1 x 1 für Verkehrsdetektive - Bundesministerium für Unterricht, Kunst ...
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Walter Zigmund<br />
„Sein Gedächtnis wie ein Notizbuch anfüllen mit Tatsachen, die als abgeschlossen<br />
und erledigt angesehen werden, ist nicht denken. . . . Denken heißt erwägen, welchen<br />
Einfluss die gegenwärtigen Vorgänge auf die in Zukunft möglichen haben können und<br />
haben werden.“ (John DEWEY)<br />
Projekte begleiten unser Leben, ganz gleich, ob in manueller oder geistiger Tätigkeit, ob in Beruf<br />
oder Freizeit. Die Schulpädagogik kennt die Ausdrücke „Projektunterricht“, „projektartiger <strong>Unterricht</strong>“,<br />
„projektorientierter <strong>Unterricht</strong>“ oder einfach „Projekt“ und bezeichnet damit eine Form der<br />
freien, selbstbestimmenden, nicht hierarchisch bestimmten Problembearbeitung aller am Lernprozess<br />
Beteiligten und hat damit auch eine starke gesellschaftspolitische Dimension. Es geht bei dieser<br />
Form des aufgelockerten <strong>Unterricht</strong>s also nicht nur um mehr Spaß an der Schule, sondern auch<br />
um Erziehung zur demokratischen Gesellschaft.<br />
Karl FREY verwendet den Begriff „Projektmethode“ und meint, dass diese über institutionell organisierten<br />
<strong>Unterricht</strong> hinausgeht, etwa in die Erwachsenenbildung, die außerschulische Jugendarbeit<br />
und die berufliche Weiterbildung. Die Projektmethode ist eine Form der lernenden Betätigung, die<br />
bildend wirkt.<br />
Dagmar HÄNSEL formuliert im Rückgriff auf DEWEY das Konzept von Projektunterricht als<br />
besondere <strong>Unterricht</strong>sform, die in der Projektmethode ihren didaktisch konsequentesten Ausdruck<br />
findet (vgl. HÄNSEL 1997, S. 73).<br />
Johannes BASTIAN unternimmt erstmals den Versuch, die mit der Umsetzung von Projektunterricht<br />
einhergehende Veränderung der Lehrerrolle theoretisch zu fassen und daraus die Grundlagen<br />
<strong>für</strong> eine Neubestimmung der Lehrer-Schüler-Interaktion im Projektunterricht zu entwickeln<br />
(vgl. BASTIAN et al. 1997, S. 9).<br />
Die Wurzeln des Projektunterrichts findet man bei John DEWEY (1859–1952). In den 70er Jahren<br />
des vorigen Jahrhunderts wurde die Projektmethode wieder aktualisiert und weiterbearbeitet. BAS-<br />
TIAN und GUDJONS setzen mit ihrem 1990 erschienenen Werk „Das Projektbuch“ und 1997 mit<br />
der „Theorie des Projektunterrichts“ (mit Unterstützung von Jochen SCHNACK und Martin<br />
SPETH) die Dewey’sche Konzeption fort. Karl FREY, der sich in wesentlichen Bereichen von<br />
DEWEY und KILPATRICK unterscheidet, veröffentlichte 1998 die 8. Auflage seines Werkes „Die<br />
Projektmethode“. Ihre Auffassungsunterschiede lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:<br />
1. Die Projektmethode darf sich nicht ausschließlich auf das experimentierende Tun beschränken.<br />
2. Zwischen Denken und Tun darf keine Kluft entstehen.<br />
3. Zwischen Sinn und Zielgerichtetheit muss unterschieden werden (FREY 1998, S. 62 f.).<br />
Projektunterricht kann als Element im Prozess der Öffnung des <strong>Unterricht</strong>s gesehen werden und<br />
geht von dem gemeinsamen Planungsprozess der Lerngruppe aus.<br />
1 × 1 <strong>für</strong> <strong>Verkehrsdetektive</strong> · Theoretischer Teil 9