1041 KB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Verteilung der Länge und des Kopfumfangs der lebend- und totgeborenen Einlinge<br />
mit Fehlbildungen im Vergleich mit einem Normalkollektiv<br />
Betrachtet man den Mittelwert und den Median, kann festgestellt werden, dass sich diese für<br />
das Fehlbildungskollektiv kaum von den Werten des Normalkollektivs unterscheiden. Allerdings<br />
sind die Werte des Fehlbildungskollektivs breiter gestreut. Das bedeutet, dass die Kurven<br />
des Fehlbildungskollektivs in den großen Längenbereichen sowie in den kleinen Längenbereichen<br />
über der Kurve des Normalkollektivs liegt, was analog für den Kopfumfang gilt.<br />
Verteilung der Apgar-Werte im Vergleich mit einem Normalkollektiv<br />
Entsprechend der vorliegenden Literatur (SEHDEV et al. 1997, CHAUHAN et al. 2005, CATLIN et<br />
al. 1986) stellt besonders ein Apgar-Wert ≤ 7 nach 5 Minuten einen Risikofaktor bezüglich der<br />
Morbidität und Mortalität dar. Diesen Wert weisen im Fehlbildungskollektiv 13,7% aller Kinder<br />
auf, im Normalkollektiv dagegen nur 2,3%. Auch zeigt sich nach der bekannten Einteilung der<br />
Apgar-Werte in fünf Klassen (DIEDRICH 2003) nach einer Minute für 16,7% aller Kinder mit<br />
Fehlbildungen eine leichte bis schwere Depression. Dies unterstreicht die Forderung, Schwangere<br />
mit einer pränatal diagnostizierten fetalen Fehlbildung unbedingt einer Geburtsklinik<br />
mit neonatologischer Betreuung zuzuführen. Zudem muss allerdings betont werden, dass die<br />
Apgar-Einteilung zwar immer noch zur Einschätzung des Überlebens bzw. der Mortalität und<br />
Morbidität die beste Methode ist (CASEY et al. 2001, SCHMIDT et al. 1988, Weinberger et al. 2000),<br />
gerade aber bei Frühgeborenen nur eingeschränkten Nutzen erbringt (HEGYI et al. 1998, JEPSON<br />
et al. 1991). Dies gilt besonders für das Fehlbildungskollektiv, in dem 20% der Mädchen und<br />
19 % der Knaben frühgeboren sind.<br />
Verteilung der Na-pH-Werte im Vergleich mit einem Normalkollektiv<br />
Die Kurve der Na-pH-Verteilung folgt der Gauß’schen Normalverteilung mit einer leichten<br />
Tendenz zu den niedrigeren Na-pH-Werten (azidotischer Bereich). Dies kann ein erhöhtes<br />
Risiko der Kinder im Fehlbildungskollektiv für Anpassungsstörungen widerspiegeln, sollte aber<br />
zukünftig mit einer höheren Fallzahl überprüft werden. Für 2,7% der Einlinge des Fehlbildungskollektivs<br />
wurde ein azidotischer Na-pH-Wert, für 3,5% ein alkalischer Na-pH und für 93,73%<br />
ein normwertiger Na-pH festgestellt. Dies mag daran liegen, dass der Nabelschnurarterien-pH<br />
von vielen Faktoren abhängt, die zwar auch mit der kindlichen Morbidität, aber vor allem mit<br />
dem Geburtsvorgang an sich zusammenhängen. So verbessert z.B. allein die vertikale Geburtsposition<br />
der Mutter über eine Steigerung des mütterlichen Herzminuten- und Herzschlagvolumens<br />
(GUPTA u. BRAYSHAW 1989) sowie über die Vergrößerung der mütterlichen Lungenfunktion<br />
(KUNTNER 1991) deutlich die Uterus- und Plazentafunktion. Ebenso wirkt sich eine kürzere<br />
Gesamtgeburtsdauer positiv auf den Nabelschnurarterien-pH aus (WALDENSTRÖM u. Gottvoll<br />
1991, ZIMMERMANN et al. 1993, MARTILLA et al. 1983).<br />
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