenn bei einer eher geringfügigen<br />
Gesundheitsstörung sehr teure Therapien mit nur<br />
geringem zusätzlichem <strong>Nutzen</strong> angewendet werden,<br />
so fehlen diese Ressourcen für die Versorgung ande-<br />
Gesellschaftspolitische<br />
gpk<br />
Kommentare<br />
ISSN: 0016–9102<br />
Herausgeber: <strong>Leo</strong> <strong>Schütze</strong>, Gisela <strong>Schütze</strong><br />
und Erich Schwaiger<br />
Chefredaktion: <strong>Leo</strong> <strong>Schütze</strong> und Gisela<br />
<strong>Schütze</strong><br />
Redaktion: Dr. Rudolf Hammerschmidt<br />
(verantwortlich), Dr. Franz-Josef Bohle,<br />
Günther Sauerbrey, Erich Schwaiger<br />
<strong>Leo</strong> <strong>Schütze</strong> GmbH<br />
Verlag Gesellschaftspolitische Kommentare<br />
Bestellanschrift: Zentralbüro (Eifel)<br />
Postfach 10 17, 54614 Schönecken<br />
Tel.: (0 65 53) 9 21 10, Fax: (0 65 53) 9 2113;<br />
E-Mail: schuetze-eifel@t-online.de<br />
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Bezugspreis beträgt EUR 4,– zuzüglich Porto und<br />
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Zu wichtigen Themen erscheinen Sonderausgaben.<br />
Diese werden gesondert berechnet.<br />
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Gesellschaftspolitische Kommentare (gpk),<br />
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Tel. (030) 85479590, Fax (030) 85731196<br />
E-Mail: gw-pruckner@t-online.de<br />
Umbruch: Wolfgang Laack<br />
Die mit Verfassernamen oder Abkürzungen gekennzeichneten<br />
Artikel geben nicht in jedem Fall<br />
die Auffassung der Redaktion wieder.<br />
Die mit „gpk“ gekennzeichneten Anmerkungen<br />
stammen von der Redaktion, nicht vom Verfasser.<br />
Nachdruck zu den üblichen Honorarbedingungen<br />
nur nach Zustimmung durch die Redaktion.<br />
Zitierung nur mit Quellenangabe.<br />
rer Patientinnen und Patienten, die mehr von den nur<br />
begrenzt verfügbaren Ressourcen profitiert hätten.<br />
Die Berücksichtigung von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aspekten<br />
medizinischer Maßnahmen wird dazu beitragen, dass<br />
die vorhandenen begrenzten Mittel der GKV nicht nur<br />
effizienter, sondern auch gerechter den Patientinnen<br />
und Patienten zur Verfügung gestellt werden können.<br />
In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass die<br />
Berücksichtigung von <strong>Kosten</strong>-<strong>Nutzen</strong>-Aspekten nicht<br />
im Widerspruch zu medizinisch-ethischem Handeln<br />
steht. Wenn zwei vergleichbar effektive Behandlungsmethoden<br />
zur Verfügung stehen, ist das kostengünstigere<br />
Verfahren zu bevorzugen, da sowohl das Wohlergehen<br />
der Patientin und des Patienten gewährleistet<br />
ist als auch gleichzeitig Ressourcen eingespart werden<br />
können und ein Beitrag zu einer zielgerichteten<br />
sowie gerechteren Mittelverteilung geleistet wird.<br />
Verbindliche Vorgaben notwendig<br />
Ohne verbindliche Vorgaben ist es aber eher wahrscheinlich,<br />
dass die <strong>Bewertung</strong> von <strong>Kosten</strong> und <strong>Nutzen</strong><br />
medizinischer Behandlungen von Arzt zu Arzt und<br />
auch von Patient zu Patient variieren, was zu einer<br />
Ungleichbehandlung von Patientinnen und Patienten<br />
führt. Insofern ist es zielführend, dass es explizite<br />
Vorgaben oberhalb der einzelnen Arzt-Patienten-Beziehung<br />
gibt, die für jeden nachvollziehbar und verständlich<br />
festlegen, welcher Patient in welcher Situation<br />
welche Leistung erhält.<br />
© gpk<br />
Beirat:<br />
Dr. Franz Altherr MdL (Mittelbrunn), Erwin<br />
Aymann (Kleve), Wolf-Michael Catenhusen<br />
(Münster), Dr. Paul Hoffacker (Essen), Peter<br />
Keller (Zellingen), Monika Knoche MdB<br />
(Hannover), Prof. Paul Krupp (Kempten/Allgäu),<br />
Alfred Kugler † (München), Karl-Josef<br />
Laumann (Hörstel-Riesenbeck), Dr. Volker<br />
Leienbach (Köln), Dr. Rolf Linkohr (Stuttgart),<br />
Dr. Bruno Menzel † (Dessau), Friedrich<br />
Merz MdB (Brilon), Dr. Gerd Müller MdB<br />
(München), Dr. Helga Otto (Claßnitz), Prof.<br />
Dr. Martin Pfaff (Stadtbergen), Dr. Godelieve<br />
Quisthoudt-Rowohl MdEP (Hildesheim),<br />
Willi Rothley (Rockenhausen), Gudrun<br />
Schaich-Walch (Frankfurt a.M.), Regina<br />
Schmidt-Zadel (Ratingen), Theo Starzner<br />
M.A. (München), Dr. Dieter Thomae (Sinzig-<br />
Bad Bodendorf), Dr. Hans-Peter Voigt (Northeim),<br />
Josef Vosen (Düren).