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technologische lernumgebung

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Universität Duisburg-Essen<br />

Fachbereich Gesellschaftswissenschaften<br />

Anglistik – Didaktik<br />

Technologiegestütztes Fremdsprachenlernen<br />

Gutachter: Prof. Dr. Bernd Rüschoff<br />

Design und Implementierung von online<br />

Lehr- und Lernangeboten am Beispiel der<br />

Plattform "Linguistics-Online"<br />

Schriftliche Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines<br />

Magister Artium (M. A.)<br />

vorgelegt von:<br />

Martin Mathes<br />

Diplom-Chemiker<br />

Elisabethstraße 72<br />

45139 Essen<br />

Matrikelnummer ES0116321800<br />

August 2005


Inhalt<br />

1 Vorbemerkungen 4<br />

2 Die moderne Wissensgesellschaft 6<br />

3 Technologische Emanzipation der Geisteswissenschaften 9<br />

4 Technologiegestützte Lehr- und Lernprogramme 11<br />

5 Lerntheoretische Grundlagen des Lernens 17<br />

5.1 Behaviorismus 17<br />

5.2 Audiolinguale Methode und programmierte Instruktion 18<br />

5.3 Konstruktivistischer Ansatz 19<br />

6 Interaktive technologiegestützten Lehr- und Lernprogramme 21<br />

6.1 Interaktivität 21<br />

6.2 Neue Technologien 21<br />

6.3 Lehrprogramme 22<br />

6.4 Lernprogramme 23<br />

6.5 Elemente der Lehr- und Lernprogramme 24<br />

7 Die Linguistics-Online Plattform 26<br />

7.1 Die Infrastruktur von Linguistics-Online 29<br />

7.2 Server 29<br />

7.3 Computerräume 29<br />

7.4 Computer zu Hause 30<br />

7.5 Die Software von Linguistics-Online 30<br />

8 Features der online Lehre 32<br />

8.1 Plattformersteller 32<br />

8.2 Modulersteller 32<br />

8.3 Modulintegrator 33<br />

8.4 Die <strong>technologische</strong>n Fähigkeiten der Nutzer 33<br />

8.4.1 Lehrende 33<br />

8.4.2 Lernende 34


8.5 Die affektiven und kognitiven Fähigkeiten der Nutzer 34<br />

8.5.1 Lehrende 34<br />

8.5.2 Lernende 34<br />

9 Vorteile der online Lehre 36<br />

10 Vorteile der online Lehre für die Linguistik 37<br />

11 Probleme der online Lehre 39<br />

12 Die Linguistics-Online Plattform im Überblick 41<br />

12.1 Der Startbildschirm 41<br />

12.2 Kurszugang 42<br />

12.3 Informationen zur Plattform 43<br />

12.4 Überblick über die angebotenen Teilgebiete 44<br />

12.5 Foren für Studierende und Lehrende 46<br />

12.6 Der Linguistics-Online Shop 47<br />

13 Ein Modul aus Linguistics-Online 48<br />

14 Die Zukunft interaktiver Lehr- und Lernprogramme 60<br />

15 Glossar 63<br />

16 Literaturverzeichnis 68<br />

17 Abbildungsverzeichnis 71


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

1 Vorbemerkungen<br />

Als ich in den siebziger Jahren auf eine weiterführende Schule<br />

wechselte, entschied ich mich für ein neusprachlich-<br />

naturwissenschaftliches Gymnasium. Diese Schule war gerade erst<br />

gegründet worden und hatte ein völlig neu errichtetes Gebäude<br />

bezogen. In dem Gebäude waren die modernsten Lehr- und<br />

Lernumgebungen integriert, zwei Sprachlabore, moderne<br />

Arbeitsräume für die Naturwissenschaften mit vollausgestatteten<br />

Schülerarbeitsplätzen, eine Schülerbibliothek und kurze Zeit später<br />

auch semiprofessionelle Videoanlagen.<br />

Die Bilanz meiner Schullaufbahn fällt allerdings ernüchternd aus.<br />

Während die Naturwissenschaftler von den modernen<br />

Einrichtungen rege Gebrauch machen, hatte ich nur eine einzige<br />

Englischlehrerin, die mit uns die Sprachlabore regelmäßig nutzte.<br />

Weder die anderen Englischlehrer noch meine Französisch- oder<br />

Lateinlehrer hatten Verwendung für ein Sprachlabor.<br />

Als ich später als Schülervertreter an Fachkonferenzen teilnahm<br />

stellte sich heraus, dass sich niemand für die aufwendige und teure<br />

Pflege des Medienbestandes auf Kassetten verantwortlich fühlte.<br />

Als Konsequenz waren die Sprachlabore am Anfang der achtziger<br />

Jahre praktisch unbrauchbar und wurden fast überhaupt nicht mehr<br />

genutzt.<br />

Die letzten dreißig Jahre haben einen immensen Fortschritt der<br />

Technologie der Lehr- und Lernprogramme gesehen. Moderne<br />

Personalcomputer, die alle Möglichkeiten einer multimedialen<br />

Lernumgebung bieten sind preiswert wie nie, Anbindungen an<br />

Informations-, Wissens-, Daten- und Interaktionsnetzwerke sind<br />

über jeden Telefonanschluss möglich. Erst langsam beginnen<br />

4


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

technologiegestützte Lehr- und Lernumgebungen für<br />

Geisteswissenschaften von der Ausnahme zur Regel zu werden. Die<br />

Entwicklung, weg von der reinen Hilfsfunktion der Technologie, hin<br />

zur eigenständigen Lernwelt hat gerade erst begonnen.<br />

Als eine Ausgangspunkt dieser Entwicklung hin zu einer neuen<br />

Lehr- und Lernwelt möchte ich das Kooperationsprojekt Linguistics-<br />

Online der Universitäten Duisburg-Essen, Marburg und Wuppertal<br />

als Beispiel für die neuen Methoden in den Geisteswissenschaften<br />

untersuchen.<br />

5


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

2 Die moderne Wissensgesellschaft<br />

Francis Bacons Ausspruch „Wissen ist Macht“, dieses klassische,<br />

schon etwas abgenutzte Schlagwort müsste heute eigentlich heißen<br />

„Der Zugang zu Wissen ist Macht“ und der Zugang zu Wissen liegt<br />

heute im „Cyberspace“. Binnen eines Jahrhunderts hat sich ein<br />

grundlegendes Prinzip der Weltordnung umgekehrt. Noch zu Beginn<br />

des zwanzigsten Jahrhunderts waren Bildung und Zugang zu<br />

Wissen und Wissensressourcen ein Privileg, das sehr ungleich über<br />

die Weltbevölkerung verteilt war. Freier Zugang zu den „heiligen<br />

Hallen“ der Wissenschaft wurde im Allgemeinen nur männlichen<br />

Mitgliedern der oberen Schichten der industrialisierten Staaten<br />

gewährt. Die privilegierte Klasse wachte eifersüchtig drüber, dass<br />

dieses, ihre Herrschaft sichernde Prinzip, möglichst erhalten wurde.<br />

Allein die Kosten einer höheren Schulbildung und eines<br />

Universitätsstudiums verhinderten, dass die Unterschicht freien<br />

Zugang zu Wissen erhielt. Begabten und ambitionierten Mitgliedern<br />

der Unterschicht blieb nur die Möglichkeit sich in autoritären<br />

Strukturen wie dem Militär oder der Kirche mühsam und<br />

systemkonform nach oben zu dienen und dabei eine höhere Bildung<br />

zu erhalten. Als Beispiele seien der Dramatiker Friedrich Schiller<br />

(Streicher: 1974: S. 20f), und der Sozialreformer Adolph Kolping<br />

(Feldmann: 1991: S 21ff) genannt. Frauen war selbst diese<br />

Möglichkeit verwehrt. Erst 1900 wurden im Land Baden und erst<br />

1908 in Preußen Frauen zur Universität zugelassen (Dickmann &<br />

Schöck-Quinteros: 2000: S, 9).<br />

Die Auswirkungen der verschiedenen politischen, sozialen und<br />

<strong>technologische</strong>n Revolutionen des zwanzigsten Jahrhunderts sind<br />

dabei dieses Prinzip völlig aufzulösen. Die so häufig beschworene<br />

6


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Globalisierung hat im Bereich des „Cyberspace“ schon längst<br />

stattgefunden. In seinem Roman „Neuromancer“ kreiert William<br />

Gibson den Begriff des „Cyberspace“ für alle<br />

computergeschaffenen, virtuellen Welten.<br />

"Cyberspace. A consensual hallucination experienced daily<br />

by billions of legitimate operators, in every nation, of children<br />

for displaying mathematical functions. A graphic representation<br />

of data abstracted from the banks of every computer in the<br />

human system. Unthinkable complexity. Lines of light ranged in<br />

the nonspace of the mind, clusters and constellations of data."<br />

(Gibson: 1984: S. 51)<br />

Nationale Grenzen existieren im „Cyberspace“ nicht mehr,<br />

Nationalität, Geschlecht, soziale Schicht und Herkunft sind<br />

Etiketten, die man nutzt, die echt oder falsch sein können, die<br />

keinerlei Bedeutungen mehr haben. Versuche von<br />

„wohlmeinenden“ Regierungen unter Anführung verschiedenster<br />

Argumente - Schutz vor Pornographie, Schutz vor ideologischer<br />

Indoktrination, Schutz vor Gewaltdarstellungen, Schutz vor<br />

religiöser Verwirrung – die Freiheit der weltweit vernetzten<br />

Computersysteme einzuschränken werden durch das vernetzte<br />

System, die anonyme Gemeinschaft aller Nutzer, über kurz oder<br />

lang umgangen, unterlaufen oder durchdrungen. Ganz im<br />

Gegenteil, ein nicht unbeträchtlicher Arbeitsaufwand aller<br />

Regierungen und großer Konzerne wird darauf verwendet, ihre<br />

eigenen Daten vor unerlaubten Zugriffen aus dem „Cyberspace“ zu<br />

schützen.<br />

Das Wissen, das für einen Einzelnen wahrscheinlich schon<br />

seit Jahrhunderten nicht mehr überschaubar ist, selbst wenn<br />

7


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Goethe als der letzte Universalgelehrte gilt, ist heute so stark<br />

angewachsen, das sogar spezielle Wissensbestände auch für<br />

den Spezialisten in ihrer ganzen Breite beherrscht werden<br />

können.<br />

(Rüschoff & Wolf: 1999: S. 16)<br />

Aber durch die weltweite Vernetzung ist heute jeder, der die<br />

richtigen Fragen stellen kann, in der Lage jede beliebige<br />

Information zu erhalten. Denn jede einmal digitalisierte<br />

Information ist permanent im Netz gespeichert, praktisch nichts<br />

geht verloren. Natürlich ist es nicht so, dass jeder Bürger in einem<br />

Staat der sogenannten „Dritten Welt“ über die gleichen<br />

<strong>technologische</strong>n Ressourcen oder eine vergleichbare Ausstattung<br />

