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Download als PDF - Grüne Fraktion im Stadtrat Saarbrücken

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UMWELT & VERKEHR<br />

FOTO: GRÜNE SAAR<br />

12<br />

Keine Privatisierung des Saarbrücker Nahverkehrs-Systems durch „Salami-Taktik“<br />

<strong>Saarbrücken</strong> braucht ein<br />

effi zientes ÖPNV-Angebot!<br />

„Wir brauchen eine<br />

Grundsatzdebatte, um<br />

den umweltfreundlichen<br />

Verkehrsträger<br />

weiterzuentwickeln.<br />

GUIDO VOGEL<br />

VERKEHRSPOLITISCHER SPRECHER<br />

Damit das Schlagwort der liebens-<br />

und lebenswerten Stadt <strong>Saarbrücken</strong><br />

nicht nur eine unerfüllte<br />

Hoffnung bleibt, muss insbesondere<br />

die städtische Verkehrspolitik dafür<br />

Sorge tragen, dass das öffentliche<br />

Nahverkehrssystem nicht nur<br />

verwaltet, sondern auch gezielt<br />

ausgebaut und opt<strong>im</strong>iert wird.<br />

Besonders die Stadtwerke tragen<br />

hier neben dem Rat der Stadt eine<br />

besondere Verantwortung.<br />

Für ein gleichberechtigtes Nebeneinander<br />

der verschiedenen Verkehrsträger<br />

Wir sind davon überzeugt, dass nur ein<br />

gut entwickeltes und ständig an den<br />

Bedürfnissen der BürgerInnen ausgerichtetes<br />

Nahverkehrssystem dafür sorgen<br />

kann, dass insbesondere die Saarbrücker<br />

Innenstadt nicht nur <strong>als</strong> Einkaufs- und<br />

Gewerbestandort wahrgenommen wird,<br />

sondern zunehmend auch <strong>als</strong> Wohnstadt<br />

ihre Bedeutung (zurück)erhält.<br />

Wir sind uns bewusst, dass die Forderung<br />

nach einem hochwertigen ÖPNV in<br />

Zeiten knapper Kassen nicht <strong>im</strong>mer leicht<br />

umzusetzen ist, wir glauben aber auch,<br />

grün: konkret. 2 / 2005<br />

dass die Politik gerade deshalb durch<br />

klare Vorgaben knappe Ressourcen<br />

bündeln und zielgerichtet für eine Stärkung<br />

der umweltfreundlichen Verkehrsträger<br />

einsetzen muss. Dies heißt konkret<br />

übersetzt auf die Saarbrücker Verhältnisse:<br />

Zur Querfi nanzierung der Verkehrs-<br />

durch die Energieversorgungsbetriebe<br />

<strong>im</strong> Geschäftsbereich der Stadtwerke<br />

gibt es solange keine Alternative,<br />

wie kein anderes tragfähiges öff entliches<br />

Finanzierungskonzept gefunden ist.<br />

Ein attraktives Nahverkehrssystem wird<br />

<strong>im</strong>mer ein Verlustgeschäft bleiben, welches<br />

durch andere rentablere Geschäftsbereiche<br />

ausgeglichen werden muss.<br />

Dies um so mehr, <strong>als</strong> dass der Europäische<br />

Gerichthof grundsätzlich nichts<br />

gegen diese „Inhausgeschäfte“ hat.<br />

Alle Bestrebungen, den schwarze<br />

Zahlen schreibendenEnergieversorgungsbereich<br />

von einem<br />

attraktiven, aber<br />

defi zitären Nahverkehrabzukoppeln,erteilen<br />

wir eine<br />

klare Absage.<br />

Ein nicht öff entlich<br />

fi nanzierter<br />

ÖPNV kann in<br />

der Konsequenz<br />

nur die attraktiven Linien bedienen und<br />

zieht sich damit aus der (Stadt-)Fläche<br />

zurück. Unter diesem grundsätzlichen<br />

Gesichtspunkt sind auch alle Entscheidungen<br />

zu betrachten, die momentan<br />

in den Stadtwerken zum Thema ÖPNV<br />

gefasst werden.<br />

BürgerInnenbeteiligung bei der<br />

Liniennetzopt<strong>im</strong>ierung<br />

Seit Mitte des Jahres liegt den <strong>Fraktion</strong>en<br />

<strong>im</strong> <strong>Stadtrat</strong> ein Liniennetzopt<strong>im</strong>ierungskonzept<br />

für das Stadtbussystem vor. Das<br />

von der Karlsruher Firma Planung Transport<br />

Verkehr (PTV) vorgestellte Konzept<br />

macht Vorschläge, wie die vorhandenen<br />

Potenziale des Busliniensystems in <strong>Saarbrücken</strong><br />

besser genutzt werden können.<br />

Insgesamt sollen durch die angestrebten<br />

Maßnahmen ca. 1,5 Mio. Euro eingespart<br />

werden.<br />

Wir verweigern uns nicht grundsätzlich<br />

diesem Ansatz. Jedes System muss auf<br />

Effi zienzsteigerung untersucht werden.<br />

Dass z.B. auch in <strong>Saarbrücken</strong> historisch<br />

gewachsene „Zick-Zack-Buslinien“<br />

„begradigt“ werden müssen, können wir<br />

nachvollziehen und fi ndet unsere Unterstützung.<br />

Dass auf der anderen Seite<br />

aber innovative Ideen wie ein jugendfreundliches<br />

Nachtbussystem aus topografi<br />

schen Gründen abgelehnt wird, ist<br />

für uns nicht nachvollziehbar und steigert<br />

nur bedingt das Vertrauen in die<br />

Kompetenz der Karlsruher Planungsgesellschaft.<br />

Grundsätzlich bemängeln wir, dass bei<br />

der Konzeptentwicklung die BürgerInnenmeinung<br />

zu wenig berücksichtigt<br />

wurde. Maßnahmen wie das „kleinteilige<br />

Bürgerbeteiligungsmodell“ könnten<br />

hier maßgeblich dazu beitragen, dass<br />

der Opt<strong>im</strong>ierungsprozess nicht nur von<br />

den SaarbrückerInnen nachvollzogen<br />

werden kann, sondern auch aktiv mitgetragen<br />

wird.<br />

Insgesamt haben wir aber auch die<br />

Befürchtung, dass die Liniennetzopt<strong>im</strong>ierungsdiskussion<br />

von VertreterInnen<br />

der schwarz-gelben Koalition genutzt<br />

wird, um sich durch eine Art „Salamitaktik“<br />

vom ungeliebten weil defi zitären<br />

ÖPNV-System schrittweise zu verabschieden.<br />

Hier könnten die sich verändernden<br />

europäischen Rahmenbedingungen<br />

zum Anlass genommen werden,<br />

um Lohn- und Sozialdumping durchzusetzen.<br />

Äußerungen in den entsprechenden<br />

Gremien und Räten legen diese Vermutung<br />

nahe. Vorsicht ist <strong>als</strong>o geboten.<br />

Saarbahn – ÖPNV nutzt der<br />

Grenzregion<br />

Nachdem sich die Anzeichen mehren,<br />

dass Völklingen mit der Linie 2 über die<br />

Rotfeldkurve nicht mit der Saarbahn

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