17.10.2012 Aufrufe

Klenkes 5-2011

Klenkes 5-2011

Klenkes 5-2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

stadtgespräch<br />

Märkte schaffen<br />

„Creative Driver“ bieten Unternehmen<br />

unverbrauchte Blicke<br />

Die „Kreativwirtschaft“ ist die Sau, die<br />

momentan durch strukturschwache<br />

Kommunen gejagt wird, in der Hoffnung<br />

auf Fördermittel. Deswegen sollten im<br />

Umkehrschluss aber nicht alle Förderprojekte<br />

unter Generalverdacht stehen,<br />

wenn ihre Nutznießer zu den<br />

sogenannten Kreativen gehören. Ein<br />

gelungenes Beispiel – sofern das nach den<br />

ersten zwei Monaten zu beurteilen ist –<br />

ist das bis 2013 laufende Interreg-Projekt<br />

der Euregio Maas-Rhein „Creative Drive“.<br />

Dabei handelt es sich um ein unkonventionelles<br />

Weiterbildungsprogramm.<br />

Sechs Kulturschaffende aus unterschiedlichen<br />

Bereichen erproben ein halbes<br />

Jahr lang, wie sie mit ihrer kreativen Herangehensweise<br />

einem Unternehmen<br />

helfen können. Im Team, sich gegenseitig<br />

ergänzend, tüfteln der Musiker Kai<br />

Hennes, der Künstler und Designer<br />

Michael Toepffer, die Produktdesigner<br />

Jana Walliser und Marco Iannicelli, die<br />

Grafikdesignerin Julia Errens und der<br />

Ideenmanager Simon Hombücher an einem<br />

Innovations- und Identitätsschub<br />

für ein regionales Softwareunternehmen<br />

(die VEDA GmbH aus Alsdorf ).<br />

Das Büro wird gestellt und die Teilnehmer<br />

erhalten eine kleine monatliche Aufwandsentschädigung.<br />

Derzeit befinden sich die „Creative<br />

Driver“ in der Konzeptphase, Ende Juni<br />

soll die Arbeit in eine Präsentation münden<br />

– Wunschziel: der Auftrag zur Umsetzung<br />

des Konzepts im Unternehmen,<br />

dann gegen Honorar versteht sich.<br />

Geleitet wird das Projekt von Johannes<br />

Tomm, Berater beim Gründerzentrum<br />

Kulturwirtschaft: „Das Team bestimmt<br />

im Verlauf der Konzeptphase selbst,<br />

welche Know How-Bausteine ihm<br />

fehlen. Das können Techniken der Dokumentation<br />

sein, das kann Marketing<br />

oder Design-Thinking sein.“<br />

„Creative Drive“ ist insofern unique,<br />

weil die Teilnehmer sich ihren eigenen<br />

Markt erst schaffen. Johannes Tomm<br />

sieht die Nische für die Kreativen dort, wo<br />

sie sich flexibel in Teams zusammenschließen,<br />

ihre unterschiedlichen Disziplinen<br />

quasi in den Ring werfen und dann<br />

die Aufgaben ihrer Kunden durch einen<br />

unverbrauchten Blick auf das Thema lösen.<br />

Tomm: „Wir wissen aus der Wirtschaft,<br />

dass gerade kleinere Unternehmen<br />

mit den Standard-Lösungen von<br />

großen Agenturen nicht weiter kommen.“<br />

Die Bewerbungsphase für die zweite<br />

Projektrunde von „Creative Drive“<br />

beginnt im Juni. /// lb<br />

8<br />

creativedriveaachen.wordpress.com<br />

creative-drive.eu<br />

<strong>Klenkes</strong> Mai <strong>2011</strong><br />

initiative<br />

Wo sind die Aachener Quellen?<br />

Seit Anfang April rückt ein 50 Quadratmeter großes Graffiti eine Aachener Quelle<br />

wieder ins Bewusstsein<br />

Aachen ist berühmt für sein Thermalwasser und viele<br />

heiße Quellen. Unzählige Kurgäste suchten Aachen in den<br />

vergangenen Jahrhunderten auf, um sich vom Aachener<br />

Wasser heilen zu lassen. Die Liste der Berühmtheiten ist<br />

lang. Doch im Stadtbild tauchen die Quellen, die die Römer<br />

und Kaiser Karl veranlasst haben, Aachen entstehen zu<br />

lassen, nirgendwo auf.<br />

Unter dem Motto „Zurück zu den Quellen“ hat es sich<br />

eine Projektgruppe der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen<br />

Die Gaffitikünstler der FH Design bei der Arbeit<br />

zur Aufgabe gemacht, das Thema Aachener Thermalwasserquellen<br />

wieder mehr ins Bewusstsein der Bewohner<br />

und Besucher zu rücken.<br />

„Im Rahmen einer Thermalwasserroute soll bald über<br />

die heißen Quellen informiert werden. Und wo immer es<br />

möglich ist, sollen bisher verborgene Quellenpunkte wieder<br />

sichtbar und erlebbar gemacht werden“, erklärt Gisela<br />

Warmke von der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen.<br />

Bereits seit fast drei Jahren arbeitet sie mit ihrem Team an<br />

dem Projekt.<br />

Im April <strong>2011</strong> wurde dann ein erster „künstlerischer Eingriff“<br />

unternommen. Ein 50qm grosses Graffiti am Parkplatz<br />

Mefferdatisstrasse/Ecke Büchelparkhaus weist auf<br />

die Quelle „Grosser Monarch“ hin, die ungesehen und<br />

ungenutzt unter einem rostigen Kanaldeckel vor sich hindümpelt<br />

...<br />

Zusammen mit der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen<br />

hat Prof. Dr. Wolfgang Becker die Gaffitikünstler Multi<br />

Task Kingz (MTK), Studierende der FH Design, beauftragt<br />

auf den würdelosen Zustand der Jahrtausende alten Bodendenkmäler<br />

hinzuweisen.<br />

Multi Task Kingz, das sind Fetzo alias Bernard Neuhann,<br />

Hook alias Christopher Wöltjen und Super alias Peer<br />

Schliepenkoetter.<br />

Dieses Projekt soll nicht das letzte seiner Art sein.<br />

Weitere Interventionen sollen folgen. Auf der Hompage<br />

kann man sich über weitere Wasserprojekte informieren.<br />

Zudem werden dort Vorschläge von Künstlern gesammelt,<br />

die sich für Manifestationen um die Quellen im öffentlichen<br />

Raum und in Ausstellungen einsetzten. /// kw<br />

wasserkunst.ac

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!