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Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

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AUSbLIck<br />

Dieser <strong>Leitfaden</strong> soll Herstellern, Formulierern und End-<br />

anwendern von Stoffen und Gemischen helfen, verstärkt Nachhaltigkeitsaspekte<br />

zu berücksichtigen, wenn sie <strong>Chemikalien</strong><br />

auswählen.<br />

Die im Kapitel 2 genannten Kriterien ermöglichen eine<br />

Analyse, bei welchen Themenfeldern für den betrachteten<br />

Stoff Handlungs- bzw. Informationsbedarf besteht<br />

und ggf. ein Ersatz durch weniger problematische Stoffe<br />

sinnvoll ist. Hierfür ist im Kapitel 2.1.9 die tabellarische<br />

TAb 16: VeRgLeich zWeieR Stoffe anhand ihReS nachhaLtigkeitSPRofiLS<br />

Darstellung der Ergebnisse in Form des Nachhaltigkeitsprofils<br />

empfohlen worden. In der Tabelle 16 wird am<br />

Beispiel von zwei organischen Grundchemikalien –<br />

Formaldehyd und Phenol – gezeigt, wie solch ein Vergleich<br />

aussehen kann.<br />

die StoffBezogenen kRiteRien foRmaLdehyd PhenoL<br />

die nennung in Stofflisten grün grün<br />

die physikalisch-chemische eigenschaften grün grün<br />

die gefährlichkeit für den menschen rot rot<br />

die gefährlichkeit für die Umwelt grün grün<br />

die mobilität des Stoffes rot rot<br />

die herkunft der Stoffe: Umwelt- u. Sozialstandards<br />

das treibhauspotential unter einbezug der Vorketten grün gelb<br />

der Ressourcenverbrauch unter einbezug der Vorketten rot rot<br />

Beide Stoffe sind bezogen auf das Gefahrenpotential<br />

für den Menschen, auf die Mobilität und ggf. auf den<br />

Ressourcenverbrauch als kritisch einzustufen. Sie unterscheiden<br />

sich bei den meisten Kriterien in ihrer Einstufung<br />

nicht. Es gibt Hinweise, dass das Treibhauspotential<br />

bei Phenol höher liegt. Für beide Stoffe liegen keine<br />

Informationen zu Umwelt- und Sozialstandards in den<br />

Lieferketten vor.<br />

Bei beiden Stoffen zeigt das Nachhaltigkeitsprofil<br />

nach Anwendung der stoffbezogenen Kriterien, dass<br />

in einigen Themenfeldern weitere Maßnahmen die<br />

Nachhaltigkeit der Verwendung der Stoffe verbessern<br />

können. Aufgrund der gefährlichen Eigenschaften für<br />

den Menschen und der hohen Mobilität der Stoffe sollten<br />

Möglichkeiten des Ersatzes durch Stoffe mit weniger<br />

kritischen Eigenschaften geprüft werden. Wenn keine<br />

Ersatzstoffe zur Verfügung stehen, könnten Auswirkungen<br />

der problematischen Stoffeigenschaften durch entsprechende<br />

Risikominderungsmaßnahmen verringert<br />

werden. Zur Klärung der Umwelt- und Sozialstandards<br />

sind in den Beispielfällen gezielte Nachfragen bei den<br />

Lieferanten erforderlich.<br />

<strong>Leitfaden</strong> nachhaLtige chemikaLien<br />

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