mit elektronischen Hilfsmitteln verfügt wie ein Bewohner<br />

Mitteleuropas oder Nordamerikas. Aber mittlerweile gibt es kaum<br />

noch eine Kleinstadt auf dem Globus, die nicht mindestens ein<br />

Internetcafe hat.<br />

Alle diejenigen, die sich eine Stunde Netzzeit leisten können,<br />

bilden mit allen anderen Nutzern des Netzes weltweit den<br />

„Cyberspace“. Ob ein Chatpartner im selben Land sitzt, oder auf<br />

der anderen Seite des Globus macht keinen Unterschied. Ja es gibt<br />

sogar Chats mit den Besatzungen von Raumstationen und<br />

Raumschiffen.<br />

Alle diese Menschen haben ihre eigene Vorstellung davon, was<br />

das „Net“ ist und was es „kann“, diese Vorstellung muss nicht<br />

immer richtig sein, aber das macht nichts, denn genau das findet<br />

man im unbegrenzten „Cyberspace“ schnell heraus: wo seine<br />

Grenzen sind, und wie man sie umgeht.<br />

8


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

3 Technologische Emanzipation der<br />

Geisteswissenschaften<br />

Warum sollen oder müssen sich die Geisteswissenschaften<br />

überhaupt technologisch emanzipieren?<br />

Diese Frage ist sicher berechtigt, für den Bereich der<br />

Geisteswissenschaften, der sich mit modernen Sprachen<br />

beschäftigt gibt es mehrere gute Antworten:<br />

Moderne Technologien stellen unvergleichliche Werkzeuge für die<br />

Forschung bereit.<br />

Moderne Technologien haben Datenbanken ermöglicht, die<br />

interaktiv Informationen bereitstellen.<br />

Moderne Technologien ermöglichen der Lehre neue Dimensionen.<br />

Moderne Technologien stellen interaktive Lernprogramme bereit.<br />

Moderne Technologien ermöglichen weltweite synchrone und<br />

asynchrone Diskussionen mit Kollegen.<br />

9


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Das wichtigste Argument ist jedoch ein ganz anderes:<br />

Die Emanzipation ist notwendig, weil die Geisteswissenschaften<br />

sonst untergehen. Die digitale Revolution, die Digitalisierung aller<br />

Lebensbereiche ist historisch ohne Vorbild. Während die<br />

neolithische Revolution auch heute noch nicht alle Menschen<br />

erfasst hat, gibt es selbst von den Buschmännern der Kalahari, den<br />

Samen Skandinaviens, den Inuit Nordamerikas und den<br />

Indianerstämmen Amazoniens digitalisierte Daten.<br />

Videoaufnahmen ihres Lebens, Audioaufnahmen ihrer Sprache,<br />

interaktive Satellitenkarten mit ihren Siedlungsgebieten und<br />

digitalisierte Sequenzen ihrer DNS.<br />

Die Digitalisierung breitet sich vor allem mit einem wesentlich<br />

schnelleren Tempo aus als alle technologisch-zivilisatorischen<br />

Entwicklungen in der Vergangenheit. Selbst heute, 5000 Jahre nach<br />

der Entwicklung der Schrift, können immer noch nicht alle<br />

Menschen lesen und schreiben, teils weil sie in Gesellschaften leben<br />

die zivilisatorisch (noch) nicht auf dieser Stufe sind, teils weil ihre<br />

Staaten und Gesellschaften nicht bereit sind, dafür Sorge zu<br />

tragen, dass Bildung ermöglicht wird. Von der Erfindung der<br />

Druckerpresse durch Gutenberg (ca. 1450) bis zu einer<br />

ausreichenden Infrastruktur, mit Bibliotheken und weltweiter<br />

Verfügbarkeit eines Buches, hat es fast fünfhundert Jahre gedauert<br />

und die Personen die nicht Lesen können sind von dieser<br />

zivilisatorischen Entwicklung immer noch ausgeschlossen. Von der<br />

digitalen Revolution können sie sich aber nicht ausschließen, sie<br />

wird alle Menschen erfassen, ob sie wollen oder nicht.<br />

10


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

4 Technologiegestützte Lehr- und<br />

Lernprogramme<br />

Was sind überhaupt technologiegestützte Lehr- und<br />

Lernprogramme und wodurch unterscheiden sie sich voneinander?<br />

Lehrprogramme definiere ich in dieser Arbeit als Programme, die<br />

das Ziel verfolgen einer Gruppe von Benutzern einen bestimmten<br />

Wissens- oder Fähigkeitsstand zu vermitteln. Dabei sind diese<br />

Programme meist Teil eines Curriculums z.B. einer Universität. Sie<br />

unterstützen, begleiten oder ersetzen dabei klassische<br />

Lehrmethoden wie Seminare und Vorlesungen.<br />

Lernprogramme definiere ich in dieser Arbeit als Programme die<br />

einen individuellen Lerner beim Erlangen eines Wissens- oder<br />

Fähigkeitsstandes unterstützen oder trainieren. Lernprogramme<br />

stehen oft für sich alleine und bedürfen keiner weiteren Materialien.<br />

Am Beginn der Entwicklung standen mechanische Lehr- und<br />

Lernmaschinen, die noch keine Unterscheidung zwischen Hardware<br />

und Software kannten. Eine erste mechanische<br />

„Buchstabiermaschine“ zur Unterstützung des Lehrers im Unterricht<br />

wurde laut Leutner 1866 von einem Amerikaner namens H. Skinner<br />

zum Patent angemeldet (Leutner: 1992). Elektromechanische<br />

Maschinen zur „Intelligenzprüfung und Informationsvermittlung“<br />

wurden von S. L. Pressey ab 1915 entwickelt (Pressey: 1926,<br />

1927).<br />

Zuerst gab es Lernprogramme/maschinen in der Form von<br />

Ja/Nein Fragen oder Multiple-Choice Maschinen, im Prinzip nicht<br />

mehr als automatisierte Fragen oder Fragebögen. Die Idee der<br />

Lehre mit solchen Systemen erforderte einfach eine<br />

fortschrittlichere Technologie. Eine erste größere Anwendung einer<br />

11


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

<strong>technologische</strong>n Lehrmaschine war wahrscheinlich das<br />

„tactistosope“ ein Film auf dem Objekte, Formen, Worte und<br />

Zahlen kurze Zeit gezeigt wurden. Die Lernenden hatte dann die<br />

Aufgabe das Gesehene aufzuschreiben. Unter anderem wurde diese<br />

Methode während des zweiten Weltkriegs zum Freund-Feind-<br />

Erkennungstraining bei der amerikanischen Navy eingesetzt<br />

(Buckleitner: 1994). Weitere Versuche von<br />

Lehrprogrammen/maschinen waren elektromechanische Geräte, die<br />

einfache Texte, die einen Lerninhalt beinhalteten, auf einen Schirm<br />

projizierten und anschließend eine zugehörige Frage stellten, die<br />

nach einer richtig/falsch Entscheidung entweder zum nächsten<br />

Lerninhalt führte oder zurück zum ersten Text sprang.<br />

Nach 1950 entstanden unter Anlehnung an die behavioristischen<br />

Lerntheorie von Skinner verschiedene Ansätze zum Lernen durch<br />

Konditionierung (Skinner: 1953, 1957; Skinner/Holland: 1961).<br />

Skinner war der erste, der sein Interesse auf das in den<br />

Lehrmaschinen ablaufende Programm richtete (Skinner: 1968). Da<br />

Skinners „operante Konditionierung“ aber auch im gedrucktes<br />

Medium einsetzbar war, wurden solche Lehrprogramme<br />

hauptsächlich in gedruckter Form verbreitet. Die technischen<br />

Möglichkeiten der Zeit erlaubten einfach noch keine wirtschaftliche<br />

Vermarktung und Verbreitung der als Prototypen entwickelten<br />

Lehrmaschinen. Trotzdem sah schon Skinner die Zukunft der<br />

Lehrmaschinen als individuellen Lehrer und interaktiven<br />

Wissensvermittler.<br />

Wie ein guter Privatlehrer besteht die Maschine darauf, dass<br />

der Schüler bevor er weitergeht eine gestellte Aufgabe wirklich<br />

verstanden hat. Vorlesungen, Lehrbücher und ihre<br />

mechanischen Darbietungsformen schreiten andererseits fort,<br />

12


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

ohne die Gewissheit, dass der Schüler alles begriffen hat und<br />

lassen ihn leicht zurückbleiben.<br />

(Skinner: 1965: S. 66f)<br />

Obwohl ab 1970 Computersysteme immer weitere Verbreitung<br />

fanden, blieben technologiegestützte Lehr- und Lernprogramme<br />

eher eine exotische Randerscheinung. Es blieb bei einzelnen<br />

Projekten und Prototypen.<br />

Erst als Anfang der achtziger Jahre Heimcomputer begannen für<br />

jedermann erschwinglich zu werden, kam es auch zu einer<br />

Belebung der Lehr- und Lernprogramm. Da zu Beginn der<br />

Computerisierung die einzelnen Geräte noch unvernetzt waren, gab<br />

es vor allem Programme, die auf den Ideen von Skinner beruhten,<br />

Vokabeltrainer und einfache grammatische Übungen. Mehr war mit<br />

dem <strong>technologische</strong>n Leistungsniveau der Geräte kaum möglich.<br />

