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Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

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Stoffhersteller, die im Rahmen der Regist-<br />

rierung unter REACH eine Stoffsicherheits-<br />

bewertung durchführen, sollten die daraus<br />

resultierenden Informationen für die Nachhaltigkeitsbewertung<br />

nutzen. Wichtig für die<br />

Nachhaltigkeitsbewertung eines Stoffes sind<br />

z. B. Informationen darüber, ob ein hohes<br />

Maß an Risikomanagement erforderlich ist,<br />

oder bestimmte Verwendungen nicht sicher<br />

handhabbar sind.<br />

Das Emissionspotential ist über den gesamten Lebensweg<br />

eines Stoffes abzuschätzen, das heißt, dass auch<br />

eine Bewertung für den Lebensabschnitt „Nutzung“<br />

erfolgen soll; also auch bei Kunden und Verbrauchern,<br />

die Produkte nutzen, in denen der Stoff enthalten ist.<br />

Emissionen am Arbeitsplatz 35 können durch Verdunstung,<br />

Verstaubung oder Hautkontakt mit dem Arbeitnehmer<br />

entstehen. Der Grad der Freisetzung hängt von<br />

der Art der Verarbeitung und den Verarbeitungsbedingungen<br />

ab. Emissionen in die Verbraucherumwelt<br />

entstehen bei der Verwendung von chemischen Zubereitungen<br />

(z. B. Raumsprays, Farben) durch Aerosolbildungen,<br />

Verdunstung, Staub oder z. B. Nutzung im<br />

Wasser (Spülmittel). Auch aus Erzeugnissen können<br />

Stoffe emittiert werden (z. B. Weichmacher aus Fußbodenbelägen).<br />

Das Umweltemissionspotential ergibt sich<br />

dann durch alle Emissionen von Stoffen aus Gemischen<br />

oder Erzeugnissen, die in die Umwelt über die Luft, das<br />

Wasser oder in den Boden freigesetzt werden.<br />

Relevanz in Bezug auf stoffbezogene Kriterien<br />

Ein hohes Emissionspotential ist gleich zu setzen mit<br />

einem hohen Stoffverlust und stellt damit eine ineffiziente<br />

Ressourcennutzung dar. Deshalb ist das Kriterium<br />

auch für den Ressourcenverbrauch (Kapitel 2.1.8) von<br />

Bedeutung.<br />

Das Kriterium „Emissionspotential der Verwendung“<br />

ist in Verbindung mit den Kriterien „“Anwendergruppen“<br />

(Kapitel 2.2.2) sowie „Mobilität“ (Kapitel 2.1.5)<br />

zu betrachten, da das Emissionspotential auch davon<br />

abhängt, wie mobil ein Stoff ist und wie „sachgemäß“<br />

er verwendet wird.<br />

Anwendbarkeit des Kriteriums<br />

Das Kriterium kann auf alle Stoffe (als solche oder als<br />

Bestandteil von Gemischen oder Erzeugnissen) angewendet<br />

werden. Für Stoffe, die als Zwischenprodukte<br />

eingesetzt werden, ist es allerdings nicht sinnvoll, da der<br />

Lebensweg sehr kurz und in der Regel sehr stark kontrolliert<br />

ist. Für Stoffe, die als Prozesshilfsstoffe eingesetzt<br />

werden, endet der Lebensweg in der Regel mit ihrer<br />

tatsächlichen Verwendung (also keine Erzeugnisherstellung<br />

und keine Nutzung des Erzeugnisses), schließt aber<br />

die Entsorgung von Produktionsabfällen ein.<br />

Zugrunde liegende Informationen<br />

Informationen über die Verwendungen sind entweder<br />

bekannt, oder müssen vom Stoffhersteller oder -anwender<br />

ermittelt werden. Dies kann durch direkte Kommunikation<br />

mit den Kunden bewerkstelligt werden.<br />

Bewertung<br />

In den Tabellen 11, 12 und 13 sind einige Beispiele für<br />

Anwendungen mit eher hohen und eher niedrigen<br />

Emissionspotentialen. In Tabelle 11 sind diese Angaben<br />

bezogen auf die stoffbezogenen Kriterien „gefährlich<br />

für die Umwelt“ und „Ressourcenverbrauch“, in Tabelle<br />

12 bezogen auf „gefährlich für den Arbeitnehmer“ und<br />

in Tabelle 13 bezogen auf „gefährlich für den Verbraucher“.<br />

Hohe Emissionspotentiale können die Bewertungen der<br />

stoffbezogenen Kriterien (Gefährlichkeit für Mensch und<br />

Umwelt, Ressourcenverbrauch) verstärken (gelb > rot),<br />

bzw. niedrige Emissionspotentiale diese abschwächen.<br />

<strong>Leitfaden</strong> nachhaLtige chemikaLien<br />

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