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Gehirn und Immunität - Dana Foundation

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38<br />

prospektive kontrollierte Doppelblindstudie bei ALS-Kranken mit Kreatin<br />

keine signifikante Besserung ergab 25 .<br />

Klinische Studien sind indessen im Gange, um Wachstumsfaktoren durch<br />

einen gentherapeutischen Ansatz in die motorischen Rückenmarksnerven<br />

zu bringen (siehe auch das Kapitel „Schädigungen des Nervensystems“,<br />

S. 41). In der am 8. August erschienenen Ausgabe von Science berichteten<br />

Fred Gage <strong>und</strong> Mitarbeitende vom Salk Institute in La Jolla, Kalifornien,<br />

dass sie nahe daran sind eine besonders schwierige therapeutische Hürde<br />

zu überwinden, nämlich die fast <strong>und</strong>urchdringbare Blut-Hirn-Schranke.<br />

Die meisten Medikamente können diese Schranke nicht durchdringen,<br />

durch welche <strong>Gehirn</strong> <strong>und</strong> Rückenmark vor Giftstoffen im Blutkreislauf<br />

geschützt werden. Gage <strong>und</strong> Mitarbeitende entdeckten indessen, dass<br />

gewisse Viren über die Hintertüre der Muskulatur in die motorischen<br />

Rückenmarksnerven gelangen. Die Forschenden luden das Gen für den<br />

Insulinartigen Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) im Huckepackverfahren auf ein<br />

unschädliches Virus <strong>und</strong> konnten so am Mäusemodell der ALS das Gen in<br />

motorische Nervenzellen bringen. Die Neuronen begannen, den Wachstumsfaktor<br />

zu produzieren <strong>und</strong> die Lebenserwartung der Mäuse wurde<br />

beinahe verdoppelt 26 . Dieselben Forschenden planen nun eine Studie<br />

am Menschen.<br />

Bemerkenswerte Erfolge <strong>und</strong> Misserfolge<br />

Das jährliche Meeting über Bewegungsstörungen fand Ende 2002 in<br />

Miami statt, also nach Drucklegung unseres letztjährigen Jahresberichts;<br />

wir berücksichtigen es hier, da an diesem Anlass über zwei mit Spannung<br />

erwartete klinische Studien an Parkinson-Kranken berichtet wurde. Die<br />

Ergebnisse waren uneinheitlich. Die gute Nachricht, dass eine frühzeitige<br />

Verabreichung von L-Dopa bei der Parkinsonschen Krankheit den Krankheitsverlauf<br />

nicht zu beschleunigen scheint, wurde von Stanley Fahn<br />

von der Universität Columbia als Vertreter der Parkinson’s Study Group<br />

vorgetragen. Der ELLDOPA-Versuch (Early vs. Late L-Dopa; frühes vs.<br />

spätes L-Dopa) war aufgr<strong>und</strong> des Verdachts durchgeführt worden, eine<br />

frühzeitige Abgabe des Medikaments würde zwar einige Symptome vorübergehend<br />

scheinbar bessern, dabei aber den zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Krankheitsprozess beschleunigen. Die Studie scheint diese Befürchtungen<br />

zerstreut zu haben 27 .<br />

Weniger ermutigend war ein Bericht von Warren Olanow von der Mount<br />

Sinai School of Medicine in New York City über fötale Zelltransplantate,

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