Gehirn und Immunität - Dana Foundation
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wichtige Rolle spielen. Bezüglich der Bulimia nervosa deutete eine von<br />
Cynthia M. Bulik <strong>und</strong> Mitarbeitenden durchgeführte Linkage-Analyse auf<br />
ein Gen oder auf mehrere Gene auf Chromosom 14q hin, <strong>und</strong> möglicherweise<br />
auf ein weiteres auf Chromosom 10p 74 . Der Hinweis auf Chromosom<br />
10p passt besonders gut zum bereits bekannten Vererbungsmuster<br />
von selbst herbeigeführtem Erbrechen, einem für Bulimie charakteristischen<br />
Verhalten. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass dieser<br />
Bereich von Chromosom 10 ein Gen enthält, das Personen für Bulimie<br />
anfällig machen könnte, wobei es jedoch nicht zwingend ist, dass sie die<br />
Störung tatsächlich entwickeln.<br />
Alkoholismus<br />
Ein Warnzeichen für möglichen Alkoholismus ist die Fähigkeit einer Person<br />
„trinkfest“ zu sein oder wissenschaftlich ausgedrückt, auf Alkoholeinnahme<br />
nur wenig zu reagieren. Dieses Merkmal beruht auf dem Metabolismus<br />
der betreffenden Person <strong>und</strong> den Reaktionen ihres <strong>Gehirn</strong>s auf<br />
Ethanol, Faktoren, die ihrerseits von Genen bestimmt werden. Im Allgemeinen<br />
weisen Personen, die sich später zu Alkoholikern entwickeln,<br />
bereits früh eine Alkoholtoleranz auf <strong>und</strong> niedrige Dosen zeigen bei ihnen<br />
wenig Wirkung. Um die Suche nach den für eine geringe Reaktion auf<br />
Alkohol verantwortlichen Genen einzugrenzen, unterzogen Kirk Wilhelmsen<br />
vom Ernest Gallo Clinic and Research Center 139 Geschwisterpaare im<br />
frühen Erwachsenenalter einem Screening bezüglich neun chromosomalen<br />
Regionen; das deutlichste Resultat betraf Regionen auf den Chromosomen<br />
10, 11 <strong>und</strong> 22 75 . Dieser Bef<strong>und</strong> bildet erst den Anfang der Suche,<br />
denn jede chromosomale Region umfasst durchschnittlich etwa 200-300<br />
Gene <strong>und</strong> davon dürften vermutlich nur wenige mit der Reaktion des<br />
<strong>Gehirn</strong>s auf Alkohol zu tun haben. Das Gallo-Forscherteam hofft, die<br />
Suche werde sie zu einem Gen oder mehreren Genen führen, deren Funktionen<br />
bereits mindestens teilweise bekannt sind; andernfalls werden die<br />
Wissenschafter alle Gene in den drei oben genannten Regionen systematisch<br />
untersuchen.<br />
Nikotinabhängigkeit<br />
Bekanntlich haben die meisten langjährigen Raucher diese Gewohnheit<br />
während der Adoleszenz begonnen. Woran liegt es, dass sich eine Nikotinabhängigkeit<br />
in den Jahren vor dem Erwachsenwerden besonders leicht<br />
entwickelt? Eine neue, am Duke University Medical Center durchgeführte<br />
Forschungsarbeit verwendete Ratten als Tiermodell, um herauszufinden,<br />
ob die Selbstverabreichung von Nikotin variiert, je nach dem in welchem