Ein weiteres Problem war die Erstellung von Lehr- und<br />

Lernprogrammen. Die höheren Programmiersprachen der<br />

Computer wie Fortran oder Pascal waren eher für<br />

mathematisch/naturwissenschaftliche Aufgaben geeignet. Die<br />

abstrakte Ebene des Maschinencodes und Assemblers war für Laien<br />

noch esoterischer. Einfachere Programmiersprachen wie BASIC<br />

lasteten mit einem Vokabeltrainerprogramm von ca. 2000<br />

einfachen Vokabeln - bei einer Zuordnung eins-zu-eins - einen<br />

Heimcomputer des Jahrgangs 1980 komplett aus. Mehr als die<br />

schon bekannten Multiple-Choice, Ja/Nein oder exakt<br />

einzutippenden Lösungsworte waren kaum möglich.<br />

Dazu kam das Problem der Erstellung solcher Programme in den<br />

damaligen Programmiersprachen, nur professionelle Programmierer<br />

konnten komplexe Lehr-/Lernprogramme mit ausreichender<br />

Funktionalität umsetzen. Linguisten wissen zwar welche Lerninhalte<br />

13


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

sie vermitteln möchten, haben aber selten die<br />

Programmierkenntnisse um diese Lerninhalte in funktionierende<br />

Programme umzusetzen. Kommerzielle Anbieter von<br />

Computerprogrammen hatten kaum Interesse daran, für einen sehr<br />

beschränkten Markt die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Denn<br />

die Verbreitung von Heimcomputern lag zu Beginn der achtziger<br />

Jahre noch bei wenigen Promille der Haushalte. Entsprechend<br />

waren die Lernprogramme der ersten Generation nur holperige und<br />

wenig ansprechende monotone Frage-und-Antwort Routinen.<br />

Developing linguistics software requires two types of<br />

expertise: linguistic and programming. These may be found in<br />

the same person or in two. Many programms have been<br />

developed by linguists cum amateur programmers. The<br />

efficiency and sophistication, however, that a professional<br />

programmer can bring to a project should not be<br />

underestimated.<br />

(Rogers: 1998: S. 80)<br />

Neben der Ergänzung, dass jedes Lehr-/Lernprogramm auch<br />

didaktische Fachkenntnisse benötigt, ist diese Aussage nur zu<br />

bestätigen. Professionelle Programmierer sind in der Lage mit<br />

wenigen Zeilen und Befehlen Effekte zu erzielen, die für Laien und<br />

Amateure an Wunder grenzen.<br />

Die rasante Entwicklung der Computer, hin zu leistungsfähigen,<br />

laienbedienbaren Systemen, die Digitalisierung aller Medien und die<br />

Verknüpfung aller digitalen Komponenten in global zugänglichen<br />

Netzwerken haben erst einen echten Markt geschaffen. Und dieser<br />

Markt ist ein Markt für alle Bereiche des Lebens also auch und<br />

vielleicht besonders auch für Bildung und Ausbildung.<br />

14


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Abbildung 1: Verbreitung der Internetnutzung 1990 - 2002<br />

(Aus: Verbreitung von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien in Deutschland 2002<br />

[modifiziert für s/w Darstellung])<br />

Die Graphik zeigt den rasanten Aufschwung der Nutzung des<br />

Internets, seit seinen Anfängen 1990. Bereits 1989 sieht Last eine<br />

Notwendigkeit der Integration von Computern in die universitäre<br />

Lehre der Sprachwissenschaften, die er mit den Ansprüchen der<br />

Studenten an eine moderne Bildung begründet.<br />

The fact that a growing number of modern language<br />

students are now not only ‚computerate’, in the general sense<br />

of having been exposed to computers in other disciplines, but<br />

using computing equipment in foreign language word<br />

processing, information retrieval from library systems, and so<br />

forth is an additional pressure point. The students themselves<br />

15


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

are increasingly beginning to expect a high profile for the<br />

computers in a go-ahead modern language department, again<br />

at both secondary and tertiary level.<br />

(Last: 1989: S. 9)<br />

Durch die Entwicklung von anwenderorientierten<br />

Betriebssystemen, immer einfacher zu bedienenden Programmen<br />

und der immensen Zunahme sowohl von Computern in<br />

Privathaushalten als auch der Netznutzung durch Privatpersonen<br />

hat sich sicher die Schwellenangst vor Computern abgesenkt.<br />

Andererseits haben die meisten Nutzer heute viel weniger Wissen<br />

über den Computer als ein Nutzer zu Beginn der Computerisierung.<br />

Insofern muss auch das Lernen mit dem Computer erst vermittelt<br />

werden.<br />

16


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

5 Lerntheoretische Grundlagen des<br />

Lernens<br />

Das zwanzigste Jahrhundert ist geprägt von einer beständigen<br />

Veränderung der Methodik und Zielrichtung des Lernens und<br />

besonders des Sprachenlernens. Von den Lehrmethoden zur<br />

Vermittlung der Sprachen Latein und Griechisch, die hauptsächlich<br />

aus dem Pauken der Grammatik, dem Auswendiglernen von<br />

Vokabeln und der Übersetzung von klassischen Texten bestanden,<br />

hin zu interaktiven Kontakten mit der lebendigen Sprache in all<br />

ihren Erscheinungsformen, selbstbestimmtem Lernen und zum<br />

aktiven Einsatz der zu erlernenden Sprache.<br />

5.1 Behaviorismus<br />

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstand die<br />

Denkrichtung des Behaviorismus. Gestützt auf die Experimente von<br />

Pawlow wurden alle Reaktionen auf Reize zurückgeführt. Zu Beginn<br />

konzentrierte sich die Forschung auf äußere physikalische Reize<br />

aber im Laufe der Entwicklung dieser Theorie wurden auch innere<br />

psychologische Reize untersucht und in die Theorie eingebunden.<br />

Die Grundannahmen des Behaviorismus ließen und lassen<br />

sich auf eine einfache Formel bringe: Das Verhalten eines<br />

jeden Organismus, also auch das des Menschen, ist nichts<br />

anderes als seine Reaktion auf bestimmte Umweltreize, mit der<br />

sich der Organismus an die Umwelt anpasst. Verhalten ist das<br />

sichtbare Ergebnis von Reiz-Reaktions-Verbindungen, die der<br />

Organismus – ausgehend von einigen elementaren<br />

angeborenen Reflexen – im Lauf der Zeit »erlernt« hat. Lernen<br />

17


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

ist unter dieser Perspektive also der Aufbau neuer Reiz-<br />

Reaktions-Verbindungen, die zu relativ dauerhaften<br />

Verhaltensänderungen führen.<br />

(Baumgart: 1998: S. 109)<br />

Watson prägte den Begriff des Behaviorismus (Watson:<br />

1924/25) und postuliert eine neue Psychologie des Menschen als<br />

eine exakte und objektive Wissenschaft, in der alle<br />

Verhaltensmuster des Menschen exakt entschlüsselt werden<br />

können und somit auch Werkzeuge zur Steuerung entwickelt<br />

werden können. Alles Wissen und Anwendung von Wissen ist somit<br />

ein angeeignetes, auf bestimmte Reflexe reagierendes System.<br />

Skinner entwickelte das behavioristische System weiter zum<br />

„operanten Konditionieren“ (Skinner: 1938). Dabei geht er davon<br />

aus, dass neben äußeren und inneren Reizen die nachfolgend eine<br />

Reaktion auslösen auch „spontane“ Reaktionen möglich sind, die<br />

keine unmittelbare Ursache erkennen lassen, die aber in gewisser<br />

Weise durch die nachfolgenden Verhaltenskonsequenzen gesteuert<br />

sind (Baumgart: 1998: S. 122). Eine der Kernthesen Skinners<br />

lautet, dass durch die Konsequenz einer Handlung - positives oder<br />

negatives Feedback - die Handlung selber entweder häufiger oder<br />

weniger häufig auftritt.<br />

5.2 Audiolinguale Methode und programmierte<br />

Instruktion<br />

Die Verschmelzung der Ideen der Behavioristen mit der<br />

aufkommenden Computerisierung in den sechziger Jahren des<br />

zwanzigsten Jahrhunderts führte zu ersten „lauffähigen“<br />

Lernprogrammen. Diese bestanden oft aus Lernen durch<br />

Wiederholung und Anwendung des Gelernten an den Beispielen des<br />

18


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Lehrstoffes. Ein Hauptkritikpunkt an der audiolingualen Methode<br />

(ALM) und der programmierten Instruktion (PI) ist die<br />

Wirklichkeitsferne und nichtvorhandene Anwendungsorientiertheit<br />

des Lehrstoffes. Dies zeigte sich besonders beim Sprachenlernen.<br />

Language teachers were discovering that the ALM actually<br />

was not working! People were not learning the communicative<br />

functions of a language.<br />

(Brown: 1980: S. 242)<br />

Eigentlich war diese Methode nicht viel weiter als das<br />

Auswendiglernen von Deklinationsreihen des Lateinischen. Wenn<br />

man Pech hatte war der auslösende Reiz nicht das Wort im realen<br />

Sprachgebrauch, sondern das Wort im Übungskontext, außerhalb<br />

des vorgegebenen Umfelds also bedeutungslos.<br />

5.3 Konstruktivistischer Ansatz<br />

Krashen hat postuliert, dass Kompetenz ganz natürlich aus dem<br />

Kontakt mit ansprechendem, interessierendem, verständlichem und<br />

unverfälschtem realen Material entsteht (Krashen: 1982). Wenn<br />

der Lernende, seine Fähigkeiten und Motivation in den Fokus des<br />

Interesses der Vermittlung tritt, ändern sich Rollen und Aufgaben<br />

des Lernenden und des Lehrenden. Der Lehrende gibt seine<br />

Leitfunktion auf und wird zum Begleiter des Lernenden.<br />

Lernen wird ermöglicht aber nicht erzwungen. Das<br />

Hauptaugenmerk liegt auf der Fähigkeit des Lernenden sich Wissen<br />

und Fähigkeiten, z.B. eine Sprache selber anzueignen. Dazu muss<br />

er sich selber die Lernumgebung konstruieren. Rüschoff und Wolff<br />

beschreiben Lernen als interaktiven, dynamischen Prozess, in dem<br />

dem Lernenden nicht ein fertiges „Wissensprodukt“ vorgesetzt und<br />

19


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

eingetrichtert wird, sondern in dem der Lernende sich sein eigenes<br />

„Wissensprodukt“ erschafft (Rüschoff/Wolff: 1999b).<br />

Der Lehrende gibt Hilfestellungen und versorgt den Lernenden<br />

mit authentischem Material. Und eine verfügbare und einfach<br />

zugängliche Quelle für authentisches Material ist ein Computer mit<br />

Zugang zum weltweiten Internet.<br />

The computer is coming to be regarded as a medium with<br />

significant potential for work with authentic materials. It is<br />

possible to store large databases containing natural language<br />

on computers and to provide students with means of accessing<br />

these more thoroughly and efficiently than is possible with<br />

other media. From a humanistic standpoint, interaction with<br />

the database is non-threatening and is prompted by interest,<br />

curiosity, and need in fulfilment of the urge to ‘expand, extend,<br />

become autonomous, develop, mature’<br />

(Stevens: 1992: S. 15)<br />

Der Computer ist das ideale Medium und der ideale Partner eines<br />

autonom Lernenden in einer solchen Lernsituation. Wo ein<br />

einzelner Lehrer sich in unendliche viele Lehrende aufspalten<br />

müsste, läuft einfach auf allen Computern das gleiche Programm.<br />

Jeder Lernende passt durch seine Aktivität das Programm an sich<br />

selber an. Das Programm wird den Lernprozess zwar steuern, aber<br />

nicht bestimmen.<br />

20


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

6 Interaktive technologiegestützten Lehr-<br />

und Lernprogramme<br />

Erst leistungsfähigere Heimcomputer ermöglichten einen Dialog<br />

zwischen Mensch und Programm. Die Möglichkeiten das<br />

Lernprogramme die individuellen Probleme eines Lernendens<br />

erkennen und im weiteren gezielt an diesen Schwächen arbeiten<br />

setzen eine entsprechend hohe Rechnerleistung und komplexe<br />

Software sowie ausreichende und angemessene Lerninhalte voraus.<br />

6.1 Interaktivität<br />

Als erster Schritt sind wieder die Vokabeltrainer zu nennen, die<br />

automatisch die Vokabeln in verschiedene Kategorien einteilen, je<br />

nachdem wie gut der Lernende sie beherrscht. Aber die neuen<br />

leistungsstarken Computer haben viel mehr Möglichkeiten.<br />

Moderne Lernprogramme stellen anhand der vom Lernenden<br />

erbrachten Leistungen ein individuelles Profil her. Und<br />

Spracheingabe und Analyse ermöglichen ganz neue Formen von<br />

Interaktion zwischen Mensch und Programm.<br />

6.2 Neue Technologien<br />

Erst die Neuen Technologien, ein Sammelbegriff für das<br />

Zusammenspiel von Computertechnologie, digitalisierten Tönen<br />

und Bildern, weltweiter digitaler Kommunikation und praktisch<br />

unbegrenzter Speicherplatz für diese Daten, machen die neuen<br />

Lehr- und Lernprogramme möglich.<br />

Eine Besonderheit der Neuen Technologien liegt nun darin,<br />

dass sie im Gegensatz zu den anderen Informationsträgern alle<br />

21


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Informationen in digitalisierter Form speichern. Während dir<br />

