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Stellungnahme - Landesbüro der Naturschutzverbände NRW

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<strong>Landesbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Naturschutzverbände</strong> <strong>NRW</strong> - 22 -<br />

SO/HAM95-5.91ST<br />

Diese Kritik wird noch dadurch verstärkt, da geeignete Gehölze mit starkem Baumholz<br />

und zum Teil hohem Totholzanteil im Landschaftspflegerischen Begleitplan<br />

dokumentiert werden (siehe Unterlage 12.0, Seite 34 ff., Biotoptypen Nr. 1, 3, 14, 15,<br />

16, 19). Sollten in diesen Waldbereichen Eremiten vorkommen, ist nicht<br />

auszuschließen, dass die Trennwirkung <strong>der</strong> Trasse zur Verinselung <strong>der</strong> Vorkommen<br />

führt (Behin<strong>der</strong>ung und Unterbindung des Schwärmfluges) und die<br />

Vorkommensbereiche durch weitere Stickstoffbelastungen geschädigt werden.<br />

4.2 Systematische Unterschätzung des Bestandes europäischer Vogelarten<br />

Wie bereits bemerkt, haben die methodischen Unzulänglichkeiten <strong>der</strong> avifaunistischen<br />

Erfassungen eine deutliche Unterschätzung <strong>der</strong> im Untersuchungsgebiet<br />

anzutreffenden Vogelbestände zur Folge. Mit Blick auf die Angaben <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong><br />

erfassten Vogelarten (siehe Unterlage 12, Anlage 1b, Seite 11 ff.) erscheint <strong>der</strong> Hinweis<br />

angebracht, dass die nachfolgend genannten Arten – soweit nichts an<strong>der</strong>es vermerkt ist<br />

– mindestens mehr als doppelt so häufig im dem rund 8 km² umfassenden<br />

Untersuchungsgebiet vorkamen (2003) bzw. vorkommen, als dies in <strong>der</strong> Unterlage<br />

angegeben ist. Bei 37 von 71 kartierten Brutvogelarten werden von den Gutachtern<br />

überhaupt keine quantitativen Angaben gemacht. Außerdem werden in <strong>der</strong> folgenden<br />

Tabelle 12 Vogelarten aufgeführt, die im besagten Untersuchungsraum als Brutvogel<br />

nachgewiesen sind, in den vorgelegten Unterlagen aber nicht o<strong>der</strong> nur als<br />

Nahrungsgast o<strong>der</strong> Durchzügler erwähnt wurden. Die in <strong>der</strong> Tabelle enthaltenen<br />

Angaben und Schätzungen beruhen auf Erfassungen des ehrenamtlichen<br />

Naturschutzes; einbezogen wurden zudem die Erkenntnisse, die im Rahmen des <strong>NRW</strong><br />

Modellvorhabens „Extensivierte Ackerstreifen im Kreis Soest“ und des im Auftrag des<br />

Landes <strong>NRW</strong> durchgeführten Weihenschutzprogramms gewonnen werden konnten<br />

sowie an<strong>der</strong>weitige Gutachten (z.B. Stelzig 1997). Im Folgenden steht „keine Angabe“<br />

für fehlende quantitative Brutpaarangaben <strong>der</strong> Gutachter in ihrer Ergebnistabelle und<br />

Unterschätzung steht für mehr als doppelt so hoch geschätzte Brutbestände. Von den<br />

häufigeren Vogelarten ohne Rote Liste-Status, <strong>der</strong>en Brutbestände von den Gutachtern<br />

nicht quantifiziert wurden, ist in <strong>der</strong> folgenden Tabelle nur ein Teil <strong>der</strong> Arten aufgeführt.<br />

Tabelle 1: Vogelarten im räumlichen Umfeld <strong>der</strong> A 445<br />

Vogelart Bemerkung<br />

Amsel keine Angabe, mindestens 50 Brutpaare (fachkundige Schätzung)<br />

Bachstelze starke Unterschätzung des Bestandes<br />

Baumfalke mindestens 2 Brutpaare im nördlichen Teil des UG<br />

Bluthänfling Unterschätzung des Bestandes<br />

Buntspecht keine Angabe, mindestens 15 Brutpaare<br />

Eisvogel mindestens ein weiteres Brutpaar an <strong>der</strong> Seseke westlich Kump<br />

Feldlerche ca. 15 Brutpaare angegeben, wahrscheinlich mehr als dreifach höherer<br />

Bestand; allein im Bereich zwischen Hilbeck und Pentling rund 10 Brutpaare<br />

im Ackerstreifenprogramm<br />

Feldschwirl Unterschätzung des Bestandes; allein am Strangbach mindestens 2 Reviere<br />

Feldsperling mindestens fünffach höherer Bestand<br />

Fitis Unterschätzung des Bestandes<br />

Gelbspötter Unterschätzung des Bestandes<br />

Goldammer Unterschätzung des Bestandes<br />

Grauschnäpper keine Angabe, mindestens 10 Brutpaare (fachkundige Schätzung)<br />

Habicht im 2 km-Korridor wahrscheinlich 3 Brutpaare

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