09.08.2013 Aufrufe

Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TAB 13: hinWeiSe ZUR BeWeRtUng deS emiSSionSPotentiaLS Von VeRWendUngen BeZogen aUf den VeRBRaUcheR<br />

einfLUSSfaktoRen /<br />

StUfen im LeBenSWeg<br />

art der anwendung dosierung von Stoffen<br />

und gemischen.<br />

art der anwendung von Stoffen und gemischen.<br />

entsorgung von abfällen aus Stoffen und<br />

gemischen.<br />

Stoff als Bestandteil von erzeugnissen.<br />

einfluss mobilität (Wasser und Luft sind<br />

getrennt zu betrachten).<br />

kRitiSche anWendUngen,<br />

höheReS emiSSionSPotentiaL<br />

manuelle dosierung von Pulvern und flüssigkeiten.<br />

Sprühanwendungen, „freie anwendung“, z.<br />

B. Wischen, direkter kontakt mit der haut<br />

und atemluft.<br />

komplizierte entsorgung (z. B. farbbehälter),<br />

Reinigung von geräten notwendig.<br />

Stoff ist im erzeugnis nicht fest eingebunden,<br />

wäscht aus oder verdampft.<br />

mobile Stoffe oder Stoffe, die nicht mit einer<br />

matrix reagieren.<br />

WenigeR kRitiSche anWendUngen,<br />

niedRigeS emiSSionSPotentiaL<br />

Ready-to-use Verpackungen, tabs, hochviskose<br />

gemische.<br />

nutzung in maschinen (z. B. Waschen),<br />

nutzung in speziell darauf abgestimmten<br />

geräten (z. B. Silikonspritze), direkter<br />

kontakt gering.<br />

entsorgung ohne Umfüllen, Säubern etc.<br />

es entstehen keine abfälle.<br />

Stoff ist in erzeugnis fest eingebunden<br />

(innerhalb geschlossener Subsysteme oder<br />

reagiert mit matrix).<br />

Wenig mobile Stoffe oder Stoffe, die mit einer<br />

matrix reagieren und dadurch gebunden<br />

sind.<br />

Empfehlung: Unternehmen sollten sich eine Übersicht verschaffen, welche ihrer Prozesse sich durch<br />

besonders hohe Stoff-Freisetzungen auszeichnen. Hier bestehen voraussichtlich Potentiale sowohl zur<br />

Verringerung von Arbeitsplatz- und Umweltbelastungen, sowie zu gesundheitsfreundlicheren Produkten<br />

für den Endverbraucher und zur Kostensenkung. Hinweise zur Erstellung einer solchen Übersicht werden<br />

im REACH-Praxisführer zur Expositionsbewertung und Kommunikation in den Lieferketten gegeben38 .<br />

2.2.2. die Anwendergruppen des stoffes<br />

Stoffe werden als solche, in Gemischen oder in Erzeugnissen<br />

von unterschiedlichen Personengruppen und in<br />

verschiedenen Umgebungen angewendet. Entscheidend<br />

für die Bewertung ist, ob Personengruppen, die besonders<br />

empfindlich oder schutzbedürftig sind, wie z. B.<br />

Kinder oder kranke Menschen, prinzipiell mit gesundheitsgefährdenden<br />

Stoffen in Kontakt kommen können.<br />

Hierfür ist nicht nur relevant, ob sie überhaupt mit dem<br />

Stoff umgehen, sondern auch, ob er freigesetzt werden<br />

kann39 (s. Kapitel 2.1.5 „Mobilität“ und Kapitel 2.2.1<br />

„Emissionspotential“).<br />

Relevanz in Bezug auf stoffbezogene Kriterien<br />

Bezüglich der Anwendergruppe wird hier nur das Kriterium<br />

„Gefährlichkeit für den Menschen“ (Kapitel 2.1.3)<br />

betrachtet, wenngleich auch andere Kriterien eine Rolle<br />

spielen können. Wenn Stoffe von empfindlichen Bevölkerungsgruppen<br />

genutzt werden oder mit ihnen in<br />

Kontakt kommen könnten, bekommt das Kriterium „Die<br />

Gefährlichkeit für den Menschen“ ein höheres Gewicht.<br />

Wir empfehlen dann eine Höherstufung von „Gelb“ in<br />

„Rot“. Auch bei „Weiß“ besteht hier ein besonders hoher<br />

Klärungsbedarf.<br />

Zugrunde liegende Informationen<br />

Es muss bekannt sein, in welchen Verwendungen der<br />

Stoff vorkommt und welche Anwendergruppen (Verbraucher,<br />

besonders sensible Gruppen, Arbeitnehmer)<br />

das Endprodukt nutzen.<br />

Bewertung<br />

Empfindliche Personengruppen, z. B. Kinder und (werdende)<br />

Mütter, sollten möglichst gar nicht in Kontakt<br />

mit humantoxischen <strong>Chemikalien</strong> kommen. Arbeitnehmer<br />

sind oft häufig hohen Mengen eines Stoffes ausgesetzt.<br />

Verbraucher können auch durch Emissionen von<br />

Stoffen aus Produkten in Innenräume exponiert sein.<br />

In der Tabelle 14 wurde für jedes Kriterium angenommen,<br />

dass eine gelbe Bewertung für die Gefährlichkeit<br />

und Mobilität ermittelt wurde. Anhand der Beispiele<br />

kann abgeleitet werden, ob Bewertung der stoffbezogenen<br />

Merkmale durch die Anwendergruppe abgeschwächt<br />

oder verstärkt wird.<br />

<strong>Leitfaden</strong> nachhaLtige chemikaLien<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!