traditionellen Informationsträger alle Informationen in der<br />

jeweiligen perzeptuellen Modalität (als Bild, als Ton, als<br />

graphisches Zeichen) festhalten, setzen die Neuen<br />

Technologien alle Informationen in einen digitalen Kode um,<br />

der bei Bedarf wieder in Bilder, Töne, Videosequenzen<br />

zurückverwandelt werden kann. Ihre Multimedialität ist<br />

natürlich auch aus pädagogischer Sicht von Interesse, weil sie<br />

mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen können, kann erwartet<br />

werden, dass sie lerneffizienter sind als herkömmliche Medien.<br />

(Rüschoff/Wolff: 1999a: S. 52)<br />

Und sie bieten den Programmen auch ganz neue Möglichkeiten,<br />

mehr Realität, oder zumindest Realitätsnähe als bisher. Früher<br />

wurden in Lehrwerken oft künstliche, speziell für das Lehrwerk<br />

konstruierte Beispiele verwandt. Der relativ einfache Zugang zu<br />

realen Beispielen, den die Neuen Technologien ermöglichen, gibt<br />

dem Gelernten einen höheren Wert, da nicht nur ein konstruierter<br />

Wissensbaustein sondern ein echter Fakt die Basis bildet. Dabei ist<br />

es unerheblich, dass diese Fakten oft in eine virtuelle, also nicht-<br />

reale Lernwelt eingebettet sind.<br />

6.3 Lehrprogramme<br />

Die Vorstellung, dass ein Computersystem den Lehrenden<br />

vollkommen ersetzen kann, ist immer noch ein (Alp-)Traum. Eine<br />

Schule oder Universität ohne menschliche Lehrer ist eine<br />

Zukunftsvision und ob diese Vision jemals umgesetzt wird und<br />

überhaupt wünschenswert ist sei dahingestellt.<br />

Die Vermittlung komplexer Lerninhalte unter Zuhilfenahme eines<br />

Computersystems ist aber heute schon machbar und das ist das<br />

Ziel der online Lehre. Dabei übernimmt das System sowohl die<br />

22


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Rolle des Lehrenden, der auf die individuelle Lernleistung eines<br />

Lernenden eingeht, als auch die Rolle des Lehrwerkes, dass die zu<br />

vermittelnden Fakten und Inhalte zur Verfügung stellt. Zusätzlich<br />

beinhaltet es auch alle Übungen und Testaufgaben, mit denen der<br />

Lernende eine Rückmeldung über seine Lernerfolge erhält und mit<br />

denen eine Evaluierung der Lernleistung durchgeführt wird.<br />

Natürlich stellt sich nun die Frage welchen Part in diesem System<br />

der Lehrende noch hat. Die Aufgabe des Lehrenden ändern sich in<br />

diesem System von einem statisch präsentierenden hin zum<br />

interaktiv begleitendem. In der klassischen Lehre ist er<br />

hauptsächlich damit beschäftigt, Wissen aus Lehrbüchern zu<br />

destillieren und kondensieren und diesen Lernstoff häppchenweise<br />

im Seminar zu präsentieren.<br />

Da ein computerunterstütztes Lehrsystem ihn von der Aufgabe<br />

der Basiswissensvermittlung entlastet, kann er sich darauf<br />

konzentrieren, einzelne Studenten zu unterstützen. Durch die<br />

weitgehende Autonomie der Studenten reicht es, wenn der<br />

Lehrende die Rahmendaten vorgibt.<br />

Der Lehrende ist dafür verantwortlich den Studenten die<br />

Anwendung des Basiswissens zu demonstrieren. Im Idealfall<br />

werden also in den Präsenzseminaren einzelne Aspekte des<br />

Lernstoffes vertieft oder Studierenden bei Schwierigkeiten<br />

weitergeholfen.<br />

6.4 Lernprogramme<br />

Lernprogramme stellen einem Lernenden eine System und ein<br />

Lernumfeld zur Verfügung, in dem sich der Lernende selbständig<br />

bewegt. Bei den Lernprogramme in Papierform ist der Lernende<br />

sein eigener Kontrollmechanismus und Mentor. Er erschafft sich<br />

anhand der im Lehrwerk gegebene Anweisungen und<br />

23


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Informationen eine eigene Lernumgebung. Die Entscheidung wann<br />

er eine Lerneinheit anfängt, wie lange er sich damit beschäftigt und<br />

wann er sein Wissen anhand eines Tests evaluiert trifft er selber.<br />

Lernprogramme sowohl solche die in Computern ablaufen als<br />

auch in anderer Form übernehmen vor allem eine steuernde und<br />

evaluierende Funktionen, sie bilden das Programm (Skinner:<br />

1968). Sie stellen dem Lernenden eine – mehr oder weniger<br />

ausgearbeitete und komplexe – Künstliche Intelligenz (KI)<br />

gegenüber. Die KI steuert den Lernprozess indem z.B. weitere<br />

Lerneinheiten nur nach erfolgreicher Absolvierung der vorherigen<br />

Lerneinheit zugänglich sind. Der Ablauf in einem Lernprogramm ist<br />

normalerweise linear und hierarchisch. Die einzelnen Einheiten<br />

bauen aufeinander auf und ein Lerner kann erst dann eine<br />

fortgeschrittenere Lerneinheit bearbeiten wenn er alle vorherigen<br />

erfolgreich abgeschlossen hat. Außerdem stellt die KI die<br />

Lernevaluation zur Verfügung und etwas fortschrittlicheren KIs<br />

passen die Lerninhalte und das Lerntempo dem Lerner an.<br />

Besonders die Evaluation des Lernstoffes kann durch eine KI dem<br />

einzelnen Lernenden angepasst werden.<br />

6.5 Elemente der Lehr- und Lernprogramme<br />

Die immer weiter fortschreitende Vernetzung der Computer hat<br />

auch eine Veränderung der Elemente der Möglichkeiten der<br />

Programme mit sich gebracht. Noch 1998 kommt Rogers zu dem<br />

Schluss, dass zwar Aufgabenstellungen wie Zuordnungsübungen,<br />

Lückentexte und fehlende Endungen sinnvoll in<br />

computerunterstützten Lehrprogrammen umgesetzt werden<br />

können, dass aber Fragestellungen, die zu einer Diskussion führen<br />

oder eine komplexe Antwort erfordern nur schwer oder gar nicht<br />

darstellbar sind. (Rogers: 1998) Diese Beschränkung des<br />

24


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Computers werden durch die Vernetzung aufgehoben. Heute sind<br />

