Entwicklungsverzögerte Heimkinder? - BSCW
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Theoretische Überlegungen und Fragestellungen – Kinderheim 16<br />
tiertes Menschenbild, bei dem das Kind und seine Eltern als eigenständige Persönlichkeiten<br />
angesehen werden. Es bietet dem Kind Geborgenheit, Schutz und Raum, um sich wohl zu<br />
fühlen. Zudem kann das Kind lustvolle Aktivitäten, emotionaler Austausch sowie Verlust- und<br />
Angstverarbeitung in einem geordneten Alltag erfahren. Des Weiteren werden die Kinder im<br />
guten Umgang miteinander und in der Selbstverantwortung unterstützt. Kongruenz, Wertschätzung<br />
und Respekt prägen die Arbeit mit den Kindern (vgl. Monikaheim, 2009e).<br />
Das Monikaheim nimmt Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von sieben Jahren auf, die<br />
vorübergehend oder längere Zeit nicht bei ihren Eltern leben können. Das Angebot des Monikaheims<br />
umfasst eine Kriseninterventionsgruppe, zwei Wohngruppen für Kinder sowie begleitetes<br />
Wohnen für Mutter und Kind (vgl. Monikaheim, 2009a).<br />
Die Kriseninterventionsgruppe bietet sechs bis sieben Kindern, die sich in einer akuten Notlage<br />
befinden und körperlicher und/oder seelischer Gefährdung ausgesetzt sind, Schutz.<br />
Während mehrerer Tage oder bis zu drei Monaten soll das Kind durch die Distanz zum vorhergehenden<br />
Umfeld sowie durch ein förderliches Angebot Unterstützung und Geborgenheit<br />
erfahren. In der Zusammenarbeit mit den Behörden werden die aktuelle Situation des Kindes<br />
und dessen Umfeld abgeklärt. Zudem wird entschieden, ob eine Rückführung in die Familie<br />
oder eine Fremdbetreuung für das Kind sinnvoll ist (vgl. Monikaheim, 2009d).<br />
Zwei Wohngruppen bieten je acht Kleinkindern, die aus sozial schwierigen Familienverhältnissen<br />
stammen, eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. Die Kinder werden in dieser Zeit in<br />
ihrer Entwicklung sowie in ihrer Eigenentfaltung adäquat unterstützt. Zudem werden sie hinsichtlich<br />
ihren Fähigkeiten gefördert und bekommen die Chance, in einem möglichst familiären<br />
Rahmen Zuverlässigkeit und Konstanz zu erfahren (vgl. Monikaheim, 2009f).<br />
Das begleitete Wohnen bietet vier alleinerziehenden Müttern, die sich in einer Krisensituation<br />
befinden, die Chance, für drei bis zwölf Monaten im Monikaheim zu wohnen und Unterstützung<br />
zu erlangen. Die Frauen und Kinder erfahren Schutz und Erholung in dieser Zeit. Der<br />
Aufenthalt soll der Neuorientierung dienen, mit dem Ziel, die bestehende Lebenssituation<br />
neu zu regeln und die weitere Zukunft zu gestalten (vgl. Monikaheim, 2009b).