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Klenkes 5-2011

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ALLE FILMSTARTS MIT TRAILERN JEDEN DONNERSTAG AUF<br />

Wiedersehen macht Freude<br />

„Scream 4“<br />

USA <strong>2011</strong> // R:Wes Craven // Start: 5.5.<br />

Gut zehn Jahre ist es her, dass im Städtchen Woodsboro<br />

im Umfeld der toughen Sidney Prescott (Neve<br />

Campbell) ein Maskierter mit langem Messer meuchelte.<br />

Nun hat Sidney ihre traumatischen Erfahrungen<br />

in einem Buch verarbeitet, das sie ausgerechnet<br />

in Woodsboro präsentieren will. Doch kaum ist sie<br />

wieder da, geht die blutige Schlitzerei wieder los.<br />

Regisseur Wes Craven und Autor Kevin Williamson<br />

schließen nahtlos an den ironischen Slasherspaß<br />

der Vorgängerfilme an und verstehen es nach wie<br />

vor, unzählige falsche Fährten zu legen. Dabei<br />

beweisen sie eindrucksvoll, dass der Horrorfilm in<br />

seiner Entwicklung vor einer Dekade schon deutlich<br />

weiter war, als es jüngere Genrewerke vermuten<br />

lassen. /// Martin Schwarz<br />

Musik-Entwicklungshilfe<br />

„Benda Bilili!“<br />

CON /F 2010 // R: F. de la Tullaye, R. Barret // Start: 19.5.<br />

Eine Doku im üblichen Sinne ist dieser Film über die<br />

kongolesische Band Staff Benda Bilili, die auch in<br />

diesem Sommer (am 12.8.) wieder live auf der Burg<br />

Wilhelmstein zu erleben ist, nicht geworden. Denn<br />

ohne die Filmcrew, die die Mitglieder seit 2004 mit<br />

der Kamera begleitete und es sich schon damals zum<br />

Ziel gesetzt hatte, die begabten, überwiegend körperbehinderten<br />

Straßenmusiker in Europa bekannt<br />

zu machen, hätte sich der Erfolg wohl nie eingestellt.<br />

Doch auch wenn Doku und Dokumentiertes eine<br />

Symbiose eingehen, vermittelt der Film doch eine<br />

Menge von dem, was die Musiker zu ihrem Mix aus<br />

Rumba, Funk, Blues und Reggae bewegt, sowie von<br />

ihrer Lebensfreude, die bei allen Widrigkeiten stets<br />

ihr Antrieb war. /// Peter Hoch<br />

Selbstreflexion<br />

„Der Biber“<br />

USA <strong>2011</strong> // R: Jodie Foster // Start: 12.5.<br />

Wertung: top lohnt ganz gut lohnt nicht geht gar nicht<br />

Konzernchef Walter Black (Mel Gibson) fehlt irgendwann<br />

der Antrieb, sich vom Sofa zu erheben.<br />

Seine Frau Meredith (Jodie Foster) ist besorgt, sein<br />

jüngerer Sohn (Riley Thomas Stewart) verwirrt und<br />

der Ältere (Anton Yelchin) bemüht sich krankhaft<br />

darum, nicht so zu werden wie sein Vater. Als Meredith<br />

Walter schließlich vor die Tür setzt, rettet ihn<br />

eine Biber-Handpuppe vor dem Sprung vom Balkon.<br />

Fortan dient der Biber ihm als selbstreflektierendes<br />

Sprachrohr – zunächst mit überraschendem<br />

Erfolg. Jodie Foster nimmt sich in ihrer dritten Regiearbeit<br />

der unterschätzten Volkskrankheit Depression<br />

an. Dabei gelingt ihr eine überzeugende<br />

Krankheitsbild- und rührende Vater-Sohn-Geschichte<br />

mit souveränen Darstellern. /// Lars Tunçay<br />

Kein Knopp-Faktor<br />

„Joschka und Herr Fischer“<br />

D <strong>2011</strong> // R: Pepe Danquart // Start: 19.5.<br />

Zweieinhalb Geschichtsstunden, zirkulierend um die<br />

Persona Joschka Fischer. Regisseur Pepe Danquart<br />

(„Am Limit“) rollt die vergangenen 60 Jahre deutscher<br />

Historie auf. Von der Nachkriegszeit durch die<br />

Wirtschaftswunderjahre, von den Auswüchsen der<br />

68er-Bewegung in die dunklen Winkel der RAF-Terrorjahre<br />

und schließlich von den grünen Atomprotesten<br />

ins Kanzleramt der Nachwendezeit. Vor allem die<br />

späteren Jahre rauschen ein wenig zu schnell vorbei.<br />

Der Fokus liegt klar auf Fischers Zeit als Sponti und<br />

späterem Chef der Grünen. Wirklich Kritisches zu seiner<br />

Person bekommt man nicht zu hören, aber die<br />

Kommentare und persönlichen Gedanken des ehemaligen<br />

Außenministers bereichern den Blick auf die<br />

Vergangenheit. /// Lars Tunçay<br />

Krankheit als Schande<br />

„Geliebtes Leben“<br />

SA/D 2010 // R: Oliver Schmitz // Start: 12.5.<br />

film<br />

Die 12-jährige Chanda (charismatisches Naturtalent:<br />

Khomotso Manyaka) wächst in einem südafrikanischen<br />

Township auf. Nachdem ihre einjährige<br />

Halbschwester stirbt, der alkoholkranke Vater das<br />

Weite sucht und die Mutter immer mehr Krankheitssymptome<br />

entwickelt, muss das Mädchen<br />

schlagartig erwachsen werden. Das Wort AIDS fällt<br />

sehr lange nicht, da es in Südafrika aufgrund der restriktiven<br />

Predigten des Papstes und traditioneller<br />

Schamanenrituale eher als Schande für unmoralisches<br />

Verhalten denn als Krankheit begriffen wird.<br />

Der in Südafrika geborene Regisseur Oliver Schmitz<br />

zeigt anschaulich, welche Mechanismen dann in seinem<br />

Heimatland greifen und kann mit seinem Film<br />

hoffentlich ein Umdenken bewirken. /// Frank Brenner<br />

Restaurierte Ikone<br />

„Metropolis“<br />

D 1926 // R: Fritz Lang // Start: 2.6.<br />

Wer im Oktober die Möglichkeit verpasst hat, die rekonstruierte<br />

Fassung von Fritz Langs frühem Science-Fiction-Meisterwerk<br />

bei der Auftaktveranstaltung<br />

für das Netzwerk Kommunales Kino Aachen<br />

zu erleben, erhält jetzt eine neue Chance. Eine Woche<br />

lang ist die 145-Minuten-Version, die mit Hilfe<br />

einer 2008 in Argentinien wiederentdeckten Ur-Fassung<br />

aufwendig neu erstellt wurde, in Aachen Anfang<br />

Juni zu sehen. Auch nach 85 Jahren beeindruckt<br />

„Metropolis“ mit einer fantastischen Bildsprache,<br />

die bis heute Filme des Genres inspiriert.<br />

Und auch die Geschichte um einen Aufstand in einer<br />

futuristischen Zweiklassengesellschaft kann noch<br />

immer bestehen, vorausgesetzt, man lässt sich auf<br />

deren eher gemächliches Tempo ein. /// Peter Hoch<br />

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