nahezu jedem Studenten die Begriffe Chatroom, Web-Messenger<br />

und e-mail-Forum bekannt.<br />

Mit diesen Werkzeugen lassen sich auch komplexere kooperative<br />

Aufgaben in einer Computer Assisted Instructions (CAI) Umgebung<br />

lösen und vor allem die Lösungen dokumentieren.<br />

25


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

7 Die Linguistics-Online Plattform<br />

Das Projekt Linguistics-Online ist in Zusammenarbeit der<br />

Universitäten Essen (heute Duisburg-Essen), Marburg und<br />

Wuppertal entstanden. Es war als Plattform zur Onlinelehre im<br />

Bereich der Linguistik der englischen Sprache geplant. Im Laufe der<br />

Zeit haben sich unterschiedlichste Kurse in den Rahmen der<br />

Linguistics-Online Plattform eingepasst. Alle haben die gleiche<br />

Grundstruktur und benutzen dieselben Elemente. Alle sind gleich<br />

gestaltet, in einem einheitlichen „corporate design“, dass heißt,<br />

gleicher Bildschirmaufbau, gleiche Farbpalette, gleiche funktionale<br />

Elemente, gleiche Schrifttypen und Schriftgrößen.<br />

Die drei Partner bringen ganz unterschiedliche Elemente in die<br />

gemeinsame Plattform ein. Während die technischen Grundlagen<br />

des Projektes fast ausschließlich in Marburg umgesetzt werden,<br />

lieferte Wuppertal die Evaluation.<br />

Alle drei Partner liefern Module für die gemeinsame Plattform,<br />

hauptsächlich im Bereich allgemeine Linguistik, theoretische<br />

Linguistik und angewandte Linguistik. Aus Essen kommt der Anstoß<br />

die Plattform über die Grenzen der Linguistik hinaus nutzbar zu<br />

machen und die Module „Ireland and the Irish“ und „Introduction to<br />

Literary-Studies“ zu erstellen. Dieses online Lehrangebot richtet<br />

sich an Lehrende an Universitäten und zielt darauf ab,<br />

Grundlagenkurse für alle Bereiche der Anglistischen Linguistik<br />

bereitzustellen. Jeder Kurs präsentiert ein vollwertiges Seminar,<br />

dass durchaus mit einer Präsenzveranstaltung mithalten kann.<br />

Der Aufbau und die Gestaltung der einzelnen Module folgt<br />

bestimmten Grundvorgaben, die Peter Handke auf der Webseite<br />

der Linguistics-Online Plattform vorstellt.<br />

26


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

One of the most important principles of the Virtual<br />

Linguistics Campus is that all e-Learning units must be ready<br />

for on-screen-use. For this reason, the e-Learning environment<br />

(the screens where learning takes place) strictly adhere to the<br />

following principles:<br />

• minimization of textual information<br />

• maximization of non-textual information<br />

• interactivity where possible<br />

• strict adherence to a corporate design<br />

• avoidance of links to external devices<br />

Especially the last point is of great importance. Any link to<br />

the outside world would irritate the learner since the e-<br />

Learning environment of the Campus would have to be left.<br />

Links to external information is thus only presented in specified<br />

link sections.<br />

(Linguistics-Online: research centre, e-Learning technology,<br />

general principles, presentation)<br />

On-Screen-Use ist dabei der wichtigste Aspekt, alles was der<br />

Nutzer, sei es Lernender oder Lehrender, braucht muss die<br />

Plattform ihm per Internet zu Verfügung stellen. Im Idealfall gibt es<br />

dann die „papierlose Lehre“ in Anlehnung an das „papierlose Büro“.<br />

Die Reduzierung der textlichen Information soll dabei einhergehen<br />

mit dem Einsatz von Multimedia-Anwendungen. Die Aufweitung der<br />

medialen Bandbreite, vom „nur Lesen“ zum „Lesen, Hören, Sehen<br />

und – im Idealfall auch – Anfassen“, aktiviert mehr Bereiche beim<br />

Lernenden und wird dadurch auch höhere Lernerfolge haben.<br />

Alle Module haben ein einheitliches Erscheinungsbild und alle<br />

Module haben dieselben Ablaufschemata. Der Lernende kann sich<br />

so in jedem Modul „zu Hause“ fühlen, wenn er einmal die<br />

27


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

grundlegenden Strukturen erfasst hat. Alle Module sind<br />

untereinander „querverknüpfbar“, eine Datenbank stellt<br />

Definitionen der wichtigsten Begriffe und Schlagwörter bereit, eine<br />

bibliographische Datenbank listet alle Quellen auf.<br />

Da alle Module die gleichen Grundstrukturen besitzen sind sie<br />

einfach miteinander zu verknüpfen, gleiche Bedienungselemente<br />

und Strukturen ermöglichen den Nutzern einen einfachen und<br />

unbeschwerten Zugang zu neuen Inhalten. Die online Struktur<br />

erlaubt den einzelnen Modulen auf gemeinsame Datenbanken<br />

zuzugreifen.<br />

Das gesamte System ist in englischer Sprache gehalten. Das hat<br />

einerseits den Sinn die Lernenden konsequent in der Zielsprache zu<br />

halten, andererseits wird dadurch eine internationale<br />

Anwendbarkeit erreicht. Die Form eines netzbasierten<br />

Rahmenwerkes, in dem die Kurse modular integriert sind erlaubt<br />

eine hohe Flexibilität und einfache Pflege jedes einzelnen Kurses.<br />

Jeder Kurs ist in eine Reihe von Untereinheiten gegliedert, die<br />

jeweils einen Wissensbaustein darstellen, die Anzahl der Einheiten<br />

pro Kurs entspricht in etwa den Wochen eines Vorlesungsturnus<br />

mit einer Anzahl zusätzlicher und alternativer Einheiten. Neue<br />

Kurse können schnell integriert werden, aktuelle Änderungen an<br />

bestehenden Kursen sind innerhalb kürzester Zeit möglich.<br />

Jeder Lehrende kann aus den Untereinheiten eines Kurses die für<br />

seine Ansprüche und Zielsetzung passenden auswählen und so ein<br />

individuelles Seminar zusammenstellen, das sowohl den<br />

Ansprüchen einer soliden Basiswissensvermittlung als auch einer<br />

den jeweiligen Gegebenheiten angepassten Spezialisierung<br />

Rechnung trägt.<br />

28


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

7.1 Die Infrastruktur von Linguistics-Online<br />

7.2 Server<br />

Eine komplexe Struktur wie die Linguistiks-Online Plattform<br />

benötigt einen ausreichend großen und schnellen Server. Da sich<br />

im Laufe der Zeit immer größere Dateien wie Video- und<br />

Audiobeispiele, Animationen und interaktive Graphiken als wichtige<br />

Elemente der einzelnen Module durchgesetzt haben, braucht der<br />

Server eine genügend breite Auslegung um auch einer hohen<br />

Anzahl von gleichzeitigen Zugriffen auf diese Dateien zu<br />

bewältigen.<br />

Die Einbindung von interaktiven Arbeitsblättern verlangt eine<br />

Serververwaltung, die den Lehrenden die Rückmeldungen der<br />

Kursteilnehmer automatisch zustellt und ein Profil bereitstellt, das<br />

alle vom Teilnehmer im Kurs eingereichten Arbeitsblätter sammelt.<br />

7.3 Computerräume<br />

Als ein wichtiges Element der Linguistics-Online Plattform haben<br />

sich in Essen die Computerräume auf dem Campus erwiesen.<br />

Studierende können in diesen Räumen die Linguistics-Online<br />

Module bearbeiten auch wenn sie selber über keinen vernetzten<br />

Computer verfügen oder ihr Heimcomputer nicht über die nötige<br />

Leistungsfähigkeit oder Netzanbindung verfügt um die großen<br />

Dateien der Plattform zu verarbeiten.<br />

Manchmal sind es aber auch Gruppenaufgaben, für die sich die<br />

Computerinseln des Selbstlernzentrums der Anglistik besonders<br />

anbieten. Die gleichzeitige Arbeit an vernetzten Computern, bei der<br />

die Teilnehmer sich gegenseitig unterstützen und helfen ist<br />

29


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

besonders für diejenigen hilfreich, die noch Berührungsängste<br />

gegenüber Computern und online Lehre haben.<br />

Als weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der aktiven tutoriellen<br />

Begleitung, gerade innerhalb der ersten Wochen, jedes online<br />

Seminars zu nennen. Neben der gegenseitigen Hilfe der<br />

Studierenden ist im Computerraum immer ein Tutor anwesend, der<br />

mit der Plattform vertraut ist.<br />

7.4 Computer zu Hause<br />

Neben einem schnellen Computer, der mit einem aktuellen<br />

Betriebssystem, Hardware und Programmen zur Wiedergabe von<br />

Multimediadateien ausgerüstet ist, braucht jeder Nutzer eine<br />

möglichst schnelle Internetverbindung zum Server. Aktuell ist die<br />

ADSL-Technologie ein dafür geeignetes System. Bei ISDN oder<br />

Modem Nutzung treten mittlerweile klare Schwächen beim Laden<br />

von Multimediadateien aus dem Web auf. Video- oder Audiodateien<br />

können oft nicht mit genügend hoher Geschwindigkeit bereitgestellt<br />

werden.<br />

7.5 Die Software von Linguistics-Online<br />

Die Lösung des Problems, dass Linguisten keine Programmierer<br />

und Programmierer keine Linguisten sind, besteht bei Linguistics-<br />

Online daraus, bestehende Programme oder Funktionen von<br />

Programmen zu nutzen und mit den gewünschten Inhalten zu<br />

verschmelzen.<br />

Die Software der Plattform nutzt die heute allenthalben<br />

verfügbaren Möglichkeiten der Internetbrowser. Der Nutzer<br />

navigiert durch die Module mit denselben Werkzeugen und<br />

Befehlen, die auch sonst im Netz genutzt werden. Die Fähigkeiten<br />

und Möglichkeiten der modernen Browser sich selber zu pflegen<br />

30


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

und selbstständig zu aktualisieren verlangen vom Nutzer in den<br />

meisten Fällen nur einen einzigen „Klick“ zur Bestätigung. Sobald<br />

moderne Internetbrowser in der online Plattform eine neue oder<br />

aktualisierte Anwendung entdeckt, suchten sie selbst nach einer<br />

entsprechenden zusätzlichen Software die sie automatisch ins<br />

Betriebssystem einbinden.<br />

Die einzelnen Module sind alle nach demselben Muster erstellt,<br />

jedes Modul basiert im Prinzip auf html-Seiten der einfachen und<br />

weltweit akzeptierten Standardprogrammiersprache des Webs. Je<br />

nach Wunsch und Interesse kann auf diese simple<br />

Programmstruktur eine Palette von komplexen Anwendungen<br />

aufgesetzt werden.<br />

Weder der Lernende noch der Lehrende braucht sich also um die<br />

Pflege des Systems zu kümmern, auf jeden Fall nicht mehr als<br />

mittlerweile notwendig ist um sich vor Viren, Würmern, Spyware<br />

und Trojanern zu schützen. Da Linguistics-Online kein eigens<br />

Programm ist, braucht ein Nutzer auch nichts zusätzlich auf dem<br />

Computer zu installieren.<br />

31


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

8 Features der online Lehre<br />

Die besondere Form der online Lehre und des online Lernens<br />

verlangt von Lehrenden und Lernenden bestimmte Fähigkeiten und<br />

Verhaltensweisen. Einerseits ist die Struktur der Plattform<br />

vorgegeben, daher müssen alle Lerninhalte dieser Struktur<br />

angepasst werden. Andererseits ist das System offen für neue<br />

<strong>technologische</strong> Möglichkeiten, solange es als offenes, wachsendes<br />

und sich weiterentwickelndes Medium behandelt wird. Bisher hat es<br />

mehrere großangelegte Überarbeitungen der gesamten Plattform<br />

und eine ständige Integration neuer Funktionen und Möglichkeiten<br />

gegeben.<br />

8.1 Plattformersteller<br />

Da die Linguistics-Online Plattform auf einigen wenigen<br />

Prämissen beruht, ist der Personalaufwand zur Erstellung<br />

überschaubar. Da simple html-Seiten den Kern jeden Moduls<br />

bilden, ist die Hauptaufgabe der Plattformersteller die<br />

Bereitstellung der Modulrahmen, die Einbindung komplexerer<br />

Funktionen wie Audio- und Videodateien, die Bereitstellung von<br />

Hilfsfunktionen wie Chatrooms und Messageboards und<br />

Werkzeugen wie Stichwortdatenbanken, interaktiven Bibliographien<br />

und biographischen Informationen.<br />

8.2 Modulersteller<br />

Modulersteller brauchen selber kaum mehr Computerkenntnisse<br />

als zur Bedienung eines normalen Textverarbeitungsprogramms<br />

notwendig sind. Sie könne sich auf die Auswahl von Inhalten<br />

konzentrieren, sich passende Visualisierungen, Audiobeispiele und<br />

32


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

interaktive Elemente ausdenken. Sie sind auch für den didaktischen<br />

Aufbau jeder Einheit verantwortlich.<br />

8.3 Modulintegrator<br />

Der Modulintegrator passt die vom Modulersteller gelieferten<br />

Inhalte in die Rahmenstruktur der Plattform ein. Er sucht oder<br />

erstellt die notwendigen oder gewünschten Visualisierungen,<br />

Audiobeispielen und interaktiven Elemente. Er muss genug von der<br />

Hard- und Software des Systems verstehen um funktionierende<br />

Module zu erzeugen und er muss genug von den Inhalten und dem<br />

didaktischen Aufbau des Moduls haben um dem Lehrenden und<br />

Lernenden eine benutzbare Plattform zur Verfügung zu stellen. Er<br />

muss mit allen anderen Beteiligten in engem Kontakt stehen und<br />

Problemlösungen finden.<br />

8.4 Die <strong>technologische</strong>n Fähigkeiten der Nutzer<br />

8.4.1 Lehrende<br />

Der einzelne Lehrende ruft aus dem Bestand des Systems die<br />

Lektionen oder Einheiten ab, die er für seine Lehre verwenden<br />

möchte. Um das volle Potential nutzen zu können braucht er nichts<br />

weiter als Zugang zum Netz um die von den Lernenden auf der<br />

Plattform erbrachten Leistungen abzufragen. Je nach Unit sind<br />

solche Leistungen komplette, selbst evaluierende Fragebögen,<br />

kurze Texte oder komplette interaktive Diskussionen der Lernenden<br />

untereinander oder mit dem Lehrenden.<br />

Die Struktur der Lerneinheiten ist zwar prinzipiell hierarchisch,<br />

aber durch die freie Navigierbarkeit ist auch eine freie Anordnung<br />

der Einheiten innerhalb eines Moduls möglich. Der Lehrende wählt<br />

aus, welche Einheiten in welcher Reihenfolge den Kurs bilden. Die<br />

Steuerung des Zeitverlaufes des Kurses erfolgt durch<br />

33


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Abgabetermine der Arbeitsblätter und Freischalten der jeweiligen<br />

