Gehirn und Immunität - Dana Foundation
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Fähigkeit erlangen, ins <strong>Gehirn</strong> des Patienten einzudringen <strong>und</strong> den Tumor<br />
anzugreifen.<br />
Andere Forschungsansätze sind jene der Neurochirurgen wie Robert Martuza<br />
von Harvard, die Moleküle gezielt einsetzen, um eine Gentherapie<br />
gegen Hirntumoren zu entwickeln. Einen weiteren Weg hat die Forscherin<br />
Jennifer Allport von Harvard eingeschlagen; sie versucht zu ermitteln, ob<br />
eine Tumorbehandlung auf eine „Progenitor“-Nervenzelle (eine Zelle, die<br />
sich zu einer Hirnzelle entwickeln wird) geladen werden kann, die dann<br />
zum Tumor wandern <strong>und</strong> die therapeutische Wirkung dort ausüben<br />
könnte. Zudem werden individualisierte „therapeutische“ Impfstoffe<br />
gegen den Hirntumor eines Patienten erprobt. Im Gegensatz zu präventiven<br />
Impfstoffen, die Menschen davor schützen, sich mit einer Krankheit<br />
wie Masern anzustecken, sollen therapeutische Impfstoffe das Immunsystem<br />
des Patienten stimulieren, eine bereits bestehende Erkrankung wie<br />
Hirntumor oder Alzheimersche Krankheit wirksamer zu bekämpfen.<br />
Charakteristisch für die Alzheimersche Krankheit sind die Ansammlung<br />
von Ablagerungen des Peptids Beta-Amyloid im <strong>Gehirn</strong> sowie ein Geflecht<br />
von Nervenfasern, die so genannten „neurofibrillären Bündel“. Auch Entzündungen<br />
des <strong>Gehirn</strong>s kommen vor. Wirkt die bei der Alzheimerschen<br />
Krankheit auftretende Akkumulation von Amyloid direkt toxisch auf das<br />
<strong>Gehirn</strong> oder verursacht sie im <strong>Gehirn</strong> eine Entzündungsreaktion? Die Wissenschaft<br />
ist noch nicht in der Lage festzustellen, welche der beiden Möglichkeiten<br />
zutrifft. Es ist also unklar, ob eine Entzündung des <strong>Gehirn</strong>s bei<br />
der Alzheimerschen Krankheit zum Krankheitsverlauf gehört oder dessen<br />
Folge ist. Eine neuartige Methode besteht darin, den Körper mittels eines<br />
therapeutischen Impfstoffes so zu stimulieren, dass er Antikörper gegen<br />
Beta-Amyloid produziert. Es gibt Hinweise dafür, dass diese Methode zu<br />
einer geringeren Akkumulation von Beta-Amyloid führt. Nichtsdestoweniger<br />
entwickelten einige Kranke, die am klinischen Versuch eines therapeutischen<br />
Impfstoffes teilnahmen, eine verstärkte Entzündungsreaktion auf<br />
den Impfstoff. Dies führte dazu, dass der klinische Versuch gestoppt<br />
wurde. Die Verheissung – <strong>und</strong> die Probleme – der Impfmethode werden<br />
in den Abschnitten „Neuroimmunologie“ sowie „Denken <strong>und</strong> Gedächtnis“<br />
des vorliegenden Berichts dargestellt.<br />
Bei einer Entzündung im Körper handelt es sich um die lokalisierte Reaktion<br />
von angeborenen Immun-Makrophagen auf Eindringlinge, oft Bakterien.<br />
Makrophagen setzen Substanzen, so genannte „Zytokine“ frei, welche