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Werkstofftechnik Maschinenbau

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Die Nacharbeit eines gehärteten Werkstücks ist mit<br />

hohen Kosten verbunden, da ein mar ten siti sches<br />

Ge füge in der Regel nur noch durch Schleifen bear -<br />

beitet wer den kann. Eine wirt schaftli che Fertigung<br />

verlangt daher ein verzugsarmes Härten. Dies kann<br />

auf un terschiedli che Weise erreicht werden:<br />

1. Verwendung von legierten Stählen in Verbindung<br />

mit milden Abschreckmitteln (Kapi tel 6.4.4.6).<br />

2. Richtiges Eintauchen des Werkstücks sowie rich -<br />

tiges Bewegen in der Abschreckflüssigkeit. Auf die -<br />

se Weise kann eine rasche Ablösung der Dampf -<br />

blasen auf der Werkstück ober fläche er reicht<br />

wer den (Bild 1, Seite 237). Anhaf tende Dampf bla -<br />

sen wirken wär me däm mend und ver hindern dadurch<br />

eine gleich mä ßige Abküh lung. Für das richtige<br />

Eintau chen in die Ab schreckflüs sigkeit gelten<br />

die folgenden Regeln (Bild 2):<br />

� Stabförmige Bauteile in Längsrichtung eintau -<br />

chen,<br />

� Werkstücke mit dem größten Quer schnitt vor<br />

aus eintauchen,<br />

� Werkstücke mit Grundbohrungen müs sen mit<br />

der Öffnung nach oben einge taucht wer den,<br />

damit die Dampfblasen entweichen können,<br />

� flache Werkstücke werden mit der schmalen<br />

Seite voraus eingetaucht.<br />

Bild 1: Entstehung von Härterissen<br />

6 Eisenwerkstoffe<br />

3. Wahl eines geeigneten Härteverfahrens:<br />

Beim normalen Härten (auch als konti nu ierli ches<br />

Härten, einfa ches Härten oder direk tes Härten<br />

be zeichnet) wird das Werkstück aus der Ab -<br />

schreck temperatur kon tinuier lich ab ge kühlt (Bild<br />

3a). Da bei können ins be son dere bei ho hen Ab -<br />

kühl ge schwindigkeiten durch einen un voll stän -<br />

digen Tempe ra tur aus gleich zwi schen Rand und<br />

Bild 2: Richtiges Eintauchen beim Abschrecken<br />

Kern des Werk stücks Wärme span nungen und<br />

damit Verfor mungen oder gar Risse (Härte risse)<br />

auf treten. Mit die sem Verfahren sollen da her nur geo metrisch ein fa che Werkstücke gehär tet werden<br />

bzw. es muss auf le gierte Stähle zu rückge grif fen wer den, da bei diesen Stählen die not wendige Ab -<br />

kühlge schwin digkeit zur Martensitbildung niedri ger ist.<br />

Bild 3: Temperatur-Zeit-Verlauf unterschiedlicher Härteverfahren

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