Module.<br />

8.4.2 Lernende<br />

Der Computer ist ein normaler Haushaltsgegenstand geworden,<br />

so selbstverständlich wie eine Glühbirne oder ein Radio. Außer der<br />

Bereitschaft sich im Dialog mit einem Computerprogramm Wissen<br />

anzueignen braucht ein Lerner keine speziellen Kenntnisse.<br />

Solange Begriffe wie „Maus“, „Aktives Fenster“, „Scroll-Down“,<br />

„Drop-down“ und „Anklicken“ keine Schwierigkeiten darstellen,<br />

sollte die Benutzung keine Schwierigkeiten bereiten.<br />

8.5 Die affektiven und kognitiven Fähigkeiten der<br />

Nutzer<br />

8.5.1 Lehrende<br />

Im Gegensatz zu einem Seminar in dem ein Lehrender sich ein<br />

oder zwei Standardwerke des entsprechenden Fachgebietes als<br />

Grundlage des Seminars heraussucht und aus diesen ein<br />

Seminarprogramm zusammenstellt gibt es bei der Linguistics-<br />

Online Plattform kein gedrucktes Lehrwerk. Im Idealfall hat der<br />

Lehrende selbst das komplette Modul durchgearbeitet und hat das<br />

Modul aus Lernerperspektive erlebt.<br />

8.5.2 Lernende<br />

Auch hier ist erst mal das Problem zu überwinden, dass es kein<br />

gedrucktes Lehrwerk gibt. Lernende sind derart daran gewöhnt,<br />

dass sie einen Stapel bedruckten Papiers als Referenz zur<br />

Verfügung haben, dass die Vorstellung kein „reales“ Material zu<br />

haben sie gerade zu Anfang oft verunsichert. Dies ist eine große<br />

Umstellung von der gewohnten Lerntradition.<br />

34


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Problematisch wird dieses aber erst nach Ende des Kurses. Für<br />

den Fall das der Lernende noch einmal auf die im Kurs erarbeiteten<br />

Grundlagen zurückgreifen möchte, z.B. zur Prüfungsvorbereitung,<br />

muss er immer noch eine Zugangsmöglichkeit zu den Modulen<br />

haben und eigentlich auch die Möglichkeit seine erstellten<br />

Materialien, die Arbeitsblätter und Diskussionen des jeweiligen<br />

Kurses einzusehen. Diese Möglichkeit besteht zur Zeit noch nicht.<br />

Die selbsterstellten Dateien kann ein Lerner natürlich lokal auf<br />

seinem eigene PC speichern, aber die Verläufe von Diskussionen<br />

sind nicht dokumentiert und somit für den einzelnen Lerner nicht<br />

permanent zugänglich.<br />

35


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

9 Vorteile der online Lehre<br />

Die Problematik überfüllter Grundlagen- und Pflichtseminare wird<br />

durch die Möglichkeiten des Netzwerks entschärft. Der Lehrende ist<br />

nicht damit belastet den zugrundeliegenden Stoff während der<br />

Seminarzeit an die Studenten zu vermitteln, sondern die Lernenden<br />

erwerben diese Wissen in eigener Regie und bei freier<br />

Zeiteinteilung. Anstelle von hundert oder mehr Studenten, die sich<br />

in einem Seminarraum quetschen und den Ausführungen eines<br />

Dozenten lauschen und wegen der Masse der Studenten kaum<br />

aktiv am Seminar teilnehmen können, ermöglicht die Linguistics-<br />

Online Plattform synchrone und asynchrone Kommunikation<br />

zwischen Lehrenden und Lernenden. Messageboards und<br />

Chatrooms ermöglichen auch eine gezielte und fordernde<br />

Interaktion. Jeder Student kann sein Lerntempo und seine<br />

Lernintensität selber bestimmen, relativ unabhängig vom<br />

Lerntempo der anderen Studenten. Trotzdem sichern die den<br />

einzelnen Lerneinheiten zugeordneten Arbeitsblätter und andere<br />

Feedback-Optionen eine begleitende Kontrolle des Lernerfolges<br />

aller Lernenden. Neben diesen Arbeitsblättern werden in<br />

bestimmten Modulen auch Aufgaben aus der gerade bearbeiteten<br />

Lerneinheiten eingestreut, die hauptsächlich der Selbstkontrolle der<br />

Studierenden dienen.<br />

36


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

10 Vorteile der online Lehre für die<br />

Linguistik<br />

Die moderne Linguistik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten<br />

und hat Überschneidungen mit so unterschiedlichen<br />

Wissenschaften wie Informatik oder Physiologie. Eine online<br />

Plattform schafft die Möglichkeit Kurse zu den einzelnen<br />

Teilgebieten anzubieten und bei Bedarf Module aus einem Kurs<br />

auch anderen Kursen zugänglich zu machen. Jeder Kurs kann somit<br />

die Basisfakten eines Teilgebietes vermitteln und gleichzeitig die<br />

Anwendung dieses Basiswissens in anderen Teilbereichen<br />

demonstrieren.<br />

Die immer mehr fortschreitende Globalisierung führt zu einer<br />

immer schnelleren Entwicklung von Sprache und eine immer weiter<br />

fortschreitende Wissenschaft führt gleichzeitig zu einer immer<br />

weiter ins Detail gehenden Faktensammlung. Der Versuch eines<br />

einzelnen mit der Entwicklung der Sprache Schritt zuhalten und<br />

gleichzeitig den Überblick über alle Fakten zu behalten ist mühsam,<br />

wenn nicht gar von vornherein zum Scheitern verurteilt, besonders<br />

wenn man die Entwicklung der englischen Sprache betrachtet, die<br />

in mehr Staaten der Erde offizielle oder inoffizielle Landessprache<br />

ist als jede andere.<br />

Eine mit einem Internetkursangebot verbundene mögliche<br />

Zentralisierung und Standardisierung eines Lerninhaltes ist sicher<br />

kein Fortschritt an sich, aber ein System, das wie Linguistics-Online<br />

offen für neue Module und Anwender ist, das eine Grundplattform<br />

anbietet auf der verschiedenste Module koexistieren, ist sicher ein<br />

brauchbares Werkzeug. Es kann sowohl die Studierenden als auch<br />

die Lehrenden von überfüllten, monotonen Seminaren und<br />

37


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

trockenem Wiederholen des im Seminarskript oder Lehrbuch<br />

niedergeschriebenen Stoffes entlasten.<br />

„Die Weiterentwicklung von Lehrmaschinen, Lehrcomputern,<br />

Unterrichtsmaschinen, wie immer man sie auch bezeichnet,<br />

zielt darauf ab, pädagogisch tiefergehende Maßnahmen zu<br />

verwenden als aus Hörsälen und Klassenzimmern bekannt.“<br />

(Lehner: 1990: S. 21)<br />

Die immer größeren Datenmengen, die im Internet verfügbar<br />

sind und die immer höhere Geschwindigkeit mit der diese<br />

Datenmengen abrufbar sind, ermöglicht immer komplexere<br />

Anwendungen. Gerade in einer Wissenschaft, die sich mit allen<br />

Aspekten der Sprache beschäftigt sind die Möglichkeiten Audio-<br />

und Video-Dateien als Lernmittel einzusetzen besonders wichtig.<br />

Eine mit Sound unterlegte, interaktive Animation kann Aspekte<br />

z.B. der Phonetik besser vermitteln als drei Seiten Text.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

11 Probleme der online Lehre<br />

Ohne Tutor fühlen sich die Studierenden gerade zu Beginn eines<br />

Kurses alleingelassen. Obwohl die Kurse so selbsterklärend wie<br />

möglich gestaltet sind, gilt es eine gewisse Hemmschwelle<br />

abzubauen, vor allem bei Studierenden, die noch keine Erfahrung<br />

mit interaktiven Programmen haben. Viele Studenten haben zwar<br />

Computererfahrung, aber meist im Freizeitbereich und als<br />

Unterhaltungsgerät. Als Lehr-/Lernmaschine ist der Computer für<br />

sie auf einmal ein ganz anderes Gerät. Die Freiheit der autonomen<br />

Gestaltung des Lerntempos und der Lernintensität birgt auch die<br />

Gefahr der Unterschätzung des notwendigen Arbeitsaufwandes<br />

oder der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten im Erwerb von<br />

neuem Wissen.<br />

Die Lehrenden müssen eine neue Gewichtung ihrer Funktion<br />

vornehmen; während sie in „normalen“ Seminaren hauptsächlich<br />

dafür zuständig sind Inhalte vorzubereiten, diese dann zu<br />

präsentieren und eventuell anschließend eine Diskussion oder<br />

Vertiefung dieser Lerninhalte zu moderieren, so ist der dritte<br />

Aspekt bei der Linguistics-Online Plattform wesentlich wichtiger, da<br />

die ersten beiden Aspekte ja hauptsächlich schon durch die<br />

Zusammenstellung des Moduls erledigt werden.<br />

Bei gedruckten Lehrwerken begnügen sich die Verlage,<br />

Lehrenden und auch Lernenden in stillschweigender Einmütigkeit,<br />

alle paar Jahre eine aktualisierte Fassung aufzulegen. Eine online<br />

Plattform bietet die Möglichkeit ständig aktualisiert zu werden,<br />

ohne dass die immensen Kosten einer Neuauflage in Buchform<br />

anfallen. Neben der ständig möglichen und nötigen Integration<br />

neuer Erkenntnisse und neuer multimedialer Elemente ist es vor<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

allem die dynamische Entwicklung des Internets selber, die solche<br />

Aktualisierungen praktisch kontinuierlich nötig machen. Verweise<br />

auf Webseiten außerhalb der eigenen Plattform müssen ständig<br />

überprüft werden, die „Halbwertszeit“ - also die Zeit die eine<br />

Webseite tatsächlich unter derselben Adresse zu finden ist – liegt<br />

im Internet mittlerweile bei cirka sechs Monaten.<br />

Da alle Kurse, Module und Untereinheiten miteinander<br />

kombinierbar sein sollen, muss bei Aktualisierungen einzelner<br />

Untereinheiten darauf geachtet werden, dass auch alle auf diese<br />

Untereinheit verweisenden Verknüpfungen aktualisiert werden.<br />

Neue Inhalte in einem Modul beeinflussen also unter Umständen<br />

eine größere Anzahl anderer Module, die auf genau diesen Aspekt<br />

verweisen. Nichts ist peinlicher als bei einem Link auf eine eigene<br />

Datenquelle eine lakonische „error 404“ oder ähnliche Meldung zu<br />

erhalten, die anzeigt, dass die gewünschte Datei nicht (mehr)<br />

vorhanden ist.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

12 Die Linguistics-Online Plattform im<br />

Überblick<br />

12.1 Der Startbildschirm<br />

Neben den Kursangeboten und Kontaktadressen für die Seite<br />

sind von hier aus auch weitere Funktionen der Plattform<br />

zugänglich. Wichtig sind die Interaktionsmöglichkeiten, die für die<br />

Nutzer eine virtuelle Lernumgebung schaffen.<br />

41


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

12.2 Kurszugang<br />

Ein einfaches drop-down Menü listet alle aktiven Kurse auf.<br />

Dadurch können die angemeldeten Nutzer so schnell wie möglich<br />

zum jeweiligen Kurs springen.<br />

42


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

12.3 Informationen zur Plattform<br />

Ein Nutzer, der eine Frage hat landet erst einmal hier.<br />

Aufgeschlüsselt nach Studenten, Lehrenden und Mitarbeitern<br />

werden auf dieser Seite verschiedene Informationsportale geöffnet.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

12.4 Überblick über die angebotenen Teilgebiete<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Hier kann ein Nutzer die Kurse aufgeschlüsselt nach<br />

Fachgebieten auswählen. Diese Seite richtet sich an Studierende<br />

die als externe Teilnehmer ab einem Seminar teilnehmen wollen<br />

und besonders an Lehrende die sich einen Überblick über das<br />

gesamte Angebot verschaffen wollen.<br />

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12.5 Foren für Studierende und Lehrende<br />

Unter anderem sind hier Chat und Messageboard Zugang, eine<br />

Gelegenheit für Erfahrungsaustausch, gegenseitige Hilfe oder<br />

einfach nur Kontakte zu knüpfen.<br />

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12.6 Der Linguistics-Online Shop<br />

Da Linguistics-Online als kommerzielles Angebot konzipiert ist,<br />

ist die Vermarktung ein wichtiger Aspekt, der Kunde, sei es<br />

Lehrender oder Lernender, soll so unkompliziert wie möglich einen<br />

Kurs wählen können.<br />

Die zukünftige Vermarktung als BA Studium ist hier schon<br />

vorweggenommen.<br />

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13 Ein Modul aus Linguistics-Online<br />

Die einzelnen Seiten sind hier in der „normalen“ Reihenfolge<br />

angeordnet. Nach dieser Startseite soll ein Lerner das Modul<br />

durcharbeiten und anschließend seine Erkenntnisse und<br />

Bemerkungen im „Learner Diary“, einem elektronischen Tagebuch,<br />

festhalten.<br />

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Ein wichtiges Element für den Nutzer ist die auf jeder Seite zu<br />

findende Werkzeugleiste, die Hilfsmittel (Aufruf eines<br />

Druckauftrages der dargestellten Seite und allgemeine Hilfe) und<br />

Querverweise (Glossar, Bibliographie, Datenbanken zu Sprachen<br />

und Linguisten) zur Verfügung stellt.<br />

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Die virtuelle Session<br />

Von hier aus kann ein Lerner entweder der vorgegebene<br />

Reihenfolge des Moduls folgen oder durch anklicken der Links zu<br />

beliebigen Seiten des Moduls springen. Dem Lerner steht völlig frei<br />

in welcher Reihenfolge er arbeitet. Von jedem Unterpunkt kann er<br />

wieder hierher zurück.<br />

In der Titelleiste des Browserfensters steht immer der Name des<br />

Moduls, hier „Development of EFL-Methodology“ = Entwicklung des<br />

Unterrichts des Englischen als Fremdsprache.<br />

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Eine Lerner kann versuchen eigene Antworten auf diese Fragen<br />

zu finden und seine Antworten dann mit dem im Modul<br />

vorgestellten Material zu vergleichen oder er kann durch Anklicken<br />

der Links hinter den Fragen sofort auf die entsprechende Seite<br />

dieses Moduls springen, auf der die entsprechenden Informationen<br />

zu der Frage zu finden sind.<br />

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Der Lernende kann frei entscheiden, wie er die einzelnen Teile<br />

des Moduls abarbeitet. Dabei ist für den Lernerfolg nur der<br />

Lernende selber verantwortlich, wenn er meint genug über einen<br />

Aspekt zu wissen kann er zum nächsten Punkt springen.<br />

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Durch die gestaffelte Anordnung der Links zu den einzelnen Seiten<br />

des Moduls im Navigationsfenster an der linken Seite bekommt der<br />

Lernende eine Orientierungshilfe, in welchem Teil und auf welcher<br />

Ebene im Modul er sich befindet.<br />

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Der Lernende ist wieder auf der ersten Ebene des Moduls<br />

angekommen, von hier aus kann er nun die zweite Hälfte des<br />

Moduls erkunden. Durch den Pfeil im Navigationsrahmen wird dies<br />

dem Nutzer deutlich gemacht.<br />

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Die Funktionalität einer<br />

Internetseite lässt sich nur schwer<br />

in einem statischen Medium<br />

abbilden. Trotzdem wird deutlich,<br />

wie intensiv die Wissensvermittlung<br />

von der dynamische Struktur<br />

profitieren kann.<br />

Jeder der Unterpunkte öffnet<br />

beim anklicken ein neues Fenster<br />

mit der entsprechenden<br />

Information.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Die Verwendung der gleichen<br />

Symbole und Layouts für die<br />

Informationen gibt dem<br />

Lernenden das Gefühl sich auf<br />

vertrautem Terrain zu bewegen.<br />

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Die schon vertrauten Symbole<br />

werden ergänzt. Der Lernende<br />

wird dadurch auf bestimmte<br />

Aspekte hingewiesen.<br />

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Das letzte Element des Moduls.<br />

Der Lernende kann nun<br />

entscheiden sich einzelne Aspekte<br />

noch einmal anzuschauen, oder<br />

zum Evaluationsteil zu gehen.<br />

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Hier erfolgt die Evaluation, der Lerner schickt seine Eindrücke an<br />

den Lehrenden. Jeder Lernende erhält eine individuelle<br />

Rückmeldung auf seine Lernerfahrung.<br />

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14 Die Zukunft interaktiver Lehr- und<br />

Lernprogramme<br />

Bei dem Linguistics-Online Projekt sind die einzelnen Module von<br />

Teams erstellt und mit entsprechender Software netztauglich<br />

gemacht worden. Die gewünschten Animationen, Bilder, Grafik-,<br />

Audio- und Videodateien wurden eingebunden und das ganze in<br />

eine Server gespeist. Von der Idee eines Seminarmoduls bis zur<br />

Fertigstellung brauchte das Team in Essen etwa ein bis zwei<br />

Wochen. Dabei arbeiteten drei bis vier Personen an dem Modul.<br />

Mit intuitiv arbeitenden Programmen, die die Rohversion<br />

selbständig aufbereiten ließe sich diese Arbeit von einer Person an<br />

einem Tag erledigen. Aber ein solcher Fortschritt in den Mann-<br />

Programmier-Stunden wäre nur eine rein quantitative und keine<br />

qualitative Veränderung.<br />

Ein echter Fortschritt wäre ein Programm, das einem Nutzer ein<br />

Modul zusammenstellt, ohne das dieses erst mühselig von einem<br />

Team erstellt werden muss. Solch ein Modul würde nur virtuell<br />

existieren, spezifisch zugeschnitten auf die Vorbildung, den<br />

Lerntyp, das Zeitfenster und den gewünschten Lerninhalt.<br />

Prinzipiell wäre eine solche autonome, virtuelle Lehr-/Lernplattform<br />

schon heute möglich - geschlossene Systeme dieser Art sind schon<br />

heute als Lehr/-Lernprogramme zu kaufen - es brauchte nur eine<br />

Verknüpfung von einer automatisierten Testroutine mit genügend<br />

vielen Testinstanzen mit einer Auswertungsmaske, die aufgrund<br />

der Testergebnisse und Wünsche des Lerners Module in der Art der<br />

Linguistics-Online Plattform bereitstellt und anschließend erneut<br />

einen Test anbietet. Aber was sich in der Theorie recht simple<br />

ansieht, ist in der Praxis ein ungeheurer Programmier- und<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Ressourcenaufwand, genau wie heutige Programme müsste das<br />

System ständig gepflegt werden. Somit wäre gegenüber den<br />

heutigen Systemen nur wenig gewonnen. Um ein echter Fortschritt<br />

zu gegenüber heutigen Programmen zu sein, müssten die Module<br />

auch ständig neu und zeitnah erstellt werden, und das wäre ohne<br />

(Künstliche)-Steuerungsintelligenz nicht möglich.<br />

Die KI-Forschung der Informatiker wird seit Jahren, fast schon<br />

Jahrzehnten, mit der Erwartung konfrontiert denkende, frei<br />

assoziierende, selbstadaptive Systeme zu schaffen. Solche<br />

Systeme könnten eine ganz neue Art von Lehr- und<br />

Lernprogrammen ermöglichen. Bisher hat diese Forschung aber<br />

noch keine KI hervorgebracht, die diesen Ansprüchen genügt.<br />

Abbildung 2: Adaptive Lehrsysteme<br />

(aus: Adaptive Lehrsysteme 1992)<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Daher bleibt der Teil in der Graphik, der die Implementierung<br />

von KI als Steuerungs- und Kontrollsystem in Lehrsystemen<br />

verspricht immer noch ein Traum; zwar sind immer komplexere<br />

computerbasierte Lehr- und Lernprogramme möglich, aber alle<br />

(Alp)Träume durch KI-Maschinen menschliche Lehrer und Dozenten<br />

überflüssig zu machen sind (noch) verfrüht.<br />

Durch immer genaueres Verständnis unseres eigenen Gehirns<br />

und der Vorgänge darin sind zwar immer genauere Simulationen<br />

und Analysen der Vorgänge beim Denken möglich, aber vom<br />

endgültigen Verständnis wie Denken funktioniert ist die<br />

Wissenschaft noch weit entfernt.<br />

Trotzdem sind die Fortschritte der Informatik und der<br />

Computertechnik nicht ohne Einfluss auf Lehr- und<br />

Lernprogramme. Durch die Vernetzung können sich Programme<br />

selbständig aktualisieren oder laufen komplett auf einem Server im<br />

Netz. Die Leistungsfähigkeit und Datendichte der Vernetzung<br />

ermöglicht es, dass alle Vorgänge im Programm oder im Netz<br />

derartig schnell ablaufen, dass der Nutzer am PC gar nicht<br />

bemerkt, dass sein Computer auf eine externe Daten- oder<br />

Programmquelle zugreift. Für spezielle Fragen und Daten kann ein<br />

Lernprogramm durchaus auch selbsttätig auf eine andere<br />

Datenquelle außerhalb von sich selber, also zum Beispiel auf eine<br />

online verfügbare Bibliographie/Bibliothek, zugreifen.<br />

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15 Glossar<br />

(Netz)-Zugang Verknüpfungsmöglichkeit eines Computers mit<br />

anderen Ressourcen wie Servern oder Netzwerken<br />

Administrator Jemand der Ressourcen eines Computers oder<br />

Betriebssystem<br />

englisch Operating<br />

System, kurz OS)<br />

Netzwerkes verwaltet, steuert oder pflegt.<br />

Grundlegende Programmierung eines Computers.<br />

Stellt die Parameter und Ressourcen für andere<br />

Programme bereit. Verbreitetestes Betriebssystem ist<br />

Windows in verschiedenen Varianten. Andere sind z.B.<br />

LINUX-Varianten und – für Macs – Mac-OS.<br />

Binärcode Zahlensystem zur Basis Zwei, grundlegendes<br />

Zahlensystem von Computern.<br />

Browser Programm mit dem sich html-Seiten im Internet<br />

öffnen lassen. Bekannte Browser sind: Internet<br />

Explorer, Netscape, Opera, Mozilla<br />

Chatroom Eine Webseite bei der alle Besucher miteinander und<br />

durcheinander reden (tippen) können. Jeder Besucher<br />

der Seite kennzeichnet sich durch einen Spitznamen<br />

(einen sogenannten „nick“ vom englischen nickname).<br />

Alle Teilnehmer senden und lesen Nachrichten<br />

innerhalb eines Programmfensters. Im allgemeinen<br />

sind alle Nachrichten für alle sichtbar.<br />

Sonderfunktionen ermöglichen es aber Nachrichten<br />

nur an ausgewählte Teilnehmer zu senden.<br />

Computer Unter den Oberbegriff Computer fallen heute eine<br />

Unzahl unterschiedlicher Geräte, unter anderen:<br />

Computer zu Hause und in Büros, lokal vernetzte<br />

Computer, weltweit vernetzte Computer, kabellos<br />

vernetzte Computer, Laptops, Palmtops, moderne<br />

Mobiltelefone, Navigationssysteme, Notebooks,<br />

digitale Fernseher<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Daten Alles was sich im Binärcode aus Nullen und Einsen<br />

darstellen lässt.<br />

Digitalisierung Umwandlung von Texten, Bildern, Tönen, Messwerten<br />

in digitale Form.<br />

download Dateien von anderen Computern oder aus dem Net<br />

laden.<br />

e-mail-Forum Die einzelnen Personen senden e-Mails an eine<br />

zentrale Plattform, die von allen gelesen werden kann.<br />

Antworten werden unter Bezug auf die ursprüngliche<br />

Nachricht verfasst und unter dieser eingeordnet.<br />

Fortran Programmiersprache, der Name setz sich aus<br />

FORmular TRANslation zusammen, Entwickler J. W.<br />

Backus (1957).<br />

Frame Frame (engl.) = Rahmen. Eine besondere Eigenschaft<br />

von Internetseiten. Dabei wird die Seite in mehrere<br />

Rahmen unterteilt. Jeder Rahmen kann danach<br />

individuell weitere Internetseiten aufrufen. Meist wird<br />

ein Rahmen als Navigationshilfe genutzt, dieser<br />

Rahmen bleibt also immer gleich oder ändert sich nur<br />

in sofern, als dass dem Nutzer eine angezeigt wird,<br />

wo er sich gerade auf der Internetseite befindet.<br />

Halbwertszeit In Anlehnung an radioaktive Zerfallsprozesse; die Zeit<br />

die eine Internetseite existiert.<br />

Handheld hand (engl.) = Hand, held (engl.) = gehalten. [Mit/In]<br />

einer Hand zu haltene Computer, Synonym mit<br />

Palmtop.<br />

Hardware Alles was man beim Computer tatsächlich anfassen<br />

kann. Gehäuse, Bildschirm, Tastatur, Maus,<br />

Speichermedien, Lautsprecher<br />

html hyper-text-markup-language: eine einfache<br />

standardisierte Programmiersprache für das Internet.<br />

Die Sprache html und damit auch das Web wurden<br />

1990 von Tim Berners-Lee entwickelt.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Internet<br />

(kurz Netz oder Net)<br />

Weltweiter Verbund von Computern. Die Idee des<br />

Internets stammt aus der Zeit des Kalten Krieges als<br />

das amerikanische Militär eine Möglichkeit suchte,<br />

Computernetzwerke aufrecht zu erhalten, auch wenn<br />

einzelne Computer ausfallen sollten.<br />

LAN Local Area Network: Netzwerk, das spezielle<br />

Datenleitungen benutzt. Alle Computer sind mit einem<br />

zentralen Server verbunden.<br />

Laptop lap (engl.) = Schoss, top = oben, drauf; wörtlich „auf<br />

dem Schoss“. Transportabler Computer, mit einem<br />

eingebautem Flachbildschirm als Display. Mittlerweile<br />

sind Laptops nahezu genauso leistungsfähig wie<br />

normale PCs.<br />

Link link (engl.) = Verknüpfung, Kettenglied. Verknüpfung<br />

Macintosch<br />

kurz Mac<br />

auf einer html-Seite zu einer weiteren Datei.<br />

Eine bestimmte Bauart von Computer, wird<br />

ausschließlich von der Firma Apple hergestellt.<br />

Modem Modulator/Demodulator: Gerät um über analoge<br />

Telefonleitungen digitale Daten zu übermitteln. Wird<br />

langsam durch schnellere Methoden abgelöst.<br />

Multimedia Zusammenfassung aller Arten von Mediendateien;<br />

Audiodateien, Videodateien und Textdateien.<br />

Notebook notebook (engl.) = Notizbuch. Mittlerweile synonym<br />

mit Laptop<br />

Nutzer oder User Jemand der eine Computer benutzt, ohne sich mit den<br />

internen Prozessen zu befassen.<br />

Palmtop palm (engl.) = Handteller, top (engl.) = oben, drauf.<br />

Kleine Computer die bequem in der Hand zu halten<br />

sind. Früher nicht mehr als Taschenrechner mit<br />

Notizblockfunktion, mittlerweile leistungsstarke, echte<br />

Computer.<br />

Pascal Programmiersprache die von ihrem Entwickler, dem<br />

Schweizer N. Wirth, zu Ehren des Mathematikers<br />

Blaise Pascal benannt worden (1972).<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

PC Personal Computer: Eine bestimmte Bauart von<br />

Computer. Unzählige Produzenten, noch mehr<br />

Varianten.<br />

Programmierer Jemand der die Software gestaltet und erzeugt.<br />

Server Leistungsfähiger Computer der für andere Computer<br />

Ressourcen bereithält und bereitstellt. Das kann<br />

Speicherplatz, Software, andere Dateien oder<br />

Verbindungen zu weiteren Computern und Geräten<br />

sein.<br />

Software Programme und andere Dateien, die sich im Computer<br />

oder im weltweiten Netz tummeln.<br />

Spyware Unerwünschtes Programm, dass Daten über die<br />

Aktivitäten des Computernutzers sammelt und<br />

unbemerkt weiterleitet.<br />

Trojaner Als harmloses oder nützliches Programm getarnter<br />

Virus.<br />

upload Dateien ins an andere Computer oder ins Net senden.<br />

Vernetzung Verbindung zwischen Computern die zum Austausch<br />

von Daten dient.<br />

Virtuell Bezeichnet alle Vorgänge oder Gegenstände die nur<br />

als digitale Datei existieren.<br />

Virus Unerwünschtes „bösartiges“ Programm, dass sich auf<br />

Computern einnistet und sich durch Netzwerke<br />

verbreiten kann. Computerviren können störende aber<br />

harmlose Effekte haben oder den Computer oder<br />

ganze Netzwerke lahm legen und zerstören.<br />

web web (engl.) = Spinnennetz. Eine bestimmte Art von<br />

Verbindung von Computern übers Internet. Sehr<br />

unkomplizierte Struktur und einfache<br />

Programmiersprache.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Web Messenger Internet Kommunikationsprogramm: Hierbei werden<br />

von einem Sender an einen oder mehrere Empfänger<br />

Nachrichten versandt. Der Sender wählt aus, wer die<br />

Nachrichten einsehen kann. Eine Antwort kann<br />

wiederum nur an einige oder an mehrere Teilnehmer<br />

gesendet werden.<br />

WLAN Wireless Local Area Network: Netzwerk, bei dem die<br />

Daten per Funk vom Computer zum Server gesandt<br />

werden. WLAN wird oft mit Notebook oder Laptop<br />

genutzt.<br />

Wurm Besondere Art von Computervirus. Nutzt e-mail<br />

Programme oder auch eigene mail-Routinen um sich<br />

auszubreiten.<br />

www World Wide Web: Kennung für Seiten im Web.<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

16 Literaturverzeichnis<br />

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Skinner, B. F. (1965): Lehrmaschinen. In Correll W. (Hrsg.):<br />

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Skinner, B. F./Holland, J. G. (1961): The analysis of behavior: a program<br />

for self-instruction. New York<br />

Streicher, A. (1974): Schiller Biographie. Mannheim: B. I.<br />

Wissenschaftsverlag<br />

Watson, J.B. (1924). Behaviorism. New York: Norton<br />

70


M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

17 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Verbreitung der Internetnutzung 1990 - 2002 ....... 15<br />

Abbildung 2: Adaptive Lehrsysteme ........................................ 61<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

"Hiermit erkläre ich, dass ich diese Arbeit eigenständig verfasst<br />

und alle wörtlich oder dem Sinn nach aus anderen Quellen<br />

übernommenen Passagen als solche gekennzeichnet habe. Mir ist<br />

bekannt, dass Plagiatsversuche zentral registriert werden und in<br />

schweren Fällen ein Ausschluss vom weiteren Studium geprüft<br />

werden wird."<br />

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M. Mathes Design von Lehr-/Lernumgebungen<br />

Diese Arbeit wäre ohne die Hilfe, Unterstützung und Ermunterung<br />

einer Vielzahl von Personen nie zustande gekommen.<br />

Stellvertretend für alle möchte ich mich besonders bedanken bei:<br />

Bernd Rüschoff<br />

Antje Dietrich-Strölau<br />

Tanyasha Yearwood<br />

Katja Morbiducci<br />

Und meinen Eltern

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